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Humanistische Ansätze –Überblick

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Präsentation zum Thema: "Humanistische Ansätze –Überblick"—  Präsentation transkript:

1 Humanistische Ansätze –Überblick
Universität zu Köln Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze Dozentin: Dr. C. Eichenberg ReferentInnen: Ursula Lackhoff, Angelika Otto, Stefan Bethke 2. Juli 2009

2 Humanistische Ansätze -Überblick
Einleitung Personzentrierte Psychotherapie Gestalttherapie Logotherapie und Existenzanalyse Psychodrama Literatur Humanistische Ansätze

3 Einleitung Grundsätze des Menschenbildes der humanistischen
Psychologie: Autonomie des Individuums in der sozialen Interdependenz Streben nach Selbstverwirklichung Sinn- und Zielorientiertheit des Menschen Ganzheit Bedeutung der Subjektivität Humanistische Ansätze

4 I. Einleitung Hauptvertreter der humanistischen Psychologie
Carl Rogers Charlotte Bühler Abraham Maslow Sie gründeten 1962 in den USA die Gesellschaft für humanistische Psychologie. Ziel: Abgrenzung gegenüber der Psychoanalyse und dem Behaviorismus Humanistische Ansätze

5 I. Einleitung Weitere Vertreter der humanistischen Psychologie
Reinhard und Annemarie Tausch Ruth Cohn Fritz Perls Viktor Frankl Jacob Moreno Wilhelm Reich Humanistische Ansätze

6 II. Personzentrierte Psychotherapie
Synonyme: „nicht direktive Therapie“ klientenzentrierte Therapie personenzentrierte Therapie Gesprächspsychotherapie (in Deutschland geprägt durch Reinhard Tausch; übernommen von der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie) Humanistische Ansätze

7 II. Personzentrierte Psychotherapie
Bedeutung: Gesprächspsychotherapie = dritte Säule neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie aber : keine Anerkennung als Psychotherapieform im Psychotherapeutengesetz Humanistische Ansätze

8 II. Personzentrierte Psychotherapie
Biographie Carl Rogers ( ) Studium der Agronomie, Geschichte und Theologie Schließlich Psychologie – Studium Tätigkeit in der Erziehungsberatung 1940 akademischer Durchbruch: Angebot eines Ordinariums an der Ohio State University Geburtsstunde der Klientenzentrierten Therapie: Rogers Vortrag an der University of Minnesota Humanistische Ansätze

9 II. Personzentrierte Psychotherapie
Grundkonzepte: Nichtdirektivität Selbstverantwortlichkeit des Klienten Ablehnung des medizinischen Defizitsmodells Humanistische Ansätze

10 II. Personzentrierte Psychotherapie
Persönlichkeits- und Entwicklungstheorie von C. Rogers Selbstkonzept Aktualisierungstendenz Selbstaktualisierung Humanistische Ansätze

11 II. Personzentrierte Psychotherapie
Grundhaltung des Therapeuten Empathie Kongruenz Akzeptanz Humanistische Ansätze

12 II. Personzentrierte Psychotherapie
Therapeutenverhalten: unbedingte positive Zuwendung keine trainierte Freundlichkeit Achtung vor dem Klienten keine Ratschläge und Empfehlungen Beziehungsangebot für den Klienten Rückmeldung von Gefühlen wenig Interpretation Humanistische Ansätze

13 II. Personzentrierte Psychotherapie
Ziel der Therapie: = konstruktive Persönlichkeitsentwicklung, die sich in der Selbstexploration des Klienten und in der aktiven Auseinandersetzung mit seinen Problemen zeigt. Humanistische Ansätze

14 II. Personzentrierte Psychotherapie
Entwicklungsrichtung: „Fully functioning person“ d.h. der Klient entwickelt mehr Autonomie Selbstakzeptanz Selbstachtung Flexibilität Kreativität Humanistische Ansätze

15 II. Personzentrierte Psychotherapie
Skalen zur Messung des Therapieverlaufes: Der Therapiefortschritt zeigt sich beim Klienten durch folgende Faktoren: 1. Fähigkeit, Gefühle auszudrücken 2. Fähigkeit, Inkongruenzen wahrzunehmen 3. Fähigkeit zur Kommunikation über sich selbst 4. Fähigkeit, Probleme als zu sich selbst gehörig zu attribuieren 5. Steigerung der Stärke der Erlebnisqualität 6. Erhöhung der Subjektivität des Erlebens 7. Fähigkeit, Beziehungen zuzulassen Humanistische Ansätze

