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Aus der Praxis Für die Praxis

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Präsentation zum Thema: "Aus der Praxis Für die Praxis"—  Präsentation transkript:

1 Aus der Praxis Für die Praxis
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

2 „Erziehung ist ein elendigliches Geschäft
„Erziehung ist ein elendigliches Geschäft! Es gibt immer Klugscheißer, die alles besser gemacht hätten!“ „Der Traum vom Sollzustand schafft Frust!“ (Herbert Stadler) Einige der folgenden Grafiken stammen aus Jochen und Monika Grells Buch „Unterrichtsrezepte“. Nachdem ich voller Hochachtung Werbung für das Buch mache, komme ich hoffentlich nicht in die Hölle, wenn ich einige wenige Ausschnitte hier „zitiere“… Nicht ins Bockshorn jagen lassen! Kommentar zu Herbert Stadler. Zu den eingefügten „entwendeten“ Grafiken!

3 Erziehungsgrotesken im Zeitgeist (Einige wenige Stichworte aus Überlegungen kritischer Denker – zitiert nach Herbert Molzbichler, Leiter der Europaschule Budapest) Die Wirtschaft unserer „Wertpapiergesellschaft“ sieht unsere Kinder immer mehr bloß als SKIPPIES (=School Kids with Income and Purchase Power) Wir leben im Zeitalter des Ego – Kults („Anything goes“! Hauptsache wir können uns selbst verwirklichen – natürlich auf Kosten der anderen! Solidarität ist ein Fremdwort geworden!) Kinder sind häufig nur Störfaktoren für das „Life – Design“ von Mann und Frau Der Trend zum „Outsourcing“ durch eine von der Wirtschaft unkritisch propagierte Ganztags - Betreuungsideologie wird immer stärker Die Schattenseiten der Fit-, Fun- und Action – Kultur in einer „coca-colisierten“ Konsumwelt werden immer augenscheinlicher Erwachsene unter dem Druck des Jugendlichkeitskults geben keine Vorbilder mehr ab und sind auch keine Orientierungshilfe mehr In der derzeit propagierten „Kuschelpädagogik“ ist alles nur lieb, lustig, spielerisch und „ultrademokratisch“ Artikel mitnehmen!

4 Artikel mitnehmen!

5 Was wird von uns Lehrern erwartet. In aller Demut klarerweise
Was wird von uns Lehrern erwartet? In aller Demut klarerweise! (Aus einer Lehrerzeitschrift) Nerven wie Drahtseile Unterrichtsshows – besser als jedes Fernsehprogramm Sprachkenntnisse in fast allen Sprachen der Welt Qualifizierter Unterricht – auch in Keller-, Putz- und Abstellräumen Sportliche Durchtrainiertheit, um auch als 60 – jähriger mit der Klasse Eislaufen gehen zu können Aus? Nein, gleich geht‘s weiter! Das kann doch nicht alles sein – bei d e n langen Ferien! Hoffentlich kennen das noch nicht alle Anwesenden?! Wenn nicht: Gut merken! Schaun Sie sich das an!

6 Und nicht zuletzt: Blinder Gehorsam der Obrigkeit gegenüber
Grundkenntnisse als SozialarbeiterIn, SeelsorgerIn, AnimateurIn, MediatorIn, SanitäterIn, Verwaltungsbeamter / Verwaltungsbeamtin u.s.w. – Vielleicht sollte ich doch in Hinkunft bei der männlichen Form bleiben? Ich mein‘s nur gut mit uns!!! Bitte, bitte! Zum Eigenkapital der Schule beitragen (Projektwochen mitfinanzieren, lieben Kindern finanzschwacher Eltern unter die Arme greifen, technische Geräte selber kaufen u. s. w.) Mit technischen Geräten von gestern die Schüler von heute auf die Welt von morgen vorbereiten (gilt nicht für den Großraum Erding!) Und nicht zuletzt: Blinder Gehorsam der Obrigkeit gegenüber Die Grafik rechts stammt aus Herbert Stadlers Buch „Verhaltensauffälligkeit und Lehrerkompetenz“

7 „Humor ist ein Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt“
Humor ist wenn man trotzdem lacht – schließlich ist ein Lächeln immer noch der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen! Humor und Geduld ergeben eine unwiderstehliche Mischung! Wer keinen Spaß versteht, der kann auch nie Ernst machen! In der Schule ist man sich nie ganz sicher vor Kindern! Der Papagei auf der rechten Schulter! Abzüge „Reaktionsauslöschung“ austeilen!

8 …und man sollte mit gutem Beispiel vorangehen!
Die Angst, sich lächerlich zu machen, ist meist unbegründet, wenn das Verhältnis zu den Schülern stimmt!

9 Übrigens: Man kann sich über sie zu Tode ärgern- aber man ist nicht dazu verpflichtet!
Dazu noch ein paar Gedanken von Herbert Stadler, der eine Klasse mit schwerst erziehbaren – pardon: „sehr verhaltensoriginellen“ – Schülern unterrichtet hat. (Mittlerweile wurde diese wichtige Auffangschule geschlossen und die extrem schwierigen - weil kranken! - Schüler auf Normalschulen aufgeteilt, wo sie Mitschüler und Lehrer tyrannisieren …) Kinder erleben heute oft nur „Mikrowellenbeziehungen“ in ihren „Boxenstoppfamilien“ (Hetzen statt herzen – kurz, aber intensiv…) Verstehen – erkennen – aushalten u. ertragen – respektieren – und vielleicht sogar: mögen! Über die Tragik der zerrütteten Familien – wer soll das Kind sonst verstehen als der Lehrer? Beilage „Statt sich zu ärgern könnte man…“

10 Kräfte sammeln… (Sie mögen sicher Kinder…)
Die Bilder kommentieren (…sich selbst!)

11 …besonders wenn sie schlafen!

12 V o r der Nutzung der vielleicht doch nicht so grauen Theorie einige Fragen und Feststellungen:
Bin ich modeanfällig und möchte außerdem schnell Karriere machen? (Über die Vorteile „Vorauseilenden Gehorsams“) Passt das angebotene Konzept zu mir? (Die Stimmigkeit geht über alles! – Siehe Friedemann Schulz v. Thun: Miteinander reden) Wie bewältige ich das „Operationalisierungsdilemma“? (Siehe Grell: Zwar weiß ich es, aber es geht trotzdem nicht!) Theorien und Methoden kommen und gehen – zu meiner eigenen Geschichte als Lehrer in Österreich.

13 Nach dem Motto: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ geht‘s jetzt ums Management - nur am Rande ums Curriculum. Wege im Quadrat: Vom Einzelnen und der Gruppe; von Erziehung und Unterricht Hinein in den Strudel! Von der zeitlichen (im doppelten Sinn!) Notwendigkeit zu komprimieren – „Und es passt, was ich mir denke…“ (R. Mey). Verschiedene Theorien „abgeklappert“ Von der visuellen Anlage des „Referats“

14 Kommunikation ist alles
„Man sagt oft nicht, was man meint; und man tut oft nicht, was man sagt!“ (Martin Buber) Daher einige – besonders für uns Lehrer wichtige Erkenntnisse zur menschlichen Kommunikation – vorerst unter dem Motto des STS – Songs „Ja, wir können alles ändern. Fang ma heute bei uns an“

15 Menschliche Kommunikation ist ein quadratisches Hin und Her und erfolgt oft auch überkreuz!
Von 4 Ohren und 4 Zungen „Wir haben heute Nachmittagsunterricht!“, sagt ein für gewöhnlich fleißiger Schüler so beiläufig, als der Lehrer nach der Mathe – Stunde die Klasse verlässt (Grafik aus F. Schulz v. Thun: Miteinander reden, T1) Sich bewusst sein, mit welcher der vier Zungen man spricht! (Äußere Klarheit setzt innere Klarheit voraus!) Die drei Bände von „Miteinander reden“ als Basis.

16 Empathisches Zuhören allein ist schon heilsam Hohe Wertschätzung u
Empathisches Zuhören allein ist schon heilsam Hohe Wertschätzung u. ein mittleres Ausmaß an Lenkung (Tausch u. a.) Menschliche Wahrnehmung ist nicht nur selektiv sondern auch ergänzend Wir projizieren und übertragen; und je weniger wir kundgeben, umso mehr kriegen wir davon ab! Zuerst nach einem eventuellen Konflikt auf der Beziehungsseite sehen Die Beziehungsbotschaft geht direkt ins Herz, auch ins Lehrerherz! Die echte Schülerfrage – eine zu fördernde, aber seltene Rarität Leider fehlt meist die Zeit individueller Förderung Das Reaktanzphänomen beachten Jeder will Herr sein im eigenen Königreich Das Vertrauen der Kinder gewinnen, dass sie sich überwinden - auch vor allen Mitschülern! – den Lehrer zu fragen! Die Situation nach der Einsparungswelle in Österreich

17 Konfrontation - in einen wohlwollenden Kontext eingebettet – kann auch heilsam sein
Konflikten nicht ausweichen! Die „Ansprechende Verpackung“ ist letztendlich ein Weg in eine kommunikative Sackgasse! Die zwischenmenschl. Beziehung leidet nicht zwangsweise unter auftretenden Konflikten! Nur wenn sie zu lange ungelöst bleiben und die falschen Methoden zur Konfliktbewältigung gewählt werden! Das Foto stammt aus der lesenswerten Broschüre Monika Procks (Stv. Vors. d. Gewerkschaft der österr. Pflichtschullehrer)

18 c) Erziehen heißt auch Grenzen setzen!
Vom „Mord“ in einer Polytechnischen Schule im September in Wien…

19 Das Prinzip der Stimmigkeit steht über allem
Das Prinzip der Stimmigkeit steht über allem. Verhalten ist stimmig, wenn Übereinstimmung besteht mit: dem eigenen inneren Zumute – Sein der Verfassung des Gegenübers (siehe später zum NLP: Rapport – Pacing –Matching – Leading) dem Charakter der Situation der Art der Rollenbeziehung (Paradoxie der Schulwirklichkeit!) Verständlichkeit – oder : Warum Kinder aus Schulbüchern oft schwer lernen können Einfachheit - Gliederung / Ordnung – Kürze / Prägnanz – Zusätzlicher Stimulans Zu den NLP - Markierungen

20 Wer trägt die Verantwortung für das Gelingen der Kommunikation?
Der Lehrer als Sender muss zwar seine Botschaft bestmöglich aufbereiten und übernimmt die Verantwortung für sein Lehren! Sowohl Gestaltpsychologie als auch TZI sagen uns, dass wir das Lernen nur sehr bedingt beeinflussen können. Daher: keine ungerechtfertigten Gewissensbisse! Im NLP liegt die ganze Verantwortung beim Sender (…was die Schulbehörde naturgemäß gern hört!) Dahinter steckt die amerikanische Pionier – Philosophie Emersons vom „Alles ist machbar“! Im NLP: „Wenn‘s auf die e i n e Art nicht gelingt, tu etwas anderes“ – bis es eben funktioniert! Der Pfeil ist abgeschossen, was der Empfänger mit der Botschaft macht ist quasi seine Sache. NLPler übertragen die ganze Verantwortung dem Sender – er muss alles tun, um sicher „anzukommen“!

