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THEMA : BEDEUTUNGSWANDEL. VERSCHIEDENE ARTEN DES BEDEUTUNGSWANDELS Lektor: Prof. U.Nurmatow.

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1 THEMA : BEDEUTUNGSWANDEL. VERSCHIEDENE ARTEN DES BEDEUTUNGSWANDELS Lektor: Prof. U.Nurmatow

2 P L A N P L A N 1. Wandlungen der Bedeutung 2. Metapher 3. Unterschied der Metapher vom Vergleich 4. Die Arten der Metapher 5. Die Abarten der Ähnlichkeit 6. Die Personafizierung 7. Lebendige, verblasste und tote Metapher 8. Metanymie 9. Die Abarten der Metanymie 10.Lebendige, verblasste, tote Metanymie 11. Erweiterung der Bedeutung 12. Verengung der Bedeutung 13. Wertsteigerung der Bedeutung 14. Wertverminderung der Bedeutun 15. Übertreibung der Bedeutung 16. Abscwэchung der Bedeutung 17. Euphemistische Veränderung der Bedeutung

3 S T I C H W Ö R T E R Übertragung der Namensbezeichnungen, die Ähnlichkeit, logische Verhälltnisse, poetische und lexische Metapher, Ähnlichkeit der Form und der Farbe, eines inneren Merkmals, einer Eigenschaft, der Charakterzüge oder des Äusseren, der Funktion, Übertragung aus dem Konkreten in das Abstrakte, Personafizierung, lebendig, verblasst, tot, Synekdoche, pars pro toto semantische Entwicklung des Wortes, vom Allgemeinem zum Einzelnen, vom Abstrakten zum Konkreten, die Verengung und Erweiterung der Bedeutung, die Werterhöhung und die Verbesserung der Bedeutung, die Verschlimmerung der Bedeutung, die Übertreibung, ubertriebene Verstärkung, die Abschwächung der Aussage, beschönigende, höfliche, milderende Umschreibung, Euphemismus.

4 L I T E R A T U R 1. A.Iskos, A. Lenkowa. Deutsche Lexikologie. –L:, 1970, § 84-92 §.93- 106 2. Th. Schippan. Einführung in die Semasiologie. B., S.152-212 3. M.Stepanowa u.a. Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache.- M.,2005, S.36-46 4. W.Schmidt. Deutsche Sprachkunde B., 1998,§ 164-172 5. Ozbek tili leksikologiyasi. -T., 1982 6. Raschidowa D. u.a. Lehrmaterial und Übungen zur deutschen Lexikolgie.-T.,S.49-66 7. Duden. In 12 Bänden. Bd. 2, M.,1999 8. Kleine Enzyklopädie. Die deutsche Sprache. Band 1.

5 Es lassen sich folgende Arten des Bedeutungswandels unterscheiden: 1. Übertragung der Namensbezeichnungen, metaphorische und metanymische, die zum Bedeutungswandel führen. 2. Bedeutungserweiterung und Verengung des Wortes 3. Wersteigerung und Wertverminderung 4. Übertreibung und Abschwächung der Wortbedeutung (Hyperbel und Litotes) 5. Euphemistische Veränderung der Bedeutung (Euphemismus)

6 DIE METAPHER Das Wort METAPHER stammt aus dem griech.-meta-über, phero-trage, eigentlich “Übertragung”. Die Übertragung der Namensbezeichnungen auf Grund der Ähnlichkeit zwischen den Gegenständen und Erscheinungen, die mit einander vergleichen werden, nennen wir metaphorische Übertragung; das Wort selbst mit der neuen metaphorisch übertagenen Bedeutung ist die M e t a p h e r.

