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Kinderarmut in Deutschland Eine Einführung in das Thema

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Präsentation zum Thema: "Kinderarmut in Deutschland Eine Einführung in das Thema"—  Präsentation transkript:

1 Kinderarmut in Deutschland Eine Einführung in das Thema
Zusammengestellt von Prof. em. Dr. Ernst Leuninger Nur zur Bildungsarbeit nicht zu kommerziellen Zwecken

2 Zur Kampagne gegen Kinderarmut - eine Initiative des Bistums Limburg
Inhalt „Kinderarmut in Deutschland“ Zur Kampagne gegen Kinderarmut - eine Initiative des Bistums Limburg Was ist Armut? Armutssituation in Deutschland Kinderarmut in Deutschland Kinderarmut international Gründe der Kinderarmut in Deutschland Folgen der Kinderarmut in Deutschland Änderungsvorstellungen 8. Aufruf 9. Ergebnisse 9. Quellen und Literatur

3 Was ist Armut? Armut bezeichnet den Mangel an lebenswichtigen Gütern.
Die Armut ist eine soziale Erscheinung. „Armut“ ist ein Zustand erheblicher sozialer Benachteiligung. Wesentliche Folgen sind die Unterversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen. Von wirtschaftlicher Armut im engeren Sinne gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Definitionen. 1. Das ist die absolute und 2. die relative Armut.

4 Absolute Armut Der ehemalige Präsident der Weltbank, Robert Strange McNamara, hat den Begriff der absoluten Armut eingeführt: „Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen. Die Weltbank betrachtet Menschen, die weniger als 1,25 US-Dollar (etwa 1 €) pro Tag zur haben, als absolut „arm“. Betteln und Hungertod stehen nahe dabei.

5 Relative Armut In Deutschland wird als arm bezeichnet, wer in einem Haushalt lebt, dessen "bedarfsgewichtetes Nettoäquivalenzeinkommen" bei weniger als 60 Prozent des Gesamtdurchschnittes liegt. Das monatliche Nettoäquivalenz-einkommen bezeichnet den pro Kopf in einem Monat verfügbaren Geldbetrag. Auf diese Definition von Armut haben sich die EU-Mitgliedsstaaten 2001 geeinigt. Es gibt noch andere Berechnungen, diese ist aber die bei uns übliche. Im Schreibwerk 5/ 2008 erzählen 16 Autoren von der "relativen" und "absoluten" Armut in Deutschland und anderswo ...

6 Das Nettoäquivalenzeinkommen
In Deutschland erhält laut Statistischem Bundesamt, den Gewichtungsfaktor 0,5 und Kinder bis zu 14 Jahren den der Haupteinkommensbezieher des Haushalts das Gewicht 1,0, weitere Personen des Haushalts, die älter als 14 Jahre sind Faktor 0,3. Z. B. Beispiel: In einer fünfköpfigen Familie hat der Ehemann 5000 Euro Nettoeinkommen (1), die Ehefrau hat kein eigenes Einkommen (0,5), zwei Kinder sind 6 bzw. 8 Jahre alt (je 0,3), ein weiteres 16 (0,5). Das Nettoäquivalenzeinkommen ist 5000/(1 + 0,5 + 0,5 + 0,3 + 0,3) geteilt durch 2,6 = 1923 EUR. Sie liegt 2003 über der 60% Grenze von 938€. In Deutschland wird relative Armut auch „armutsgefährdet“ genannt. Unter 40% Nettoäquivalenzeinkommen spricht man auch von „strenger Armut“

7 Die erste Form der absoluten Armut ist heute in Industriestaaten selten anzutreffen,
Sie gibt aber die Situation in Schwellen- und Entwicklungsländern wieder. Die zweite Form betrifft definitionsbedingt in praktisch jedem Staat einen Teil der Bevölkerung.