16 II. Personenzentrierte Psychotherapie
Skalen Zur Messung von einfühlendem Verstehen Nach Tausch äußert sich das einfühlende Verstehen in der Fähigkeit, emotionale Inhalte zu verbalisieren. Dafür wurde von Carkhuff eine Beurteilungsskala entwickelt. Die Extreme auf der Empathieskala sind: Stufe 1: Der Therapeut befaßt sich nicht mit den Äußerungen des Klienten oder schmälert sie. Er ist gelangweilt oder uninteressiert. Stufe 5: Der Therapeut geht mit Genauigkeit auf alle Gefühle ein. Er faßt zusammen, was er erspürt hat, er konzentriert sich auf die mitschwingenden Gefühle. Humanistische Ansätze

17 II. Personzentrierte Psychotherapie
Skalen Selbstexplorations- und Erlebnisskala Die Extreme auf dieser Skala sind: Stufe 1: Der Klient spricht nicht gerne über persönlich bedeutende Inhalte Stufe 5: Der Klient bemüht sich, neue Inhalte zu erfahren, er wird zunehmend entspannter und gewinnt gefühlsmäßige Sicherheit Humanistische Ansätze

18 II. Personzentrierte Psychotherapie
Erweiterung der Therapieform mit zwei erlebnisfördernden Interventionsformen Experiencing Focusing Humanistische Ansätze

19 II. Personzentrierte Psychotherapie
Experiencing bezeichnet das konkrete Erleben eines Klienten - es geht darum, den Klienten mit seinen vielschichtigen Erfahrungen in Kontakt zu bringen - Gefühle sollen nicht nur verbalisiert werden, sondern reaktiviert werden - dabei sollen Gefühle des Klienten von ihm nicht intellektuell umschrieben werden, z.B. warum und wie das Gefühl zustande kam. Es soll kein Gedankengebäude aufgebaut werden, sondern im Gegenteil das unmittelbare Gefühlsleben fokussiert werden. Kernaspekt ist die gefühlte Bedeutung des Erlebten. Humanistische Ansätze

20 II. Personzentrierte Psychotherapie
2. Focusing - bezeichnet das Zentrieren / Konzentrieren des Erlebens - es wird eingesetzt, wenn der Klient einen bedeutungsvollen Inhalt vermeidet, wenn das Gespräch zu sachorientiert und zu wenig ge- fühlsmäßig abläuft - der Klient wird aufgefordert, auf seine Empfindungen zu achten, seine Gefühle zu vertiefen - Bsp: Therapeut interveniert: „Bleibe bei dieser Sache. Was ist der Kern? Achte auf Deine Gefühle. Suche keine Lösungen, sondern warte ab, bis Bilder und Erinnerungen auftauchen“ Humanistische Ansätze

21 II. Personzentrierte Psychotherapie
Effektivität : Es sind kaum Untersuchungen gemacht worden, ob bestimmte Persönlichkeitstypen auf die Therapie besonders gut ansprechen bei welchen Störungen Gesprächstherapie wirksam eingesetzt werden kann Laut einer Metaanalyse von Smith, Glass & Miller (1980) zum Vergleich verschiedener Therapieformen: Verbesserung bei 50 % der behandelten Klienten mit GT ( im Vergleich zu 28 % der Klienten mit Psychoanalyse und 22 % der Klienten mit Verhaltenstherapie) In Standardfragebögen wie MMPI, EPI, FPI verbessern sich die Werte für Neurotizismus, Depression, Gehemmtheit, Unsicherheit, Selbstachtung, Spannung, Minderwertigkeitskomplexe, Niedergeschlagenheit und Introversion Humanistische Ansätze

