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Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 1 Das neue Übertrittsverfahren – Ziele, Maßnahmen, Chancen und mögliche Probleme Oberbayerische.

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1 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 1 Das neue Übertrittsverfahren – Ziele, Maßnahmen, Chancen und mögliche Probleme Oberbayerische Schulrätetagung Freising 23. November 2009

2 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 2 Ausgangslage und Zielsetzung Ausgangslage Unzufriedenheit der Eltern, Kinder und Grundschullehrkräfte mit dem bestehenden Übertrittsverfahren Landtagsbeschluss 2007, Fachanhörungen Meinungsbreite von der völligen Freigabe des Elternwillens auf der einen Seite bis zur Verlagerung der Schullaufbahnentscheidung an die aufnehmende Schulart mittels Aufnahmetests auf der anderen Seite. Mehrheitliche Forderungen Intensivierung der Beratung, stärkere Berücksichtigung des Elternwillens und Entzerrung des Übertrittszeitpunktes durch einen verlängerten Übertrittskorridor. Globalziel Verbesserung der Talentausschöpfung und Erhöhung der Chancengerechtigkeit

3 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 3 Zielsetzungen und Einzelmaßnahmen 1 Ziel: Klare und einfache Übertrittsregelungen Alle Schüler der 4. Jgst. erhalten ein Übertrittszeugnis mit einer Schullaufbahnempfehlung Schullaufbahnempfehlung für das Gymnasium bis 2,33 aus D, M, HSU Schullaufbahnempfehlung für die Realschule bis 2,66 aus D, M, HSU Schullaufbahnempfehlung für die Hauptschule ab 3,00 aus D, M, HSU Die Schüler der 5. Jgst. Hauptschule benötigen für den Übertritt im Jahreszeugnis (ab 2010/11): HS RS, 5. Jgst. 2,5 aus D, M HS RS, 6. Jgst. 2,00 aus D, M, E HS Gy, 5. Jgst. 2,00 aus D, M HS Gy, 6. Jgst. nur Aufnahmeprüfung

4 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 4 Klare und einfache Übertrittsregelungen Hoffnungen und Risiken Notendurchschnitte ohne Zusatzbedingungen sind für Eltern und Lehrer klarer. Lehrkräfte befürworten den Wegfall der bedingten Eignung Wegfall des Probeunterrichts in der 5. Jgst. als Alternative zum erreichten Notendurchschnitt Probleme mit der Anmeldung der Fünftklässler an Gy und RS bzw. für die Schulen Probleme mit der Klassenplanung Druck auf Kollegien, durch Konferenzbeschluss den Übertritt in der 5. Jgst. zu ermöglichen Eltern werden Intensivierungsmaßnahmen in der 5. Jgst. einfordern. Anteil der Kinder, die mit 2,5 an die RS übertreten, wird steigen Zusammensetzung der M-Klassen an den HS wird schwieriger

5 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 5 Zielsetzungen und Einzelmaßnahmen 2 Ziel: Stärkung des Elternwillens Elternentscheidung zum Übertritt möglich, wenn der Probeunterricht mit 4/4 abgeleistet wurde (weiterhin bestanden mit 3/4) Probeunterricht an RS und Gy in der 4. Jgst. weiterhin möglich Hoffnungen und Risiken Eltern können sich auch bei nicht bestandenem Probeunterricht bis 4/4 für die gewählte Schulart entscheiden Eltern können ihr Kind unabhängig von der Eignungsempfehlung der GS in der 4. Jgst. für den PU anmelden. Wegfall des Probeunterrichts in der 5. Jgst. als Alternative zum erreichten Notendurchschnitt

6 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 6 Zielsetzungen und Einzelmaßnahmen 3 Ziel: Entlastung der Schüler und deren Eltern, Reduzierung des Übertrittsdrucks durch erweiterte Elternberatung Umfassende Information und Beratung ab der 3. Jgst. über das bayerische Schulsystem und seine Möglichkeiten Umfassende Information und Beratung in der 4. Jgst. über das Übertrittsverfahren und die Anforderungsprofile der verschiedenen Schularten Umfassende Information und Beratung in der 6. Jgst. der Hauptschule über weitere schulische Möglichkeiten (M-Zweig, Wirtschaftsschule usw., auch im dualen Ausbildungssystem. Verbesserung und Erweiterung der Individualberatung durch geschulte 3/4 Lehrkräfte, Beratungsfachkräfte (BL und SP), Übertrittslotsen und Mitarbeiter der Staatlichen Schulberatungsstellen