7 Unterschied der Methapher vom Vergleich Der Vergleich ist keine Übertragung, er ersetzt einen Begriff durch einen anderen nicht, er stellt nur den Begriff neben den anderen vergleichen. z.B.: Er war standhaft wie eine Festung. Wie eine Festug ist ein Vergleich. In diesem Fall wird die Standhaftigkeit eines Menschen mit einer Festung verglichen. Im folgenden Beispiel bekommt die Festung eine besondere Bedeutung: Overkamp heftet seinen Blick auf dieses Geschicht, den Ort der kommenden Handlung. In diese Festung soll er jetzt eindringen (A.Seghers) Das Wort Festung bezeichnet hier die Standhaftigkeit, die Wiederstandskraft eines Menschen. Diese Bedeutung entsteht infolge der Übertragung auf Grund einer inneren Ähnlichkeit, auf Grund eines latenden Vergleiches.

8 Die Arten der Metapher Es gibt zwei Arten der Metapher : Stilistische (poetische)und die lexikalische. Die poetische Metapher schafft keine neue Bedeutung des Wortes. Sie dient zu stilistischen Zwecken, hilft dem Autor verschiedene Schattierungen der Gedanken und der Gefühle feiner, genauer, bildlicher auszudrücken und seine Gedanken vielgestaltig wiederzugeben. z.B.: Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund (Schiller) der schwarze Mund-metaphorische Bezeichnung des Wasserwirbels

9 Lexikalische Methapher Es gibt verschiedene Abarten der Ähnlichkeit, die die metaphorische Übertragung hervorrufen können : 1. Ähnlichkeit der F o r m. z.B: Kopf eines Negels, Rucken eines Messers, Zahn eines Rades, Brustkorb, Augapfel u-a. 2. Ähnlichkeit der F a r b e. z.B: Das Wort SCHARLACH (aus dem lat. scarlatum) bezeichnete eigentlich eine Stoffsorte von grellroter Farbe : dann wurde diese Bennungen auf eine ansteckende Kinderkrankheit mit Hautausschlag von derselben Farbe übertragen. Sie blieb nicht so ruhig, als er gleich drei grossen Kinder mit Scharlach ansteckte (A. Seghers) 3. Ähnlichkeit eines inneren Merkmals, einer Eigenschaft. z.B: harte Stimme, hartes Wort, weiche Worte, weiches Gefühl, bitteres Gefühl, bittere Worte, bitterer Blick, süsse Ton, süsse Liebe. asal coz, ipak tovush 4. Ähnlichkeit der Charakterzüge oder des Äusseren, z.B: Othello-eifersüchtiger Mensch, Venus-eine schöne Frau Apollo-ein schöner Mann Pluschkin-ein geiziger Mensch Qori Ishkanba, Toxir, Zuhra

10 Fortsetzung 5. Ähnlichkeit der Funktion, z.B: Fuss-als Stürze dienende untere Teile eines Gefässes: Fuss der Gebirge, Fuss des Glasses u.a. 6. Übertragung aus dem Konkreten in das Abstrakte, z.B:TIEF hat konkrete lokale Bedeutung - aber: tiefe Stimme, tiefer Blick, tiefes Gefühl, tiefe Stille, tiefes Stöhnen 7. Übertragung der Tiernamen auf Menschen, z.B:. Alte Gans - dumme Frau Kamel, Esel. Fuchs, Schwein, botaloq, tuya, qozichoq, tulki, eshak, towuq...

11 Die PERSONIFIZIERUNG Eine ganz besondere Abart der Metapher ist die PERSONIFIZIERUNG (Erlebendigung) - die Übertragung der Eigenschaften eines Lebewesens auf Gegenstände oder Erscheinungen, z.B.: Die Uhr geht. Seine Augen sprechen. Die Sonne bewegt sich.

