Vom Stereotyp zur Diskriminierung

Präsentation zum Thema: "Vom Stereotyp zur Diskriminierung"—  Präsentation transkript:

1 Vom Stereotyp zur Diskriminierung
Sich selbst erfüllende Prophezeiungen (Self-fullfilling Prophecies)

2 Stereotype bewahrheiten sich Eine Studie von Word, Zanna & Cooper 1974
In der Studie wurde untersucht, wie sich Stereotype gegenüber dunkelhäutigen Personen selbst bewahrheiten können. In einer Vielzahl früherer Studien wurde dokumentiert, dass „weiße“ US-Amerikaner negative Empfindungen gegenüber „schwarzen“ US-Amerikanern aufweisen. Im Rahmen eines Job-Interviews wurde untersuche, ob sich diese negativen Bewertungen dahingehend auswirken, dass sich weiße Interviewer schwarzen Bewerbern gegenüber anders verhaltenals weißen Bewerbern gegenüber. Dieses unterschiedliche Verhalten wiederum sollte erklären, dass schwarze Bewerber in solchen Interviewsituationen objektiv schlechtere Leistungen zeigen.

3 Vorgehen Die Untersuchungsfragen wurden in zwei Studien überprüft:
In Studie 1 wurde weißen Pobanden mitgeteilt, sie sollen insgesamt vier Kandidaten für einen Job interviewen. Für alle Interviews standen 45 Minuten zur Verfügung. Für die Auswertungen wurden nur jeweils ein Interview mit einem weißen und einem schwarzen Bewerber herangezogen. Die Bewerber wurden nicht über die zu untersuchenden Hypothesen aufgeklärt. Als abhängige Maße wurden die Interviewdauer sowie Sprechfehler und nonverbales Verhalten der Interviewer erfasst. In Studie 2 wurden ausschließlich weiße Bewerber interviewt (von weißen Interviewern). Das Interviewverhalten den Bewerbern gegenüber wurde variiert. Manche der Probanden wurden wie die schwarzen Bewerber, manche dagegen wie die weißen Bewerber aus Studie 1 interviewt. Die wichtigste abhängige Variable war die Leistung des Bewerbers im Interview, welche von unabhängigen Beurteilern eingeschätzt wurde.

4 Ergebnis Studie 1 ergab, dass die (weißen) Interviewer die schwarzen und weißen Bewerber unterschiedlich behandelten. So saßen die Interviewer näher bei ihren weißen Gesprächspartnern und nahmen sich länger Zeit für das Gespräch. Zudem unterliefen den Interviewern weniger sprachliche Fehler.

5 Ergebnis Studie 2: Die Bewerber in Studie 2, die wie die schwarzen Bewerber aus Studie 1 interviewt wurden (die Interviewer saßen also weiter entfernt, nahmen sich weniger Zeit und begingen mehr sprachliche Fehler, zeigten ein weniger adäquates Verhalten als die Bewerber, die wie die weißen Bewerber aus Studie 1 interviewt wurden.

6 Resümee Die Ergebnisse der beiden Studien entsprachen den Hypothesen!
Sich selbst erfüllende Prophezeiungen können also dazu führen, dass schwarze Personen schlechtere Leistungen erzielen als weiße. Die unterschiedlichen Leistungen, die tatsächlich vielfach dokumentiert wurden, können also eine Folge des unterschiedlichen Verhaltens schwarzen und weißen Testpersonen gegenüber sein. Allein die Erwartungen, die Personen über bestimmte Eigenschaften eines Wahrnehmungsobjekts aufweisen, können dazu führen, dass die Person sich dem Wahrnehmungsobjekt gegenüber so verhält, dass das Wahrnehmungsobjekt schließlich tatsächlich die vermuteten Eigenschaften entwickelt. Stereotype werden durch sich selbst erfüllende Prophezeiungen gefestigt und „scheinbar“ bestätigt.

7 Aufgabe Beobachten Sie Ihr eigenes Verhalten im Gespräch mit
dem jeweils anderen Geschlecht wenn möglich einer homosexuellen Person einem Menschen mit körperlicher Behinderung einem Menschen mit anderem ethnischen Hintergrund als dem Ihren Verhalten Sie sich anders? Sind sie fahriger, ruhiger, aufgeregter, besonnener? Sprechen Sie anders (lauter, langsamer, gebrochener)? Wie nahe gehen sie auf die jeweilige Person zu? Hören Sie der jeweiligen Person ernsthaft zu? Zu wem sind Sie freundlich, zuvorkommend? Bei wem agieren Sie sachlich, zurückhaltend? Stellen Sie jeweils den Vergleich mit einem Gespräch mit einer Person Ihres Geschlechts und sonstiger Gruppengehörigkeit her!