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Finanzmärkte Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin HTW

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Präsentation zum Thema: "Finanzmärkte Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin HTW"—  Präsentation transkript:

1 Finanzmärkte Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin HTW
Veranstaltung des Controllervereins Arbeitskreis Berlin & des Berliner Instituts für Bankunternehmensführung Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin HTW 22. November 2011 Entwicklungen und Aspekte der Finanzmärkte in der Gegenwart "Wenn du den Wert des Geldes kennenlernen willst, versuche, dir welches zu leihen.„ (Benjamin Franklin) :55

2 Vorbemerkungen zur Person:
Gert Prager, Diplom-Ökonom, zuletzt Bereichsleiter Finanzen & Controlling der Berliner Bank Mehr als 35 Jahre im Beruf, ca. 15 Jahre im Konzern Bankgesellschaft / Landesbank Berlin , sowohl in der Holding der Muttergesellschaft als auch verschiedenen Tochtergesellschaften wie Berliner Bank, Bank GiroTel und IBAG Nach Veräußerung der Berliner Bank 2006 an die Deutsche Bank 6 Jahre im Konzern Deutsche Bank immer im Rechnungswesen und Controlling tätig, dabei „alles gemacht“ von der Kostenrechnung bis zur Gesamtbanksteuerung, von der Buchhaltung bis zum Jahresabschluss, Meldewesen, Risikomanagement, Vertriebscontrolling sowie Immobilien Workout Seit Frühjahr 2011 als leitender Angestellter im Vorruhestand der Deutschen Bank zum Vortrag: Thema ist sehr komplex und ebenso vielschichtig wie schwierig Durch aktuelle Diskussionen häufig (z.B. in Talkshows) sehr polemisch und vereinfachend dargestellt deshalb Versuch ohne jede eigene Wertung nur Basiswissen und Fakten sowie aktuelle Aspekte und Entwicklungen an den Märkten aufzuzeigen Definitionen etc. basieren primär auf Wikipedia, damit leicht nachvollziehbar Um ein möglichst breites Spektrum von Informationen und Meinungen in der ja immer noch vollkommen offenen Entwicklung aufzuzeigen, basieren sämtliche Angaben auf diversen Beiträgen in den Wirtschafts- und Finanzteilen von u.a. Welt, Zeit, Süddeutscher, Handelsblatt, Financial Times etc. der letzten Monate :55

3 Definition Finanzmarkt
(Quelle Wikipedia) :39

4 Definition Kapitalmarkt
(Quelle Wikipedia) :39

5 Strukturen Kapitalmarkt
Hauptsegmente sind Primärmarkt und den Sekundärmarkt. Der Primärmarkt beschäftigt sich mit dem Angebot von neu herausgebrachten Wertpapieren, die von Investoren nachgefragt werden sollen, auch bezeichnet als Emissionsmarkt Der Sekundärmarkt, auch als Zirkulationsmarkt bezeichnet, umfasst den Wertpapierhandel zwischen den Marktteilnehmern, also den Wiederverkauf der neu emittierten Wertpapiere durch den Ersterwerber an die neuen Anleger. Der bekannteste Ort des Sekundärmarktes sind die Wertpapierbörsen. Der Organisationsgrad unterscheidet in organisierte und in nicht organisierte Märkte. Organisierte Märkte sind primär die Wertpapierbörsen, untergliedern sich unter anderem in die Aktien- und Rentenmärkte, Emissionsmärkte und Märkte für Schuldscheindarlehen, nicht organisierte Märkte sind der freie Kapitalmarkt und der Interbankenhandel bis hin zum sogenannten „Grauen Kapitalmarkt“ (Quelle Wikipedia). :39

6 Die Börse – vor 12 Jahren Die Börse als Nervensystem und Motor des kapitalistischen Wirtschaftssystems Waren- und Terminbörsen als Basis für die Verteilung der Waren und eine faire, transparente Preisbildung Aktienbörsen als eigentlicher Motor. Ihre Grundlage ist die Aktiengesellschaft und die Börsenspekulation ihr Treibstoff. Ohne Spekulationen wären die großen revolutionären Industrien (Eisenbahn, Automobil, Öl, Elektrizität, Computer und jetzt das Internet) nie zustande gekommen. zwei Möglichkeiten für Unternehmen, sich die Mittel für Forschung, Expansion und Investitionen zu beschaffen. Durch verschulden, entweder bei einer Bank oder indem Anleihen emittiert werden oder Verkauf von Aktien als Anteile am Unternehmen Weil die großen Entwicklungen der Wirtschaftsgeschichte am Anfang immer risikoreiche Abenteuer waren und sind, wären sie durch Kredite niemals so schnell vorangekommen. Die Banken hätten niemals so große Mittel zur Verfügung gestellt wie die Aktionäre in der Hoffnung auf schnellen Reichtum Quelle: Andre Kostolany Die Kunst über Geld nachzudenken von 1999 (S.77 ff.) :39