12 Lebendige, verblasste und tote Metapher. 1. Bei der lebendigen Metapher ist die Urbedeutung deutlich, die innere Beziehung zwischen der Übertragungen und der direkten Bedeutung noch zu fühlen ist, z.B: Fuss des Stuhls, der Flügel des Flugzeuges 2. Die verblasste Metapher ist eine Metapher, bei der innere Zusammenhang zwischen der Übertragenen und der direkten Bedeutung verdunkelt ist, z.B.: Wetterhahn -ein Gegenstand, der die Richtung des Windes zeigt. Früher gab man diesem Gegenstand die Form eines Hahnes. Da die Form dieses Gegenstandes sich verändert hat, ist es schwer, den Wetterhahn mit der Vorstellung von einem Hahn(mit der Gestalt eines Vogels) zu assozieren.z.B.: Ein Schulhaus, über dem ein Wetterhahn langsam drehete (E.M. Remarque) 3. Bei den toten Metaphern ist die innere Verbindung zwischen der Übertragenen und der direkten Bedeutung ganzlich verschwunden. So ist es z.B.: schwer, das Wort HAHN in den Zusammensetzungen Wasserhahn, Nickelhahn, Gashahn als Metapher zu deuten und innere Beziehungen zum Wort HAHN in der eigentlichen Bedeutung zu sehen. Andere Beispiele: Kopf (aus lat. cuppa) bedeutete in ahd.”Becher”, im mhd. infolge der metaphorischen Übertragung schon “Becher”, “Trinkgefass”, “Hirnschale”, “Kopf”.

13 Metanymie Unter der Metanymie verstehen wir die Übertragung der Namensbezeichnungen von einem Gegenstand auf einen anderen, von einer Erscheinung auf eine andere auf Grund eines logischen Verhältnisses zwischen diesen Gegenständen und Erscheinungen. Also, zwischen den Gegenständen und Erscheinungen liegt bei der Metanymie keine Ähnlichkeit wie bei der Metapher zu grunde, hier entscheidet alles ein rein logisches Verhältnis. Das Wort METANYMIE ist griech. Herkunft: mete- über, onoma-Name, eigentlich die Umbenennung.

14 Abarten der Metanymie 1. SYNEKDOCHE. Man unterscheidet zwei Arten der Synekdoche: die Übertragung vom Teil auf das Ganze (pars pro toto) und vom Ganzen auf den Teil (totem pro partem). a) Namensübertragung von Teil auf das Ganze, wo der Teil genannt wird, das Ganze aber gemeint wird, z.B.: Er ist ein kluger Kopf (also-ein kluger Mensch) Mein Fuss wird nie deine Schwelle betreten (Ich werde nie dein Haus betreten) schtik anstatt Soldat; tuyoq anstatt mol b) Die zweite Abart der Synekdoche besteht darin, dass das Ganze genannt, aber der Teil gemeint wird. Man sagt, z.B: Gestrige Gesellschaft war interessant und meint darunter ein paar Menschen. Die Ganze Welt klatschete u.a. 2. Die zweite Abart der Metanymie ist die Übertragung vom Raum auf die sich dort befindlichen Personen, z.B: das ganze Auditorium statt alle Zuhörer, Theater statt Zuschauer 3. Die dritte Abart der Metanymie ist die Namensübertragung vom Behalter auf das, was sich darin befindet, z.B: Flasche statt Bier, Glas statt Tee oder Wein 4. Die vierte Abart ist die Namensübertragung von einem Kleiderstück auf einen Körperteil, z.B.: Schoss bezeichnet eigentlich den “unteren Teil der Kleidung”, etanymisch auch -Knie.

15 Fortsetzung 5. Die fünfte Abart der Metanymie ist die Namensübertragung von einem Körperteil auf ein Kleiderstück, z.B.: KRAGEN bedeutete ursprünglich “Hals”. Dieser Sinn ist nur in stehenden Wortverbindungen “j-n den Kragen kosten”, eigentlich “das Leben (den Hals) kosten” und “j-n an den Kragen gehen”, eigentlich “ums Leben gehen”erhalten. KRAGEN bedeutet auch “einen Teil der Kleidung” Ärmel auch Arm, jetzt QOL 6. Die sechste Abart ist die Namensübertragung von der Benennung des Ortes auf das, was dort verfertigt wird: z.B.: Portwein-portugiesischer, süsser Wein Pistole-Stadt Pistoya Champagner- nach der französischen Provinz Champagna, Boston-Tanz 7. Die Übertragung vom Namen des Schöpfers auf sein Werk: Ohm-physikalische Masseinheit, Röntgen, Diesel, Mackintosch u.a. 8. Die achte Abart der Metanymie ist die Namensübertragung von dem Stoff auf den Gegenstand, der daraus verfertigt wird. z.B.: Brille-nach dem Halbedelstein Beryoo, der ursprünglich als Stiff für die Brillen diente. Aquarelle-Bezeichnung der Farbe und gleichzeitig ein Gemälde mit Wasserfarben gemalt, meist auf Papier.