21 Konflikte klären, Probleme angehen
4 – Ohren – Kommunikation Der Sender „macht“ die Botschaft „mit“ Nonverbales Angleichen (Spiegeln) In der Sitzhaltung, dem Atemrhythmus, dem Sprachtempo usw. anpassen (Siehe später beim NLP!) Einfach Zuhören Schweigen bzw. einen „Türöffner“ einsetzen Ausreden lassen (nicht unterbrechen) Zeigen, dass man aufmerksam zuhört und an dem, was der andere sagt, interessiert ist: „Hm“; „Aha“ etc. (Siehe später bei Gordon!)

22 Vom verbalen Spiegeln (Pacen) zum Reframing
Der kontrollierte Dialog “Ich glaube fast, die morgige Besprechung wird neue Probleme ans Licht bringen“ “Du meinst, dass morgen dort Schwierigkeiten zu erwarten sein werden?“ Aktives Zuhören (Umformulieren, um das gefühlsmäßige Verstehen zum Ausdruck zu bringen) “Er hat mich vor der Klasse lächerlich gemacht.“ „Und das war dir vor allen anderen sehr unangenehm.“ Verbales Angleichen (Matching) “Dass mich meine beste Freundin nicht verteidigt hat, hat mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht!“ „Das hat dich ziemlich erschüttert.“ Das muss man trainieren, weil es zuerst künstlich wirkt! Vor der Lösung in der Kleingruppe diskutieren lassen! Eventuell schriftlich formulieren lassen!

23 Sprachliches Reframing (Umdeuten in einen Wunsch, eine Stärke, eine verständliche Schwäche; oder die doppelte Verneinung anwenden, etc.) “Ich weiß, ich bin manchmal ganz schön nachtragend.“ „…obwohl es andrerseits wieder wichtig ist, sich zu merken, wie Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten!“ (Kontextreframing) “Ich bin zu vorlaut“ „Andrerseits: Kluge Köpfe haben eine schnelle Zunge!“ (Kontextreframing) „Ich bin schon sauer, weil mein Lehrer mich dauernd kritisiert!“ „Könnte es sein, dass ihm deine Leistungen nicht egal sind?“ (Bedeutungsreframing) “Ich hab dann das dringende Bedürfnis, es ihm heimzuzahlen.“ „Es fällt dir ganz schön schwer, es dem anderen nicht fühlen zu lassen, nicht?“ (Doppelte Verneinung) Siehe später auch Albert Ellis‘ RET! Vor der Lösung in der Kleingruppe diskutieren (eventuell schriftlich ausformulieren) lassen!

24 Vererbung, Umwelt und schöpferische Kraft
Psychologie im Klassenzimmer – Brauchbares aus der Individualpsychologie (Adler, Dreikurs u. a.) Vererbung, Umwelt und schöpferische Kraft Gleiche Wahrnehmung – versch. prälogische Schlüsse des kleinen Kindes Das Gefühl der Minderwertigkeit ist vorerst natürlich Die Erlebnisse determinieren nicht zwangsweise Die Bildung des Lebensstils Erste Erfahrungen des KK führen unbewusst zur Entstehung einer „Tendenziösen Apperzeption“ (In der TA entspricht das in etwa dem Lebensskript) Die große Bedeutung der Familie (sofern sie heute überhaupt noch besteht…) Atmosphäre – Geschwister - Erziehungsfehler Die theoret. Hintergründe in aller Kürze näher ausführen! Skriptum!

25 Ziele störenden Verhaltens – die finale Betrachtungsweise
Die folgende Tabelle stammt aus der Website Die ursprünglichen Ziele!

26 Einige weitere Ziele, die auch in Betracht zu ziehen sind
Entschuldigung für eigene Mängel suchen Aufregendes Erleben Sich dem anderen Geschlecht präsentieren Imponieren wollen Es gibt noch weitere…

27 Was also tun? Ermutigen (Unterschied zu den „Strokes“ der TA!)
Nicht spontan reagieren – das wünscht sich das Kind nämlich unbewusst! – um die Leitlinien des Kindes nicht zu bekräftigen Natürliche und logische Folgen spüren lassen Die private Logik aufdecken Erkennungsreflex: Voraussetzung ist unbedingtes Vertrauen. (Siehe Skriptanalyse in der TA!) Den Gemeinschaftssinn pflegen („Klassengeist“) Die „Lesungen“ entstammen – ebenso wie die von mir modifizierten Abzüge „Reaktionsauslöschung“ und „Statt sich zu ärgern“ dem Seminar „Stressbewältigung ganzheitlich“ von Dr. Michelle Heintz Vom Egoismus unserer Zeit – Lesung „Himmel und Hölle“

28 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Das Menschenbild Alfred Adlers war zu sehr vom Glauben ans Machbare, ans Positive, geprägt Natürliche und logische Folgen haben - nicht nur wegen Verletzungsgefahr! - ihre Grenzen. Sie werden auch als Verweigerung von Hilfe erlebt Das „Erkennungslächeln“ funktioniert bei total verstockten oder aus Verlegenheit immer lächelnden Kindern kaum Vorsicht Deutung! Nicht jede Faulheit etwa kann als Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, gedeutet werden u. s. w. Nicht spontan reagieren zu dürfen heißt z. T., dass der Lehrer mit seinem Frust allein gelassen wird Die IP bietet zwar wichtige Einsichten in die Psyche des Kindes, bleibt aber Antworten zu effektivem Verhalten – etwa in der Klasse – eher schuldig Oskar Spiels „Am Schaltbrett der Erziehung“. Von der Übertreibung des „Den – Kindern – goldene – Paläste – bauen“

29 Transaktionsanalyse und Unterricht (von Berne, Harris u
Transaktionsanalyse und Unterricht (von Berne, Harris u. Goulding zu Steward) Grundbegriffe Drei Ich – Zustände, die jeweils eine Gesamtheit zusammenhängender Verhaltensweisen, Denkmuster und Gefühle bilden Die vier Grundpositionen Stroke: ganz allgemein eine Handlung, mit der jemand zur Kenntnis genommen wird Transaktionen strukturieren die Zeit (Rückzug – Rituale – Zeit“vertreib“ – Aktivitäten – „Spiele“ – Intimität) Das Skript entwirft der Mensch vorwiegend aus den Erfahrungen der präverbalen Kindheitsphase, jedoch sind Neuentscheidungen – etwa gegen Giftsätze und Antreiber - auch noch später möglich! Verzerrt man die Wahrnehmung, um sie dem Skript anzupassen, spricht man von „Redefinieren“; ignoriert man Aspekte der Wirklichkeit oder blendet sie aus oder setzt jemanden oder etwas herab, so nennt das die TA „Discounten“ oder „Abwerten“ (Im NLP spricht man von Tilgungen, Verzerrungen u. s. w. – siehe dort!) Skriptum! Von der Parallelität des „Nicht – OK – seins“ des Kleinkindes zur IP; Rituale: von Eltern – Ich zu Eltern – Ich: Begrüßung, Smalltalk; Zeitvertreib: „Mal herausfinden, ob“, „Wie macht man das?“, “Kennen Sie schon?“ u. s. w.

30 zu f). Ian Stewart bietet in seinem Buch
zu f) Ian Stewart bietet in seinem Buch „Transaktionsanalyse in der Beratung“ ein interessantes Hilfsmittel – die Abwertungstabelle Die Mathe – SA naht und der Schüler ist recht schwach in diesem Gegenstand… Wie verhält er sich und wo ist einzuhaken: Weiß er überhaupt, wann SA ist oder hat er es „verdrängt“? Weiß er, dass er womöglich damit ein Problem haben könnte? Macht er sich persönlich etwas aus einem eventuell schlechten Ausgang? Hält er den Stoff allgemein für bewältigbar? Glaubt er, dass e r es schaffen könnte? Wesentlich zu wissen ist auch was der Schüler abwertet! Sich selbst, den Lehrer, die „blöde Mathematik“ oder die Situation? Oftmals übersehen wir, dass das Problem auf einer höheren Diagonale zu finden ist und arbeiten etwa daran, die Fähigkeiten des Schüler zu erhöhen, für den die Note aber zur Zeit überhaupt keine Bedeutung hat, weil er z. B. verliebt ist…

31 Das Kleinkind lernt, dass gewisse Gefühlsäußerungen eher nicht erwünscht sind und beginnt diese durch unechte – so genannte Maschengefühle – zu überdecken (zunächst handelt es aus einer Ich – bin – nicht – O.K - Position heraus. Vergleich zum Minderwertigkeitsgefühl A. Adlers) Maschengefühle horten nennt man „Rabattmarken kleben“ – diese können dann zur gegebenen Zeit „eingelöst“ werden Bei einem „Spiel“ wiederholen sich bestimmte Transaktionen, bis am Ende beide Seiten ihre Maschengefühle erleben – dieser Umschlag bringt immer einen vorerst überraschenden, aber unangenehmen Effekt. Wichtige unerledigte Dinge der Vergangenheit werden – wieder einmal! – nicht gelöst. Intimität: Aussteigen können aus dem Skript, Spontaneität; Echtheit; wache Bewusstheit. (Sowohl Kind – Ich als auch Erwachsenen – Ich kommen zu ihrem Recht – man ist nicht getrieben, man weiß, was man tut) Skriptum! Das Maschengefühl Zorn wird gezeigt, das echte Gefühl Angst steckt dahinter; weil Angst nicht gezeigt werden durfte – schon als kleines Kind! Spiele: Siehe später!