7 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 7 Reduzierung des Übertrittsdrucks durch erweiterte Elternberatung Hoffnungen und Risiken Die Informationen zum bayerischen Schulsystem in der 3. Jgst. stärken die Entscheidungskompetenz der Eltern Die flächendeckende Schulung der 3/4 Lehrkräfte erhöht die Fach- und Beratungskompetenz Frühzeitige Thematisierung des Übertritts in der 3. Jgst. verlagert die Probleme noch weiter nach vorn, heizen die Besorgnis der Eltern an. Kinder werden schon in der 3. Jgst. für den Übertritt sensibilisiert. Die Funktion der Übertrittslotsen ist an den Schulen ungeklärt; welche Beratung kann wem angeboten werden? Beratung kann die Übertrittswahl nur sehr bedingt beeinflussen; Eltern orientieren sich an zukunftsträchtigen Abschlüssen.

8 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 8 Zielsetzungen und Einzelmaßnahmen 4 Ziel: Entlastung der Schüler und deren Eltern, Reduzierung des Übertrittsdrucks durch Erhöhung der Transparenz Einführung von Richtzahlen für Leistungsnachweise (bis zum Erhalt des Übertrittszeugnisses D = 12, M = 5, HSU = 5) Ankündigung der Probearbeiten spätestens eine Woche vor der Durchführung Stärkere Ausweisung von prüfungsfreien Lernphasen; diese werden zu Beginn des Schuljahres von der Lehrerkonferenz für jedes der drei Fächer D, M, HSU rhythmisiert festgelegt. Die Regelung bezieht sich nur auf Probearbeiten.

9 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 9 Reduzierung des Übertrittsdrucks durch Erhöhung der Transparenz Hoffnungen und Risiken Eltern können die Leistungsmessung in der Grundschule besser nachvollziehen. Schüler der 4. Jgst. haben die Möglichkeit, sich auf Proben vorzubereiten Die Richtzahlen für Probearbeiten garantieren eine ausreichende Anzahl schriftlicher Leistungserhebungen für die Gesamtbeurteilung im Übertrittszeugnis. Die frühzeitige Erstellung eines Probenplanes verringert den notwendigen pädagogischen Freiraum, z.B. bzgl. Stoffverteilung, Übungsphasen, Erkrankungen, konkurrierender Termine. Gewichtung der Leistungsmessung liegt wieder auf den Proben; alternative Leistungsmessungen werden vernachlässigt. Angekündigte Proben in der 4. Jgst. verstärken die Stresssituation in der Familie. Angesagte Proben vergrößern die Schere zwischen Kindern, die zu Hause unterstützt werden und Kindern, die selbst klar kommen müssen. Der Übertritt wird noch justiziabler.

10 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 10 Ziel: Verbesserung der individuellen Förderung mit dem Ziel des aufsteigenden Bildungswechsels oder bei Gefährdung Sicherung und Fortsetzung des gewählten Bildungsweges An den Gymnasien finden die Fördermaßnahmen im Rahmen der Intensivierungsstunden statt. An der Realschule werden entsprechende Förderkurse neu eingerichtet. An den Hauptschulen wird die bestehende Förderstunde der 5. Jgst. zu einer Intensivierungsstunde ausgebaut; gleichzeitig modulare und individuelle Förderung An der Grundschule wird in den bestehenden Förderstunden gefördert Klassen mit einem Anteil von mehr als 50% Schülern mit Migrationshintergrund dürfen ab 26 Schüler geteilt werden. Zielsetzungen und Einzelmaßnahmen 5

11 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 11 Verbesserung der individuellen Förderung Hoffnungen und Risiken Die Verbesserung der individuellen Förderung ist grundsätzlich zu begrüßen. An Grund- und Hauptschulen macht sich die Teilung der Klassen mit einem über 50%igen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund positiv in der Förderung der Schüler bemerkbar Die Ausbildung von Förderlehrern an Volksschulen wurde im Hinblick auf notwendige Fördermaßnahmen erweitert. Die Personaldecke an den Gymnasien reicht nicht für flächendeckende Fördermaßnahmen. An den Realschulen sind noch keine Förderstunden eingerichtet. Die individuelle Förderung an der Grundschule hat ein breites Aufgabenspektrum zu bedienen, das Angebot reicht nicht aus. Der Aufstieg von der 5.Klasse Hauptschule in die 6. Klasse Realschule setzt intensive Förderung voraus und ist nach Einschätzung vieler Lehrkräfte nur selten machbar.