16 Arten der Metanymi e Wenn die innere Beziehung zwischen der übertragenen und der direkten Bedeutung noch klar ist, so haben wir es mit der l e b e n d i g e n Metanymie zu tun. z.B.: Glas-Bezeichnung des Stoffes und die des daraus verfertigten Gegenstandes. Bei der v e r b l a s s t e n Metanymie ist die innere Verbindung zwischen der direkten und der übertragenen Bedeutung des Wortes schon unklar, z.B.: Kaffee-ein Getränk aus Kaffeekornern, dann-die Gaststätte-Cafe, wo man Kaffee trinkt (heute trinkt man dort nicht nur Kaffee) Bei der t o t e n Metanymie ist diese innere Verbindung völlig verschwunden, und sie kann nur infolge einer speziellen ettymologischen Analyse aufgedekt werden. z.B.: Nach dem Namen des schottischen Chemikers MACINTOSH wurde der von ihm erfundene wasserdichte Stoff Macintosh genannt. Dann wurde diese Namensbezeichnung auch auf den aus diesem wasserdichten Stoff verfertigten Regenmantel übertragen. Die Verbindung, die innere Beziehung zwischen den Namen des Erfinders und der Bezeichnung des Mantels ist jetzt schon vollständig verlorengegangen.

17 Verengung der Bedeutung Die Verengung der Bedeutung entsteht als Ergebniss der semantischen Entwicklung des Wortes: vom Allgemeinen zum Einzelnen, vom Abstrakten zum Konkreten. Die Bedeutung des Wortes verengt sich und das Wort beginnt infolgedessen einen anderen, einen Einzelbegriff auszudrücken. Die Verengung der Bedeutung führt auch die Begrenzheit des Gebrauchgebiets des Wortes mit sich, anders zu sagen, das Wort verliert seine alte allgemeine Bedeutung und wird eindeutig. Einige Beispiele : Das Wort HOCHZEIT (mhd. hochzit) hat früher “Fest” im allgemeinen bedutet und erst allmählich auf das Fest der Vermählung beschränkt werden. EHE (mhd. e, ewe)- eigentlich Gesetz, gesetzlicher Vertrag, jetzt aber nur eine besondere Art des Vertrags, nämlich “Vermählungsvertrag”. LEDIG, ursp. “beweglich”, “nicht behindert”, “frei”, heute “unverheiratet”. STUBE, ursp.”Heizverrichtung für ein warmes Bad”, dann “ein mit dieser Verrichtung versehens Badezimmer”, später “ein heizbares Zimmer” und letzen Endes ein “Zimmer” überhaupt. Das Substantiv “Gast” (mhd. gast) bedeutete zuerst “Fremdling” im allgemeinen, jetzt nur “eigeladener Gast”.

18 Erweiterung der Bedeutung Die Erweiterung der Bedeutung ist ein Gegenstück zur Bedeutungverengung. Der semantische Umfang des Wortes entwickelt sich vom Einzelnen zum Allgemeinen, vom Konkreten zum Abstrakten. Die Bedeutung des Wortes erweitert sich und das führt zur Erweiterung des Gebrauchgebiets des Wortes. Beispiele : Das Substantiv FERIEN (aus lat.feriae) bezeichnete ursp. nur Fest-und Feiertage bei den Gerichten, erst allmählich hat sich die Bedeutung erweitert, und das Wort gilt jetzt auch für Schulferien, für Ferien in der Hochschule, für den Urlaub im allgemeinen. Das Adjektiv FERTIG (mhd. vertec) ist genetisch mit dem Verb fahren und dem Substantiv Fahrt verbunden, daher ursprüngliche engere Bedeutung “zur Fahrt bereit”, jetzt aber bezeichnet das Wort “jegliche Bereitschaft” im allgemeinen Sinne.