8 2. Armutssituation in Deutschland
In Deutschland waren Menschen also 13,5% von relativer Armut betroffen. Wie erwartet liegen die höchsten Armutsquoten (2007) in den neuen Bundesländern, Am meisten in Mecklenburg-Vorpommern mit 24,3 %, dann Sachsen-Anhalt (21,5 %) und Sachsen (19,6 %). Die Armutsquote von Baden-Württemberg beträgt 10 % und von Bayern 11,7 %.  Im Bundesdurchschnitt leben ,3 % der Menschen unter der Armutsschwelle, im Westen 12,9 Prozent, im Osten 19,5 Prozent. Das ist insgesamt eine leichte Abnahme gegenüber 2005 mit 14,7%. Nach neuesten Berechnungen (2008) der UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) ist jedes 6. Kind/Jugendlicher bis 18 Jahren in relativer Armut. Dies soll im weiteren verwandt werden.

9 Relative Armut machen sich auch durch gesellschaftliche und kulturelle Verknappungen bemerkbar.
Viele soziale Aktivitäten können aus finanziellen Gründen nicht unternommen werden. Probleme gibt es z.B. beim Theater oder Kinobesuch und bei eintägigen Klassenfahrten. Aber auch in vielen anderen Bereichen wie beim Urlaub und bei Reisen gibt es Probleme. Problematisch wird es auch bei der Bildung. Suppenküchen und Tafeln werden notwendig, sie lösen aber auf Dauer das Problem nicht.

10 3. Kinderarmut in Deutschland
Das Deutsche Kinderhilfswerk gibt den Kinderreport Deutschland heraus. Dem Kinderreport Deutschland 2007 nach sind in der Bundesrepublik Deutschland 14 % der Kinder arm (bis 18 Jahre). Es wird geschätzt, dass knapp 6 Millionen Kinder in Haushalten wohnen, in denen die Eltern über ein für die Familie nicht existenzsicherndes Jahreseinkommen von Euro verfügen. Dies sind ein Drittel der Eltern die kindergeldberechtigt sind. Es gibt starke regionale Unterschiede bezüglich der Kinderarmut. In Bayern leben 6,6 % der Kinder von Sozialgeld, in Berlin leben 30,7 % der Kinder von Sozialgeld. (Relative Kinderarmut)

11 Auf großes Medieninteresse stieß dabei die Feststellung einer Verdopplung der Zahl sozialhilfebedürftiger Kinder alle zehn Jahre bezogen auf den Zeitraum seit 1965. Gemäß dem Armutsbericht der Bundesregierung 2008 ist jedes 8. Kind arm, gemäß dem Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland von UNICEF (2008) ist es jedes 6. Kind. Nach Hartz IV

12 Es scheint angesichts der hier präsentierten Zahlen keine Übertreibung von einem sozialpolitischen Skandal zu sprechen, der bis heute jedoch weitestgehend unthematisiert geblieben ist. Mehr noch: Die Zahl der auf Sozialhilfeniveau lebenden Kinder hat sich von 2005 auf 2006 weiter erhöht, für die alten Bundesländer um 4,74%, in den neuen Bundesländern um 4,96%. Für Deutschland insgesamt bedeutet dies, dass am Kinder auf Sozialhilfeniveau lebten, ein Jahr später (nach Hartz IV) waren es Kinder und wieder ein Jahr später, am , mussten Kinder ihr Dasein auf Sozialniveau fristen. (strenge Armut unter 40% des Nettoäquivalenzeinkommens)

13 Unter Kindern aus Zuwandererfamilien verdreifachte sich in den neunziger Jahren die Armutsrate von fünf auf 15 Prozent. Dieser Zuwachs trägt maßgeblich zum Gesamtanstieg bei Besonders gefährdet sind auch Kinder der Alleinerziehenden Familien mit geringem Einkommen Familien mit mehreren Kindern

14 4. Kinderarmut international
Kein Platz für Flüchtlinge: Über 50 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Verfolgung. Viele davon sind Kinder, denn sie sind zumeist die ersten Opfer. Oft müssen sie jahrelang ihr Leben in Lagern fristen, ohne Zukunftsaussichten, ohne Ausbildung und ohne ein Zuhause.