22 II. Personzentrierte Psychotherapie
Kritik: Unklare Definition der Begriffe, z.B. des Selbstkonzeptes Die Theorie ist zu subjektivistisch, weil es dem Einzelnen überlassen ist zu definieren, wann er sich wohl fühlt. Rogers Behauptung der notwendigen und hinreichenden Bedingung von Empathie, Akzeptanz und Kongruenz ist unhaltbar. Lt. Mitchel et al.(1977) korrelierte jeweils nur ein Drittel der Therapeutenmerkmale mit dem Therapieerfolg. Humanistische Ansätze

23 II. Personzentrierte Psychotherapie
Zusammenfassung Gesprächstherapie ist eine ganzheitliche, humanistische Therapieform Ihre Basis ist eine menschlich bereichernde Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Klienten Die hilfreiche Beziehung kommt zustande, wenn drei Qualitäten des Therapeuten eingesetzt werden: Empathie, Echtheit und Akzeptanz Ziel der Therapie ist eine konstruktive Persönlichkeitsentwicklung, durch die der Klient zur Selbstexploration und Auseinandersetzung mit seinen Problemen kommt („fully functioning person“) Neuere Formen sind das Experiencing und das Focusing Humanistische Ansätze

24 III. Gestalttherapie Historisches Philosophie
Gestaltpsychologie und Gestalttherapie Gestalttherapeutische Grundkonzepte Gestalttherapeutische Intervention Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Verfahren Kritik Humanistische Ansätze

25 1. Historisches Ganzheitlicher Ansatz
Versteht sich als Persönlichkeitstheorie, Theorie der Neurose, Therapie und Philosophie Einheit von Psyche und Körper wird betont Geht auf Frederick „Fritz“ Solomon Perls zurück ( ) Anregungen aus dem Existentialismus, der Psychoanalyse und Gestaltpsychologie Frühes Werk „Ich, Hunger und Aggression (1947) Humanistische Ansätze

26 2. Philosophie Entscheidende existentielle Grundsatz heißt Selbstverantwortlichkeit Therapeut hat keine Verpflichtung, den Klienten zu unterstützen – der Klient hilft sich selbst Therapeut übernimmt die Rolle des Herausforderers, der neue Erfahrungen zugänglich macht Führt den Klienten aus der neurotischen Einengung und zeigt ihm Entwicklungsmöglichkeiten Zusammenfassend zwei Grundsätze Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit Humanistische Ansätze

27 3. Gestaltpsychologie und Gestalttherapie
Gestalttherapie begreift den Menschen als Prozess – psychisch und physisch Psychisch zeigt sich dies in einem ständigen Wechsel von Bedürfnisgestalten und deren Zerstörung durch Befriedigung Prinzipien der Wahrnehmungsformation werden auf die Formation von Bedürfnissen übertragen (Perls) Gestalttherapie knüpft an die Befunde der Gestaltpsychologie an  Zeigarnik-Effekt und Figur- Grund-Wahrnehmung Humanistische Ansätze

28 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (1)
Zentrale Begriffe: Wachstum bzw. Selbstaktualisierung  findet in einem Fluss von „Gewahrsein“ oder „Bewusstheit“ (awareness) statt „Awareness“ wird im Sinne des Zen-Ziels als endloser „Weg“ auf dieses Ziel hin verstanden Humanistische Ansätze

29 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (2)
1. Assimilation und Wachstum Am Beispiel der „Assimilation“ – Aufnahme und Verarbeitung von (zunächst) fremden Bestandteilen zum Zwecke des eigenen Wachstums Perls macht diesen Vorgang am Beispiel der Nahrungsaufnahme deutlich Hungertrieb befriedigen Humanistische Ansätze

30 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (3)
2. Transformation und Selektion Transformation von Fremdmaterial in Eigenmaterial Psychologisch ist damit die Auseinandersetzung mit Erfahrungs- und Erlebnismaterial gemeint Nahrungsaufnahme als Grundmuster kann auf den „geistig-seelischen Stoffwechsel“ (Perls) übertragen werden Beispiel Hunger erste Auseinandersetzung des Kindes mit seiner Umwelt Humanistische Ansätze

31 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (4)
3. Introjektion und Projektion Introjektion: Unverdautes, unbekömmliches Material, das als fremder Bestandteil bestehen bleibt, nicht assimiliert wird Übernahme von Ansichten, z.B. der Eltern, unter bedrohlich empfundenen Bedingungen Es entstehen Fremdkörper in uns  Introjekte Projektion: Gegensatz dazu, also Verweigerung der Aufnahme von Material Teile werden nach außen verlagert, wie z.B. bestimmte Bedürfnisse oder Ängste Projektionen Humanistische Ansätze