7 Die Börse - heute Computerhandel & Algo-Trading (1)
Algorithmisches Handeln: Der Rechner wird mit komplizierten Programmen gefüttert, die ihn ausrechnen lassen, wann er kaufen oder verkaufen soll. Ein Aktienhandel per Autopilot, der Kosten senken und menschliche Fehler ausschließen soll. Nur über den Computerhandel möglich sind heute noch Arbitrage-Strategien. Dabei scannt der Computer verschiedene Börsen, Kursanbieter und Handelsplattformen, wo er von Preisunterschieden zwischen einzelnen Handelsplätzen profitieren kann. Hedgefonds entwickeln komplexe Anlagestrategien, für die sie ihre Computer mit großen Mengen historischer Daten füttern. Die Maschinen werten diese aus, bilden Zusammenhänge, entwerfen Szenarien und handeln selbständig. Zunehmende Volatilität: Im Zusammenspiel vieler solcher Programme und Strategien sacken Kurse binnen Minuten ab oder schnellen nach oben. Abrupte Richtungswechsel, Kettenreaktionen werden wahrscheinlicher, ganze Märkte können in Minutenschnelle einbrechen. Quelle: Handelsblatt :39

8 Die Börse - heute Computerhandel & Algo-Trading (2)
Umfang des Algo-Trading bestimmt inzwischen 70 Prozent des Aktienhandels in den USA, in Deutschland werden ca. 40 Prozent geschätzt. Widerspruch zwischen den Ansätzen der Fundamentalanalyse (Analysten, Fondsmanager) und Algo-Trading nimmt zu Computer haben aber auch die Transparenz des Marktes deutlich erhöht. Investoren wissen sofort, was los ist, und der Markt reagiert sehr schnell. Weiterer Trend ist das so genannte Hedging, die Absicherung von Börsengeschäften Überblick wird beeinträchtigt durch die vielen Handelsplätze, am bekanntesten ist der Xetra-Handel der Deutschen Börse, aber auch Alternative Handelsplattformen: Große Banken betreiben eigene „Inhouse Börsen“, Over-The-Counter-Geschäfte (OTC) und es gibt die kaum regulierten „Dark Pools“, über die der Handel praktisch anonym läuft. Quelle: Handelsblatt :39

9 Daytrading Daytrading als kurzfristiger, spekulativen Handel mit Wertpapieren. Hierbei werden Positionen innerhalb des gleichen Handelstages eröffnet und wieder geschlossen, mit dem Ziel bereits von geringen Kursschwankungen zu profitieren. Produkte sind Aktien, Devisen, Futures, Minifutures, Optionen, CFDs bzw. Derivate hierauf. Kritik: Die Spekulation auf zufällige Kursschwankungen im Rahmen des Daytrading würde gemäß der Random-Walk-Hypothese nach Transaktionskosten im Durchschnitt Verluste produzieren. Daytrader glauben daher nicht an diese Theorie sondern versuchen mit Hilfe von Intuition oder Technischer Analyse „den Markt zu schlagen“ Quelle: Wikipedia besonderes Wachstumssegement der Banken, Discountbroker und vergleichbarer Brokerhäuser trotz Finanzmarktkrise und volatiler Börsen kostenlose Seminare zu Themen wie technische Analyse, „intelligente Handelstrategien mit Komfort-Orders“ sowie das Risiko-Money-Management, bei dem die Trader lernen sollen, wie sie ihr Geld einsetzen, portionieren und diversifizieren. :39

