Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

pi – Geschichte und Algorithmen einer Zahl von Karl Helmut Schmidt

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "pi – Geschichte und Algorithmen einer Zahl von Karl Helmut Schmidt"—  Präsentation transkript:

1 pi – Geschichte und Algorithmen einer Zahl von Karl Helmut Schmidt
Noli turbare circulos meos Archimedes Diese Buch zeigt etwas von der Geschichte und die Entwicklung von Algorithmen zur Berechnung von pi. Auf der beiliegenden CD sind mathematische Algorithmen und einige Beispiele, wie man eine bestimmte Anzahl von Stellen von pi berechnen kann, enthalten. Die Zahl pi steht für viele Mathematiker und andere Interessenten im Zentrum eines wichtigen und großen Bereiches der Mathematik. Angefangen bei der Geometrie, wie es im Altertum sehr praktisch und auch schon theoretisch untersucht wurde, über unendliche Produkte und Summen, Kettenbrüche, bis hin zur Komplexitätstheorie, Zufallsfolgen, und die Anwendung von Computern zur Berechnung und Analyse anfallender vielen Stellen. Einige Mathematiker und Amateure zugleich haben den größten Teil ihres Lebens aufgebracht, um eben in die Tiefe und das Phenomen pi vorzustossen. Pi ist in vielen Bereichen präsent und bietet uns viele Ansätze zum Studium und Gebrauch, sogar bei der Anwendung und Analyse von modernen mathematischen Theorien. Besonders die letzten 50 Jahre brachten mit dem schnellen Rechenmaschinen, den Computern, erhebliche Fortschritte auf vielen mathematischen Gebieten. Zusammen mit äusserst schnellen mathematischen Algorithmen, wie die “Fast Fourier Transform” konnte man erst in die Tiefe der Zahl pi vorstossen. Zur Navigation durch diese Präsentation braucht man nur die nebenstehende Liste der einzelnen Seiten anklicken.

2 Ist pi nütze ? Wenn physikalische Gesetze in einer Umgebung gültig sind, sind sie in einer Umgebung, die sich relativ zu jener bewegt, ebenso gültig. Albert Einstein Pi ist das Verhältnis des Umfanges eines Kreises zu seinem Durchmesser, und das Verhältnis der Fläche eines Kreises zum Quadrat seines Radius. pi ergibt sich auch vom Verhältnis einer Kugeloberfläche zum Quadrat des Kugeldurchmessers. Die Zahl pi hat die Menschheit über Jahrtausende begleitet. Über eine lange Zeit versuchte man pi als eine rationale Zahl darzustellen. Dazu findet man eine Vielzahl von Beispielen: in der Bibel wird die Zahl drei für pi angezeigt = 3 , 0 in Babylon und Mesopotamien benützte man / 8 = 3 , 125 in den ägyptischen Rhind Papyrus Rollen findet man / 81 = 3 , 16 noch heute benützen viele Praktiker für pi / 7 = 3 , 14 Pi ist nicht nur auf Anwendungen für Kreise und Kurven und begrenzt, pi erscheint oft in nicht erwarteten Plätzen. Wenn man zum Beispiel eine Primzahl aus der Faktorisierung einer beliebigen Zahl nimmt, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Primfaktor sich wiederholt gleich dem Quotient 6 dividiert durch das Quadrat von pi Pi ist aber keine irrationale, sondern eine transzendente Zahl. Erst Lindeman konnte im Jahre 1862 beweisen, dass pi transzendent ist, und dass damit die von den alten Griechen schon angestrebte Quadratur des Kreises nicht möglich ist. Nun warum besteht dann eigentlich der Wunsch Millionen und Aber-Millionen Dezimalstellen der Zahl pi zu bestimmen, wenn doch schon fünf Stellen genügen die genauesten Maschinen zu bauen, wenn der Erdumfang mit zehn Stellen auf wenige Millimeter genau zu berechnen ist, wenn neununddreißig Stellen ausreichen den Umfang des Kreises, der das ganze uns bekannte Universum umspannt, auf den Durchmesser eines Wasser-stoffatoms genau zu bestimmen. Warum sind wir nicht mit 50 oder 100 Dezimalstellen von pi zufrieden ? Der Weg ist das Ziel – so heißt es – und : Der Berg wird bestiegen, weil er da ist.