32 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (5)
4. Umweltkontakt und Selbstregulation Mensch als soziales Wesen Selbst umfasst die Teilsysteme „Ich“, „Es“ und „Persönlichkeit“ Persönlichkeit ist mit Freuds Überich vergleichbar  als Ergebnis all des aufgenommenen assimilierten und nicht-assimilierten Materials „Selbst“ als „System“ persönlicher Eigenschaften aufzufassen Humanistische Ansätze

33 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (6)
Kontaktzyklus Bedürfnisse Kontaktaufnahme mit der Umwelt Bewusstwerden der Bedürfnisse erfordert Kontakt mit uns selbst Kontakt ist Voraussetzung für Weiterentwicklung, vermittelt die nötigen Erfahrungen Kontakt mit Personen und Ereignissen ist quasi das psychische Organ, um Beziehungen herzustellen Humanistische Ansätze

34 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (7)
Kontaktzyklus verläuft in vier Schritten Vorkontakt – aus dem Organismus oder Umwelt taucht ein Verlangen/Reiz auf (Figur) Kontaktaufnahme – Verlangen wird zum Hintergrund – als Figur tritt ein „Suchbild“ auf Kontaktvollzug – Körper und Umwelt im Hintergrund, Figur und Kontakt selbst sehr intensiv. Person ist vom Erleben erfasst (Wahrnehmen, Fühlen) Nachkontakt - Kontaktprozess beendet. Selbst verblasst, die Figur tritt in den Hintergrund. In der Begegnung mit dem „Nicht-Selbst“ vollzieht sich ein Wachstums- und Reifeschritt. Humanistische Ansätze

35 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (8)
Streben nach einer geschlossenen Gestalt  wenn Kontaktaufnahme zur Umwelt geglückt ist, wird die Gestalt geschlossen, macht einer neuen Gestalt Platz Ziel: Klienten helfen, seine Kontaktfähigkeit wiederherzustellen Wenn Kontaktaufnahme unterbunden wird, entsteht eine unvollendete Gestalt, die nach ihrer Schließung drängt Humanistische Ansätze

36 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (9)
Unter dem Aspekt der Selbstregulation Formen der Kontaktvermeidung haben doppeltes Gesicht Doppelgesichtigkeit des Widerstandes bekannt in allen Therapieansätzen: aus Perspektive der therapeutischen Arbeit bzw. des voll funktionierenden Organismus: Widerstände, Charakter- bzw. Körperpanzerungen, Abwehrmechanismen, Blockierungen aus Perspektive der Erfahrungsgeschichte des Organismus: Stützen, Bewältigungsstrategien, Schutzmechanismen Humanistische Ansätze

37 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (10)
6. Abwehr und Widerstand Verantwortlich für die Entstehung von Störungen sind Mechanismen, die z.T. mit den klassischen Abwehrmechanismen der Psychoanalyse übereinstimmen: Introjektion und Projektion (s.o.) Retroflektion Konfluenz Deflektion Desensitivierung Humanistische Ansätze

38 4. Gestalttherapeutische Grundkonzepte (11)
7. Schichten um das Selbst Perls unterscheidet fünf Phasen (Zwiebelschalenförmiges Modell): Klischeephase Rollenspielphase Blockierungsphase Implosionsphase Explosionsphase Später hinzugekommen: Aufarbeitungsphase und Verhaltensmodifizierende Schlussphase Humanistische Ansätze

39 5. Gestalttherapeutische Intervention (1)
1. Therapie Ziele und Regeln: Ziel ist die Aufhebung der Entfremdung durch Integration abgespaltener Teile. Person soll als Gestalt vervollständigt werden. Therapeut baut auf die Kraft der Selbstregulation Drei übergeordnete Ziele werden angestrebt: Bewusstseinskontinuum Selbstverantwortung Einheitliches Erleben von Körper und Psyche Humanistische Ansätze

