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Was kommt nach dem wilden globalisierten Kapitalismus?

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Präsentation zum Thema: "Was kommt nach dem wilden globalisierten Kapitalismus?"—  Präsentation transkript:

1 Was kommt nach dem wilden globalisierten Kapitalismus?
Birgit Mahnkopf “Welt im Umbruch. Perspektiven für europäische Friedenspolitik” 34. Sommerkademie an der Friedensburg Schlaining, 12. Juli 2017

2 Die Leitthese Der Kapitalismus als ein ökonomisches wie ökologisches Weltsystem befindet sich in einer tiefen “strukturellen Krise” weil wir es mit einer “Überakumulation von produktivem Kapital” zu tun haben, für das sich kaum mehr profitable Anlagemöglichkeiten finden weil ökologische Grenzen dieses Systems nicht mehr ignoriert werden können - auf der “input”-(Resourcen)-Seite wie auf der “output” (Schadstoff-) Seite Daher wird eine “große Transformation” die Grundvoraussetzungen dieses Systems überwinden müssen

3 Wesensmerkmale des Kapitalismus als Produktionssystem
Eigenart: seine ins Unendliche zielende Bewegung der Gewinnmacherei Wesensmerkmal: Maßlosigkeit – weil Geld in seiner Form als Kredit immer einen Überschuß (in Form von Zinsen + Renditen) erwirtschaften muss Eigenart: alle Arten von Natur werden zum Gegenstand der Bearbeitung, der Aneignung, der ökonomischen Verwertung und letztlich der Zerstörung KRISE DES KAPITALISMUS als WELT-ÖKOLOGISCHES SYSTEM WELT-ÖKONOMISCHES STYSTEM Annahme, dass technischer Fortschritt uns befreien könnte aus den Zwängen einer endlichen Welt

4 Die strukturelle Krise des Kapitalismus als ein sozio-ökonomisches Weltsystem
Weltwirtschaft wächst (schwach) in meisten IL und China - es werden aber nur die tiefen Einbrüche ausgeglichen, die in Krise 2007/8 entstanden sind Unternehmen schwimmen in billigem Geld - dank historisch niedrigen Zinsniveaus und lockerer Geldpolitik der ZB Doch sie investieren nicht - können ihre Warenberge nur noch absetzen, weil der Finanzsektor eine kreditfinanzierte Nachfrage schafft Daher steigt die Neuverschuldung der privaten HH und der Staaten schneller als die Wirtschaftsleistung Der finanzgetriebene Kapitalismus geht aber mit großen Spekulationsblasen einher – in deren Folge die schwächeren Glieder der Kette zerbrechen Die Krise kann systemimmanent nicht gelöst werden: Konjunkturprogramme (Keynesianer) verpuffen nach kurzer Zeit, rabiate Sparprogramme (Neoliberale) führen zu verheerenden Wirtschaftseinbrüchen Der innere Widerspruch des Kapitalismus: Je effektiver Lohnarbeit verwertet wird (durch Rationalisierung der Warenproduktion) desto weniger Lohnarbeit gibt es – desto weniger Arbeitsplätze/ Lohneinkommen/Nachfrage

5 Weltgeschichtlich einmalige Reichtums- und Machtkonzentration – rückführbar auf: aggressive Lohnsenkungen, Steuervermeidung, Auspressen von Zulieferern, Vergütungsstrukturen in den Unternehmen – mit kumulativer Wirkung seit Ende der 1970er Oxfam 2017: Economy for the 99% Die reichsten 8 Personen verfügen über dieselben Mittel wie die ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung (3 Mrd. Menschen) Finanz- und Wirtschaftskraft der 562 reichsten Personen ist um 41% gestiegen, die der ärmsten 3 Mrd. hat um 44% abgenommen Source: Oxfam 2016: An economy for the 1%

6 Die andere Seite des sozio-ökonomichen Weltsystems des Kapitalimus: eine ökologische Krise, die die menschliche Zivilisation bedroht - auf der input-Seite: “PEAK EVERYTHING”

7 Besonders dramatisch: Sinkende Flächenerträge in der Landwirtschaft
v.a. auf beiden Seiten des Äquators – bis 2050 möglicherweise Verlust von bis zu 50% (WRI) v.a.in Afrika und MO als Folge des Klimawandel, Urbanisierung, steigender Energienachfrage wachsendrn Bevölkerung volatiler Ölpreise schwindender Süßwasserreserven Landwirtschaft und Ernährung ???????? Quelle. Bodenatlas 2015

8 eine ökologische Krise, die die menschliche Zivilisation bedroht - auf der output-Seite: die Überlastung und das “Kippen” des Erdsystems Quelle:Rockström et al 2009) Wir sind dabei, Schwellenwerte/Grenzen des Planeten, die einen “sicheren Handlungsraum” definieren, zu überschreiten

9 Das Zeitfenster – bei den Klimagasen ebenso wie bei anderen ökologischen Systemen und beim Rohstoffverbrauch- schließt sich © NASA Goddard Screenshot youtube.com | Older Arctic Sea Ice Disappearing

10 (um bis zu 6° C bis zum Ende des 21. Jh.) zu
Wir steuern auf einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen von mehr als 2° C um 2050 (um bis zu 6° C bis zum Ende des 21. Jh.) zu verantwortlich ist das von den westlichen Industriegesellschaften ausgehende “Industrialisierungs/Konsum/ Mobilitätsmodell

11 Die EU ist alles andere als ein Vorbild
Für die nächsten 20 Jahre erwartet die EUA nur negative Entwicklungen bei: Eintrag der Treibhausgase Umfang des Energieverbrauchs Nutzung fossiler Brennstoffe im Transportsektor EUA 2015: SOER 2015: 11