15 Zuflucht finden sie in europäischen Flüchtlingslagern.
Viele afrikanische oder asiatische Eltern fliehen gemeinsam mit ihren Kindern aus Staaten, in denen die Wirtschaft sehr schlecht ist oder Krieg herrscht. Zuflucht finden sie in europäischen Flüchtlingslagern. Doch kaum sind sie dort angekommen, verschwinden viele Kinder spurlos. Sie werden einfach von Menschenhändlern geraubt und an fremde Leute verkauft. Dort werden sie ausgebeutet und zum Arbeiten, Betteln, zur Prostitution (sie verkaufen ihren Körper für Sex) oder zur Organ-Entnahme (die entnommenen Organe werden an reiche Leute verkauft, deren Kinder schwer krank sind und ein gesundes Organ brauchen) gezwungen. Manchmal müssen sie in fremden Haushalten schwer arbeiten und werden dabei noch verprügelt. In Italien verschwanden im letzten Jahr (2008) 400 Kinder. Im Jahr 2005 waren es allein in Ungarn Kinder.

16 Gemäß Bericht 2008 einer Europäischen Kommission lebt jedes fünfte Kind in ihr in Armut.
Bei einem Durchschnitts von 19% stehen Dänemark und Finnland mit einem Anteil von zehn Prozent und Zypern mit elf Prozent besonders günstig da. Mit 12% steht Deutschland auf Platz vier. (2008) Sehr schlecht sieht es in Italien, Lettland und Polen aus, wo jedes vierte Kind arm ist. (2008) Grafik von 2005 mit Daten bis 2001

17 Soziale Gerechtigkeit ist in den USA nicht bedeutend
Beim Vergleich der Kinderarmutsraten verschiedener Staaten muss bedacht werden, dass die Armutsgrenze vom Wohlstand des betreffenden Staates abhängt. Je größer der Wohlstand, umso höher die Armutsgrenze. So wären viele deutsche arme Kinder in Polen nicht arm. Die Kinderarmut in anderen Industriestaaten wie Mexiko und der Türkei mit 19,7 % in 2000, und Bosnien-Herzegowina ist zumeist größer als bei uns. Die Weite bewegt sich dabei von Dänemark mit 2,4 % bis Mexiko mit 27,7 %. Italien hat mit 16,6 % den Spitzenplatz in Kinderarmut innerhalb der EU. Deutschland liegt mit 10,2 % im unteren Mittelfeld, 2005 ist das dramatisch angestiegen. In Schwellen- und Entwicklungsländern erreicht die Kinderarmut qualitativ weit höhere Dimensionen. Soziale Gerechtigkeit ist in den USA nicht bedeutend Text und Grafik 2005

18 Das sind einige der ärmsten Länder der Welt:
                                                                                                                       1 Angola; 2 Mali; 3 Indonesien; 4 Madagaskar; 5 Äthiopien; 6 Kongo; 7 Pakistan; 8 Mongolei; 9 Indien; 10 Nicaragua Ungefähr (90 Millionen!) Kinder auf der Welt sind stark mangelernährt (das bedeutet, dass sie viel zu wenig zu essen haben). Rund (400 Millionen!) Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Noch mehr Kinder, nämlich (121 Millionen!) weltweit besuchen keine Grundschule. Unterrichtspflicht gibt es nicht überall. Viele Kinder müssen für ihre Familien arbeiten.