40 5. Gestalttherapeutische Intervention (2)
2. Prinzipien der Gestalttherapie Kraft der Selbstregulation ist so groß, Klient muss zu nichts gezwungen werden Erfahrung und Selbstaktivierung sind wichtiger als Nachdenken und Spekulieren über Symptome und Bedeutung Paradox der Veränderung  sich selbst zu akzeptieren, wie man ist, um sich dann zu verändern Humanistische Ansätze

41 5. Gestalttherapeutische Intervention (3)
Aus dem Ziel der Selbstverantwortung leitet sich wichtigste Gestalttechnik her  Dialog der Person mit sich selbst Es wird nicht über das Problem geredet, sondern Klient übernimmt verschiedene Teile seines Selbst und lässt sie miteinander argumentieren Der „leere Stuhl“ und der „heiße Stuhl“ Setting der Gestalttherapiesitzungen Humanistische Ansätze

42 5. Gestalttherapeutische Intervention (4)
3. Träume Abgelehnten, entfremdeten Anteile des Selbst tauchen oft als „fremde Akteure“ auf  vgl. die Auseinandersetzung mit dem Schatten bei C.G. Jung Trauminhalte werden als Projektionen aufgefasst, die der Klient spielen soll  Fallbeispiel: 31-jährige Frau mit Mutter-Tochter- Konflikt bilden Verhaltensmöglichkeiten und Umstrukturierungen wie auch Bedürfnisse des Träumers ab Humanistische Ansätze

43 6. Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Verfahren (1)
 zur Psychoanalyse: Emotional getönte Wiederbelebungen der Vergangenheit (unerledigte Geschäfte) Übertragung nicht bedeutsam Keine Interpretation der Aussagen des Klienten – Klient deutet sein Verhalten selbst Widerstand wird anders behandelt: Therapeut arbeitet an den Einwänden, dem Gefühl der Blockade, den Körperreaktionen des Klienten weiter Humanistische Ansätze

44 6. Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Verfahren (2)
zur Verhaltenstherapie: Verstärkung wird gezielt eingesetzt Therapeut will keine willigen und gelehrigen Schüler, sonder kritische Klienten  Vermeidung von neuen Introjektionen Oft kommt es zu Interventionen, die an Reizüberflutung und Umstrukturierung erinnern Vorteil gegenüber einer programmorientierten Verhaltenstherapie ist die individuelle Entwicklung des Problembewusstseins und der Therapiemotivation Erlebnisaktivierung fördert die subjektive Bedeutsamkeit. Dadurch entsteht hilfreiche Motivation: Klient ist emotional beteiligt und hat, wie in der Analyse, Erinnerungen, auf die er seine momentane Störung attribuieren kann  subjektive befriedigende Erklärung Humanistische Ansätze

45 6. Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Verfahren (3)
zur Gesprächstherapie: Gemeinsamkeit durch das selbstregulatorische Prinzip und Förderung der Autonomie Verzicht auf angstfreie Atmosphäre, da die Gestalttherapie meint, durch das Erleben von Frustrationen dem Mensch geholfen werden kann, Änderungen herbeizuführen Humanistische Ansätze

46 7. Kritik Gestalttherapie verbindet Ansätze aus der Verhaltenstherapie und Psychoanalyse, hat aber grundsätzlich einen wissenschaftsfeindlichen Ansatz Systematisierung der Anwendung wird verweigert, da die Intervention aus dem Augenblick heraus entwickelt wird und eine ganzheitliche individuelle Strategie darstellt. Entzieht sich der Evaluation, da keine adäquaten Instrumente zur Erfassung des Therapieprozesses oder des Therapieeffektes entwickelt wurden. Gestalttherapeut versteht sich eher als Künstler, der aus dem Rohmaterial des Klienten dessen Figur herausarbeiten möchte. Figur besteht in der Vollendung von Bedürfnissen, die bisher aus neurotischen Bedürfnissen zurückgestellt wurden. Humanistische Ansätze

47 IV. Logotherapie und Existenzanalyse
In den 20er und 30er Jahren von Viktor E. Frankl ( ) entwickelt. Humanistische Ansätze

