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Mauerfall und Grenzöffnung

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Präsentation zum Thema: "Mauerfall und Grenzöffnung"—  Präsentation transkript:

1 Mauerfall und Grenzöffnung
Mauerfall und Grenzöffnung am 9. November 1989 aus der Sicht eines Zeitzeugen und der Versuch einer unterrichtlichen Umsetzung Wie komme ich dazu, an diesem Ort, an diesem Tag, vor diesem Publikum ein Impulsreferat zum Thema Mauerfall bzw. Grenzöffnung zu halten. Anlass war die erste Tagung einer Kommission zum Finden neuer thematischer Schwerpunkte für das Zentralabitur, die Herr Stupperich als Vorsitzender des Landesverbands der Geschichtslehrer und Hausherr des Tagungsortes nutzte, die anwesenden Kollegen zu begrüßen und um eine Mitarbeit für den heutigen Tag zu bitten. Ich empfand das Thema als reizvoll, obwohl ich die Herangehensweise und Umsetzung der nachher skizzierten Methode des Projekts nicht an diesem konkreten, sondern in anderen Fällen umgesetzt hatte. Zudem ergab sich so für mich die Gelegenheit, meine Erinnerungen aufzuarbeiten. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

2 Problematik von (Ge-) Denktagen
Problematik von (Ge-) Denktagen (Ge-) Denktage wie der 9. November fokussieren geschichtliches Interesse auf zeitlich stark begrenzte Ereignisse. Für den 9. November 1989 gilt es, seinen historischen Kontext mit zu bedenken: Kein Mauerfall ohne Mauerbau Keine Wiedervereinigung ohne Teilung Erinnerung hilft, so ist meine Überzeugung, dem Menschen, sich seiner selbst und seiner Umgebung zu vergewissern. Zukunft wird geplant im Hinblick auf Vergangenheit. Vergangenheit aber wird, wie so Vieles im Leben des Menschen, in Schubläden sortiert und verwahrt und bei passender Gelegenheit reaktiviert. In einigen Fällen wird die Vergangenheit sogar ritualisiert. Denken Sie an Pesach oder Weihnachten oder den 14. Juli. All diese Tage stehen für Geschehnisse, deren genauer Ablauf selbst nur noch zweitrangig erscheint, deren Botschaft aber weiter wirkt, wenn auch nicht immer im Sinne ihres Erfinders. Ähnliches gilt für den 9. November 1989. Allein das Datum erscheint in Deutschland merk-würdig, taucht es doch als 9. November mehrfach, wenn auch in anderen inhaltlichen Füllungen, in unserer Geschichte auf. Gedenktage bewirken zudem eine entlastende Reduktion unserer Gehirntätigkeit. Nicht Geschichte als Fluss unendlicher Datenfülle, sondern nur ein Datum ist sich zu merken. Gleichzeitig lassen sich mit ihnen Vorgänge verbinden, Erinnerungsnetze knüpfen. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

3 (Ge-) Denktage im Unterricht
(Ge-) Denktage im Unterricht Inwieweit korreliert die historische Relevanz eines Ereignisses für ein Gemeinwesen mit der unserer Schülerinnen und Schüler? Lässt sich eine Betroffenheit herstellen, die nicht manipulierend missbraucht wird? Im Umgang mit Gedenktagen erfahre ich persönlich zunehmend eine Entleerung ursprünglicher Inhalte. Ökonomisierung und Harmonisierung bedrohen die häufig mit „gefährlichen Erinnerungen“ besetzten Daten. Davon betroffen sind auch Schule und Schüler: Sie laufen mitunter sogar Gefahr, in diesem Zusammenhang verbraucht zu werden. Weniger bedeutet vor diesem Hintergrund da häufig mehr. Doch auf den 9. November würde ich nur ungern verzichten wollen. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

4 Der 9. November gehört in die Reihe denk- und merk- und frag-würdiger Daten. Aus dem oben Gesagten lässt sich die Relevanz des 9. Novembers ableiten. Das Datum erscheint denkwürdig, da am gleichen Datum verschiedenste und für die heutige Geschichte noch immer bedeutsame Ereignisse stattfanden. Das Datum erscheint merkwürdig, da die dazu gehörigen Ereignisse Teile einer gemeinsamen gefährlichen Erinnerung unserer Gesellschaft darstellen: Der ansatzweise gescheiterte Versuch einer Revolution und mithin die Fortführung von Traditionen, die der Weimarer Republik zum Verhängnis wurden. Das Datum erscheint fragwürdig, weil die Ereignisse nicht in sich rund erscheinen. Widersprüche und kontroverse Deutungen ringen miteinander ohne der Öffentlichkeit bekannt zu sein. So liegt die Gefahr einer verharmlosenden Idealisierung nahe. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

5 Umsichtiges Vorgehen bei selbst erlebter und bezeugter Geschichte
Umsichtiges Vorgehen bei selbst erlebter und bezeugter Geschichte Was bedingt meine Eignung als Zeitzeuge? Wodurch wird meine Wahrnehmung der Ereignisse beeinflusst? Wie kann ich meine Subjektivität relativieren ohne sie ablegen zu müssen? Ad 1: Ich war Augen- und Ohrenzeuge des Geschehens medial und auch leibhaftig bei der Grenzöffnung vor Ort in Mattierzoll in der Nähe Wolfenbüttels. Meine Erinnerungen können so die Berichterstattung der Medien ergänzen und u. U. zu einer differenzierten Wahrnehmung durch Schülerinnen und Schülern führen. Ad 2: Durch die oben schon erwähnten Medien bekam ich zum einen einen gefilterten Eindruck des Geschehens. Eigene Erfahrungen sind begrenzt durch die eingeschränkte Sichtweise der Ereignisse in und um Wolfenbüttel herum. Die Kontakte zu Bewohnern der DDR beschränkten sich auf eine Handvoll Menschen, die selbst wiederum nicht repräsentativ über ihre Empfindungen sprechen konnten. Ad 3: Ich muss mich ihr stellen und sie mir und meinen Zuhörern bewusst machen. Ich kann dies durch einen Vergleich fremder und eigener Perspektiven verdeutlichen und exemplifizieren. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