32 Psycho- od. Ränkespiele: Wie aus Rettern Opfer werden und aus Opfern Verfolger
Im Dramadreieck: „Mutter und Tochter“ Mädchen: „Heute war die Deutschlehrerin wieder ganz schön deppert!“ Mutter: „Hat sie dich schon wieder geprüft?“ Mädchen: „Ja, wieder die schwersten Fragen!“ Mutter: „Du Arme!“ Mädchen: „ Mehr weißt du auch nie zu sagen!!“ Mutter: „Aber ich wollte dir doch nur helfen!“ Mädchen: „Auf so eine Hilfe kann ich verzichten!“ Mutter: „Also bitte: Dann hättest du eben ordentlich gelernt!“ Mädchen: „Eh klar! Ich hab ja gleich gewusst, dass du mir die Schuld geben wirst!“ Die Tochter geht in ihr Zimmer…

33 Spiele - Definition: Die schöne Zusammenfassung rechts stammt aus dem Buch „Spontan leben“ von M James und D. Jongeward

34 Lehrer - Schüler – Spiele
„Ich will euch doch nur helfen“ „Komm, ich helf dir!“ „Ja, danke, ich kenn mich da nicht so gut aus!“ „Nur ich bin O. K., ohne mich bist du hilfslos“ „Ich will das so nicht machen! Und überhaupt!“ L : „Das musste ja so kommen! Die Schüler sind es nicht wert! Sie sind ein undankbares Pack“ Der Lehrer, der sich in einer offensichtlichen Nicht – O. K. – Position befindet und daher den hilflosen Schüler „braucht“, um sich selbst O. K. fühlen zu können, kann nicht akzeptieren dass er sich durch seine Hilfe letztlich überflüssig macht! Das Verhalten des Lehrers ist für alle helfenden Berufe ganz normal und wichtig! Nur wenn es sich immer wieder einstellt und Ressentiments zurückbleiben, besteht ein Spielverdacht!

35 Andere komplementäre L – S - Spiele
Perlen vor die Säue Unbegabt Progressiver Lehrer Emanzipiert Eventuell nähere Ausführungen zum Spiel „Progressiver Lehrer“

36 Den heimlichen Appellcharakter erkennen
Die involvierten Ich – Zustände erkennen – auch bei sich selbst! (Was löst die Nachricht in mir aus - in sich hineinhorchen!) Auf verdeckte Appelle angemessen – manchmal auch bewusst appellwidrig, also überkreuz! – reagieren Welches heimliche Interesse könnte mich dazu verleiten, ein angebotenes Spiel mitzuspielen? Kenne ich diese Situation nicht schon? (Der Blick ins eigene Skript!)

37 Was so alles unter der Oberfläche läuft
Die Überkreuztransaktion L: Bis morgen macht ihr … S: Wir haben heute Nachmittagsunterricht! Die duplexe verdeckte Transaktion (a) (S zu L) S (offene TA): Ich hab heute meine HÜ vergessen! S (verdeckt): Frag nach, was bei mir daheim los ist! Wir sollen uns sensibilisieren, um nicht immer nur auf die „Soziale Ebene“ zu achten!

38 Die duplexe verdeckte TA (b) Das Beispiel stammt von Berne selbst!
Mann: Schauen Sie sich doch einmal die alte Scheune an Frau: Ja gleich. So alte Gebäude haben mich schon immer interessiert Die Kommunikation auf der psychologischen Ebene können Sie sich denken – und natürlich die womöglich für einen Partner als überraschend und so - vielleicht!!! – gar nicht gemeinten Konsequenzen… Die anguläre TA (hier zw. L zu S) L (offene TA): Dieses Beispiel ist ziemlich schwierig L (verdeckte TA): Vielleicht kann ich dich s o dazu bringen, dass du erkennst, wie viel du schaffen könntest! S (offene TA): Ich werd es probieren… S (verdeckte TA): Dir werd ich‘s zeigen, dass ich nicht so dumm bin, wie du glaubst Der Lehrer manipuliert (hier vermutlich „positiv“ zu sehen!) seinen leistungsfähigen Schüler! Wir sollen uns sensibilisieren, um nicht immer nur auf die „Soziale Ebene“ zu achten! Hinweis auf „Doublebind“

39 (1) „Was willst d u damit erreichen?“ (Die Frage wiederholen)
Redefinitionstransaktionen – oder: Woran hilfreiche Gespräche scheitern können (Siehe später auch das Metamodell des NLP und das Disputationsverfahren der RET) Tangentiale TA: Ein ganz anderes Thema wird angeschnitten oder es wird das gleiche Thema aus einer anderen Perspektive betrachtet; oder es wird eine Frage einfach nicht beantwortet „Was soll das bringen, dass du dich plötzlich von Hannes wegsetzen willst?“ – „ Na ja, man sagt mir immer, dass die Mitarbeit wichtig ist!“ (1) „Hast du dich jetzt schon beruhigt?“ – „Warum lassen die nie jemanden mitspielen“ (2) Blockierende TA: Die Definition des Themas wird abgelehnt „Was hast du damit erreichen wollen, dass du ihm das Heft nicht geborgt hast?“ „Was meinen Sie unter <erreichen>?“ (3) Wie man Redefinitionstransaktionen konfrontiert (1) „Was willst d u damit erreichen?“ (Die Frage wiederholen) (2) „Das ist eine Frage. Ich wollte wissen, wie es dir geht.“ (Einen Metakommentar abgeben) (3) „Was meinst d u ?“ (Die Definition zurückgeben)

40 Weitere Überlegungen zu sinnvollem Verhalten des Lehrers
Ins Hier und Jetzt zurückführen Worum geht es dir? Was hast du dir bisher dazu einfallen lassen? Was machst du, wenn ich dir diese Antwort gebe? Der Schub zum Lernen kommt aus dem kindhaften Element Spielen, Genießen und Spaß müssen im Unterricht Platz haben – allerdings nicht „ n u r “! Positive Zuwendung ist ein wichtiger Faktor – auch wenn sie meist nur bedingt erfolgen kann

41 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Die TA ist offen für andere Schulen und wendet sich gegen jede Art der Überpsychologisierung Bei rational verständlicher Verzweiflung z. B. sind einfach Hilfe und Worte des einfühlsamen Verstehens angebracht; schlechte Angewohnheiten sind wiederum eher ein Fall für die Kooperative VM Die TA ist eine hervorragende Methode, Probleme, die immer wieder auftauchen, zu hinterfragen – bei sich und bei den Schülern! (Jeder hat schon Schüler erlebt, mit denen er einfach nicht kann!) Es gibt zu wenig „einfach handhabbares Handwerkszeug“, um Problemsituationen ad hoc zu bearbeiten Die Anwendung von TA verlangt eine grundlegende Schulung, aber die Tiefenschau lohnt sich – auch für den Lehrer selbst!

42 Das Gordon - Programm Konsequenz um jeden Preis ist unmenschlich
Der Schüler hat ein Problem: Zuhören ist gefragt Der Lehrer hat ein Problem: Eine Ich – Botschaft ist angebracht Ein Konflikt ist entstanden Eine Wertekollision besteht Nach wie vor eines der ausgeklügeltsten Konzepte, das allerdings in den letzten Jahren modifiziert, relativiert und erweitert wurde.

43 Konsequenz vs. Inkonsistenz
Unser Toleranzniveau ist nicht immer gleich hoch - unser Problemfenster also nicht immer gleich groß Inkonsistenz schadet hingegen – der Lehrer muss berechenbar bleiben Zum Begriff des Problemfensters und des Inkonsequenzprinzips Wir sind nie gleich gut drauf! Die Kinder haben aber ein Recht drauf, den Lehrer „berechnen“ zu können!

44 Hilfstechniken (Der Schüler hat das Problem)
Die Straßensperren der Kommunikation umgehen – richtig zuhören In jeder noch so gut gemeinten Sachinformation schwingt immer der Beziehungsaspekt mit Wenn jemand Probleme hat, nützen in der Regel kein Moralisieren, kein Drängen, ja selbst kein Trösten, wenn sich der andere dadurch unverstanden fühlt! Das Bild stammt aus der Verfilmung des berühmten Astrid -Lindgren - Romans „Die Brüder Löwenherz“ Formular „Kommunikationssperren“ ansehen!

45 Quelle: Hergovich, Mitschka, Pawek: Teamarbeit.

46 „Zuhören verführt zum Sprechen, wenn etwas belastet; es erleichtert Entspannung und erlöst von bedrückenden Gefühlen; es überlässt die Initiative demjenigen, der das Problem hat und traut ihm die Lösung zu; es fördert tiefere Gefühle zutage; es zeigt die Bereitschaft zu helfen, teilt aber gleichzeitig mit, dass man als Mensch so angenommen wird, wie man gerade ist“ (Thomas Gordon) Formular „Kommunikationssperren – Kolonialisierungen“ austeilen! Quelle: Hergovich, Mitschka, Pawel: Teamarbeit

47 Kinder brauchen manchmal Ratschläge – wie aber werden sie für das Kind annehmbar?
Wenn das Kind den Lehrer als Ratgeber akzeptiert, vielleicht sogar – heimlich! – auf seinen Rat wartet Wenn das Kind nicht durchhört: „Ich bin klüger als du, ohne mich ginge es nicht“ Wenn man - nach genauem Zuhören - den Nagel wirklich auf den Kopf trifft Und natürlich: Wenn man sieht, dass das Kind sich nicht selbst helfen kann Fällt uns als Lehrern besonders schwer! Umso mehr, je jünger die Kinder sind!