48 Biographischer Hintergrund
Medizinstudium und Promotion Persönlicher Kontakt zu Freud und Adler 1928 Gründung von Jugendberatungsstellen Leiter des „Selbstmörderinnenpavillons“ 1938 Verbot, „arische“ Patienten zu behandeln 1940 Leitung der neurologischen Abteilung des Rothschild-Spitals 1942 Deportation ins Ghetto Theresienstadt 1944 Deportation über Auschwitz nach Türkheim 1945 nach Befreiung durch die US-Armee Rückkehr nach Wien 1946 Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik Humanistische Ansätze

49 Theorie und Praxis der Logotherapie
Frankl stellte Wandel fest: Waren es Anfang dieses Jahrhunderts vor allem sexuelle Probleme, so stehen nun suizidale Probleme im Vordergrund. Erfahrungen von einer allgemeinen Zunahme des Sinnlosigkeitsgefühls. Eine Folgeerscheinung dessen, eine psychische Erkrankung, nennt Frankl „noogene Neurose“ (von griechisch „noos“ = menschlicher Geist). Humanistische Ansätze

50 Noogene Neurose Geht nicht auf Komplexe und Konflikte im herkömmlichen Sinn zurück, sondern ist begründet in einem Sinnlosigkeitsgefühl, dem existentiellen Vakuum, in Gewissenskonflikten und Wertkollisionen. somit hat sie geistige Ursachen . Humanistische Ansätze

51 Formen der Neurose Noogene Neurose Somatogene Neurose
Psychosomatische Erkrankungen Reaktive Neurosen Psychogene Neurosen Für diese fünf Formen der Neurose hatte die „klassische“ Logotherapie jeweils unterschiedliche Therapiekonzepte entwickelt. Humanistische Ansätze

52 Der „Wille zum Sinn“ Primäre Motivationskraft des Menschen sei ein angeborenes Streben nach einem größeren Zusammenhang, in welchem sich der Mensch verstehen kann. Ohne Sinngefühl bzw. Sinnverständnis könne der Mensch keine Entscheidung treffen. Aus einer anhaltenden Sinnleere resultiere ein übertriebenes Streben nach Lust und Macht. Humanistische Ansätze

53 Interventionsansätze
Logotherapie soll dem Leben des Patienten keinen Sinn von außen einverleiben. Den Sinn muss er selbst und selbständig finden. Der Therapeut kann dem Patienten dabei helfen, sich auf die Suche nach einem Sinn in seinem Leben zu begeben. die Überzeugung beim Patienten zu wecken, dass sich der Einsatz für bestimmte Inhalte lohnt. selbst unter schlechten Bedingungen (z.B. sozial, ökonomisch oder körperlich) einen Sinn im Leben zu finden. Humanistische Ansätze

54 Einstellungsmodulation (nach Lukas, 1980)
Bei noogenen Neurosen (Förderungsschwerpunkt: Sinnfindung) Bei reaktiven Neurosen (Förderungsschwerpunkt: Veränderung negativer Selbstdefinitionen) Bei somatogenen Neurosen (Förderungsschwerpunkt: Leidbewältigung) Humanistische Ansätze

55 Dereflexion Bei psychosomatischen Funktionsstörungen (und Schlafstörungen) Bei bestimmten psychogenen Neurosen (besonders bei Sexualneurosen) Ignorieren von Symptomen, indem die Aufmerksamkeit von ihnen abgelenkt wird! Humanistische Ansätze

56 Paradoxe Intention („Symptomverschreibung“) im Zusammenhang mit Erwartungsangst
Erwartungsangst bezeichnet die neurotische Erwartung, dass irgendein ängstigendes Ereignis eintreten könne. Damit bewirkt die Erwartungsangst aber meist das Symptom, vor dem sich der Patient fürchtet. Ein (schwaches) Symptom oder Erlebnis erzeugt ein unangenehmes Gefühl, aber die Angst davor verstärkt erst recht das Symptom. Paradoxe Intention: Herbeiwünschen der befürchteten Symptome! Humanistische Ansätze

57 Teufelskreis der Angst
Körperliche Symptome Wahrnehmung Gedanken („Gefahr“) Angst Körperliche Veränderungen Humanistische Ansätze