19 H Y P E R B E L (Übertreibung, übertriebene Verstärkung Für die HYPERBEL ist die übertriebene Darstellung verschiedener Merkmale und Eigenschaften der Gegenstände und Vorgänge charakteristisch, wobei die Schilderung der Tatsachen von der realen Wirklichkeit abstricht: das Geschilderte auf diese Weise hyperbolisiert. Man sagt, z.B: j-n eine Ewigkeit nicht sehen statt j-n lange nicht sehen; tausendmal sagen statt vielmals sagen Oder : Es regnet in Strömen, eine Welt von Gedanken, vor Langweile sterben, tausend Dank, mit zehn Pferdekräften machen, ein Meer von Tränen, sich die Lunge aus dem Hals rennen. Die Hyperbel verleiht der Sprache eine emotionale expressive Färbung, und ermöglicht die bildliche Schilderung verschiedener feiner Schattierungen der Gedanken und der Gefühle. Die Hyperbel dient auch zur Bereicherung des Wortschatzes. Infolge des öfteren Gebrauchs erstarren manche Hyperbeln und werden in den Wortschatz aufgenommen. Dadurch entstehen sinnverwandte Wörter und Wortverbindungen, z.B.: vielmals und vieltausendmal, sehr hungrig und wolfshungrig, j-n lange nicht sehen und j-n eine Ewigkeit nicht sehen. Darin besteht die lexikalische Bedeutung der Hyperbel.

20 L I T O T E S (grch. Einfachheit) Unter L i t o t e s verstehen wir die im Vergleich zu der Wirklichkeit übertriebene Abschwächung der Aussage. z.B.: ein paar Menschen, zu einer Tasse Tee, zu einem Löffel Suppe einladen, im Augenblick kommen, eine Handvoll von etw. Die Litotes ist in der Sprache weniger als die Hyperbel verbreitet. Sie kann auch die Sprache emotional färben und zu einer krasseren Schilderung feiner Schattierungen der Gedanken und Gefühle verhelfen.

21 WERTSTEIGERUNG Unter der W e r t s t e i g e r u n g der Bedeutung verstehen wir solch einen Prozess, demzufolge das Wort eine neue, erhabene, bessere Bedeutung bekommt, z.B.: Die Grundbedeutung des Wortes MARSCHALL war eigentlich “Pferdeknecht” (mhd. marah “Pferd”, schalk “Knacht”), dann bezeichnete dieses Wort den Stallmeister eines Fürstan. Mit der Entwicklung der feudalen Gesellschaft und ihrer Hierarchie wurde des Wort MARSCHALL allmählich zur Bezeichnung eines der Hofämter und eines der Militärränge. Das Wort MINISTER stammt von lat. minus “klein”, bedeutete ürsprunglich “der Kleinere”, “der Geringere”, “Diener”, dann bezeichnete es die höchsten Staatsbeamten. Arbeit (mhd. arebeit)- Mühsal, Not, jetzt-zwäckmässige Beschäftigung.