10 Behavioural Finance Euphorie und Panik kann Börsenkurse in turbulenten Zeiten stärker beeinflussen als jede nüchterne Analyse. „Unvernünftigen Überschwang“ in beide Richtungen nannte der amerikanische Ökonom und Krisen-Prophet Robert Shiller dieses Phänomen. Märkte als mächtiger Spieler mit unberechenbaren Verhalten. „Finanzmärkte zeigen ähnliche Verhaltensweisen wie ein Mensch, dem erlaubt wird, anonym zu handeln“, behauptet Rüdiger von Nitzsch, Wirtschaftsprofessor in Aachen und Mitautor eines Buches über „Behavioural Finance“ (dt. verhaltensorientierte Finanzierungstheorie). So zeigten Studien, dass sich Menschen zwar rücksichtsvoll und fair verhielten, wenn ihr Verhalten beobachtet werde. Fairness und Verantwortlichkeit ließen aber schnell nach, wenn das Verhalten nicht beobachtet werde. Die Finanzmärkte sind extrem anonym und deshalb kämen entsprechende Eigenschaften klar zum Vorschein, meint Nitzsch: „Rücksichtslosigkeit und das Fehlen eines Bewusstseins für eine gesellschaftliche Verantwortung oder Fairness.“ Zugleich seien die Märkte aber auch „unglaublich schlau“: „Die Wahrheit kann man vor ihnen nicht lange verstecken.“ Quelle: FAZ :39

11 "Occupy Wall Street" "Occupy Wall Street„: in der Bewegung OWS hingegen sammeln sich vor allem jene, die aufgebracht über Willkür und Macht der Finanzmärkte und Finanzindustrie sind, häufig aus dem eigenen Erleben heraus. Viele haben viel verloren in den Jahren der Krise: Job, Haus, Vermögen - und Zukunft. Spekulanten investieren in Rohstoffe, Ackerland und Immobilien und treiben damit Lebensmittelpreise und Mieten in die Höhe. Die Demonstranten … wissen, dass ihr Gerechtigkeitsempfinden gestört ist. Sie wissen, wogegen sie sind, aber nicht, wofür. Das entwertet OWS aber nicht per se. Die Regierungen finden derzeit nur einen Weg, um mit der Krise umzugehen, und der heißt Geld. Mittlerweile ist so viel Geld in Rettungstöpfe geflossen, dass viele Länder klamm sind und auf Jahre hinaus anämisch bleiben werden. Das nur vage Gefühl von Chaos und Verwundbarkeit am Anfang der Krise ist vielfach Not gewichen. Diejenigen, die jetzt auf die Straße gehen, wollen am Ende nicht Abfall einer Krise sein, der irgendwann in einer Bad Bank der Gesellschaft entsorgt wird. Quelle: Süddeutsche :39

12 Die Banken Eine Bank ist ein Kreditinstitut, das entgeltliche Dienstleistungen für den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr anbietet. Je nach Typus beschäftigt sich eine Bank mit der Kreditvergabe, der Verwaltung von Spareinlagen, dem Handel und mit der Verwahrung von Wertpapieren oder – im Falle einer Universalbank – mit allem zusammen. Wirtschaftliche Funktionen: Dienstleistungen, Kreditvergabe, Monetäre Funktion (ganzer Zahlungsverkehr), Übertragung geldpolitischer Impulse (Zinssatz), Investitionsfunktion (Wertpapiere) volkswirtschaftliche Funktionen: Losgrößentransformation als Ausgleich zwischen dem Angebot vieler relativ kleiner Einlagen und der Nachfrage nach großen Krediten sowie Vermittlung von Spar- und Kreditbedürfnissen mit unterschiedlichem Zeithorizont, Fristentransformation : ein bestimmter Prozentsatz kurzfristiger Einlagen kann auch langfristig ausgeliehen werden, Risikotransformation : Der Einleger vertraut auf die Sorgfalt und die Sachkenntnis des Kreditinstituts bei der Kreditvergabe, auch in Bezug auf die Risikostreuung. Vermittlung von Spar- und Kreditbedürfnissen mit unterschiedlicher Risikobereitschaft. (Quelle: Wikipedia) :39