48 Lob und Lehrersprache Wichtig ist es, die Leistung einfach zu werten und keine Vergleiche anzustellen. Das bedeutet, dass der Lehrer gerade beim Loben sehr auf seine Sprachformulierung zu achten hat Unberechtigt empfundenes Lob führt bei Kindern mit geringem Selbstvertrauen eventuell zu einem Gefühl des Nicht – verstanden – Werdens. Dadurch wird das negative Selbstbild verstärkt, weil das Ergebnis dem Zufall zugeschrieben wird Hinter Lob wird eventuell Manipulation vermutet („Was will er damit erreichen?“) Vorsicht! Die Gruppe hört zu – wichtig vor allem bei Pubertierenden! Optimistisch verbalisieren („Du hast schon mehr als die halbe Zeichnung geschafft“) Die Aufmerksamkeit auf sachimmanente Anforderungen richten („Es geht besser, wenn du…“) Die supergescheiten Eltern: „Sie müssen ihn mehr loben!“

49 Die Aufgabenschwierigkeit nicht leugnen
Gute strengen sich sonst nicht an; Schwache sind beim Misslingen umso mehr enttäuscht „Gar so einfach ist das nicht, was wir da machen. Aber ihr könnt es schaffen“ Vertrauen in die grundsätzlichen Fähigkeiten entgegenbringen „Siehst du, du kannst es!“ Wenn Schüler immer wieder fragen, ob das gut war, was sie getan haben, zurückfragen! („Wie siehst d u es?“)

50 Die Sprache der Ermutigung lehren
Ich habe Schwierigkeiten … Ich hoffe, dass … Ich habe Angst davor, … Ich soll … Ich muss … Ich kann nicht (schaffe nicht …) Es ist eine Herausforderung für mich, … Ich glaube, dass … Ich wage es, … Ich will … Ich kann … Ich werde nicht … oder Ich will nicht … „Ich kann“ (Geschichte erzählen und Formular besprechen bzw. selber durchspielen!)

51 Die Problematik von Fragen
Nur offene Fragen im Sinn von Türöffnern sind sinnvoll („Möchtest du mehr darüber erzählen?“ „Das klingt so, als ob dich das stark berührt?!“) Fragen können bedrohlich wirken Fragen grenzen die Antwort ein Das Metamodell – von der Oberflächenstruktur zur Tiefenstruktur Wer fragt bekommt höchstens eine Antwort – mehr nicht! Kaffeepause ankündigen!

52 Zuvor aber - wenn‘s recht wär - eine
Kaffeepause?!

53 Das Metamodell des NLP (R. Bandler, J. Grinder, R. Dilts u. a.)
Zuvor: Was NLP ist – in aller Kürze Konzept für Kommunikation und Veränderung Es geht um die Struktur, in der die subjektiven Erfahrungen verarbeitet und gespeichert werden Die praktischen Lernstrategien sind „nur“ Modelle, also Hypothesen pragmatischen Charakters, die daran gemessen werden, ob sie funktionieren Am Anfang stand das Metamodell (IGM = Informationsgewinnungsmodell) Von der Bedeutung eines Wortes und den unterschiedlichen „Landkarten“ Das Wort ist nicht die Erfahrung und die Erfahrung ist nicht die Realität (Sprache ist zwei Schritte von der Realität entfernt – was an der Oberfläche zum Vorschein kommt, ist bereits getilgt (= selektiert), verzerrt (= vereinfacht) und generalisiert (= verallgemeinert) worden Erg. Erläuterungen lt. Skriptum!

54 Ziele und Bedingungungen für das Funktionieren des Modells
Ohne Rapport entsteht nur eine „Metaverstümmelung“ Einschränkungen sollen identifiziert, Wahlmöglichkeiten eröffnet werden Es gibt keine Warum – Fragen, da weder Erklärungen noch Rechtfertigungen als hilfreich betrachtet werden

55 Die Fragen Tilgungen Generalisierungen Unspezif. Substantive
Wer oder was genau? Unspezif. Verben Wie genau passierte das? Vergleiche Verglichen womit? Bewertungen Wer sagt…? Nominalisierungen Wie geschieht das? Generalisierungen Modaloperator der Möglichkeit Was hält dich davon ab? Modaloperator der Notwendigkeit Was würde passieren, wenn… wenn du nicht…? Universelle Quantifizierung Immer? Nie? Jeder?

56 Verzerrungen Ein Beispiel:
Komplexe Äquivalenz Inwiefern bedeutet das eine das andere? Vorannahme („Phantasie“) Was veranlasst dich zu glauben, dass..? Ursache und Wirkung Wie genau bewirkt das eine das andere? Gedankenlesen Woher weißt du…? Ein Beispiel: „Niemandem kann man trauen!“ Ist das wirklich i m m e r so? Kannst du dich an eine Situation erinnern, wo du jemandem zu Recht getraut hast? Kennst du jemanden, der in einer ähnlichen Situation jemandem getraut hat und dabei nicht enttäuscht wurde? Traust du mir gerade?“ Fragebogen zu den NLP – Fragen austeilen! Lösungen auf den nächsten zwei Folien!

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61 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Nicht nur vom Lehrer wird sprachlich und methodisch sehr viel verlangt, was ein intensives Training voraussetzt Eine im Sinne von NLP wirksame Kommunikation stößt bei unseren oft wenig sprachgewandten Kindern – besonders jenen, mit nichtdeutscher Muttersprache, auf beträchtliche Probleme (Freilich bietet das NLP auch wirksame nonverbale Interventionsstrategien an – siehe später bei Michael Grinder!)

62 Der Problemlösungsprozess im NLP
An die Problemsituation denken Wo genau bist du in dieser Situation? Wenn du in einen Spiegel schaust, wie siehst du dir da entgegen? Beschreib deine Körperhaltung. Was liefern die Sinneskanäle („VAKO – Hypnose“) Was siehst du alles aus deiner Position heraus? Welche Stimmen oder Geräusche kannst du in dieser Situation dort wahrnehmen? Was fühlst oder spürst du in diesem Moment? Gibt es vielleicht auch einen besonderen Geruch oder Geschmack, den du aus dieser Situation erinnerst? Oder kommt dir ein Gefühl? In die Gegenwart zurückholen (Separator – State) Gedanklich wieder in den Raum zurückführen. z.B.: „Wie spät ist es jetzt?“

63 Das erwünschte Ziel genau bestimmen
Was willst du erreichen? Den Kontext bestimmen: Tu nun einmal so, als hättest du dein Ziel erreicht: Wem gegenüber wirst du dich wie, wo, wann und in welcher Situation verhalten? Die neuerliche VAKO – Hypnose: Woran wirst du erkennen, dass du dein Ziel erreicht hast? Frag deine Sinne ab! Wichtig: Das Ziel muss positiv formuliert sein (ohne „nicht“ und ohne Vergleiche) Die Erreichung des Ziels darf nicht von anderen abhängen Das Erreichen des Ziels muss frühzeitig von dir überprüft (erkannt) werden können Welche Fähigkeiten brauchst, um dein Ziel erreichen zu können - was wäre wichtig zu können oder zu wissen Die Situation eingrenzen – das Kurzreframing Überleg dir bitte drei Situationen, in denen du doch lieber das alte Verhalten zeigen würdest Wie könntest gerade du sicherstellen, dass das Problem garantiert wieder auftritt?!! Hinweis zu 5) unten: Der Schüler wird aus der Opferrolle geführt, indem er für einen Teil des Problems die eigene Verantwortlichkeit erlebt!

64 Die Konsequenzen überlegen (Der Ökologie - Check)
Stell dir vor, dass du dein Ziel erreicht hast. Wie wird deine Umwelt, wie werden deine Eltern, deine Freunde darauf reagieren? (Der Film läuft!) Wenn du negative Auswirkungen befürchtest, wie könntest du solchen negativen Folgen vorbeugen? Bist du trotzdem entschlossen, das von dir erwünschte Ziel weiter zu verfolgen? (Ist der Preis nicht zu hoch?) Diese einfache Übersicht lässt manchmal die Optimisten glauben, dass sich die Lösungen ebenfalls so einfach einstellen, was natürlich nicht der Fall ist. Es wird meist nötig, die oft gar nicht bewussten Ressourcen zu aktivieren, sie zu ankern u. s. w. Die Methode entbehrt aber nicht einer grossen Faszination! Zum Film: Der Schüler soll sich selber dabei zusehen! Zum Preis: Momentane Bequemlichkeit; Schutz und Sicherheit; aber auch Loyalität – auch gegenüber der nicht im Raum befindlichen Gruppe (…die „mit auf der Couch“ sitzt, wie Fitz Redl schreibt), wobei die „Glaubenssätze, die inneren Beliefs, eine wichtige Rolle spielen.

65 Die Neubewertung einer Problemsituation (Das ABCDE – System der RET Albert Ellis‘ nach Bernd Kessler und Burkhard Hoellen) A….Activating event - Ereignis (etwas geschieht) B… Believe system - z. T. irrationale Gedanken, Selbstaussagen (die Dinge, die einem durch den Kopf gehen; das, was man zu sich selber sagt) C…Consequences - Resultierende Gedanken und Gefühle (emotionale Reaktionen, die sich einstellen) Um diese Situation zu überwinden: D…Disputation - “B“ in Frage stellen der irrationalen Gedanken und Gefühle („B“ anfechten, nach dem Warum fragen) E…Effects - Das Warum („D“) beantworten und analysieren (ersetzen der irrationalen durch rationale Gedanken; die Situation logisch neu bewerten. Welche Konsequenzen sind zu ziehen?) Erste Kognitive Technik, die über die Klassische VM hinausging. „Das blinde Kind“ erzählen! Fortsetzung: Konfrontationstechniken (Th. Gordon)

66 Konfrontationstechniken (Der Lehrer hat das Problem)
Die Umwelt modifizieren, um die problemfreie Lehr – Lern – Zone durch Veränderung von Raum und Zeit zu erweitern Bereicherung, aber auch Reduktion; Systematisierung, Vorausplanung u. s. w. Abstimmen des Lehrerverhaltens an die berechtigten Bedürfnisse des Schülers Einfach helfen, wenn es der Schüler braucht Toleranz ist kein absoluter Begriff

67 Das Verhalten des Schülers modifizieren - die Ich – Botschaft
Aufbau Die drei Bestandteile: Nicht akzeptables Verhalten – von mir empfundenes Gefühl – von mir erwünschter greifbarer Effekt Wirkung Mit Ich – Botschaften erfolgreich sein, heißt vorher zuhören zu können bzw. rechtzeitig auf Zuhören umschalten zu können Schwierigkeiten Falsche Erwartungen des Lehrers in ein „Wundermittel“ Das notwendige offene Eingestehen der Gefühle kann vom Sender (=Lehrer) als Bedrohung empfunden werden Bögen „Ich – Botschaften“ (doppelseitig) austeilen und bearbeiten lassen. Lösungen auf der nächsten Folie!