12 Was eine sozial-ökologische Wende für deutsche Bürger/innen bedeuten würde
In Deutschland wurden tn CO2 ausgestoßen - mithin 11,7 tn/Person davon für : Stromerzeugung Verkehr Raumheizung Prozesswärme Wasserzubereitung Landwirtschaft Abfallentsorgung Doch mit zunehmender Krisenintensität: rückwärtsgewandte Industriepolitik Kohle/Öl/Schiefergasindustrie Petrochemie + Automobilindustrie von diesen Industriezweigen abhängige Energieversorger Agrarkonzerne+hoch konzentrierter Einzelhandel Pharmakonzerne verhindern die notwenige schnelle (nächste 2-3 Jahrzehnte) und umfassende Transformation in den Bereichen Landwirtschaft Verkehr Energie 813 mio tn 140 mio tn DOCH IN DEUTSCHLAND DÜRFTEN BIS 2050 nur 160 mio tn pro Person im Jahr ausgestoßen werden!! (vgl. UBA)

13 Ein radikaler Wandel ist nötig – in Richtung:
Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe In IL: Rückgang des Energie- und Ressourcenverbrauchs auf Niveau der er Jahre ENERGIE WENDE MOBILITÄTS- WENDE ERNÄHRUNGS- WENDE Anders arbeiten Re Kommu- naliserung der Daseins- vorsorge Solida- rische soziale Siche- rungs- systeme 80% der fossilen Energie im Boden lassen Schrumpfung der Finanzwirtschaft und der Exportindustrie Verbot von unnützen und schädlichen Industriezweigen De-Globalisierung/ Re-Lokalisierung und Regionalisierung Ziele: absolute Ressourceneinsparung + Reduzierung sozialer Ungleichheit durch Umverteilung Eingriffe in die Eigentumsordnung sind unvermeidlich „dynamisches Gleichgewicht“ - nicht stetig wachsende Ökonomie Aber: Ist Umsteuern unter den Bedingungen des Kapitalismus überhaupt möglich????

14 Die ökologische Frage ist ökonomische, soziale, kulturelle - letztlich eine Systemfrage
Die Alternativen: Graduelle, gesteuerte Schrumpfung der bestehenden Produktionstrukturen und Ersetzung durch EE und eine kohlenstoffarme Infrastruktur – mit großen Beschäftgiungspotential lVorläufige Fortsetzung des fossilistischen Produktionsmodells, gefolgt von einem späterer um so abrupteren und folgenschweren Ende BAU mit der unausweichlichen Folge einer umfassenden ökologischen (und dann auch sozialen) Katastrophe Dennoch halten alle einflusreichen Akteure mit Zähnen und Klauen am fossilistisch-kapitalistischen System fest weil: Folgen der Zerstörung öklogischer Systeme nicht Alle zur selben Zeit und Viele erst in Jahren treffen werden – derweil Profite und Renditen in kurzer Frist erwartet werden 2. Das bereist angelegte Kaptial zählt – Kohle, Gas Öl ect. sind bereit “eingepreist” (geschätzt mit 27 bil $)- wenn ernstzunehmende Maßnahmen gegen den Klimawandel getroffen wüden, ergäbe sich eine Entwertung des angelegten Kapitals von ca. 80% (Carbon Tracker)

15 Nach dem wilden globalisierten Kapitalisimus: ein Systems globaler Apartheid !?
Wachstum kommt v.a. als Plünderung zustande – durch: Übernutzung von Ressourcen ungleichen Tausch die Macht von Oligopolen – die sich dem Konkurrenzprinzip entziehen, derweil alle Lebens- und Politikbereiche dem ihnen wesensfremden Prinzip der Konkurrenz unterworfen werden mit Hilfe des Finanzsystems Abschottung gegenüber den Opfern dieser Entwicklung 2. Die epidemische Ausbreitung sozialer und ökonomischer Ungleichheit geht mit der Vertreibung einer wachsenden Zahl von “überflüssigen” Menschen einher in die Armut in die Obdachlosigkeit in die Gefängnisse in Lager entlang fluider Grenzen unzählige Menschen “verschwinden” aus dem Gemeinwesen, zählen nicht mehr Spaltung der Welt in die “geschützten Zonen” der ins globale System (noch) Einbezogenen, die eine jenseits aller nationalen, ethnischen, religiösen, geschlechts- und klassenspezifischen Unterschieden eine “Kultur des Neoliberalimus” teilen – und die “Nicht-Zonen” der aus dem gesellschaftlichen Leben Verbannten, die Objekte politischer Kontrolle und militärischer Abwehr sind – an den beweglichen Grenzen der westlichen Welt

16 Sozial-ökologischer Kollaps Sozial-ökonomische Revolution
Es ist nicht normal, dass die meisten Menschen sich eher den Untergang der Welt, so wie wir Menschen sie seit Jahren kennen, vorstellen können als das Ende des Kapitalismus als eines sozial und ökologisch auf Zerstörung gepolten Produktionssystems Sozial-ökologischer Kollaps Sozial-ökonomische Revolution oder denn: Steigerung der Energie und Stoffeffizienz um 85-90% (IL) (50% in EL) bis 2050 ist mit Mix aus technologischem Fortschritt Veränderung des Konsumverhaltens moderater, marktverträglicher politischer Regulierungen (Ökosteuern, Emissionshandel, Förderung EE) nicht machbar !!! So lautet die unvermeidliche Alternative im Erdzeitalter des “Kapitalozäns” (E. Altvater): Es ist eine Fortsetzung der Menscheheitsgeschichte in anderen als durch Ware und Geld und den durch das Kapital vorgegebenen Formen vorstellbar und machtbar!


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