3 Alles was im Universum existiert trägt sein spezielles Zahlengeheimnis mit sich
Chao-Hsiu Chen pi im Altertum Über 2 Millionen Jahre hat der Mensch sich entwickelt. Neunundneunzig Prozent dieser Zeit war er Sammler und Jäger. Neben Waffen und Werkzeuge zum Jagen und zur späteren Feldbestellung waren Zahlen größer 2 oder sogar größer 10 nicht notwendig. Eine Herde bestand aus 2 oder es waren eben viele. Erst nach der letzten Eiszeit, etwa Jahre vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung, mit dem Zusammenschluss von Gruppen in mehr oder weniger größeren Ansiedlungen, ergab sich die Notwendigkeit nach Größeneinheiten zum Messen von Mengen, Entfernungen und Zeitabschnitten. Dies brachte auch die ersten Schritte einer einfachen Arithmetik, sowie die erste Form des Schreibens und Dokumentierens. Neben den Hieroglyphen Ägyptens sind uns Schriftformen aus der Zeit vor 3000 v.Chr. vom Land Elam und Mesopotamiens bekannt. Frühe Tontafeln berichten über Rechenregeln für den Bau und Verwaltung von Eigentum. Mit diesen Rechenregeln kam die Entdeckung von Beziehungen verschiedener Gegenstände und Rechen-werte. Verdoppelung des Volumens bewirkt eine Verdoppelung des Gewichtes. Bestimmte Seitenlängen eines Dreiecks ergeben einen Rechten Winkel. Das Verhältnis des Durchmessers eines Kreises zu seinem Umfang ist für alle Kreisgrößen konstant. Die Zahlensysteme der Steinzeit und frühen Antike hatten keine „Null“, was das Rechnen meist sehr schwierig gestaltete. Die Ziffer Null wurde relativ spät eingeführt. Die römische Zahlendarstellung hat keine. Beim Akabus, der noch heute besonders in Asien großer Beliebtheit sich erfreut, wird das Nichts oder eine Art von Null durch eine leere Reihe dargestellt. Das Symbol für Null wie wir es heute kennen stammt aus Indien, und kam mit der Hindu-Arabischen Zahlendarstellung über Nordafrika um 1200 n.Chr. nach Europa. Damit war der Weg für eine Mathematik-Entwicklung, ihrer Rechenregeln und Algorithmen geschaffen. Jedoch konnte die Berechnung von pi lange nicht genau durchgeführt werden. Um 1850 v.Chr. gibt der Schreiber Ahmes in den ägyptischen Rhind Papyrus Rollen eine erste Anleitung zur Berechnung von pi. Mit Ahmes Rezept ergibt die Näherung durch ein 8-Eck (64 / 81) zum Quadrat = (pi / 4) mal Durchmesser zum Quadrat Damit ergibt sich für pi = 3 , 16

4 Geometrie ist die beste Übung, der man Mußestunden weihen kann Plato
um Archimedes Archimedes ( v.Chr.) entwickelte die erste mathematische Analyse und einen damit verbundenen Algorithmus zur Berechnung eines Näherungswertes von pi . Archimedes Überlegungen basierten auf dem 12. Buch von Euklid mit dessem wichtigsten Theorem über die Meßbarkeit des Kreises. Demonstration Nr. 7 Das Verhältnis der Umfänge zweier regelmäßiger Vielecke mit gleicher Seiten- Zahl ist gleich dem Verhältnis der Radien ihrer Um- und Inkreise. Euklid schuf die Theorie, Archimedes den Algorithmus für die Berechnung von pi zu jeder gewünschten Genauigkeit. Sein Algorithmus basiert auf der Tatsache, dass der Umfang eines regulären Polygon mit n Seiten kleiner ist als der Umfang des Umkreises, jedoch größer als der Umfang seines Inkreises. Nimmt man n groß genug nähern sich der Um- bzw. Inkreis immer mehr einem Wert. Mit n gleich unendlich ergibt sich dann der Wert für pi. Zur Berechnung des Kreisumfangs begann Archimedes mit einem Sechseck, und ging mit fortschreitender Verdoppelung der Seiten bis zu einem Vieleck von 96 Seiten. Als erster Mensch in der Geschichte der Mathematik benützte Archimedes ein Rechenkonzept, das von einer Rechenmethode mit einem entsprech-enden Resultatswert zu einem Ergebnis mit „Grenzwerten“ überging. Archimedes` Polygon-Methode blieb bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts unübertroffen. Für sein Polygon von 96 Seiten fand Archimedes für pi einen Bereich von 3 10/71 < pi < 3 1/7 = 3, < pi < 3,142857 Mit der Berechnung eines arithmetischen Mittelwertes mit pim = (a+b) / 2 hätte Archimedes folgenden Wert für pi finden können : pim = (3, ,142857) / 2 = 3,141851 Im Jahre 1593 berechnete Viete mit der Archimedes-Methode unter Verwendung eines Polygons von Seiten für pi folgende Grenzwerte : 3, < pi < 3, In den Jahrhunderten nach Archimedes gab es keine wesentliche Verbesserung oder neue Rechenmethode .

