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Veröffentlicht von:Fabian Kramer Geändert vor über 7 Jahren
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Arzberger Ökumenetag 2016 Reformation
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{ 1. Zentralität und Dezentralität 2. Kleriker und Laien 3. Innere und Äußere Frömmigkeit Drei Grundspannungen
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Zentralität und Dezentralität Vorstellung der zentral papstgeleiteten von Kirche untergeordneter Rolle Nach Ende des Papstschismas Verstärkung der Bemühungen Starke dezentrale Kräfte In der Kirche Starke Territorialfürsten als Gegenüber des Kaisers
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Kleriker und Laien Im Mittelalter, auch noch um 1500, klare Unterscheidung nach Rechtsstand Laien verstehen im sich im Spätmittelalter jedoch zunehmend als eigene religiöse Personen. Folge: Der Unterschied verschwimmt Um 1500 stehen Ansprüche der Kleriker und engagierte Laienschaft sich gegenüber
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Innere und äußere Frömmmigkeit Unterschied Kleriker Laien nur im Blick auf Sakramente plausibel Buße und Eucharistie werden zählbare Leistungen (Ablass, Seelenmessen) Intensive Bemühungen um Verinnerlichung (Devotio moderna, Predigerstellen) Humanismus wendet sich gegen die Scholastik Mystik vertritt die Vorstellung der inneren Gottesgeburt
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Reformation eine Reaktion auf die Grundspannungen
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Martin Luther Geb. 1483 in Eisleben 1505 Novize der Augustinereremiten Förderung durch Johann Staupiz 1512 Doktor und Professor für biblische Theologie in Wittenberg und Prediger an der Maienkirche
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Luthers Weg – eher Entwicklung als Bekehrung Staupiz weist ihn auf die zentrale Stellung Christi hin >>> „solus Christus“ Studium Augustins und Taulers >>> „sola gratia“ Eher Orientierung an der inneren Gottesbegegnung als am Sakramentsvollzug Alles innerhalb der traditionellen Lehre Abschluss gegen 1516
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Der Ablasstreit Albrecht v. Mainz muss Dispens für zweites Bistum finanzieren Zur Finanzierung der Schulden darf er den Ablass predigen lassen Luther wird als Beichtvater mit Ablassbriefen konfrontiert Anspruch auf innere Beteiligung trifft auf Anspruch des sakramentalen Vollzugs
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95 Thesen 1: Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht „Tut Buße“ u.s.w. (Matth. 4,17), hat er gewollt, daß das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll. 2: Dieses Wort kann nicht von der Buße als Sakrament – d. h. von der Beichte und Genugtuung –, die durch das priesterliche Amt verwaltet wird, verstanden werden. Luther schickt Thesen an seine Bischöfe und Albrecht von Mainz Vermutlich keine Veröffentlichung durch Anschlag an der Kirchentür Thesen werden schnell publik und beweisen Sprengkraft Folge: Seit Ende 1517 Bestrebungen, Luther als Ketzer zu brandmarken
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Flugschriften und Disputationen Druckkunst ermöglicht schnelle Verbreitung von Gedanken Die Disputation als Mittel der Auseinandersetzung schafft große Öffentlichkeit Sie erlaubt allerdings nur wahr oder falsch. Gewinner und Verlierer Großer Disputator seiner Zeit: Johann Eck, der Gegner Luthers
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Disputationen in Heidelberg und Leipzig Heidelberger Disputation (April 1518) „Rechtfertigungslehre“ wird formuliert Der Mensch wird allein durch Christus (solus Christus) und durch Gottes Gnade (sola gratia) durch den Glauben (sola fide) vor Gott gerecht Leipziger Disputation (Juni/Juli 1519) Eck treibt Luther in die Enge Luther: Päpste und Konzilien können irren und haben geirrt. Die Päste stehen nicht über der Bibel sondern umgekehrt (sola scriptura)
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Verhör in Augsburg Oktober 1518 Luther soll zum Prozess nach Rom kommen Friedrich der Weise erreicht ein Verhör in Deutschland Auf dem Reichstag zu Augsburg versucht Luther Cajetan zu überzeugen Abbruch des Verhörs