19 2005

20 5. Gründe der Kinderarmut in Deutschland
Diese sind vor allem: Arbeitslosigkeit der Eltern, 65% der Kinder von ALG (Arbeitslosengeld) II Beziehern sind davon betroffen. Alleinerziehende 38-41% deren Kinder sind davon betroffen. Von Kindern mit Migrationshintergrund der Eltern leben 30% in Armut Hinzu kommen Kinder von Geringverdienern und Kinder in Mehrkindfamilien, die kein gutes Einkommen haben. Sozialhilfegeldbezieher SGB 62,5% (Die Grafik gibt das Anwachsen in Prozentpunkten seit 1969 wieder)

21 In den Städten ist deutlich mehr Kinderarmut als auf dem Land
Die Zahl der in Armut lebenden Kinder hat sich nach Schätzungen in den vergangenen zwei Jahren hier zu Lande mehr als verdoppelt. Derzeit leben in Deutschland rund 2,5 Millionen Kinder bis 18 Jahre auf Sozialhilfeniveau, Im Jahr 2004 waren es noch etwa 1,1 Millionen. Gründe für die zunehmende Kinderarmut seien vor allem die Hartz-IV-Reformen und die schlechte Wirtschaftslage vor wenigen Jahren. Bislang hatte der Kinderschutzbund die Zahl der Kinder bis 18 Jahre, die in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch, dem Asylbewerberleistungsgesetz oder vergleichbaren Leistungen leben, auf rund 2,2 Millionen geschätzt. Derzeit würden von den 15 Millionen Kindern in Deutschland 2,5 Millionen zu zukünftigen Leistungsempfängern statt zu Leistungsträgern erzogen. (Nach Stern 9/09) Eine erschreckende Situation. In den Städten ist deutlich mehr Kinderarmut als auf dem Land

22 6. Folgen der Kinderarmut in Deutschland
Kinder aus Familien in Armut haben ein doppelt so hohes Risiko, in ihrer sprachlichen, sozialen und gesundheitlichen Entwicklung beeinträchtig zu sein, wie Kinder aus finanziell gesicherten Familien Kleinkinder aus Unterschichtfamilien hören nur einen Bruchteil an Wörtern wie Kinder aus höheren Schichten. Der Schnitt beim Vorlesen und Erzählen bis zum 6. Lebensjahr: – Bei sozial benachteiligten: Std. d.h. 0,5 – 1 min/Tag – Bei sozial besser gestellten: 1500 Std. d.h. 41 min/Tag Sie haben weniger Kontakt zu Gleichaltrigen. Der Fernsehkonsum ist stark erhöht. In der Nachbarschaft wohnen meist Arme. Seite und folgende „evangelische Jugend Oldenburg“

23 6. Folgen der Kinderarmut in Deutschland
Die Bildungschancen in Deutschland sind stark an die soziale Herkunft gekoppelt. Die Chancen eines Kindes mit hohem sozialen Status, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen, sind rund 2,7 mal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes. Die Chancen ein Studium aufzunehmen, sind sogar um das 7,4-fache höher, als die eines Kindes aus einem niedrigen sozialen Stand. Armut wird häufig „vererbt“. Wenn schon der Kinderwagen auf Kredit gekauft wird, beginnt schon früh ein Leben in Verschuldung. Wenn Kinder nicht zum Kindergeburtstag gehen können, weil das Geburtstagsgeschenk, das erwartet wird, zu teuer ist, dann beginnt frühe soziale Ausgrenzung. Die Pisastudie hat deutlich auf den Zusammenhang Armut und Bildung hingewiesen.

24 7. Änderungsvorstellungen Karitative Hilfen
Suppenküche Aufgabenhilfe Kleiderkammern Spielzeugtausch Soziale und kulturelle Kontakte ermöglichen und andere

25 Strukturelle Hilfen Die kürzlich vorgenommenen leichten Änderungen am System des Kindergeldes werden es nicht bringen. Es bedarf einer grundsätzlichen Änderung z.B. durch eine Grundsicherung für Kinder, die oberhalb der Armutsgrenze liegt. Schulisch müssen wir auf Länder mit weniger Kinderarmut schauen Förderung von lernschwachen Kindern Vorschule? Motivation zum Abitur und Studium Für die Bildung wird zusätzlich (Bild) ein Betrag von annähernd 30 Milliarden benötigt.