5 Gott ist absolut Unendlichkeit, der Mensch ist naturbedingt endlich, kann insofern an der Unendlichkeit nicht teilhaben, und diese schon gar nicht begreifen. Thomas von Aquin zu Unendlich Nach Archimedes kam die erste erwähnungswürdige Aktivität auf dem Gebiet der Berechnung von pi im Mittelalter von Francois Viete’ (1540 – 1603). Seine Methode basiert im Grunde genommen auf der Beziehung von Flächen eines n-seitigen zu einem 2n-seitigen Vieleck. Ein wirklicher Fortschritt in der Entwicklung von Algorithmen kam mit der Erfindung der binomischen Reihe und der Entwicklung von allgemeinen Potenzreihen. Blaise Pascal, ein brillanter Mathematiker, legte mit seinem PASCALschen Zahlendreieck die Grundlage für die Infinitesimal-Rechnung und damit neue Wege für pi. John Wallis veröffentlichte 1655 seine berühmte Formel für pi, die das Produkt einer unendlichen Zahlenkette darstellt. π/2 = 2 Π (1 – 1/(2n +1)2) Im Jahre 1665 entdeckte Newton die binomische Reihe. Etwas später, 1671, fand Gregory die Potenzreihe für tan α und die berühmte arctan x Lösung mit der unendlichen Potenzreihe für die Umkehrung des Tangens, die Reihe für die Arcustangens-Funktion. Leibniz setzte in diese Reihe für x den Wert 1 und erhielt die sogenannte Leibniz-Gregory-Reihe. π/4 = Σ (-1)n 1 / (2n+1) Für eine praktische Berechnung von pi ist diese Potenz-Summen-Reihe jedoch nicht geeignet. Sie konvergiert sehr langsam. Im Jahre 1696 berechnete Newton 15 richtige Stellen mit der Formel π = (√3)/4 – 24  (x–x2) dx Diese Reihe entspricht prinzipiell einer arcsin x Entwicklung.

6 Die Vorherrschaft von arcus tangens
Der allmächtige Lehrer hat den Mensch eingeladen die wissenschaftlichen Prinzipien der Struktur des unendlichen Universum zu studieren und nachzuahmen Thomas Paine John Machin entwickelte 1706 seine berühmte und sehr schnell konvergierende Formel. Mit deren Hilfe und der obengenannten Potenzreihe von Gregory für den arctan berechnete Machin noch im gleichen Jahr 100 richtige Dezimalstellen von pi.  / 4 = 4 arctan (1/5) – arctan (1/239) John Machin erreichte diese Formel mit Hilfe der Verdoppelungsformel für tan 2 . Mit seiner allgemeinen Darstellung um einen Arcustangens-Wert in zwei Summanden zu zerlegen, öffnete er den Weg für viele Formeln zur Berechnung von pi auf der Basis von arctan Reihen. arctan u + arctan v = arctan (u+v) / (1–uv) Mit Hilfe dieser Formel entwickelte Euler 1738 folgende Definition  / 4 = arctan 1/2 + arctan 1/3 Weitere Formeln auf dieser Basis wurden von vielen entwickelt.  / 4 = 2 arctan (1/5) + arctan (1/7) + arctan (1/8)  / 4 = arctan (1/2) + arctan (1/4) + arctan (1/13)  / 4 = 3 arctan (1/4) + arctan (1/20) + arctan (1/1985)  / 4 = 22 arctan (1/28) + 2 arctan (1/443) – 5 arctan (1/1393) – 10 arctan (1/12943) Die von John Machin eingeführten Methoden zur Berechnung von pi mit arctan-Reihen waren so wirksam, dass alle größeren Berechnungen bis weit ins 20. Jahrhundert auf Varianten dieser Methode beruhen. Mit anderen Worten, die Algorithmen-Entwicklung für pi machte über Jahrhunderte keinen wirklichen Forschritt