58 Ontologische Basis der paradoxen Intention
Nur wenn der Patient die Unmöglichkeit des Inhalts erkennt und letztlich auch mit dem schlimmstmöglichen Ausgang der Übung zurecht käme, darf mit der paradoxen Intention begonnen werden. Die klassische Indikation für diese Übung ist das Gefühl: „Ich weiß wohl, dass nichts passieren kann – allein, mir fehlt der Glaube“. Humanistische Ansätze

59 Personale Existenzanalyse (nach Längle, 1993)
Der Fokus wird von der Sinnfrage auf personale Prozesse verschoben, mit denen der Mensch sein Sein im dialogischen Austausch mit der Welt vollzieht. Dabei werden sowohl die von Frankl wenig einbezogenen Emotionen und Affekte als auch die lebensgeschichtlichen Zusammenhänge des Patienten und seines Leidens stärker berücksichtigt. Humanistische Ansätze

60 Therapeutisches Vorgehen der PEA
Die deskriptive Vorphase (inhaltliche Erfassung und Beschreibung der Fakten bzw. Probleme und Aufnahme der therapeutischen Beziehung) Die phänomenologische Analyse (Bearbeitung der primären Emotion und deren phänomenaler Gehalt) Die Phase der Restrukturierung der Person (Stellungnahme zum erlebten Inhalt, dieser wird mit den bestehenden Wertbezügen des Patienten in Verbindung gebracht, wodurch die Emotion verständlich wird. Eröffnung von Freiraum für neue Entscheidungen bezüglich des Problems) Erarbeitung einer Gesamt-“Antwort“ in Form einer konkreten Handlung für die Problemherausforderung als adäquater Ausdruck der gesamten Existenz. Humanistische Ansätze

61 Existentielle Grundmotivationen (nach Längle, 1999)
Erfüllte Existenz beruht auf vier Grundpfeilern, mit deren Erhaltung der Mensch ständig beschäftigt ist, und die daher als „Grundmotivationen“ bezeichnet werden: Das eigene „Sein-Können“: Schutz, Raum und Halt in „seiner Welt“ finden - „Arbeit am An-nehmen“ Das „Leben-Mögen“: Beziehung, Zeit und Nähe mit dem Wertvollen leben - „Arbeit am Zu-wenden“ Das „Selbstsein-Dürfen“: Rechtfertigung, Beachtung und Wertschätzung aufbringen - „Arbeit am An-sehen“ Das „Sinnvolle Wollen“: Zusammenhänge, aufgaben und Sinn realisieren - „Arbeit am Hin-geben“ Humanistische Ansätze

62 V. Das Psychodrama Das Psychodrama als Konzeption für eine erfahrungszentrierte Arbeit mit Gruppen, als soziometrischer Ansatz, aber auch als therapeutische Vorgehensweise wurde von Jakob Levy Moreno ( )entwickelt. Die Methoden und Konzepte haben starken Einfluss auf andere Therapieansätze ausgeübt, die viele Kernaspekte übernahmen, v.a. im Bereich der Gruppenpsychotherapie. Humanistische Ansätze

63 Grundkonzepte des Psychodramas
Menschliches Handeln ist wesentlich an die Ausübung von Rollen gebunden; im Zusammenhang mit diesen Rollen entwickelt sich das menschliche Selbst. Moreno betont jedoch mehr vielmehr das aktive Spielen einer Rolle („role playing“) als die Rollenübernahme („role taking“). Humanistische Ansätze

64 Die vier Aspekte der Lebenswelt
Raum ist nicht nur physisch, sondern insbesondere auch psychologisch und soziologisch zu verstehen, also der gesamte Lebensraum. Zeit wird durch das „Hier-und-Jetzt“-Prinzip bestimmt, also dadurch, dass Vergangenheit und Zukunft nur dann existieren, wenn sie vergegenwärtigt werden. Kosmos bezeichnet den gesamten Kontext, in dem der Mensch seinen Entwicklungsprozess vollzieht und zu seiner eigentlichen Bestimmung, der schöpferischen Selbstverwirklichung, findet. Realität besteht zwar nicht im Sinne der Alltagswelt, aber innerhalb der dargestellten Lebenswelt, der „psychodramatischen Hilfswelt“. Humanistische Ansätze

65 Praxis der Psychodrama-Therapie
Ein wesentlicher Aspekt der Psychodrama- Therapie ist die Katharsis, die heilende Wirkung des Nacherlebens und Ausagierens von belastenden Erfahrungen. Humanistische Ansätze