68 Quelle: Hergovich, Mitschka, Pawek: Teamarbeit.

69 Konflikt im Klassenzimmer – Verhaltensweisen und Bedürfnisse stehen zueinander im Gegensatz
Methode 1: Der Lehrer gewinnt Methode 2: Der Schüler gewinnt Methode 3: Die niederlagenlose Konfliktbewältigung („Methode 3“) Skriptum genau heranziehen!

70 „Methode 3“ ist ein sechsstufiger Prozess
Definition des Problems Sammlung möglicher Lösungen (Brainstorming) Wertung der Lösungsvorschläge Die Entscheidung treffen Den Weg zur Realisierung der Entscheidung festlegen Den „Erfolg“ beurteilen – notfalls zur Stufe 2 zurück! Skriptum genau heranziehen!

71 Die Vorteile der „Methode 3“ im Unterricht
Keine Verlierer Keine Ressentiments Keine belasteten Beziehungen Mitwirkung steigert in der Regel das Engagement Zwei Köpfe sind besser als einer Kein Machtmissbrauch, kein „Basta!“ Das Verantwortungsbewusststein steigt Die Atmosphäre des Vertrauens befriedigt grundlegende Bedürfnisse Die aufgewendete Zeit kommt meist vielfach zurück Die Methode eignet sich auch zur Festsetzung von Klassenregeln Siehe auch bei der „Kooperativen Verhaltensmodifikation“ und bei Havers („Erziehungsschwierigkeiten“)!

72 Probleme bei der Anwendung
Die miteinander wetteifernden Lösungen schaffen eine Konkurrenz zwischen Lösungsvorschlägen und Bedürfnissen Die Schüler halten sich nicht an die Abmachungen Das Problem übersteigt den Kompetenzbereich des Lehrers Kennt der Schüler die Regeln? Klar machen, dass der Lehrer keine Erlaubnis geben kann, weil die Regel nicht von ihm stammt; eventuell ein Sich – Einsetzen für später ankündigen - wenn auch der Lehrer die Regel nicht für optimal hält Bei Kenntnis der Regel: Klare Ich – Botschaft senden; bei Bedarf auf „Aktives Zuhören“ umschalten Bei weiterer Uneinsichtigkeit: Konsequenz fürs nächste Mal ankündigen oder sofort die Konsequenz spüren lassen Gordon bietet an dieser Stelle eine sehr genaue Verhaltensanweisung, die keinen Zweifel daran lässt, dass Kinder ihre Grenzen natürlich spüren müssen!

73 Wenn Werte kollidieren
Woran erkennt man eine Wertekollision? Vorwürfe rufen Erstaunen hervor Man bekommt zumindest eine Andeutung, man möge ihn / sie in Ruhe lassen Es wird mit Urteilen über den Lehrer gekontert „Methode 1“ versagt, weil Machtanwendung wohl das Verhalten, nicht aber die Einstellung ändern kann „Methode 2“ versagt, weil ein Verhalten nicht deshalb annehmbarer wird, wenn man den Kopf in den Sand steckt „Methode 3“ versagt, weil der Schüler kein Problem sieht und der Überzeugung ist, sein Verhalten gehe den Lehrer nichts an

74 Was Ich – Botschaften hier (bestenfalls) bewirken können
„Ich mach mir Sorgen, dass…“ Eine Selbstenthüllung ohne spürbare und konkrete Komponente, die keine Maßregelung heraushören lässt, erreicht eventuell, dass ein Problembewusstsein entsteht zeigt, dass man sich Gedanken macht und zeigt, dass die Tür offen steht. Wichtig ist, dass man sofort auf „Aktives Zuhören“ umschalten kann und keine weitere drängende Ich – Botschaft nachschickt!

75 Was also tun? Lehrer haben sehr wohl die Pflicht, sich mit den Wertvorstellungen ihrer Schüler zu befassen. Die vier Grundregeln einer effektiven Beratung beachten Sich beauftragen lassen (Auch wenn es die Schüler nicht eingestehen: Der Lehrer ist dank seines Rollenbonus eine psychologische Größe) Gut vorbereiten (Fakten und Informationen zusammen stellen) Einen Rat nur einmal geben: kurz und prägnant Die Verantwortung bleibt beim Schüler (Lernen geschieht letztlich immer nur in Eigenverantwortung!) Neues fordert immer Abwehr heraus. Daher sind zuerst Verständnis und Einfühlung gefragt.

76 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Im Frontalunterricht, der immer noch – verständlicherweise, wenn man die Umstände betrachtet! – überwiegt, sind manche Teile des Programms für die ganze Klasse schwer anwendbar Die Aneignung dieser Kommunikationsform („Aktives Zuhören“, „Ich – Botschaft“ u . s. w. ) bedarf intensiven Trainings, um Echtheit der Kommunikation zu erreichen und ist vermutlich auch von charakterlichen Vorbedingungen abhängig und daher kaum erzwingbar Der Lehrer muss in gewissen Situationen Disziplin und Anpassung – zumindest kurzfristig! – erzwingen können. Hier hilft die Gesprächstherapie nicht weiter Es fehlen – wie schon erwähnt – konkrete Hinweise für die praktische Situationsbewältigung (Siehe u. a. die „Kooperative VM“) Immer wiederkehrende Konflikte bedürfen u. U. doch einer Deutung durch Fachleute (z. B. durch die TA oder durch NLP [Re – Imprinting]) ,

77 Gruppenbildung – wir müssen mithelfen!

78 Die dynamische Balance wahren (Ruth Cohns TZI)
Über allem steht der Globe – die Bedingungen, das Umfeld; z. B. der verfügbare Zeitrahmen Zwischen den Bedürfnissen des ICH, des WIR und des ES (=die Sache) muss ständig balanciert werden, wenn die Arbeit in der Gruppe effektiv u n d für die Gruppenmitglieder befriedigend verlaufen soll!

79 Allgemeine Grundsätze der TZI (schulrelevante Folgerungen aus den Axiomen und Postulaten des TZI)
Lernender und Lehrender denken u n d fühlen Akute Störungen zumindest ansprechen lassen. Auch Seitengespräche haben Vorrang! (Sonst gäbe es sie nicht!) Jeder hat ein Recht auf seine Gefühle, nicht aber auf die Art eventuell daraus folgender Handlungen! Auch Begeisterung, Zustimmung, Freude u. s. w. äußern! Ich – Aussagen pflegen! nicht „man “ oder „wir“ u. s. w. Balance zwischen Plenum und Kleingruppe (kurze Phasen, z. B. zu Beginn!) Am Ende manchmal - aber nicht routinemäßig - ein Blitzlicht einsetzen Mehrheitsabstimmungen möglichst vermeiden Wenn, dann eine Probeabstimmung! Minderheitenbericht sinnvoll

80 Konkretes zum Schulischen
Bei Fragen und Feedback immer dazusagen, warum man fragt bzw. was die Ausage des anderen für einen selbst bedeutet Probleme und Themen des Einzelnen zu Problemen und Themen aller machen, um das Reaktanzphänomen zu umgehen Die interpersonalen Beziehungen der Schüler ernst nehmen Nicht messbar und trotzdem wertvoll: Respekt vor der Person und vor ihren Interessen Freude am Zusammensein Gegenseitiges Unterstützen u. s. w.

81 Das ICH beachten Ich – Aussagen fördern – Doppeln einsetzen
Reflektierendes Zuhören fördern (Kontrollierte Dialoge üben) Körpersignale beachten lernen Über Spiele den Körper wieder wahrnehmen lernen (kein Zwang zu Berührungsspielen) Eine Entspannungstechnik fördert die Selbstwahrnehmung Stichwort „Entspannungstechniken“ Entspannungsbögen und MOE austeilen!

82 Wir haben uns eine kleine Entspannung verdient – oder nicht?

83 Entspannung und geistige Mobilisation
Austeilen des „Moment of Excellence“ („Wenn Sie Lust haben, mehr zu tun…“)

84 Das WIR beachten Balance zwischen Plenum und Kleingruppe (kurze Phasen – gleich zu Beginn) Hierarchien abbauen - Ämter sind keine Privilegien Periodischer Wechsel von Führungspositionen (nach Situation, Bereitschaft und Fähigkeit) Rollen- und Kontaktspiele fördern die Aufmerksamkeit füreinander (von Gruppenspielen über die Partnerarbeit zur Gruppenarbeit) Die Kleingruppe ermöglicht mehr Redezeit, mehr Gehör und weniger Frustration Arbeit an einer gemeinsamen Aufgabe schmiedet Gruppen zusammen (arbeitsteilige vs. themengleiche Gruppenarbeit) Gruppenstolz nach außen - darf aber nicht in überzogener Konkurrenz enden Die Achtung vor der gemeinsamen Arbeit und vor den Bedürfnissen anderer – auch des Lehrers! - muss gepflegt werden

85 Das ES beachten „Wer keine Zeit hat, der muss sich Zeit lassen!“
Ab und zu freies Entscheiden über und innerhalb fest umrissener Bereiche ermöglichen Was bewegt? Welchen Bezug zum Leben des Schülers hat das Thema? Themen manchmal – nicht immer! – personalisieren Eine farbige Erzählung, ein anschauliches Vormachen und ein anregendes Vorspielen bleiben immer aktuell – wenn sie nicht zu lange dauern! Themen manchmal über ein Gespräch zwischen den Nachbarn einleiten Auch scheinbare Umwege können sinnvoll sein – nicht logisch zwar, aber psychologisch (für Herz und Gefühl!) Pünktlicher Stundenbeginn und pünktliches Ende. HÜ anfangen lassen!

86

87 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
TZI wurde ursprünglich für therapeutische Gruppen geschaffen, in denen das Thema Anliegen aller war (in unseren Schulklassen gilt dies nur sehr bedingt!) Je jünger die Kinder sind, umso weniger kann die Chairmanregel konsequent angewandt werden (sie soll nur als Ziel im Hinterkopf behalten werden) Und so könnten Diskussionsregeln aussehen, die natürlich vom Lehrer interpretiert und gemeinsam modifiziert werden müssen:

88 So hab‘s i c h gemacht. Bögen austeilen
So hab‘s i c h gemacht! Bögen austeilen. “Plusliste“ hinten gehört zur Koop. VM! Dazu noch eine Ausarbeitung zu erfolgreicher themengleicher Gruppenarbeit inhomogener Gruppen!

