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Resilienz 2.0 – Positive Verläufe bei schwersten chronischen psychischen Erkrankungen Beitrag im Rahmen der Fachtagung SGB XII „Von der Langzeitunterbringung.

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1 Resilienz 2.0 – Positive Verläufe bei schwersten chronischen psychischen Erkrankungen Beitrag im Rahmen der Fachtagung SGB XII „Von der Langzeitunterbringung zur gelebten Differenz auf Augenhöhe!“

2 Resilienz, was ist das eigentlich? engl. Resilience = Elastizität, Spannkraft lat. Resilire = zurückspringen, abprallen deutsch = Widerstandskraft / Widerstandsfähigkeit

3 Ein kleiner Ausflug in die Forschungsgeschichte Emily Werner (*1929) Längsschnittstudie auf Kauai. (1955-1999) 698 Kinder wurden über 40 Jahre begleitet. Risikofaktoren potentiell negativ (Armut, Geburtskomplikationen & schwierige familiäre Verhältnisse). Viel wichtiger: 1/3 aller Kinder mit vielen Risikofaktoren entwickelten sich zu vollkommen gesunden und produktiven Erwachsenen -> Resilienz

4 Wichtige Ergebnisse dieser Studie Eine durchschnittliche Intelligenz und ein positives Temperament Eine emotionale Bindung an die Eltern oder Ersatzbezugspersonen Die Unterstützung durch die Gesellschaft

5 Resilienz und chronische psychische Erkrankung?

6 Was wir schon wissen: Ein Großteil der Menschen erholt sich selbst von schweren psychischen Erkrankungen (Farkas, 2013) – 50-66 % erreichen Verbesserungen in folgenden Bereichen: Verringerung der Symptome / Symptomschwere und des Medikamentenbedarfs Verbesserung ihrer sozialen Beziehungen und der Lebensqualität Selbst bei schwersten chronischen psychischen Erkrankungen finden sich eindrucksvolle Stabilisierungsprozesse: – Bsp.: Heimbereich des Klinikum Wahrendorff (2013)

7 Was wir schon wissen: Bedürfnisse von Menschen in einem psychiatrischen Wohnheim (Baer, 2008) Zufriedenheit und Veränderungswillen (Baer, 2008)

8 Was wir schon wissen: Übergeordnete Strukturen Angebote der ambulanten Nachsorge Institutionelle Rahmenbedingungen Einstellung der Gesellschaft zu psychischen Erkrankungen Sozialer Nahraum Sozialer Hintergrund Soziale Unterstützung Stigmatisierungen Art und Qualität familiärer Beziehungen Berufliche Möglichkeiten Individuum Art des Umgangs mit Stress Selbstwirksamkeitserwartung Fähigkeit zum Selbstmanagement Fähigkeit, angemessen mit Gefühlen umzugehen soziale Kompetenzen Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (Aus-)Bildung Besondere Ereignisse in der Biografie Weitere begleitende Erkrankungen Schweregrad

9 Was wir noch nicht wissen: Die gute Nachricht: Auf jede dieser Ebenen kann gezielt positiver Einfluss ausgeübt werden. Die schlechten Nachrichten: Wenig Studien im Bereich der schwersten chronischen psychischen Erkrankungen, vor allem über die Langstrecke und über verschiedene Diagnosen hinweg

10 Hier setzen wir an: Wir fragen uns: Was trägt konkret dazu bei, dass Menschen sich von schwersten chronischen psychischen Erkrankungen erholen? – Welche persönlichen Eigenschaften / Faktoren haben diese Menschen? – Wie ist ihr soziales Umfeld strukturiert? (und wie können Sie davon profitieren?) – Welche Hilfen erhalten sie (privat sowie professionell / therapeutisch)? – Wovon profitierten sie besonders? – Was hält stabil? Und vor allem: Wie können wir die Ergebnisse nutzen, damit auch andere Bewohner / Patienten von diesen Erkenntnissen profitieren können?