13 Vorschläge der Wissenschaft (Professoren der Wirtschaftswissenschaft in der Financial Times am 17. Oktober 2011) Das Problem des Too-big-to-fail. "Idealerweise sollten Großbanken in kleinere Einheiten gestückelt werden„ Simon Johnson, ehemaliger IWF-Chefökonom Paul Volcker (ehemaliger US-Notenbankchef). Als Berater von US-Präsident Obama empfahl er, Banken den riskanten Handel mit Wertpapieren auf eigene Rechnung zu verbieten und Geschäfts- und Investmentbanking zu trennen. Es brauche eine wirklich unabhängige und kritische Aufsicht zur Überwachung. Jagdish Bhagwati (Professor für Politik und Wirtschaft an der Columbia University) Thomas Straubhaar (Chef des Forschungsinstituts HWWI). Der Ökonom fordert eine globale Regulierung, um die Marktmacht zu großer Banken zu brechen. Hans-Werner Sinn, Chef des Ifo-Instituts, sieht in der Erhöhung von Eigenkapitalpuffern die Schlüsselstrategie für eine Gesundung der Branche. Zudem fordert Sinn eine Vereinfachung des Systems der Risikogewichtung. Dani Rodrik, Ökonom an der Harvard University: Finanzmärkte neigten zu Übertreibungen und Volatilität, so Rodrik. So fordert der Professor mehr Mut zur Regulierung - zum Beispiel in Form von Kapitalverkehrskontrollen. :39

14 Lösungsansätze der Politik
Die Banken müssen heute ihre Geschäfte mit mehr Eigenkapital unterlegen als früher. Zudem kontrollieren die Aufsichtsbehörden die Kreditinstitute strenger und stimmen sich international ab. Und in vielen Ländern – auch in Deutschland – gibt es überdies neuerdings Gesetze, mit denen Pleitebanken einfacher abgewickelt werden können. Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung Die EU will die Macht der Rating-Agenturen drastisch beschneiden. Wahrscheinlich ab 2012 ist ein zeitweiliges Verbot von Länder-Ratings vorgesehen. künftig soll eine Höchststrafe von mindestens fünf Millionen Euro gelten, wenn Händler Kurse verfälschen oder illegal Geschäfte mit Insider-Informationen machen. Brüssel will den schnellen Computerhandel bei gefährlichen Kursschwankungen stoppen lassen. Zum Schutz der Verbraucher sollen unabhängige Bankberater und Vermögensverwalter von Produktanbietern keine Provisionen mehr für die Vermittlung kassieren dürfen, damit sie allein zum Wohl des Kunden handeln. Die Wertpapieraufsicht soll das Recht erhalten, bestimmte Produkte oder Praktiken zu untersagen, wenn der Anlegerschutz oder die Stabilität der Märkte bedroht ist. Quelle: Spiegel.de :39

15 Privatanleger Bisheriges Paradigma: der Sparer kann sein Geld entweder aufs Bankkonto legen oder er entscheidet sich bewusst für eine höhere Rendite am Aktienmarkt. Langfristig stiegen auch die Kurse solider Aktien immer. Der defensive und der offensive Anleger hatten eines gemeinsam: Sparen war intelligentes, rationales Handeln, eine Tugend. Beide Anlegertypen konnten sich auf ein Axiom verlassen: In beiden Fällen wurde der Verzicht auf spontanen Konsum mit langfristiger Vermögensmehrung belohnt. Leitmotiv des modernen Wohlfahrtsstaates, seine Bürger zu einem Vermögensaufbau, zu einer privaten Daseinsvorsorge (Riester und Rürup) zu ermutigen. Doch dieser Teil des Gesellschaftsvertrags wurde inzwischen still und leise aufgekündigt. Sparer zahlen bereits heute die Zeche für die weltumspannende Schuldenkrise. Inhaber von Tagesgeld-Konten, Sparbüchern, Fonds- und Aktien-Anleger und vielleicht bald auch Halter von Lebenspolicen lernen, dass die Zinsen über lange Zeit niedriger stehen als die Teuerung: negative Realrenditen werden zur Norm. Anleger lernen eine harte Lektion: Man kann „vorsorgen“ und trotzdem ärmer werden. Entweder Vermögensverlust durch Inflation bei Geldanlagen oder durch hohe Volatilität bei Sachanlagen Quelle: Die Welt vom 14. November 2011 :39

16 Inflation jeder Anleger hat heute die Wahl zwischen unliebsamen Extremen: Entweder er möchte sein Geld „absolut“ sicher wissen, dann kommen fast nur noch niedrig verzinste Bankkonten oder Staatsanleihen infrage. Die verringert dann das Vermögen real durch den Verlust an Kaufkraft. Oder das Geld wird in Sachwerte wie Aktien, Fonds, Gold oder Immobilien investiert. In dem Fall schwanken die Kurse und zum Zeitpunkt der notwendigen Liquidation besteht die Gefahr von Verlusten gegenüber dem Einstand oder „Buchwert“. Das betrifft zunehmend auch die Lebensversicherungen: Sie müssen ebenso wie die Privaten einen Kaufkraftverlust des Geldes hinnehmen, zumindest bei Teilen ihrer Investments. Der einzige Vorteil der Lebensversicherungen ist, dass sie diesen Effekt über die Jahre strecken können. Der Zustand der „negativen Realrenditen“ wird noch für ein vorübergehendes Phänomen erklärt. Doch in Wahrheit deutet vieles darauf hin, dass es noch Jahre anhalten wird. Niedrige Zinsen sind für hoch verschuldete Staaten überlebenswichtig, und die Notenbanken sind dazu übergegangen, hohe Inflationsraten zu akzeptieren.  Quelle: Die Welt vom 14. November 2011 :39