22 W E R T V E R M I N D E R U N G Unter der Wertverminderung verstehen wir solch einen Prozess des Bedeutungswandels, demzufolge das Wort eine andere in ihrem Wert verminderte Bedeutung bekommt. Beispiele : Magd (mhd. maget) bezeichnete ein weibliches Wesen von der frühesten Kindheit an bis zur Verheiratung (“so soll sie essen von ihres Vaters Brot, als da sie noch eine Magt war”(Luther)). Dann verschlimmerte die Bedeutung dieses Wortes, so bezeichnete es “unfreies Mädchen”, “Dienerin”, sogar später “Hure”. Dirne (mhd. Dierne-“Dienerin”, “Magd”) ist mit dienen, Demut stammverwandt. Schon früher wird Dirne in der Bedeutung “Jungfrau”, “Mädchen” vorzugweise zur Bezeichnung eines Mädchens aus dem Volke gebraucht. Endlich war das Wort zur Bezeichnung einer Hure (denn die einfache Landmädchen arbeiten oft in der Stadt als Dienerinnen, Hausmädchen), und manche von ihnen waren aus Not gezwungen, sich körperlich freizugeben: auf diese Weise wurden sie zu Strassenmädchen, zu Dirnen.

23 E U P H E M I S M U S Der Fachausdruck EUPHEMISMUS ist griechischer Herkunft : eu-”gut”, phemi-”Sprache”, bedeutet also “verschönerende Umschreibung”. Wir verstehen unter diesem Terminus nicht die Bezeichnung der Benennungswörter, sondern durch Umschreibung mit Hilfe eines anderen Wortes oder sogar einer ganzen Worverbindung. Diese umschreibende Bezeichnung ist nicht immer eine verschönerende, doch unbedingt eine den Inbegriff verschleiernde Umschreibung. So gebraucht man statt des Wortes STERBEN folgende Euphemismen: entschlummern, ableben, der ewige Schlaf, die ewige Ruhe u.a.

24 Das TABU Der Euphemismus ist genetisch mit dem religiösen Tabu verbunden. Das TABU (polynesisch-verboten) ist eigentlich eine magisch-religiös begründete Meidung verschiedener Handlungen, die sich auf Lebewesen, Gegenstände, Zustände, Handlungen, Speisen Wörter beziehen können. Das sprachliche Tabu ist das Verbot, bestimmte Wörter auszusprechen wegen der Angst vor den unverständlichen und daher gefährlichen Erscheinungen der Natur, deshalb strebten die Leute solche Benennungen zu vermeiden oder durch andere Wörter zu ersetzen.

25 GRUPPEN DER EUPHEMISMEN R e l i g i ö s e Euphemismen umfassen die Begriffe der Relegion und die mit religiösen und abergläubischen Vorstelung verbundende Begriffe des Lebens und auch des Todes, der Krankheit u.a. Unter ihnen sind auch die Benennungen wie GOTT, TEUFEL. z.B.: Man trägt Bedenken, den Namen des Teufels auszusprechen, als ob sein Name ihn herbeirufen könne, daher Euphemismen der Art. Teuxel, Teixel, Teixel, Henker, Böse, Versucher, Wiedersacher, Schwarze, Alter, böser Feind, Geier, Kuckuck, Popanz u.a. (Daher ist auch das Sprichwort : Wenn man den Teufel nennt, kommt er herbeigerennt.) TOD=Vetter Hein, Knochenman, Sensenmann, Streckebein, u.a. STERBRN-einschlummern, entschlummern, hinübergehen, heimgehen, verscheiden, hinuntergehen, ausleiden, erblassen, erbleichen u.a.

26 S o z i a l - m o r a l i s c h e Euphemismen S o z i a l - m o r a l i s c h e Euphemismen wurden durch verschiede ethischen Normen der Gesellschaft bedingt. Manche dieser Euphemismen spiegeln die Normen des menschlichen Benehmens in der Gesellschaft wieder. z.B.: saufen=sich betrinken =sich benebeln, einen Tropfen über den Durst trinken, zu tief ins Glas sehen(gucken), zu viel auf die Lampe giessen, sich ein Licht anzünden, um sich damit heimzuleuchten, einige hinter die Binde giessen... Statt STEHLEN : klemmen, klauen, mausen,stibitzen, lange Finger haben, eine um sich greifende Tätigkeit entwickeln, etwas mitgehen heissen (lassen),Schelmfinger an den Händen haben, eine kleine Unregelmässigkeit begehen, lange Finger machen, Finger nicht in der Tasche halten, Mein und Dein verwechseln, englisch einkaufen u.a. Hure, Prostutierte=leichtes Mädchen, Freudenmädchen, Dirne, Dame der Halbwelt, so eine u.a. töten = sich entledigen, unschädlich machen, erledigen, umlegen, aus dem Wege schaffen, sich vom Halse schaffen, verschwinden lassen, kalt machen, um die Ecke bringen