7 Der Wissenschaftler studiert die Natur nicht, weil dies möglich ist, er studiert sie, weil er von ihr entzückt ist und weil er in ihr wunderbare Schönheit sieht. Henri Poincore’ pi in Indien Seit der Antike gibt es in Indien sehr fortschrittliche mathematische Untersuchungen, Rechenvorschriften und sogar analytische Ergebnisse. So auch auf dem Gebiet der Berechnung der Kreiszahl pi. In vielen alten mathematischen Texten, die über 4000 Jahre alt sind, tritt auch die Zahl pi auf. Eine Anzahl von Regeln, sogenannte Schnurregeln in den indischen Salvasutras 600 v. Chr. aufgezeichnet, dienten zum Bau von Altären und Gebäuden, befassen sich jedoch auch mit der Kreisflächenberechnung bzw. Umwandlung eines Kreises in ein Quadrat. So wurde die Seitenlänge wie folgt bestimmt : Nimm den 8-ten Teil vom Kreisdurchmesser und teile diesen in 29 Teile Nimm 28 Teile davon und den 6-ten Teil vom übriggebliebenen 29-ten Teil Ziehe davon den 8-ten Teil ab Als Formel wird dann Sq = d 9785/11136 Daraus ergibt sich für pi = 4 Sq / d2 = 3,088 Im indischen Dokument Siddhanta schreibt Arya-Bhata im Jahre 499 für den Wert pi /1250 = 3,141... Doch weit interessanter sind die Aufzeichnungen aus Indien von unendlichen Summenreihen für pi aus dem 15. Jahrhundert. In den Sanskrit-Schriften Yukti-Bhasa und Yukti-Dipika sind 8 Reihenentwicklungen für pi, inklusive der sogenannten Leibniz-Reihe, aufgezeichnet. Die meisten mathematischen Erkenntnisse wurden in Indien über lange Zeit mündlich überliefert NilaKantha ( ) schrieb als erster in Tantra Sangrahan diese Reihen nieder. Einige dieser Reihen sind immerhin einige hundert Jahre älter als die von europäischen Mathematikern veröffentlichten. Als Beispiel dient  / 2 = 3  (–1)n / ((2n + 1) 3n ) Zusätzliche Beispiele findet man im Buch pi Geschichte und Algorithmen einer Zahl

8 mit Infinitesimal-Rechnung
Mit der Anwendung exakter Methoden ist es oft extrem schwierig oder oft nicht möglich bestimmte Gleichungen zu lösen, nur mit Iterationen ist dann eine Lösung möglich Lancelot Hoyben mit Infinitesimal-Rechnung Den wohl größten Fortschritt auf dem Feld der Mathematik war die Entwicklung der Infinitesimalrechnung durch Barrow, Newton und Leibniz. Isaac Newton und Wilhelm Leibniz entwickelten diese Methode unabhängig voneinander gleichzeitig. Newtons Fluxionen- und Fluentenrechnung ist schwer erlernbar und deren praktische Anwendung hat sich nicht durchgesetzt. Leibniz führte die heute gebräuchliche Bezeich-nungsweise für die Differential dy/dx und für die Integration  f(x) dx ein. Bei der Entwicklung der Infinitesimalrechnung kam das Problem zur Lösung der Flächenberechnung, ähnlich dem Problem des Archimedes mit seinen Parabel- und Kreisuntersuchungen , in neuer Form wieder auf. Die Aufgabe: Es ist eine Fläche zu berechnen, die nach oben durch eine Kurve der Gleichung y = f(x) und nach unten von der x-Achse begrenzt ist, und zwischen zwei Parallelen zur y-Achse liegt. Die Lösung eignet sich im besonderen Maße zur Berechnung von pi über die Integralrechnung mit Hilfe einer unendlichen Reihenentwicklung. Newton benützte hierzu ein Segment eines Kreises mit dem Radius = 0,5 . Sein Ergebnis ist eine Potenz-Summen-Reihe, die relativ schnell konvergiert. Die ersten 24 Teilsummen der Reihe geben bereits 24 richtige dezimal Stellen von pi. Newton berechnete die ersten 20 Stellen in nur einer Stunde. Leibniz‘ Lösung wurde über Polar-Koordinaten mit einer Integral Rechnung erzielt. Sein Ergebnis ist die sogenannte Leibniz-Gregory-Reihe, bei der in die unendliche Summenreihe für arctan x = 1 gesetzt wird. Die Verdienste von Leibniz auf dem Gebiet der Mathematik sind vielschichtig. Er veröffentlichte z.B. einen Artikel, in welchem er die binäre Arithmetik für die vier Grundrechenarten (+, –, *, / ) darstellte. Dieser Artikel wird auch als die Geburt der Radix-2 Arithmetik bezeichnet.