6 Bilder der Erinnerung Heldt 09.11.2004 09.11.2004
Beispiele unterschiedlicher Perspektiven anhand von Pressebildern. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

7 ... aus dem Archiv der Wolfenbütteler Zeitung
... aus dem Archiv der Wolfenbütteler Zeitung Grenzgänger im Gespräch mit Vopo. Politprominenz beim Pressetermin: Der damalige Landrat E. H. Jahn (3. von links) im Gespräch mit dem Bürgermeister aus Hessen/DDR (2. von rechts). Heldt HeldtDenkste/Strumpf

8 Darunter auch „mein Bild“ des Geschehens
Darunter auch „mein Bild“ des Geschehens So erlebte ich das Geschehen selbst vom Straßenrand aus. Das Bild spiegelt die Atmosphäre des Tages wider. Freude über das Ereignis auf beiden Seiten. Das Straßenpflaster verdeutlicht die unvorbereitete Situation der Wiedervereinigung. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

9 Gefühle und Empfindungen sowie ihre Ursachen
Gefühle und Empfindungen sowie ihre Ursachen Meine Kindheitserinnerungen Mein Leben mit der Grenze Mein Akzeptieren der Grenze Meine Auseinandersetzung mit der DDR Mein aufkeimendes Interesse an den Vorgängen zum 40. Jahrestag der DDR Meine Gefühle beim Mauerfall Ad 1: Mit drei beginnen meine Erinnerungen an einen Besuch von Onkel und Tante aus Halle in meinem Heimatort Schladen. Ein Gegenbesuch im Jahr 1960 hinterlässt graue Schatten von Halle in meinem Gedächtnis. Im gleichen Jahr werde ich von Vopos an einem längeren Verweilen auf dem Pflugstreifen gehindert. Grund: Spielen mit einem gleichaltrigen Mädchen von drüben, während meine älteren Geschwister Kartoffeln einsammeln. Ad 2: 1961 ist es mit dem Spielen auf dem Pflugstreifen vorbei. Die Grenzanlagen werden ausgebaut. Erst schlichter Stacheldrahtzaun, dann Verdoppelung, dann Minen, dann Todesstreifen mit Metallgitterzaun und Selbstschussanlagen. Ad 3: Zunächst Teilnahme als Jugendlicher an Fackelzügen zum 17. Juni, dann lediglich Freizeit an einem sommerlichen Tag und Filme über das Geschehen in der Schule. Ad 4: Nur sporadisch bei außergewöhnlichen Ereignissen an der Grenze (gelungene Flucht unter Beteiligung eines mutigen Grenzschutzbeamten im nachbarlichen Hornburg). Die DDR gehört medientechnisch zum Alltag in Funk und Fernsehen. Ad 5: Am Wochenende des 40. Jahrestages der DDR singt meine Frau mit ihrem Kirchenchor „heimlich“ und „zufällig“ in Mühlhausen. Ich erkenne die tiefgreifende Krise durch Demonstrationen und Verweise auf Kritik von links (Die Internationale erkämpft das Menschenrecht). Parallelen zu im Unterricht behandelter Lektüre wird augenfällig (z. B. Christa Wolfs, Der geteilte Himmel). Ad 6: Durch Zufall erlebe ich das Verlesen eines Märchens am in DDR2 durch Stefan Heym. „Des Kaisers neue Kleider“ anstelle der „Aktuellen Kamera“ enthüllen mir: der Prozess der Reformen in der DDR ist unumkehrbar. Das „Verlesen“ der Maueröffnung erscheint als logische Konsequenz. Tränen rollen bei meiner Frau und mir. Gespenstisch und ein wenig lächerlich die Szenen vor dem Berliner Rathaus mit den 4 Tenören. Am geht es sofort nach Bekannt werden der Grenzöffnung so weit nach Osten wie möglich. Hinter Roklum werden wir Zeuge des Geschehen. Heldt HeldtDenkste/Strumpf

10 Perspektivenwechsel Auflistung und Ordnen - der Schülererfahrungen und –interessen und - der angestrebten Lernziele nach der Moderationsmethode Bildung von Schüler-/Experten-/Interessensgruppen Erarbeitung eines Zeitplans und – falls nötig – einer angemessenen Materialsuche/Recherche Abklären der Bedingungen des Informationsaustausches bzw. der Ergebnispräsentation Heldt

11 Vorteile einer gruppenteiligen Projektarbeit
Unterschiedlichste Perspektiven können zeitökonomisch erarbeitet werden Multiperspektivität wird gewährleistet und von der Sache her verankert Subjektive Lerninteressen der SchülerInnen werden berücksichtigt und fördern so die Freude am Lernen und dessen Nachhaltigkeit Der notwendige Informationsaustausch untereinander fördert Kommunikation in der Lerngruppe Heldt

12 Mind Map zum 9. November 1989 Heldt


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