27 Die p o l i t i s c h e n E u p h e m i s men Die p o l i t i s c h e n E u p h e m i s me n wurden zu bestimmten politischen Zwecken gebildet und gebraucht. z.B.: Annexion statt Länderraub Nationalsozialismen statt Faschisten Während des zweiten Weltkriegs : elastischer Front, Frontverkürzung,

28 Geselschaftlich - ästhetische Euphemismen.. Die Gesetze des Anstandes verlangen es, dass das Unangenehme, das Gemeine, daneben auch Erwähnungen verschiedener natürlicher Verrichtungen des Körpers gemieden oder verhüllt worden. Aus diesen Gründen entstehen folgende Euphemismen: Häuschen, Toilette, Kabinett, ein gewisser Ort, Abtritt, Nummer Null,, Lokus, Befreiungsstelle, Gelegenheit, Kämmerchen für Abort; Guter Hoffnung sein, in anderen Umständen sein für schwanger sein. dem Kinde das Leben schenken, das Kind zur Welt bringen für gebären.. Statt “Er ist wahnsinnig” gebraucht man: er ist geistenskrank, verstört, sinnesverwirrt, nicht bei Sinnen, nicht richtig, übergeschnappt, es rappelt bei ihm im Oberstümchen, er hat nicht alle in Ordnung, bei dem ist eine Schraube los, von allen guten Geistern verlassen sein, nicht alle Tassen im Schrank haben, einen Knachs, einen Vögel, einen Sparren haben u.a.

29 Die Wege der Entstehung der Euphemismen 1. Die metaphorische Übertragung der Namensbezeichnungen: erbleichen = sterben, eine Schraube los = wahnsinnig sein 2. Die metanymische Übertragung : Unsichtbare statt Gott, der Böse statt Teufel 3. Mit Hilfe der Litotes : Unwahrheit statt Lüge, ein bisschen lustig sein statt betrunken sein. 4. Mittels Entlehnungen : naiv statt dumm, Toilette statt Abort 5. Durch Dialektismen: Deubel statt Teufel. 6. Durch Worbildung : Beinkleider statt Hose 7. Jargonismen werden als Mittel: mausen statt stehlen,

30 FRAGEN ZUR SELBSTKONTROLLE 1.Welche Arten des Bedeutungswandels gibt es im Deutschen ? 2. Was versteht man unter dem Begriff “Metapher” ? 3. Wodurch kommt die Metapher zustande ? 4. Worin besteht das Wesen der Personafizierung ? 5. Diffenieren Sie den Begriff “Metonymie” ! 6. Nennen Sie die Arten der Metonymie ! 7. Sprechen Sie über lebendige, verblasste und tote Metapher und Metanymie ? 8. Sprechen Sie über die Übersetzungsprobleme der Metapher und Metonymie in die usbekische Sprache !

31 Fortsetzung 8. Was versteht man unter den Ergebnissen des Bedeutungswandels ? 9. Führen Sie als Belege Beispiele der Erweiterung und Verengung es Bedeutungsumfanges, der Werterhöherung und Wertminterung an ! 10. Definieren Sie die Begriffe “Hyperbel”, “Litotes” ! 11.Worin besteht die Eigentümlichkeit des Euphemismus ? 12. Führen Sie Beispiele in der deutschen Sprache und in ihrer Muttersprache an ! 13. Welche Wege der Entstehungt der Euphemismen wissen Sie?


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