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„Einfach Kind sein“ – Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes Nataša Prajo, MSc Univ. Ass. Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal.

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Präsentation zum Thema: "„Einfach Kind sein“ – Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes Nataša Prajo, MSc Univ. Ass. Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal."—  Präsentation transkript:

1 „Einfach Kind sein“ – Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes Nataša Prajo, MSc Univ. Ass. Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal 2. Österreichischer pflegewissenschaftlicher Hochschultag,

2 Young Carers Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die Pflege oder Unterstützung für ein chronisch krankes oder behindertes Familienmitglied leisten (Becker, 2000) Regelmäßige Pflege und Verantwortung, die normalerweise bei Erwachsenen üblich ist (Becker, 2000) Körperliche Pflege, emotionale Unterstützung, hauswirtschaftliche Tätigkeiten (Dearden & Becker, 2004) Durchschnittsalter = 12 Jahre (Dearden & Becker, 2004; Nagl-Cupal et al., 2014) In Ö: 3,5% Young Carers (Nagl-Cupal et al., 2014) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

3 Hintergrund – Auswirkungen kindlicher Pflege
Körperliche, psychosoziale und schulische Auswirkungen, sowie veränderte Eltern-Kind-Beziehung (Metzing & Schnepp, 2007; Nagl-Cupal et al., 2014) Angst und Sorgen (Cree, 2003) Selbständigkeit, Verantwortungsgefühl, Kompetenzen, Vorbereitung auf das Erwachsenenleben (Metzing, 2007; Thomas et al., 2003) Auswirkungen auf das Erwachsenenleben (Metzing & Schnepp, 2007; Nagl-Cupal et al., 2015)  Unterstützungsmöglichkeit: Young Carers‘ Projekte v.a. in UK „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

4 Das Juniorcamp des ÖJRK
Ziel: Zweiwöchige Auszeit und Abstand für Kinder von ihrem Alltag, sowie Erholung und Vergnügen (ÖJRK, 2014) Zielgruppe: Young Carers im Alter von zehn bis vierzehn Jahren Angebote: Vielfältige soziale und sportliche Aktivitäten wie Schwimmen, Rad fahren, Klettern, Segeln und Grillabende Möglichkeit der psychologischen Unterstützung in Einzel- oder Gruppengesprächen (ÖJRK, 2014; ÖJRK, 2015) Durchgehende Betreuung (ÖJRK, 2014) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

5 Forschungsziel Evaluation des Juniorcamps mit dem Ziel herauszuarbeiten, ob das Juniorcamp eine hilfreiche Maßnahme zur Entlastung von Kindern und Jugendlichen darstellt, deren Eltern schwer erkrankt und in deren Krankheitsbewältigungsprozess Kinder und Jugendliche involviert sind um welche Maßnahmen das Juniorcamp in Zukunft erweitert werden kann, um bestmöglich auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen. „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

6 Forschungsfragen Folgende Fragen wurden im Rahmen der Evaluation beantwortet: Wie gestaltet sich der Entscheidungsprozess für die Teilnahme am Juniorcamp? Wie erleben Kinder und Jugendliche die Zeit im Juniorcamp? Wie gestaltet sich der familiäre Alltag während das Kind im Juniorcamp ist? Wie erleben Kinder und Jugendliche und ihre Eltern die Zeit nach dem Juniorcamp? „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

7 Methodik - Qualitative Evaluation
Qualitativer forschungsmethodischer Zugang Umfassende Erfassung der Perspektive der Beteiligten (Kinder/Eltern) (Flick, 2006) Wirkungsforschung: Auswirkungen einer Intervention (Kromrey, 2001) Summative Evaluation: setzt an den Ergebnissen an, retrospektiv (Flick, 2006) Externe Evaluation: Evaluationsauftrag (Stockmann, 2007) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

8 Methodik - Durchführung
Rekrutierung Kooperation mit dem ÖJRK  Vermittlerrolle Datenerhebung Juli 2015 bis Oktober 2015 Qualitative, leitfadengestützte Interviews mit elf Kindern und acht Elternteilen Datenanalyse Transkription Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

9 Ergebnisse Vor dem Camp Während des Camps Nach dem Camp 09.03.2017
„Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

10 Ergebnisse – Erleben vor dem Juniorcamp
Gemeinsamer Entscheidungsprozess Vom Juniorcamp erfahren Beweggründe für die Inanspruchnahme Gemeinsame Entscheidung treffen „Dass sie mal was erleben und was sehen und nicht dauernd auf mich Rücksicht nehmen müssen“ (IV4) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