9 besteige den Weg zum Paradies über die Leiter der Überraschungen
...besteige den Weg zum Paradies über die Leiter der Überraschungen Ralph Waldo Emerson von Ramanujan Im 18. und 19. Jahrhundert gab es eine Reihe von bedeutenden Mathematikern, wie Boole, Cantor, Cauchy, Chebychev, Fourier, Langrange, Laplace, Mersenne, Plank, Poisson, Riemann, Taylor, Turing, und andere, die hervorragende neue Theorien und entsprechende Ergebnisse auf dem Gebiet der allgemeinen Mathematik hervorbrachten, jedoch wurde praktisch nichts Neues auf dem Gebiet der Berechnung von pi erbracht. Srinivasa Ramanujan wurde 1887 in Erode, einer kleinen Stadt in Südindien, geboren. Trotz seiner bescheid-enen Schulbildung entpuppte sich Ramanujan schon sehr jung als mathematisches Wunderkind. Mit zwölf Jahren beherrschte er den Inhalt des umfangreichen Werkes „Trigonometrie der Ebene“ und mit fünfzehn studierte er aus dem entliehenen zweibändigen Buch „Zusammenfassung elementarer Ergebnisse der reinen theoretischen Mathematik“. Trotz seiner beschränkten Ausbildung gelang es ihm, die Zahlentheorie im großen Umfang neu zu formieren und mit neuen Theorien zu bereichern. Nach der Veröffentlichung eines brillanten Forschungsergebnisses über „Jacob Bernoulli“-Zahlen, erreichte er internationales Aufsehen und bekam wissenschaftliche Anerkennung . Er erforschte Modulargleichungen und ist unerreicht mit seinen Ergebnissen für Singularitäten. Wie viele große Mathematiker, beschäftigte Ramanujan sich mit der Kreiszahl pi, formulierte exakte Ausdrücke dafür, und leitete viele Näherungswerte daraus ab. Sein Ruhm wuchs, jedoch seine Gesundheit verfiel zu schnell; er starb 1920 in Indien. Er hinterließ eine Reihe von unveröffentlichten Notizbüchern, und 70 Jahre nach seinem Tode bemühen sich eine Vielzahl von Wissenschaftlern und Mathematikern um ein Verstehen seiner faszinierenden Formeln, diese in heutigen Problemen anzuwenden und um Computer mit besseren Algorithmen zu betreiben. Die wohl berühmteste Darstellung für eine unendliche Summe von Ramanujan ist 1/ = (8) / 9801  (4n)! ( n) / ((n!)4 3964n ) dies ist eine Speziallösung (N=58) für eine verwandte Funktion mit modularen Mengen. Gosper berechnete 17 Millionen Stellen von  mit dieser Summenformel.