17 Appendix Beispiel Realrendite und Vergleich Geld- und Sachanlagen
Anteile Anleihen, Aktien und Fonds am Primärmarkt Aktuelle Renditen am Anleihenmarkt (Stand ) Vertrauenskrise am Anleihemarkt Kritik der Banken :39

18 Realrendite für Privatanleger
:39

19 Kapitalmarktanteile 04.11.2011 12:39
Deutsche Bundesbank - Kapitalmarktstatistik 2011 (Vergleich Brutto-Absatz von Aktien, Bonds und Fonds in Mio. EUR) 2010 2009 2008 2007 Festverzinliche Wertpapiere 92,9% 95,8% 98,6% 97,8% Aktien (Kurswert Neuemissionen) 20.049 1,4% 23.962 1,5% 11.326 0,8% 10.053 1,0% Investmentfonds (Kurswert Mittelaufkommen) 84.906 5,7% 43.747 2,7% 7.911 0,6% 13.435 1,3% 100,0% :39

20 Renditen am Anleihenmarkt
Aktuelle Renditen am Anleihenmarkt Deutschland Niederlande Finnland Österreich Frankreich Belgien Spanien Italien Portugal Griechenland Rendite in % 1,78% 2,40% 2,47% 3,56% 3,66% 4,85% 6,27% 7,05% 10,56% 23,40% Risikoaufschlag Basispunkte 64 73 185 190 313 455 528 951 2.667 stabiler Kern gefährdete Zone Todeszone Quelle: Bloomberg, Stand: , Anmerkung: 100 Basispunkte entsprechen einem Prozent Aufschlag :39

21 Vertrauenskrise an den Anleihenmärkten
Als Geigerzähler der Kernschmelze fungieren die Risikoaufschläge, mit denen Investoren messen, wie viel Mehrzins ein Staat bei am Markt befindlichen Anleihen rechnerisch im Vergleich zu Deutschland zahlen muss. Die Bundesrepublik ist das wirtschaftlich und finanziell stärkste Land auf dem Kontinent, ihre Anleihen dienen für alle anderen daher als Messlatte (Benchmark). Die auch Spreads genannten Risikoaufschläge sind nun für fast alle Nationen der 17 Länder umfassenden Währungsunion auf einen Euro-Ära-Rekord geschnellt. Beispiel Frankreich: Die zweitgrößte Volkswirtschaft des Kontinents zahlte noch vor wenigen Jahren kaum einen Aufschlag auf Bundesanleihen. Am Dienstag sprang der Spread auf rund 190 Basispunkte (1,90 Prozentpunkte). Das bedeutet, dass der französische Finanzminister für eine Emission von zehn Mrd. Euro Jahr für Jahr 190 Mio. Euro mehr zahlen müsste als sein deutscher Kollege. Da Frankreich mit knapp 1,8 Billionen Euro verschuldet ist, würde sich ein solcher Aufschlag im Laufe der Jahre auf einen besorgniserregenden Betrag summieren. Wie Griechenland gezeigt hat, können ab einem bestimmten Niveau die Ausgaben gar nicht mehr so schnell gesenkt werden, wie die Schulden durch Zins und Zinseszins wachsen. Beunruhigend ist der Absturz der österreichischen Schuldtitel an den Kapitalmärkten. Die Spreads erreichten am Dienstag mit 190 Basispunkten einen Rekordstand. Bis vor kurzem galt die relativ niedrig verschuldete Alpen-Republik noch als einer der Stützpfeiler der Euro-Zone. Selbst die zur Nothilfe aufgelegte Europäische Finanzmarktstabilisierungsfazilität (EFSF) bekam die Hitze zu spüren. Die beiden letzten zehnjährigen Anleihen, die der sogenannte Rettungsfonds aufgelegt hat, notieren bereits tief im Minus. Der Risikoaufschlag zu Bundesanleihen liegt jetzt bei rund 200 Basispunkten. Eigentlich müsste die Rendite des EFSF viel niedriger liegen, nämlich auf Höhe des Durchschnitts der Renditen der finanziell stärksten Teilnehmer-Länder mit AAA-Rating. An den Kapitalmärkten werden die Rufe nach einem Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) immer lauter. Im Gegensatz zu dem Euro-Hilfsfonds EFSF verfügt die Notenbank über unbegrenzte „Feuerkraft“, da sie mit neu gedrucktem Geld Papiere am Markt kaufen kann. Skeptiker verweisen indes darauf, dass die EZB kein Mandat hat, sich in die Politik einzumischen. Außerdem hat die Staatsfinanzierung über die Notenpresse in der Vergangenheit zu hoher Inflation – dem deutschen Trauma – geführt. „Für die Europäische Zentralbank ist der Moment der Wahrheit gekommen“, sagt Harvard-Historiker Niall Ferguson, der sich auf Finanzgeschichte spezialisiert hat. EZB-Präsident Draghi müsse sich bald entscheiden: Entweder er werfe bald die Notenpresse an, um Anleihen zu kaufen, oder er werde der letzte Chef der Europäischen Zentralbank sein. Quelle: Die Welt vom 16. November 2011 :39