26 Das Bundesverfassungsgericht legte in seinem Urteil fest, dass die bisherige Regelung der Hartz IV-Sätze gegen die Verfassung verstoße. Die Berechnung sei nicht transparent genug. Das Gericht forderte die Bundesgesetzgebung auf, bis zum 31. Dezember 2010 eine Neuregelung der Berechnung zu schaffen, die an der Realität orientiert sei. Die Tendenz der Entscheidung war bereits in der mündlichen Verhandlung am 20. Oktober 2009 zu erkennen gewesen. Das Bundesverfassungsgericht stellte fest, dass der Gesetzgeber zur Sicherung eines menschenwürdigen Existenzminimums pauschalierte Regelsätze schaffen könne. Deren Berechnung sei jedoch, nach Ansicht des Gerichts in Karlsruhe, nicht transparent und korrekt gewesen. Die bisherige Regelung bleibt bis zur Änderung durch die Bundesgesetzgebung in Kraft. Herauskamen 5€ monatliche Erhöhung.

27 Nach Auffassung vieler wird die Familie zweimal belastet, einmal durch die Kosten der Kindererziehung und hier durch die hohen Mehrwertsteuern (70% der Sozialen Leistungen werden daraus bezahlt) für, zum anderen durch die später arbeitenden Kinder für die Zahlung der Renten. Das sei der eigentliche Grund der Kinderarmut. Soziale Solidarität darf nicht nur von der Familie und der Arbeit getragen werden, sonst werden diese überlastet, bei Abnahme der Zahl der Kinder und des Arbeitsvolumens. Die Reichen werden dabei immer reicher und die Armen immer zahlreicher. Solidarität muss auf die Steuer übertragen werden. Die Reichen müssen deutlicher besteuert werden. (Höchstgrenze) Dies geschieht zum Beispiel im KAB-Cappuccino-Modell, in welchem eine Grundsicherung über Steuer gewährleistet wird von Anfang bis zum Ende des Lebens. Zu Beginn der BRD 95%, heute 42% als Spitzensteuersatz

28 8. Aufruf Mitmachen Das Bistum Limburg erarbeitet „Kinderpolitische Ratschläge“ bis Sommer 2010 (oder später) Die Kampagne wird ein Jahr dauern. In dieser Zeit sind kirchliche Einrichtungen, wie Pfarrgemeinden und Verbände, eingeladen, Kinderarmut vor Ort aufzuspüren. Dabei sollen sie Ideen entwickeln, was gegen die Armut in ihrer unmittelbaren Umgebung getan werden kann – ob Kleiderbasar beim Pfarrfest, das kostenlose Mittagessen im Kindergarten oder eine organisierte Hausaufgabenbetreuung. Anschließend sollen die verschiedenen Projekte im Internetportal von „Kinderarmut bekämpfen“ zu finden sein. Unterstützt werden die Aktivitäten durch bistumsweite Aktionen zu einzelnen Anlässen im Kirchenjahr – wie Erntedank, St. Martin oder Weihnachten. Darüber hinaus sollen an zentralen Orten im Bistum Vorschläge zur Bekämpfung von Kinderarmut in der Politik vorgestellt und diskutiert werden. Die Ergebnisse dieser so genannten „Kinderpolitischen Ratschläge“ werden ab Sommer 2010 zusammengefasst und den politischen Akteuren übermittelt.

29 Beatrix Schlausch Präsidentin der Diözesanversammlung Bistum Limburg
Die Diözesanversammlung beschloss zum Thema am 6.3. Folgendes: Allen Kindern müssen die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten, die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben und gleichberechtigte Chancen im Bildungssystem möglich sein. Die Neuberechnung der Regelsätze für Kinder und Jugendliche muss den tatsächlichen Bedarf berücksichtigen. Von Seiten des Deutschen Caritasverbands gibt es hierzu einen Vorschlag. Mit Blick auf die Kinder müssen bedarfsgerechte Systeme und Hilfeleistungen auf allen Ebenen bereit gestellt werden, die Eltern frühzeitig darin unterstützen, der Verantwortung für ihr Kind gerecht zu werden. Insbesondere hinsichtlich der Situation von Alleinerziehenden erwarten wir vom Gesetzgeber eine Abkehr vom Ehegatten- hin zum Familiensplitting. Beatrix Schlausch Präsidentin der Diözesanversammlung Bistum Limburg 29