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Das Jahr 1520: zwei Züge unter Volldampf Der Lutherprozess wird wieder aufgenommen Die drei reformatorischen Zentralschriften werden veröffentlicht Bannandrohungsbulle im Juli Dezember :Verbrennung der Bulle durch Luther gemeinsam mit dem Codex Juris Canonici – endgültiger Bruch! An den Christlichen Adel deutscher Nation: „Fürsten- reformiert die Kirche selbst!“ Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche: „Was aus der Taufe gekrochen ist, ist geweiht genug“ Von der Freiheit eines Christenmenschen: „Nur das sind Sakramente, die ein äußeres Zeichen mit der Verheißung der Schrift verbinden. Es bleiben dann Taufe und Abendmahl und evtl. die Buße
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Die Reformation beginnt in den Städten 1. Abendmahl unter beiderlei Gestalt (Laien-Kleriker) 2. Abschaffung der Privatmessen (Äußerlichkeit- Innerlichkeit) 3. Infragestellung der Klostergelübde (mit sehr unterschiedlichen Ausgängen - siehe Caritas Pirckheimer) 4. Geordnete Bildentfernung (Innerlichkeit-Äußerlichkeit) 5. Änderung der Liturgie 6. Einführung des gemeinen Kastens i.V. mit dem Verbot des Bettels (kommunale Sozialfürsorge)
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Worms und Wartburg Mai 1521 Verurteilung Luthers in Worms und Reichsacht Schutzhaft auf der Wartburg Dort Übersetzung des Neuen Testamentes ins Deutsche
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Luthers Sprache "Ein Psalm Davids." Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Der Herr regieret mich und mir gebirst nichts, und an der Statt der Weide, da satzt er mich. Er hat mich geführet auf dem Wasser der Wiederbringung, er bekehret meine Seele. Er führt mich aus auf die Steige der Gerechtigkeit um seinen Namen.
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Absagen + Trennungen 1521 Luther grenzt sich gegen radikale Formen der Reformation ab (Karlstadt) 1525 - Er wendet sich gegen Münzer und die Bauern wegen deren Aufruhr 1525 - Streit mit Erasmus über den Freien Willen 1529 - Trennung von Zwingli in der Abendmahlsfrage Gegenüber starken Formen der Innerlichkeit werden für Luther die Äußerlichkeiten wichtiger, die Form, das geschriebene Wort Gottes
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Reformation der Territorien 1525: der erste Reichstag zu Speyer gibt den Fürsten (scheinbare?) Freiheit zur Reformation Visitationen bremsen den Wildwuchs Katechismen Luthers dienen der Pfarrerausbildung 1526 der 2. Reichstag zu Speyer nimmt das zurück Die Territorien der Reformation protestieren dagegen. Seitdem heißen Protestanten Protestanten
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Augsburgische Confession und Zerfall des Reiches 25. Juni 1530 – Übergabe der Augsburgischen Confession, dem zentralen Bekenntnis der lutherischen Reformation 1530 Protestanten organisieren sich im Militärbündnis des Schmalkaldischen Bundes Ausbreitung der Reformation in Europa: Skandinavien, Schottland, England
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Bemühungen um den Frieden Nürnberger Anstand 1531 und Frankfurter Anstand 1539: Kein Krieg wegen der Religion! Religionsgespräche z.B. Hagenau (Melanchton /Eck) suchen vergeblich Einigung Doch mögliche Kompromisse werden von beiden Seiten zurückgewiesen
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Krieg 18.Februar 1546 Martin Luther stirbt Juli 1546 der Schmalkaldische Krieg. Die Protestanten verlieren Das Augsburger Interim legt die Reformation faktisch lahm, lässt sich jedoch nicht durchsetzen 1552 in einem Fürstenaufstand überrumpeln die Protestanten die Kaiserlichen 25.09.1555 : Augsburger Religionsfriede Cuius regio eius religio
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Katholische Reaktion Bewusstsein der Notwendigkeit von Reformen Schuldbekenntnis Hadran VI Gründung neuer Orden mit dem Ziel der Reform (Ursulinen und Jesuiten)
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Konzil von Trient Das Tridentinum 1545- 1563 formuliert die katholische Antwort auf die Reformation: Festlegung des Kanons Kein Sola Fide – Glaube und Werke Siebenzahl der Sakramente Realpräsenz Christi in der Eucharistie Lehre von der Eucharistie als Opfer (Privatmessen) Lehre vom Fegfeuer Beibehaltung der Lehre über Heilige, Relquien und Ablass sofern nicht mit unrechtmäßigem Gewinnstreben verbunden
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Deutschland um 1618 Ergebnis der Reformation :Verschiedene Kirchenwesen in Deutschland und Europa Was wird aus den drei Grundspannungen: Innerlichkeit und Äußerlichkeit Zentralität und Dezentralität Kleriker und Laien
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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