11 Wie wir dies herausfinden wollen: Phase 1: Befragung von Experten -Heimleiter, Ärzte, Pflege, Sporttherapie, Arbeitstherapie, Ergotherapie, gesetzliche Betreuer, Vertreter aus dem Gesundheitswesen und natürlich: ehemalige Bewohner -Insgesamt 22 Menschen -März & April, 2016

12 Wie wir dies herausfinden wollen: Erfolgsfaktoren „Das muss aus der Person selbst kommen. (…) Die, die ausziehen wollen und diesen festen Willen haben, die haben dann für sich auch einen Lebensplan.“ „Also ein großer Erfolg ist der Erfolg. Solche Ziele sich zu setzen, die man erreichen kann.“ „Das soziale Netzwerk (…), klare Ziele (…), Tagesstruktur und Beziehungsarbeit. Das sind so die vier Säulen, die ich sehe, die für Erfolgsfaktoren extrem wichtig sind.“ „Nichts destotrotz ist da die Zeit, dass sie hier tatsächlich sich entwickeln können (…) für mich immer noch ein ganz ausschlaggebender Faktor.“ „Alle mit in ein Boot holen.“

13 Wie wir dies herausfinden wollen: Stolpersteine „Weil das Image, die Außenansicht, die Wahrnehmung von einer solchen Einrichtung ist EINDEUTIG. Auch 2016 ist die Psychiatrie kein Kuraufenthalt, sondern das ist eindeutig negativ besetzt.“ „Wenn man dann die ganze Lebensgeschichte wieder erzählen muss. Ja dann, durch den Wechsel, da muss man dann erst wieder Vertrauen fassen.“ „Der eine sagt das und der andere sagt das. Da muss man dann entscheiden, ja, wie gehe ich denn jetzt?“ „Und bitte macht mal aus unserem Frosch einen Märchenprinzen. Und DAS ist natürlich UNGEHEUER belastend für den Menschen, denn es wird etwas von ihm verlangt, was er ganz einfach nicht kann.“

14 Wie wir dies herausfinden wollen: Phase 2: Begleitung der Menschen Ab April 2016 wird jeder Mensch, der aus dem KWD wieder in eine eigene Wohnung zieht mit seinem Einverständnis über 2 Jahre begleitet. Gleichzeitig begleiten wir einen Menschen mit „ähnlichem Profil“, dem es schwieriger fällt, sich zu stabilisieren. Interviews und Fragebögen Zeitplan der Befragungen: 24 Monate Auszug 12 Monate 6 Monate 3 Monate 6 Wochen Vor Auszug

15 Was wollen wir aus den Ergebnissen konkret ableiten? I 1)Optimierung von Behandlungsangeboten auf Basis der Ergebnisse – Entwicklung von psychotherapeutischen Angeboten im Heimbereich – Entwicklung von Trainings zur individuellen Kompetenzsteigerung, in Modulen aufgebaut – Stärkerer Einbezug von den Erfahrungen ehemaliger Bewohner (Peers) in die Arbeit

16 Was wir aus den Ergebnissen konkret ableiten können? II 2) Optimierung der Nachsorge – Spezialisierte Angebote zur ambulanten Nachsorge Entwicklung bedarfsgerechter Angebote der Nachsorge und unterstützender Hilfen auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse. Dies betrifft vor allem: - Art der Leistungen (Wie und wo?) - Inhalt der Leistungen (Was und wer?) - Vernetzung bestehender Angebote

17 Was wir aus den Ergebnissen konkret ableiten können? III 3) Optimierung der Zusammenarbeit – Aufbau von Zusammenarbeit mit Arbeitgebern auf dem 1. Arbeitsmarkt & Ausbildungsinstituten („first place, then train“) – Vernetzung bestehender Angebote, stärkerer Einbezug niedergelassener Fach- und Hausärzte

18 Resilienz 2.0 – Positive Verläufe bei schwersten chronischen psychischen Erkrankungen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! graef-calliess@wahrendorff.de krieger@wahrendorff.de

19 Hintergrundliteratur Amering, M. & Schmolke, M. (2010). Recovery. Das Ende der Unheilbarkeit. Bonn:Psychiatrie Verlag. Baer, N. (2008). Das Aushalten der Realität ermöglicht Entwicklung. Kerbe, Forum für Sozialpsychiatrie, 26 (1), 27-31 Farkas, M. (2013) Recovery in Institutionen verankern. In: C. Burr, M. Schulz, A. Winter& G. Zuaboni (Hrsg.) Recovery in der Praxis. Voraussetzungen, Interventionen. Projekte. Köln: Psychiatrie Verlag, S. 78-89.


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