30 Die staatliche Grundsicherung muss von landes- und kommunalpolitischer Seite ergänzt werden.
Das kann geschehen durch den Ausbau von Ganztagsschulen mit gesundem Mittagessen und Zugang zu musischen und sportlichen Aktivitäten, befähigenden Sachleistungen etc.. So können Kinder und Jugendliche eine eigenständige Perspektive für ihr Leben entwickeln und die statistisch belegte Tendenz zur „Armutsbiographie“ durchbrechen. Wir fordern die Verantwortlichen in unserem Bistum, den Pfarrgemeinden und uns alle auf, der Frage Mutter Theresas nachzugehen: „Kennt ihr die Armen eurer Stadt?“. Strukturelle Veränderungen erfordern sowohl Aufmerksamkeit als auch caritatives und politisches Engagement vor Ort. 30

31 Ansprechpartner: Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Anschrift: Bistum Limburg Rossmarkt LimburgTelefon: Fax: Verantwortlich für die Inhalte: Projektgruppe "Kinderarmut bekämpfen" Ordinariatsrat Hanno Heil, Telefon: (06431) Internet: PermanentLink:

32 9 Ergebnisse Politik Die Kirche kritisiert die Ergebnisse der Neuberechungen, von Hartz IV usw. die praktisch nichts bringen. Auch die geforderten Berechnungen für Kinder und Jugendliche werden kritisiert. Das von der DV geforderte Familiensplitting (Frankreich), dies bezeichnet eine Besteuerungsmethode, bei der das Einkommen einer unterhaltspflichtigen Erwerbsperson nicht bei ihr selbst, sondern - soweit die Unterhaltspflicht reicht - beim unterhaltsberechtigten Familienmitglied versteuert wird, kam nicht. 32

33 Bistum Bei der Abschlussveranstaltung in Wiesbaden am wurden eine Fülle von Projekten vorgestellt: Der Bischof sagte: „Starke Familien sind der beste Kinderschutz“, sagte Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Mittwoch, 25. August, in Wiesbaden zum Abschluss der Kampagne „Kinderarmut bekämpfen“ im Bistum Limburg. Familien seien die „Keimzelle der Gesellschaft“. Sie zu stärken, bedeute mit Blick auf die katholische Soziallehre den bestmöglichen Kinderschutz. 33

34 Begrüßungsprojekt für Neugeborene PEKIP im Stadtteil
Stadtteilmütter in Wiesbaden Biebrich Cook mal KESS im Rheingau (Bild) Caritasladen in Bad Schwalbach Schüler helfen Schülern Lesepaten in Bad Schwalbach Antworten der Kindertagesstätte St. Maria aus Bad Homburg Leitbild des Kindergartens Liebfrauen in Oberursel Aktionen gegen Kinderarmut in Bad Homburger Stadtteil Kirdorf Anziehtreff des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Wiesbaden Fastenaktion gegen Kinderarmut Projekt der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer in Niederwalluf (Rheingau): Kindersachenflohmarkt im Pfarrzentrum Starthilfe zum Schulbeginn Kochprojekt für Schüler gestartet Wozu dienen die Postkarten der Aktion? Malaktion in der Kindertagesstätte "Huttig" (Limburg) Projekt des Familienferiendorfs Hübingen: Flohmarkt für Familienerholung Vorschläge für Aktionen zum Thema „Kinderarmut bekämpfen“ Predigtvorschlag zum Erntedankfest Vorschläge für Aktionen zum Fest des Heiligen Martin von Tours und viele weitere 34