11 Ergebnisse – Erleben vor dem Juniorcamp
„Also ich habe mich schon auch darauf gefreut halt „[…], dass man abwechslungsreiche Sachen macht und so und halt auch viel in der Natur, was jetzt nicht so möglich war zwischenzeitlich“ (IV 3b). Ambivalente Vorfreude Vorfreude Unsicherheit Angst und Sorge „Und wir wussten nicht ob zu Hause was passieren wird“ (IV 5b) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

12 Ergebnisse – Erleben während des Juniorcamps
Etwas Besonderes Besondere Erlebnisse Freie Wahl haben „Also diese abwechslungsreichen Sachen auch und wenn jemand, wir hatten am Anfang gleich eine Schifffahrt und wenn jemand sagt, man möchte jetzt überhaupt nicht mit, dass man dann einfach sagt man bleibt dort“ (IV 3b) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

13 Ergebnisse – Erleben während des Juniorcamps
Wir unter uns Abschalten von Daheim Umgang untereinander erlernen Freundschaften entstehen Informelle Freiräume und Erfahrungsaustausch „Viele sind da gar nicht hingegangen, viele haben sich einfach zum Lagerfeuer hingesetzt, weil da war es so schön dunkel, da war es so ruhig halt, unten konnte man da beim Lagerfeuer so reden und bei dem Teich da hinten, haben sich ein paar hingesetzt und haben so über die Familie geredet“ (IV 5b). „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

14 Ergebnisse – Erleben während des Juniorcamps
Betreut sein Regelmäßigkeiten im Tagesablauf Zugewandte Aufmerksamkeit „[…] und dass sie immer versucht haben also immer für alles offen zu sein und wenn es sich mit den Betreuern ausgeht, das halt jeder dort betreut und dass alles funktioniert“ (IV 3b) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

15 Ergebnisse – Erleben während des Juniorcamps
Zeit nutzen Zeit für sich selbst Zeit für die erkrankte Person Zeit für die Partnerschaft Zeit für Freizeitgestaltung „Essen zu zweit, weil da geht’s ja auch leicht als wie zu fünft. Allein waren wir, in der Therme waren wir, sind eh viel herum gekommen“ (IV 4a) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

16 Ergebnisse – Erleben nach dem Juniorcamps
Anders als zuvor Wiedersehen zwischen Eltern und Kindern Anfängliche Schwierigkeiten im Alltag Veränderungen im Wesen Einstellung gegenüber der Erkrankung „Ich war froh, dass ich wieder zu Hause war, aber ich war auch traurig, dass es schon vorbei war“ (IV 5b) „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

17 Diskussion Ergebnisse sind schwer einzuordnen, weil bis dato keine Publikationen zu Auswirkungen von Hilfsprogrammen im Camp-Format für Young Carers vorhanden sind (Ausnahme: Cunningham et al. 2016). Der Prozess bei der Inanspruchnahme eines Unterstützungsangebotes und die Perspektive der Familie werden in anderen Studien nicht beleuchtet. Die informellen Freiräume, der Erfahrungsaustausch untereinander und die Entlastung werden in anderen (Nicht-Camp) Unterstützungsprogrammen bestätigt (McAndrew et al. 2012), Richardson et al. 2009, Schlarmann et al. 2011) . Ebenso die Erkenntnis, dass es zu einer durch Eltern beobachteten „Wesensveränderung“ an den Kindern kommt (Dearden und Becker 2000, Schlarmann et al. 2011). Eltern ihrerseits haben das Gefühl, dass ihre Kinder an einem sicheren Ort sind und dadurch ohne Schuldgefühle zu haben durchatmen können (Schlarmann et al. 2011). „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

18 Schlussfolgerung Das Juniorcamp des ÖJRK stellt eine hilfreiche Maßnahme zur Entlastung von Kindern und Jugendlichen dar, deren Eltern schwererkrankt und in deren Krankheitsbewältigungsprozess sie involviert sind. Es kommt zu einer Auszeit von der Pflege, die Aktivitäten fördern ihre sozialen Kontakte und Erholung. Es ermöglicht ihnen nur „Kind zu sein“ und bietet dadurch Entlastung. Implikationen für Weiterentwicklung Informationsverbreitung, Aktivitäten zum Kennenlernen, Schaffen informeller Freiräume, Erkennen von Gesprächsbereitschaft, Stärkung der Widerstandskraft der Kinder Implikationen für Forschung Alleinerziehende Elternteile, längerfristige Auswirkungen eines Hilfsprogramms, Auswirkungen weiterer Maßnahmen auf gesamte Familie „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes

19 „Sie haben geredet wie ein Wasserfall und immer wieder
„Sie haben geredet wie ein Wasserfall und immer wieder. Sie waren richtig ausgelassen, glücklich, ganz normale Kinder“ (IV 1a). Kontakt: „Einfach Kind sein“ - Eine qualitative Evaluation des Juniorcamps des Österreichischen Jugendrotkreuzes


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