22 Kritik der Banken Banken spielen in jeder Volkswirtschaft eine zentrale Rolle. Sie versorgen Unternehmen, Haushalte und den Staat mit Geld. Sie tun das, indem sie über Kredite neues Geld in Umlauf bringen – und indem sie mit ihren Handelsabteilungen Geld hin und her verschieben. Idealerweise landet das Geld dann dort, wo es am meisten Nutzen stiftet. Wenn das so stimmt, kann man sagen: Je mehr Geld die Banken unter die Leute bringen können und je öfter sie dieses Geld hin und her schieben, desto mehr Wachstum und Wohlstand entstehen. Für diese These gibt es sogar wissenschaftliche Belege. Studien zeigen, dass Entwicklungsländer einen Wachstumsschub erhalten, wenn sie über einen gut ausgebauten Finanzsektor verfügen. Die Deregulierung der Bankenbranche seit den siebziger Jahren war also nicht nur das Ergebnis geschickter Lobbyarbeit. In vielen Fällen entsprach sie schlicht der Überzeugung der handelnden Politiker und der gängigen Lehre der Wissenschaft. Es ist vielleicht kein Zufall, dass es – mit Bill Clinton in den USA, Tony Blair in Großbritannien und Gerhard Schröder in Deutschland – sozialdemokratische Regierungen waren, die in den neunziger Jahren den Banken noch einmal erhebliche zusätzliche Freiheiten gaben. Sie hofften, das versprochene höhere Wachstum möge am Ende allen zugutekommen. Zudem haben vom Umverteilen des Geldes vor allem die Umverteiler selbst profitiert – die Händler in den Banken also. Sie verdienen an jeder Transaktion, die sie ausführen. Und sie konnten für ihre Dienstleistungen von ihren Kunden saftige Gebühren verlangen und sich als Resultat Millionengehälter auszahlen, die früher unvorstellbar waren. Quelle: Die Zeit Heute weiß man auch: Wenn der Finanzsektor zu mächtig wird, dann wird es gefährlich. … Die globale Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise auf dem Subprime-Markt in den USA begann, hat fast überall auf der Welt zu einem deutlich abgeschwächten Wirtschaftswachstum oder zur Rezession geführt. Die Finanzkrise wurde dadurch ausgelöst, dass die jahrelang steigenden Immobilienpreise in den USA, die sich zu einer Immobilienblase entwickelt hatten, stagnierten und gebietsweise fielen. Bei steigenden Kreditzinsen und fallenden Wiederverkaufswerten konnten viele Kreditnehmer ihre Kreditschuld nicht begleichen. Zuvor waren die Kreditrisiken in Wertpapieren gebündelt (Verbriefung) und weltweit gehandelt worden. Die Spekulation mit Kreditderivaten hatte die Investitionsrisiken zusätzlich potenziert. Die verbrieften Immobilienkredite waren zunächst von Rating-Agenturen als "mit geringem Risiko behaftet" bewertet worden – im Verlauf der Immobilienkrise wurden die Papiere jedoch zunehmend schlechter bewertet. Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung :39


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