12 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 12 Anlagen

13 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 13 Bildungsbericht Bayern 2009

14 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 14 Bildungsbericht Bayern 2009

15 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 15 Bildungsbericht Bayern 2009

16 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 16 Bildungsbericht Bayern 2009

17 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 17 Bildungsbericht Bayern 2009

18 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 18 Lehrerfortbildungen zur erweiterten Übertrittsphase Fortbildungssystem: Multiplikatorenmodell

19 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 19 Lehrerfortbildungen zur erweiterten Übertrittsphase Modul 2 hat den Schwerpunkt Elternberatung mit den Einheiten: Stärken- /Schwächenanalyse als Basis für Elterngespräche Chancen- und Risikoabwägung als Hilfe für die Entscheidungsfindung Rollenklärung Strukturierung lösungsorientierter Beratungsgespräche Modul 1 hat den Schwerpunkt Leistungsbewertung mit den Einheiten: Rechtlicher Hintergrund Umsetzungsbeispiele Von der quantitativen Leistungsmessung zur qualitativen Fähigkeitseinschätzung Sinn und Möglichkeiten einer transparenteren Leistungsbewertung Konzeptentwicklung im Kollegium Modul 3: Ergänzend dazu sollen für die Lehrkräfte vor Ort - im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten - Trainingseinheiten zu kompetenter Gesprächsführung angeboten werden.

20 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 20 Veränderte Übertrittsbestimmungen in der Übersicht ÜbertrittBisheriges Verfahren (08/09)Schuljahr 2009/10ab Schuljahr 2010/11 von 4. Jgst GS in 5. Jgst. RS Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,33 geeignet (D,M,HSU) Ø 2,66 bei D/Ma 2/3 bed. geeignet Ø 2,66 bei D/Ma >2/3 -> Probeunterricht Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,66 geeignet (D,M,HSU) >Ø 2,66 -> Probeunterricht Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,66 geeignet (D,M,HSU) >Ø 2,66 -> Probeunterricht von 4. Jgst GS in 5. Jgst. Gym Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,33 geeignet (D,M,HSU) >Ø 2,33 -> Probeunterricht Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,33 geeignet (D,M,HSU) >Ø 2,33 -> Probeunterricht Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,33 geeignet (D,M,HSU) >Ø 2,33 -> Probeunterricht von 5. Jgst HS in 5. Jgst. RS Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,5 geeignet (D,M) >Ø 2,5 -> Probeunterricht Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,5 geeignet (D,M,) >Ø 2,5 -> Probeunterricht Jahreszeugnis Ø 2,50 (D,M) Ggf. Eignungsfeststellung durch Lehrerkonferenz (Härtefallregelung) Probeunterricht entfällt von 5. Jgst HS in 5. Jgst. Gym Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,0 geeignet (D,M,) >Ø 2,0 -> Probeunterricht Übertrittszeugnis im Mai Ø 2,0 geeignet (D,M,) >Ø 2,0 -> Probeunterricht Jahreszeugnis Ø 2,0 (D/M) Ggf. Eignungsfeststellung durch Lehrerkonferenz (Härtefallregelung) Probeunterricht entfällt

21 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 21 Veränderte Übertrittsbestimmungen in der Übersicht ÜbertrittBisheriges Verfahren (2008/09)Schuljahr 2009/10ab Schuljahr 2010/11 von 5. Jgst HS in 6. Jgst. RS Jahreszeugnis Ø 2,00 (D,M,E) bei Nichterreichen Aufnahmeprüfung Jahreszeugnis Ø 2,00 (D,M,E) bei Nichterreichen Aufnahmeprüfung Jahreszeugnis Ø 2,00 (D,M,E) bei Nichterreichen Aufnahmeprüfung von 5. Jgst HS in 6. Jgst. Gym Nur Aufnahmeprüfung von 5. Jgst RS in 5. Jgst. Gym Jahreszeugnis Ø 2,33 (D,M,E) Jahreszeugnis Ø 2,5 (D,M) Ggf. Eignungsfeststellung durch Lehrerkonferenz Jahreszeugnis Ø 2,5 (D,M) Ggf. Eignungsfeststellung durch Lehrerkonferenz von 5. Jgst RS in 6. Jgst. Gym Jahreszeugnis Ø 2,00 (D,M,E) Jahreszeugnis Ø 2,00 (D,M,E) Jahreszeugnis Ø 2,00 (D,M,E)

22 Staatliche Schulberatung München, Dr. Helga Ulbricht, November 2009 22 Und Ihre Meinung zum neuen Übertrittsverfahren?


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