89 Erziehung schwieriger Kinder (Aus den Aufzeichnungen des Psychoanalytikers und Erziehers Fritz Redl)
Arten der Ich – Störung Mit frustrationsbedingter Aggression nicht fertig werden Verlust der Ich – Kontrolle durch gruppenpsychologische Berauschung (Begriffe: „Ansteckungsindex“, „Pers. und gruppenpsychologischer Schmelzpunkt“) Die den Dingen eigentümliche Struktur nicht wahrnehmen (Begriffe: „Impulsschwall“, „Sublimation“ und „Sozialisation“) Beim Auftreten „Unverhoffter“ Gelegenheiten nicht vernünftig bleiben können (Daher auch Furcht vor der eigenen Triebregung!) Zur Biografie Fritz Redls. Skriptum heranziehen!

90 Techniken der Ich – Unterstützung Das Ich befähigen, selbsttätig Schranken gegen äußere und innere Bedürfnisse errichten zu können Psychohygienische Programmdiät Z. B.: Überhangeffekte vorher bedenken Vorbeugendes Eingreifen durch Signalisieren Umstrukturieren der Realität „Antiseptische Gruppenbildung“ (ansteckungsträchtige Situationen anfangs meiden) Gegenaggressionen vermeiden Skriptum für die folgenden Folien!

91 Ausnutzung gruppenpsychologischer Sicherungen
Unauffällig beruhigen Beweise der Zuneigung zur Person (trotz Ablehnung des Verhaltens) Entgiften durch Erklären (Gegenbeweise anbieten) Ausnutzung gruppenpsychologischer Sicherungen Die ich – unterstützende Kraft der Routine nutzen Realistische Rollenerwartungen aufbauen Einen gewissen Gruppenkodex aufbauen (nicht übertreiben!)

92 Das Life – Space – Interview Die Bedeutung des situationsspezifischen Gesprächs und die therapeutische Auswertung von Ereignissen im aktuellen Lebenskontext Emotionale Erste Hilfe Ablassen von Frustrationssäure – mitfühlendes Verständnis Unterstützung bei der Bewältigung von Angst, Wut und Schuldgefühlen – beim Kind bleiben Aufrechterhaltung der Kommunikation bei drohendem Abbruch – den Rückzug des Kindes vermeiden Schiedsrichterliche Hilfe bei schwierigen Entscheidungen und risikoreichen Abmachungen leisten

93 Ereignisse „aus dem täglichen Leben“ therapeutisch auswerten
Entfremden von Symptomen (Nicht belastete Teile des Ich suchen. Beweise liefern, dass sich pathologisches Verhalten nicht auszahlt) Wiederbeleben eingeschlafener Wertgefühle (Fairness wird eher akzeptiert als anderes, das Angst vor Gesichtsverlust hervorrufen könnte) Anbieten anderer Anpassungstechniken (Sich auf den langen Weg begeben, Abwehrmechanismen ad absurdum zu führen –andere Problemlösungen aufzeigen) Erweiterung der Grenzen des Selbst (Ermutigung; Einprägen eines Gefühls von Stolz und Würde; es schaffen, nicht das Opfer zu werden u. s. w.)

94 Strategie und Technik des Life – Space – Interviews
Das Thema muss klar und ich – nah sein Das Gespräch auf das zentrale Thema begrenzen Die Verschiedenheit der Rollenerwartung beachten (man spricht mit dem Direktor anders als mit dem Lehrer) Die Stimmungsbewältigung bei Lehrer und Schüler beachten – der richtige Zeitpunkt entscheidet oft über die Wirkung (manchmal ein Gespräch besser verschieben) Den Einfluss des „Territorium und der Dinge“ beachten (Die emotionale Ladung der Situation beachten)

95 Gruppenemotion und Führerschaft – von der Zentralen Person
Außer dem Lehrer sind einzelne Schüler immer wieder Kristallisations- und Brennpunkte, um die sich Gruppen bildende Vorgänge ereignen Zentrale Personen lösen z. B. Konfliktsituationen indem sie den anderen Gruppenmitgliedern Schuld- und Angstbewältigung ermöglichen Der „Neue Schüler“ bzw. „Der Außenseiter“ als Objekt von Aggressionstrieben: die Zentrale Person ist hier Triebobjekt „Der Organisator“ und der „Verführer“, die Mittel zur Triebbefriedigung beschaffen und damit das Ich der anderen Gruppenmitglieder stützen bzw. entlasten „Der Held“, der als gutes Beispiel im Dienste der Triebabwehr der anderen handelt „Der schlechte Einfluss“ : Es kommt zu einer ansteckenden Wirkung der konfliktfreien Persönlichkeitskonstellation auf die konfliktbelastete im Dienste der Triebbefriedigung

96 Anwendung auf die Erziehung
Nur Liebe, die in Identifikation umgesetzt werden kann, ist für dauerhafte erzieherische Veränderungen wertvoll Die Einverleibung ins Gewissen („So verhalten, damit“) muss abgelöst werden von der Einverleibung ins Ich – Ideal („So sein wollen, wie“) Sekundäre Emotionen entwickeln sich aufgrund gruppenbildender Vorgänge. Beachtung wegen der Modellwirkung nötig (Siehe Koop.VM!) Bandenbildung kann man nicht immer damit bekämpfen, indem man die Bande zerstört, sondern sie als Ganzes behandelt („Sie sitzt mit auf der Couch!“) Jedes Entwicklungsalter tendiert zu bestimmten Gruppentypen (Siehe bei Gene Stanford!) Kinder brauchen oft eher Triebschutz statt Triebsublimierung Zweipersonen – Beziehungen sind häufig Gruppen und nicht echte Freundschafts- oder gar Liebesbeziehungen

97 Ansteckung und Schockwirkung in der Gruppe
Das problematische Verhalten von einem (z. B. neuen) Gruppenmitglied kann bis jetzt schlummerndes Verhalten aktualisieren Ob Ansteckung oder Schockwirkung stattfindet, hängt sowohl von gruppenpsychologischen wie von individual - psychologischen Faktoren ab Gruppenpsychologische Faktoren Der Gruppenstatus des Auslösers erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung Je höher die Handlung im Gruppenkodex rangiert, umso eher wirkt sie ansteckend

98 Je mehr die Handlung unterdrückten Bedürfnissen entgegenkommt, um so eher wirkt sie durch ihre Ventilfunktion ansteckend Die Bedeutung der Gruppengröße: In einer großen Gruppe breiten sich Stimmungen eher aus (Lagerfeuermentalität); dafür finden Gruppenreaktionen gegen Erwachsene u. U. in kleineren Gruppen häufiger statt Die Struktur der Gruppe: Klar umrissene Untergruppierungen, klare Substrukturen, geregelte Programmabläufe etc. wirken einer Ansteckung entgegen Die Gruppenatmosphäre: In einer Atmosphäre innerer Auflehnung wird z. B. jedes Kaspern sofort aufgegriffen und nachgeahmt

99 Persönlichkeitsfaktoren
Labile Persönlichkeiten unterliegen eher einer Ansteckung Die Existenz eines latenten Konfliktbereichs bei den Nachahmenden erhöht die Ansteckungsgefahr Ein ähnlicher Drang nach Triebausdruck in derselben Richtung wirkt ansteckend Offenes Ausagieren zugunsten der Triebbefriedigung auf Seite des Auslösenden wirkt insbesondere dann ansteckend, wenn der Auslösende sein Verhalten ohne Schuldgefühle oder Angst zur Schau trägt Indirekte Ansteckung Es findet keine Verhaltensnachahmung statt, wohl aber wird zu einem bestimmten Verhalten verleitet, etwa jemand zum Sündenbock gemacht. Der wiederum zeigt oftmals masochistische Züge (Siehe die „Opferrolle“ in den Psychospielen, wie sie die TA beschreibt!)

100 Schockwirkung und ihre Ursachen
Frei schwebende Angst durch gestörte innere Balance Wutanfälle als Reaktion auf uneingestandene Angst Ein Aus – dem – Weg – Gehen, Sich – zurückziehen u. s. w. Feindseligkeit und „Sündenbockintrigen“ Eine „gesunde Gruppierung“ ist ein wesentlicher Faktor, der vielfach nicht prophylaktisch bedacht wird Der „Schwierige neue Schüler“, der die bislang „Gute Klasse“ kaputt machen kann Gemeinsam eine Sitzordnung besprechen, wobei der Lehrer seine guten Gründe offen legt – zum Vorteil und zur Entlastung einzelner Schüler!

101 Disziplin in der Schulpraxis
Disziplin wird hier als eine Technik verstanden, Ordnung zu schaffen oder sie wieder herzustellen Individuum oder Gruppe? Gruppenführung verlangt doppelte Orientierung – Gesetz der „Marginalen Antisepsis“ Steuerung des Verhaltens vs. Veränderung der Einstellung Bewusst Freiräume erleben lassen, in anderen Bereichen aber feste Grenzen ziehen – Kinder müssen diskriminieren lernen! Woran erkennt man, was und ob etwas wirkt? Anekdoten übermitteln meist nicht das Drumherum Die Frage heißt nicht: „Was tut der Schüler?“, sondern „Wer ist dieser Schüler?“ (Aus der Sicht von IP und TA: „Wozu tut er etwas?“) Besonders hier das Skriptum heranziehen!!

102 Vorbeugung von Disziplinschwierigkeiten Meist sind es Mischformen zwischen fallgeschichtlich bedingten und gruppenbedingten Ursachen. Hier wird nur auf die gruppenpsychologischen Faktoren eingegangen! Unzufriedenheit während des Lernprozesses Emotionale Unruhe in zwischenmenschlichen Beziehungen Organisationsfehler bei der Gruppenführung Emotionale Beanspruchung und plötzliche Änderung Falsche Zusammenstellung einer Gruppe Skriptum genau verwenden!

103 Lernen Sie Ihre Gruppe kennen
Soziogramme und andere Befragungen sind immer nur der Ausgangspunkt für die nötige Intervention! Fragen zu aufgetretenen Disziplinschwierigkeiten Bedeutung des Verhaltens (nicht immer nötig!) Bedingtheit: fallgeschichtlich oder gruppenpsychologisch? Wirkung: hauptsächlich auf den Einzelnen oder auf die gesamte Gruppe? (Beachte ich das Prinzip der „Marginalen Antisepsis“? Muss ich sofort das momentane Verhalten ändern, oder will ich die Einstellung zu korrigieren beginnen? Was hat Vorrang? Wie kann ich die Wirkung beurteilen? (Es gibt keine Handvoll Tricks!)