10 AGM : Algorithmus mit dem arithmetisch-geometrische Mittel
Mathematik ist eine herrliche Wissenschaft, aber die Mathematiker taugen oft den Henker nicht Lichtenberg Der Algorithmus für das arithmetisch-geometrische Mittel, allgemein bezeichnet als AGM, wurde bereits 1811 von Legendre bei der Vereinfachung und Auswertung von elliptischen Integralen verwendet. Gauss entdeckte den AGM unabhängig bereits als vierzehnjähriger 1791, was er dann 1799 in langen Einzelheiten die Berechnung und Anwendung von AGM beschrieb. Die Konvergenz und der zu erreichenden Grenzwert ist wie folgt definiert. AGM (x0 , y0 )  M [ (x0 + y0 ) / 2 ;  (x0 * y0 ) ] Durch Anwendung eines sich wiederholenden Iterativen Rechenvorganges wird eine schnelle Konvergenz zu einem Grenzwert erreicht, wie folgendes Beispiel demonstriert: Mit x0 = 1 und y0 = 0,8 wird x1 = 0,9 y1 = 0, … x2 = 0, … y2 = 0, … x3 = 0, … y3 = 0, … x4 = 0, … y4 = 0, … 1976 haben E. Salamin und R.P. Brent unabhängig voneinander all dies im Hinblick auf einen effektiven Algorithmus zur Berechnung von pi abgeleitet bzw. wieder entdeckt, und daraus einen sehr schnell konver-gierenden Algorithmus für Computer-Anwendung erstellt. Salamin gab damals eine Abschätzung für eine numerische Auswertung, die etwa 33 Millionen Stellen für pi als mögliches Ergebnis vroaussah. J.M. Borwein und P.B. Borwein haben für die AGM Methode weitere theoretische Studien und Untersuch-ungen gemacht, und weitere Algorithmen zur Berechnung von pi entwickelt. Als Basis ihrer Enrwicklung benützen sie weiter Formeln von Legendre. Aus ihrer Forschung auf dem Gebiete der Zahlentheorie haben die Brüder Borwein allgemeine Methoden zur Berechnung gewisser elementarer mathematischer Konstanten entwickelt.

11 Geschrei um weltlichen Ruhm ist nur ein Windstoss, der aus verschiedenen Richtungen bläst und dabei seinen Namen ändert Dante Alighieri die Chudnovsky Brüder David und Gregory Chudnovsky, zwei brillante wenn auch manchmal exzentrische Brüder, beide aus der früheren UdSSR in die USA eingewandert, haben sich gegen den Trend gewandt viele ja Millionen von Stellen von pi mit sehr leistungsfähigen Computern an größeren Universitäten oder Forschungsstätten, wie am Cray-Computer bei der NASA, zu berechnen. Sie konstruierten und bauten einen eigenen Computer in ihrem Appartement in Manhatten aus allgemein auf dem Markt zur Verfügung stehenden Teilen, die sie oft über Versandhäuser bezogen. Dieser Computer nahm über die Zeit praktisch den gesamten Raum des Appartement ein. Alles verschwand unter Bergen von elektronischen Computer-Bauteilen, Verbindungsleitungen, Kabel usw. Da der Stromverbrauch nicht optimiert war, wahrscheinlich auch nicht werden konnte, entwickelte sich eine übermäßige Hitze, manche meinten mit höllischer Dimension. Trotz alledem haben die Brüder Chudnovsky sehr erfolgreiche Arbeit geleistet, auch auf dem Gebiet der Berechnung von pi auf viele Millionen Stellen. Im Mai 1989 erreichten sie 480 Millionen Stellen, und 5 Jahre später richtige Dezimalstellen. Sie benützten keinen der sehr schnell konvergierenden Algorith-men, wie den Salamin-Brent oder einen der Borweinschen, sondern setzten eine unendliche Reihenentwicklung von Ramanujan ein, bei der jede Iteration 18 richtige Stellen produziert. 1/ = ( / /2 ) [ ( / ) +k ] (–1)k (6k)! / [(3k)! (k!) k] für k=0 bis k=