35 Limburg, 4. März   Kinder sind ein Armutsrisiko – diese These war bei der gemeinsamen Veranstaltung „Sind Kinder unbezahlbar? – Wege aus der Kinderarmut“ des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V., Caritasverbandes für den Bezirk Limburg e.V. und des Diakonischen Werks Limburg-Weilburg am 2. März in der Limburger Stadthalle unter den Experten der Talkrunde unbestritten. Die Präsidentin der Diözesanversammlung, Beatrix Schlausch , sagte in ihrer Rede: „Für mich stellt die steigende Armut der Kinder in einem der reichsten Länder der Welt einen Skandal dar!“ „Armut macht krank, grenzt aus, macht perspektivlos und ist schlicht entwürdigend. Als Christen haben wir aus unserem Glauben heraus den klaren Auftrag, kritisch Position zu beziehen und gegen Armut und Entwürdigung einzutreten“, betonte Beatrix Schlausch. 35

36 Was hingegen die möglichen Wege aus der Armut angeht, zeigten sich bei den Rednern auf dem Podium, Prof. Dr. Georg Cremer (Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes), Dr. Jürgen Borchert (Richter am Landessozialgericht Darmstadt), Dr. Wolfgang Gern (Sprecher der Nationalen Armutskonferenz) sowie Dr. Sven-Uwe Schmitz (Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit), Differenzen. Am einsichtigsten war die These von Jürgen Borchert. Familien erbringen für die Versorgung unserer Gesellschaft ein Doppeltes, die Kosten für die Kinder und die Altervorsorge. Das führe vor allem zur Kinderarmut durch die unverhältnismäßige Belastung von Familien 36

37 Caritasstiftung in der Diözese Limburg schüttet aus Kampagne Kinderarmut Euro für Projekte im Bistum aus sowie Euro für Caritas-Babyhospital Bethlehem Mit insgesamt Euro unterstützen wir Projekte des Caritasverbandes Frankfurt sowie des Sozialdienstes katholischer Frauen Frankfurt, die sich für Frühförderung und gute Ernährung von Anfang an engagieren. Auch benachteiligte Kinder und ihre Eltern brauchen einmal Erholung von ihren Alltagsproblemen und Sorgen. Bei den Familienfreizeiten im Familienferiendorf Hübingen können sie endlich einmal eine Auszeit nehmen und erfahren zugleich, wie wichtig das gemeinsame Kochen und Essen sowie eine gesunde Ernährung sind. Gesunde Ernährung, das ist das Stichwort auch für das Projekt „Mittagstisch für Schulkinder“ des Caritasverbandes für den Bezirk Limburg, der mit einer Fördersumme von Euro sozial schwachen Kindern ein gesundes, warmes Mittagessen ermöglicht – Links: Babyhospital Bethlehem Rechts: Kinder in Hübingen 37

38 Unter einer Anschrift mit der Kleiderkammer des Kinderschutzbundes
Bad Camberg "Heute können wir die Taufe unseres gemeinsamen Babys vornehmen und darüber sind wir sehr stolz und glücklich", hat Bruno Plancher von der Projektgruppe "Caritas" bei der Einweihungsfeierlichkeiten für "Unser Laden" gesagt, ein Angebot für Menschen mit geringem Einkommen betreffend. Unter einer Anschrift mit der Kleiderkammer des Kinderschutzbundes Einweihung von "Unser Laden“ 38

39 9. Literatur und Internet Literatur
Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend: Dossier für Armutsrisiken für Kinder und Jugendliche in Deutschland, Berlin 2008 Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin Huberta von Voss, Arme Kinder reiches Land, ein Bericht aus Deutschland, Hamburg 2008 Klaus Hurrelmann: Kinder in Deutschland, Fischer Frankfurt, 2007 Klaus Hurrelmann u.a., 15. Shell Jugendstudie Jugend 2006 Frankfurt 2006 Maria von Welser, Leben im Teufelskreis, Kinderarmut in Deutschland und keiner sieht hin, Gütersloh 2009 Internet Und viele andere


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