104 Disziplin und Lehrerpersönlichkeit
Die Alternative zwischen Persönlichkeit und Methodischem Geschick ist eine Fiktion Es gibt kein Entweder – Oder. Die meisten Fehler geschehen aus Hilflosigkeit und Wut, nicht aus Unwissen! Gewisse Kenntnisse sind wichtig: Die Entwicklungsgesetze kennen Kenntnisse über Verhaltens- und Gruppendynamik haben Die Fähigkeit besitzen, Wirkungen und Nebenwirkungen richtig einzuschätzen Sinn für Humor und keine falsche Würde Psychologische Analysefähigkeit ist nicht zugleich Geschicklichkeit im praktischen Tun

105 Bevor Sie das nächste Mal in Ihre Klasse gehen…
Routinetricks sind nicht alles Für alltägliche Lappalien reichen einfache Regeln – ein „Mysterium der Persönlichkeit“ ist nicht nötig Nicht die ganze Wäsche mit demselben Stück Seife waschen Kinder sind mindestens so kompliziert wie ein Stück Holz; man muss also die Struktur genau beachten, ehe man ein Werkzeug ansetzt Als erster lachen, wenn man sich lächerlich macht Keine Selbstmordgedanken, weil man nicht allmächtig ist Und nicht zuletzt: Was wollen Sie sein? Erzieher oder Engel mit dem feurigen Schwert?

106 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Fritz Redl, der ein überzeugter Freudianer, also ein ausgebildeter und praktizierender Psychoanalytiker war, hat die Theorie immer wieder an der praktischen Erziehungssituation zurechtgestutzt und sie dadurch erst nutzbar gemacht. Seine Erkenntnisse zur Gruppendynamik haben spätere Erkenntnisse – siehe Gene Stanfords Erkenntnisse im nächsten Kapitel! - vorweggenommen, durch ihre plastische Darstellung aber nichts an Aktualität eingebüßt! Gleich geht‘s mit Gruppendynamik weiter!

107 Gruppenentwicklung im Klassenraum und anderswo (Gene Stanford)

108 Ziele Gruppen produktiver machen und Lernvorgänge verbessern
Die persönliche Entwicklung des einzelnen Schülers fördern Disziplinprobleme vermeiden Den Teilnehmern größtmögliche Befriedigung verschaffen

109 Die fünf Stadien der Entwicklung einer effektiven Gruppe
Orientierung Einführung von Normen Selbstverantwortlichkeit Eingehen auf die anderen Zusammenarbeit Entscheidung durch Konsensbildung Sich Problemen stellen Umgang mit Konflikten Produktivität Auflösung

110 Erarbeitung der Norm „Sich Problemen stellen lernen“
Hilfreiches Lehrerverhalten Die problematische Verhaltensweise der Gruppe zurückmelden Ein bestimmtes Problemverhalten von den betroffenen Gruppenmitgliedern konkret beschreiben lassen – nicht beurteilen oder interpretieren Zwischen Feedback und „Verletzender Ehrlichkeit“ unterscheiden lernen (TZI: „Selektiv authentisch“ sein) Die Gruppe bewerten lassen, wie sie das Problem beschrieben hat – war es s o hilfreich oder nicht? Wiederholen, paraphrasieren und zusammenfassen lassen (siehe Gordon und die TZI!) Die anderen Mitglieder der Gruppe fragen, ob sie die Dinge genauso sehen – manchmal sogar nicht Anwesende mit einbeziehen („Wenn **** jetzt hier säße, wie glaubst du, dass er / sie reagieren würde?“; d.h. den systemischen Aspekt mit einzubeziehen)

111 Strukturierte Übungen für die Konfrontation mit einem Problem
Schritte zum Erkennen und Formulieren des Problems – bei steigendem Schwierigkeitsgrad Über strukturierte anonyme Fragebögen (siehe Koop. VM!) Achtung! Von einem Problem – Erfinden zu Übungszwecken ist abzuraten! Über Berichte von Dritten Über die Aufforderung an die Gruppenmitglieder, direkt über das Problem zu sprechen Lösen des Problems Siehe bei Th. Gordon, der TZI oder im NLP! Skriptum heranziehen!

112 Übung „Stummer Dialog“
Rückseite enthält „Einstellungen und Wünsche“!

113 Beispiel „Unzufriedenheit als Triebkraft“
Es folgt eine kleine Ergänzung: die RET von Albert Ellis

114 Übung „Hilfreiche und störende Faktoren“

115

116 Das Stadium „Umgang mit Konflikten“
Muss das sein? Ja, wenn Konflikte nicht vom Lehrer unterdrückt werden und Normen erarbeitet wurden!! Menschen sind verschieden – versch. Werturteile etc. Das Konfliktstadium der Gruppe ist mit dem Erwachsen – Werden des Einzelnen zu vergleichen. Auch die Aufrichtigkeit des Lehrers muss ausgetestet werden Fortschreitende zwischenmenschliche Nähe führt zu neuen Einsichten über die anderen Gruppenmitglieder; das kann auch ängstigen und dadurch zu Konflikten führen

117 Hilfreiches Lehrerverhalten im Konfliktstadium
Konflikte als natürliches Ergebnis von Interaktionen zwischen Menschen verschiedener Ansichten begreifbar machen Verlangen, die Meinungsverschiedenheiten offen auszutragen, ohne andere zu verletzen Die Techniken des Aktiven Zuhörens und der Ich – Botschaft als Modell praktizieren Ängstlichen Schülern Halt geben – eventuell Doppeln einsetzen (die Kontrolle muss beim Lehrer bleiben) Auf die Gefühle hinter den Schüleräußerungen eingehen

118 Strukturierte Übungen zum konstruktiven Umgang mit Konflikten
Die Vier – Stufen – Strategie Aktives Zuhören Gefühle verstehen und akzeptieren Eine Ich – Botschaft senden „Methode 3“ oder die NLP - Lösungsstrategie anwenden Der Rollentausch Du sagst – ich sage Die Ärger – Wunsch – Anerkennungs – Strategie Das Gruppentreffen 2 Beispiele folgt: Die „Ärger – Wunsch – Anerkennungsstrategie“ und „Das Gruppentreffen“

119 Auf der Rückseite des „Stummen Dialogs“!

120

121 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Gene Stanford fasst Erkenntnisse aus mehreren Richtungen der Humanistischen Psychologie zu einem echten, sehr hilfreichen Arbeitsbuch zusammen Erfolgreiche Gruppenentwicklung ist ein langwieriger Prozess, zu welchem dem Lehrer aus Gründen des Stoffdrucks leider viel zu wenig Zeit zur Verfügung steht …

122 Einmal „muss“ es noch sein, denke ich!
Der Kaffee ist fertig!

123 Kooperative Verhaltensmodifikation (A. Redlich, W. Schley)

124 Das Selbstbewertungskonzept
Die klassische VM Die alte Black – Box – Theorie gilt heute als überholt. Fremdsteuerung wird durch gezieltes Einbeziehen des Betroffenen vorerst ergänzt – mit dem Fernziel, sie später durch Selbststeuerung zu ersetzen (z. B.: Selbstverstärkung lernen) Das Selbstbewertungskonzept Menschen halten trotz fehlender Verstärkung an Handlungs- weisen fest, von denen sie glauben, dass sie letztlich zum Erfolg führen – auch wenn sie Mühsal und Anstrengung auf sich nehmen Innere Dialoge leiten in Form von Selbstinstruktion und Selbstbewertung das eigene Handeln Das Kooperationsmodell Siehe z. B. das Gordonprogramm

125 Die Handlungsstrategie
Die Sichtweise des Lehrers wird erfasst Die Sichtweise der Schüler werden erfasst Ein Bedingungsmodell wird erstellt Gemeinsam wird ein Ziel formuliert Die konkreten Interventionen werden geplant Zeit- und Kontrollplanung Methodeneinsatz und Erfolgsprüfung Stabilisierung Abschlussbewertung Auf die Plusliste verweisen!

126 Das Beispiel Martin (od.: „Alles probiert – trotzdem gescheitert“)
Martin war ein äußerst schwer lenkbarer Bub einer 3. Klasse Hauptschule, den ich in Leibesübungen (heute „Bewegung und Sport“ – und das war schon die Reform!!!) zu unterrichten hatte. Er wollte allein bestimmen, was in der Stunde gespielt wurde; keiner durfte v o r ihm sitzen; er wollte immer der Erste sein u. s. w. Bei Nichterfüllung dieser Wünsche wurde er ausgesprochen aggressiv gegen Mitschüler und Lehrer – Gott sei Dank war er eher klein und zart. Daher ging er sich oft einfach anziehen und versuchte die Schule zu verlassen. Einer von vielen Fällen, in denen eine Behandlung angezeigt gewesen wäre, nicht bloß eine psychologische Beratung, die zu absolut nichts geführt hat… I c h habe mich quer durch alle Theorien durchgefressen, in diesem Fall aber keine Lösung gefunden… Vor einem Jahr habe ich gehört, dass er wegen schweren Raubes im Gefängnis sitzt… Die Hintergründe beleuchten. Nicht jeder kann eben mit jedem – das ist eine Tatsache! 3 Formulare folgen!

127 Auf die Plusliste verweisen! Beispielbögen „Martin“ austeilen

128 Das folgende Formular sah – damals (vor mehr als 10 Jahren) - genau so aus. Nur war es handgeschrieben und dadurch persönlicher!

129 Auf die Plusliste verweisen! Beispielbögen „Martin“ austeilen

130 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Für tiefer gehende Probleme ist die Koop. VM bestenfalls ein erster Schritt Der Arbeitsaufwand ist sehr groß – daher ist dieses Vorgehen eher nur für eigene Klassenvorstandsstunden oder bestimmte Gegenstände wie Soziales Lernen, Berufsorientierung u. s. w. realistischerweise umsetzbar Beispiele könnten sein: Sachliches Kritisieren, zuhören und ausreden lassen, Pünktlichkeit, regelmäßige Hausübungen u. s. w. Konkretere Hinweise bieten die folgenden Kapitel!