12 Geduld ist die Kraft, mit der wir das Beste erlangen Konfuzius
Spigot Algorithmus Einen überaus interessanten Algorithmus zur Berechnung von bestimmten Zahlenwerten wie 2 , Basis der natürlichen Logarithmen e und die Kreiszahl pi haben Stanley Rabinowitz und Stan Wagon vorgestellt. Diese Rechenvorschrift funktioniert ähnlich einem tropfenden Wasserhahn (englisch – spigot ). Sie produziert eine Stellenzahl nach der anderen wie ein Tropfen nach dem anderen, ohne die vorhergehende Zahl zu benützen: Die „herauströpfelnden“ Ziffern benötigen keine hochgenaue Rechenmethode Der Algorithmus benützt einfach-genaue Ganz-Zahlen-Arithmetik Nach dem Bildungsgesetz für die Darstellung polyadischer Zahlensysteme z =  ai bi für i = -m bis n wird diese Summenformel für ein Zahlensystem mit einheitlicher Basis b gleich ...+ a3 b3 + a2 b2 + a1 b1 + a0 b0 + a-1 b-1 + a-2 b-2 + … ein Beispiel für das Dezimalsystem 139, = 1* * * * * * 10-4 Bei Zahlensystem mit gemischter Basis wie zum Beispiel Wochen + 4 Tage + 1 Stunde + 49 Minuten + 7 Sekunden + 99 Hunderstel Sek. oder Pfund + 18 Shilling + 11 Pence = (altes Währungssystem der UK) werden allgemein die verschiedenen Basiswerte eines nicht-einheitlichen Basissystems mit ci bezeichnet a3 c33 + a2 c22 + a1 c11 + a0 c00 + a-1 c a-2 c … Interessant wird die Sache , wenn man eine gemischte Basisdarstellung wie c = 1/1; 1/2,; 1/3; ¼; 1/5; … benützt. Die Zahl e = 2,718281… wird dann zu e = 1 + 1/1(1 + 1/2 (1 + 1/3 (1 + 1/4 (1 + 1/5 (1 + … ))) Natürlich lässt sich auch die Kreiszahl pi mit gemischten Basiswerten darstellen. Zusammen mit der von Euler umgestellten Leibniz-Reihe und c = 1/1; 1/3; 2/5; 3/7; 4/9; … ergibt sich dann /2 = 1 + 1/3(1 + 2/5(1 + 3/7 (1 + 4/9 ( 1 + …))) oder  = (2; 2; 2; 2; 2; 2; …)c Die Auflösung dieser nicht-einheilichen Basisdarstellung erfolgt in einem Verfahren ähnlich dem Horner-Schema. Der entsprechende Algorithmus ist die oben-genannte iterative Spigot oder Tröpfel-Rechenvor-schrift zur Berechnung von pi.

13 Berechnung individueller Ziffern von pi
Viel ist nicht ausreichend – Die Qualität gibt den Ausschlag der Autor Zu Beginn des Jahres 1995 traten David Bailey und Simon Plouffe mit einer absolut neuen Entwicklung für die Berechnung von pi an die Öffentlichkeit. Ohne irgendeine vorhergehende Stelle von pi zu bestimmen, berechneten sie individuelle Ziffern in der hexadezimalen Zahlenebene. Sie benützten  =  1 / 16 n [ 4 / (8n+1) – 2 / (8n+4) – 1 / (8n+5) – 1 / (8n+6) ] für n=0 bis n= Diese bemerkenswerte Formel wurde durch intensive Suche mit Hilfe von Computern und dem PSLQ Integer Relation Algorithmus entdeckt. Als überaus erstaunlich wird diese Formel gepriesen, nachdem nach einigen tausend Jahren nun neue fundamentale Erkenntnisse entdeckt worden sind. Bailey, Borwein und Plouffe erzielten im November 1995 die 40* 109 Stelle in Hex : C73C6838FB2 1996 löste dann Simon Plouffe die lange Zeit für unmöglich oder als sehr schwierig gehaltene Aufgabe der Berechnung der n-ten Dezimal-Stelle von irrationalen und auch transzendenten Zahlen, wie , 3, gerad-zahligen Potenzen der Riemann Zeta Funktion Zeta(3), log(2), und anderen. Der Lösung lag die bereits von Euler aufgestellte Formel für pi zu Grunde  + 3 =  n 2 n /  2n über n  Der Erfolg der Eulerschen Formel liegt in der Lösung des „Zentralen“ Binomial-Koeffizient 2n über n für alle Primfaktoren, die kleiner als 2n über n sind. Es gibt weitere Summenformel basierend auf C(mn,n) , die sich zur Berechnung individueller Ziffern zu einer beliebigen Zahlenbasis eignen. Solche Formeln, haben Euler, Ramanujan, Gosper, Bellard und Comtet entwickelt.

14 Stellenverteilung Einige Mathematiker betrachten die Dezimal-Zahlen-Entwicklung von pi als eine Folge von Zufallszahlen; für einem modernen Numerolog-isten ist diese Reihe eine Fundgrube von bemerkenswerten Zahlen-mustern Dr.I.J.Matrix (Martin Gardner) Über Jahrhunderte hinweg wurde die Zahl pi auf ihre Eigenschaften und Gesetzmäßigkeit intensiv untersucht. Die Stellen reihen sich wie zufällig aneinander. Jedoch die Änderung von nur einer Dezimal-Ziffer ergibt eine völlig andere Zahl, und damit ist sie nicht mehr pi. Viele Untersuchungen befassten sich mit der Suche nach Mustern von Wiederholungen oder Zahlenserien. Die Ziffer Null (0) zeigt sich zum ersten Mal an der 32, Dezimalstelle Die Summe der ersten 20 Nachkommadezimalen ergibt Addiert man die ersten 144 Dezimalzahlen, dann bekommt man als Summe Die drei Dezimalen, die an der Stelle 315 enden, hat die Folge 315 . Die erste 0 ist an Stelle 32 die erste Eins 1 an Stelle Auch sind einfache, oft interessante Muster zu erkennen : an Dezimalstelle Die Häufigkeit(H) des Auftretens jeder der 10 Ziffern unter den ersten 29 Millionen Dezimalstellen von pi Ziffer Rel. H , , , , , , Ziffer Rel. H , , , , Aller Wahrscheinlichkeit sind die Ziffern 0 bis 9 gleich verteilt, da deren relative Häufigkeit gegen 0,1 geht.