66 Die sechs Konstituenten des Psychodramas
Die Bühne oder Spielfläche ist vom übrigen Raum der Gruppe deutlich abgegrenzt; ein Bühnenbild wird symbolisch, mit Hilfe der Vorstellungskraft geschaffen und um möglichst wenige reale Requisiten ergänzt. Der Protagonist ist als Problemsteller bzw. Autor und Hauptdarsteller ein Mitglied der Gruppe, das auf der Bühne spontan in Szene setzt, was ihm in den Sinn kommt – in der Regel Szenen, die seine Probleme und Konflikte betreffen. Mit Hilfe des Spielleiters und der Mitspieler, durch Einsatz von Sprache, Mimik, Gestik, Bewegung usw. soll ein möglichst hoher affektiver Realitätsgehalt erreicht werden. Humanistische Ansätze

67 Die sechs Konstituenten des Psychodramas
Der Spielleiter oder Direktor ist der Regisseur, der dem Protagonisten beisteht und ihm ein möglichst intensives Spiel ermöglicht. Diese Rolle wird vom Therapeuten übernommen, der möglichst Anregung des Protagonisten aufgreift, auf eine Intensivierung der Probleme hinarbeitet und nach dem Spielgeschehen mit allen Mitgliedern der Gruppe das Geschehen bespricht und analysierend aufarbeitet. Die Mitspieler, Hilf-Ichs oder Assistenten dienen dem Protagonisten bei der Realisierung seines Spiels, indem sie reale oder phantasierte Personen, Symbolfiguren usw. darstellen. Sie spielen ihre Rollen gemäß den Anweisungen des Protagonisten (bzw. Vorschlägen des Spielleiters) und müssen versuchen, sich möglichst gut in dessen Lebenswelt einzufühlen. Humanistische Ansätze

68 Die sechs Konstituenten des Psychodramas
5. Die Teilnehmer der Gruppe, die nicht gerade als Mitspieler eingesetzt sind, bilden als Publikum den Resonanzboden für das dramatische Geschehen und geben z.B. dem Protagonisten zusammen mit den Mitspielern in der Abschluss- und Nachbereitungsphase Rückmeldung. 6. Die Psychodrama-Techniken dienen dem Leiter als Werkzeuge, um für den Protagonisten und die Gruppe Prozesse, Fragen, Probleme, Beziehungen usw. deutlich werden zu lassen. Humanistische Ansätze

69 Die Phasen des Psychodramas
Die Initialphase: „Warm-up“, Problemfindung Die Handlungsphase: Aktion, Spiel, Problembearbeitung Die Abschlussphase: „Sum-up“, Gespräche, Nachbearbeitung Die Neuorientierungsphase (ergänzt nach Petzold, 1978): Erproben neuer Verhaltensweisen Humanistische Ansätze

70 Anwendung des Psychodramas
Die grundlegenden Konzepte und Techniken sind in zahlreiche andere Therapieansätze eingeflossen. Als eigenständiger Ansatz hat Moreno selbst auf fünf Anwendungsschwerpunkte hingewiesen: Forschung, Pädagogik, Prophylaxe, Diagnose, Therapie. Seit den 70er Jahren findet sich eine zunehmende Verbreitung diese Ansatzes auch im Bereich von Selbsterfahrungsgruppen. Humanistische Ansätze

71 Mögliche Gefahren (nach Petzold, 1978)
Sie entstehen vor allem in der Hand ungeschulter Kräfte. Es bestehen eindeutige Kontraindikationen bei der Anwendung als Therapie, nämlich u.a. präpsychotische oder gar akut psychotische Zustände, psychosomatische Erkrankungen im akuten Stadium und Suizidgefährdung. Humanistische Ansätze

72 VI. Literatur KRIZ, Jürgen: Grundkonzepte der Psychotherapie (2007), Kapitel 12, 13, 14, 15 und16; 6. Auflage. Weinheim: Beltz REVENSTORF, Dirk: Psychotherapeutische Verfahren, Bd. 3.: Humanistische Therapien (1993), Kapitel 9 und 10; 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Humanistische Ansätze

73 Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
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