131 Erziehungsschwierigkeiten in der Schule Unterrichtstechniken, die vorbeugen und helfen (Norbert Havers; nach Kounin u. a.) Umwelteinflüsse in der Schule Das Klassenzimmer Anregend, aber nicht – wie heute oft üblich! – überladen (es lenkt schon so vieles ab…) Gruppensitzordnung für Gruppenarbeit Es wird z. T. unterschätzt, dass heute immer mehr Menschen größere Pufferzonen um sich brauchen (siehe Zimmergröße auf Projektwochen)

132 Klassenstärke und –zusammensetzung
Die vielfach unterschätzte „Wetterfühligkeit i. w. S.“ (gerade da ist ein gut durchdachter Stundenablauf nötig, soll die Produktivität gewahrt bleiben) Integratíon um jeden Preis ist eine Fiktion (Oder können S i e es verantworten, dass e i n Schüler 29 andere „kaputt“ macht?) Die Auswirkung unterschiedlicher Normen Von der übertriebenen Selbständigkeit – Wahlrecht mit 14?! Zuwenig Strukturierung steigert das Angstniveau der weniger selbstsicheren Schüler. Nicht nur aus Bequemlichkeit wollen Schüler in bestimmten Bereichen auch eine Führung! Skriptum heranziehen. Der skandinavische Weg – auch dort gibt‘s bald kein Geld mehr! Menschen wollen auch geführt werden!

133 Fehler im Lehrerverhalten
In Konfliktsituationen fehlende Umsicht und mangelnde Geistesgegenwart („Withitness“) Bei der Einzel / Stillarbeit Überforderung führt zu Vermeidungsverhalten Schlechte Organisation (Zeitkontingent, Arbeitsmittel) Falsch dosierte Abwechslung Während der Erarbeitung des Unterrichtsstoffs Unnötige Verzögerung Fehlende „Gruppenmobilisierung“ Nichtbeachtung des „Rechenschaftsprinzips“ Nichtbeachtung von „Überlappungen“ Skriptum heranziehen! Über die angeblich so simplen Dinge…

134 Während der Übergangsphasen
Sprunghaftigkeit Reizabhängigkeit „Unvermitteltheit“ Thematische Inkonsequenz Hin- und Herpendeln Das Fehlen von „Valenz und Herausforderung“ Kein Erwecken von Spannung Interessantes wird nicht angekündigt (Siehe den Begriff „Set“ bei Grell!) Siehe Skriptum!

135 Maßnahmen des Lehrers zur Prävention von Erziehungsschwierigkeiten
Die Strukturierung des Unterrichts = Vermeidung der vorher aufgezeigten Fehler Vermittlung von Verhaltensregeln Die Regeln müssen klar und einprägsam sein Regelbefolgungen zuerst kontinuierlich, das intermittierend verstärken

136 Gleichzeitig immer den Sinn des Geforderten verständlich machen – das allein genügt aber nicht! (Vom Irrtum der diversen rein kognitiven Schulungen – wir brauchen auch positive Propaganda!) Kritisches Verhalten muss ausdrücklich genannt werden und bekannt sein– ebenso die Konsequenzen, die daraus folgen Mehr als 5 Klassenregeln sind meist zuviel Regeln, die nicht kontrolliert werden können – nicht nur durch den Lehrer! – sind kaum wirksam Regeln sind immer nur der erste Schritt bei der Vermittlung von Normen und Werten

137 Unmittelbare Maßnahmen des Lehrers beim Auftreten von Erziehungsschwierigkeiten
Individuelle Hilfestellung („prompting“) Möglichst früh und kurz Nicht mit einem Tadel beginnen Die Aufgabe in Teilschritte zerlegen Bei Pubertierenden ist unauffällige Hilfestellung oft besser Unbeteiligte Schüler in den Unterricht einbeziehen (Gruppenmobilisierung, Rechenschaftsprinzip etc. Wurde bei den Lehrerfehlern - Erarbeitung des Unterrichtsstoffs – schon besprochen)

138 Bewusstes Ignorieren von Erz
Bewusstes Ignorieren von Erz. – Schwierigkeiten (Löschen ist eine sehr diffizile Technik! Sie ist nicht zu verwechseln mit Wegschauen aus Bequemlichkeit oder Ohnmacht!) Vorteile: Keine negative Belastung der L – S - Beziehung Gut durchdacht und konsequent gehandhabt bei nicht extremen Störungen durchaus wirksam, insbesondere wenn sie mit positiver Verstärkung und klaren Verhaltensregeln kombiniert wird Bei „harmlosen“ Verhaltensstörungen ist ein „Übersehen“ oft der einfachste Weg (Quengeln, Trotz, manipulatives Weinen, übertriebene Abhängigkeit u. s. w.) Nachteile: Zunächst tritt das unerwünschte Verhalten häufiger auf Ansteckende Verhaltensweisen dürfen nicht ignoriert werden (Siehe auch Redl!)

139 Es besteht die Gefahr, dass das Ignorieren von der Schulleitung, von Kollegen, insbesondere aber von der Klasse als Schwäche oder Unfähigkeit des Lehrers ausgelegt wird Konflikte mit einem Großteil der Klasse oder mit besonders einflussreichen oder besonders schwierigen Schülern eignen sich nicht für diese Technik Und schließlich und nicht zuletzt: Will das Kind mit seiner Reaktion etwas für es Wichtiges sagen? Wie nützt es dem Kind, wenn ich darauf eingehe?

140 Zur Unsitte der nur verbalen Zurechtweisungen
Schimpfen und Drohen wirken nur für den Augenblick und müssen immer stärker und öfter eingesetzt werden – auch wir lernen dadurch „In eine falsche Richtung“!) Kinder befriedigen dadurch auf eine falsche Art und Weise ihr Bedürfnis, öffentliche Beachtung zu finden (Siehe in der IP bei Dreikurs!) Es besteht die Gefahr, dass der Getadelte durch das Verbot in den Augen – insbesondere Pubertierender! – eher aufgewertet wird (Siehe die Ausführungen über die Zentrale Person bei Redl!) Effizienter: Zum Kind hingehen und es leise und möglichst unauffällig ermahnen Hinweis auf M. Grinders „Nonverbale Techniken“, die im Anschluss besprochen werden!

141 6 Punkte, die die Wirkung einer Zurechtweisung erhöhen
Klar und verständlich Mit Festigkeit Ohne allzu viel Verärgerung zu zeigen Ohne die Person zu kränken (Sachkritik) Als Ich – Aussage Mit Anleitung zu adäquatem Verhalten

142 Zum raschen Eingreifen bei Störverhalten
Das Eingreifen am vorderen Ende der Verhaltenskette ist wirksamer als danach Der Lehrer muss seine Aufmerksamkeit teilen können (siehe bei „Überlappung“!) Der Lehrer muss über ein Repertoire an kurzen, den Schülern in ihrer Bedeutung bekannten Signalen verfügen

143 Persönliche Erfahrungen und kritische Einwände
Das Buch, auf dem meine Ausführungen basiert haben, ist sicher eines der praktisch hilfreichsten Bücher. Wir kennen natürlich all diese Hinweise, aber in der belasteten Situation neigen wir dazu, sie zu vergessen und unprofessionell (oder eben zutiefst menschlich!?) zu reagieren! In Erinnerung rufen schadet nicht! „Struktur und Form sind doch kein leerer Wahn“ (Austeilen einer sehr persönlichen Zusammenfassung)

144 NLP - konkret für den Unterricht (Linda Lloyd, Berhard Cleveland u
NLP - konkret für den Unterricht (Linda Lloyd, Berhard Cleveland u. insbes. Michael Grinder) Disziplin im Unterricht – damit Schüler lernen können - ein paar ungeordnete Beispiele aus der Fülle der Interventionsstrategien des NLP Autorität vor Zureden (Umgekehrt wird es leicht als Machteingriff verstanden! Ausnahme: Zureden allein löst voraussichtlich das Problem in Kürze) Schnell intervenieren (Siehe Havers „Prompting“ etc.) Keine doppelten Botschaften (…so wie hier!! Also: „Sei leise!“ statt „Hör zu reden auf!“) Die Botschaft richtig formulieren Positiv – negativ (Zur Differenzierung mit neutraler Stimme nötig) – positiv (Nicht „Aber“, sondern: „Und wenn du dann noch…“) „Embedded commands“ verwenden (Das umgekehrte Metamodell) Skriptum genau verwenden!

145 Weitere Beispiele zur Wiederherstellung der Gruppendisziplin
Der Ermahnungsplatz und der „entgiftete“ Tafelraum (Die Haltung des Lehrers) Sich als Lehrer dissoziieren lernen („Der Rabe auf der Schulter“) Ein nicht zu krasses Fehlverhalten kommentarlos nur optisch sichtbar machen (Strichliste an der Seitentafel) Die Schüler ihr Fehlverhalten visualisieren lassen (Das innere Tonband umgehen) Kinästhetische Aussagen ans Ende stellen (Wer sich bewegt, der hört nicht zu!) Pattern interruption („In die Leerstelle intervenieren“) Polarity response (Übertrieben das Gegenteil von dem tun, was der Schüler tun oder denken soll; dabei aber taktvoll bleiben!) Skriptum genau verwenden!

146 Persönl. Bemerkungen zu den folgenden Videospots
Die andere Situation der amerikanischen Schule Kinder kommen z. T. zum Lehrer, der schon alles vorbereitet hat Die Philosophie des „Alles ist möglich“ hat ihre Grenzen Es besteht die Gefahr, eine hohle Technologie zu vermitteln Diese Gefahr besteht aber immer! Nur Stimmigkeit im Sinne der Humanistischen Psychologie (siehe Schultz von Thun u. s. w.) führt letztlich zum Erfolg Traurig aber wahr: Lesen und zuschauen verbessert die Handlungskompetenz natürlich nicht Der Wille zum Umlernen – meist aus einem Gefühl der Unzufriedenheit heraus – muss größer sein als die – verständlichen! – Rationalisierungstendenzen: „Ja schon, aber…“

147

148 Und am Schluss noch einmal ein Blick in Jochen und Monika Grells „Unterrichtsrezepte“!
Abschlussgeschichte vom kleinen Vogel und vom Samurai. Austeilen der „Goldenen Regeln“


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