15 Hochgenaue Computer Arithmetik
Einem ist die Wissenschaft die hohe, die himmlische Göttin, dem anderen eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt Friedrich von Schiller Grundsätzlich kann man mit Gleitkomma- oder Ganzzahl(Integer)-Arithmetik rechnen. Eines der wichtigsten Elemente für hochgenaue Computer Berechnungen sind spezielle, sehr schnelle und genaue Programme. Selbstverständlich könnte man die Problematik einfach mit sehr langen Rechenzeiten angehen, jedoch besteht immer das Risiko, dass ein verborgener und nicht bemerkter Hard-Ware Fehler auftritt, und damit müsste man das Ergebnis nahezu immer in Frage stellen. Der Supercomputer Cray-2 beim NASA AMES Forschungszentrum, den David H. Bailey und andere für die Berechnung von Millionen von Stellen von pi benützt haben, ist extrem schnell. Sein Hauptspeiche hält 228 Computer Wörter mit je 64 Informations bits. Cray-2 arbeitet mit einem FORTRAN Compiler in sogenannter Vector Mode, die doch etwa 20 mal schneller als Scalar Mode in Gleitkomma-Mode ist. Der Cray-2 wurde eben für Gleitkomma-Arithmetik ausgelegt. Bei Integer-Arithmetik wird durch Verwendung von optimierten FFT-Programmroutinen das Problem der Multiplikation von Zahlen mit sehr vielen Stellen gelöst. Der Autor hat viele der Algorithmen und Routinen, die im Buch enthalten sind, programmiert und auf einem normalen PC mit Pentium Prozessor gefahren. Für die Integer-Arithmetik wurde der ARIBAS Interpreter for Arithmetik von Professor Dr.Otto Forster der Universität München verwendet. Dieser interpreter steht im INTERNET zum kostenlosen „down load“ vom FTP-Server des Mathematischen Institut der LMU München. Aribas ist ein interaktiver Interpreter vor allem für GanzZahl-Arithmetik großer Zahlen. Mit ihm kann man auch Gleitkomma-Arithmetik programmieren. Gleitkomma-Genauigkeit geht bis 192 bit, was etwa 56 Dezimalstellen entspricht Ganzzahl-Arithmetik erlaubt Integer-Zahlen bis , das sind ungefähr Stellen zur Basis 10. Aribas lehnt sich in der Syntax an Modulo-2 an, enthält aber auch Elemente von Lisp, C, Fortran und anderen Sprachen.

16 1000 Dezimal Stellen von pi  Dezimaldigits 1 bis 1000 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _   _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Dezimaldigits bis 2000 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _   _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

17 Pi digits in binary, decimal and hex
Binary :  digits Decimal : digits Hexadecimal : digits 243F6A A308D A2E A F31D0 082EFA98 EC4E6C E6 38D BE5466CF 34E90C6C C0AC29B7 C97C50DD 3F84D5B5 B D5D FB1B D1310BA6 98DFB5AC 2FFD72DB D01ADFB7B8E1AFED 6A267E96 BA7C9045 F12C7F99 24A19947 B3916CF F2E EFC D FE90D BC3A9442 ECC F4C5F E198 30FBBC58 3EF6975C 4CED66B9 361B921D 9B A3C7A 2FB68DB2 798A23C C0 BF910A90 8C77C3C8 61EEC ACD015 ACA52B18 D6E9DDBB ED 52FA928E 1D2E34A7 3497F6DA 3BAB12DE BE6B7A9B 1D0FBA91 2AE475E E10E


Herunterladen ppt "pi – Geschichte und Algorithmen einer Zahl von Karl Helmut Schmidt"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen