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MARTINA SPIRGATIS M.A. MIT STIL ÜBERZEUGEN – PROFESSIONELL SCHREIBEN 3. – 5. Juli 2009 INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG E.V. AN DER WISO-FAKULTÄT UNIVERSITÄT.

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1 MARTINA SPIRGATIS M.A. MIT STIL ÜBERZEUGEN – PROFESSIONELL SCHREIBEN 3. – 5. Juli INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG E.V. AN DER WISO-FAKULTÄT UNIVERSITÄT HAMBURG

2 „Schreiben ist folgenreiches Multitasking.“ Dorle Weyers
Wörter, Sätze, Satzkonstruktionen; Nominalstil, Adjektive, Zeiten, Fälle, Umklammerung, Lesefluss,

3 Zum Schluss: Was also ist „guter Stil“?
Die Themen Was möchte ich vermitteln? - Inhalte Wer soll es verstehen? - Zielgruppe(n) Was sind „gute“ Texte? - Verständlichkeit und mehr Textsorten - Zwecke und Merkmale Texte - planen und entwerfen - schreiben (mit einem Ausflug in die Grammatik) - überarbeiten Verschiedenes - Briefe (nach DIN 5008) - s - Texte für das Internet Zum Schluss: Was also ist „guter Stil“?

4 Inhalte Arthur Schopenhauer
„Daher ist nun die erste, ja schon für sich allein beinahe ausreichende Regel des guten Stils diese, dass man etwas zu sagen habe: O, damit kommt man weit!“ Arthur Schopenhauer

5 Inhalte I Aufgaben des Textes Motivation des Textes
Information / Bildung Werbung / Angebot Mahnung / Erinnerung Kontaktaufnahme andere ökonomische Absichten nicht-ökonomische Absichten andere

6 Inhalte II Anlass Verbreitungsgrad Ereignis Jahreszeit anderes
lokal / regional überregional national international

7 Inhalte III In welchem Medium wird der Text präsentiert? Post
Zeitung / Zeitschrift / Hauspost Buch Internetseite ...

8 Zielgruppe(n) „Zu wissen, für wen man schreibt, heißt zu wissen, wie man schreiben muss.“ Virginia Woolf

9 Zielgruppe(n) bestimmen
AdressatInnenkreis? Einzelperson vs. Gruppe(n) bekannt oder unbekannt Gruppe: klein, groß, homogen, heterogen

10 Zielgruppen analysieren
Machen Sie sich ein Bild von Ihren LeserInnen! Vorkenntnisse und Erfahrungen Kontext individuelle Faktoren familiäres und soziales Umfeld

11 Bedingungen für Textverständnis
Vorkenntnisse Kontext Bildung Sprachwissen Fachkenntnisse Lesealter Position, Branche Fachlichkeit

12 Bedingungen für Textakzeptanz
Individuelles Soziales Persönlichkeitsmerkmale Geschlecht Religion Kultur Alter Behinderung anderes Familie Kinder sozialer Status soziales Umfeld anderes

13 Leitfrage - und Antwort
Was soll der Text für die Zielgruppe(n) leisten, was soll er bei den Lesenden bewirken? Bringen Sie die Schnittmenge der Interessen zu Papier. Schreiben Sie das, was den Lesenden und Ihnen gerecht wird.

14 „Die meisten Menschen haben einen heiligen Respekt vor Worten, die sie nicht begreifen können; und betrachten es als ein Zeichen der Oberflächlichkeit des Autors, wenn sie ihn begreifen können.“ Albert Einstein

15 Elemente der Verständlichkeit (modifiziert nach Langer/Schulz von Thun/Tausch)
Einfachheit Wortwahl und Satzbau Gliederung innere Ordnung, äußere Struktur Kürze/Prägnanz Verhältnis Textlänge zu Informationsziel Zutaten wecken Interesse, erleichtern Verständnis

16 Einfachheit Einfachheit ++ + 0 - -- Kompliziertheit
Kompliziertheit einfache Darstellung komplizierte Darstellung kurze, einfache Sätze lange, verschachtelte Sätze nur geläufige Wörter viele ungeläufige Wörter Fachwörter erklärt Fachwörter nicht erklärt konkret abstrakt anschaulich unanschaulich

17 Gliederung / Ordnung Gliederung/Ordnung ++ + 0 - -- Ungegliedertheit
Ungegliedertheit gegliedert ungegliedert folgerichtig, klar zusammenhanglos, wirr übersichtlich unübersichtlich Wesentliches ist von Unwesentlichem gut unterscheidbar keine Unterscheidung von Wesentlichem und Unwesentlichem der rote Faden bleibt immer sichtbar man verliert oft den roten Faden alles kommt der Reihe nach alles geht bunt durcheinander

18 Kürze / Prägnanz Kürze / Prägnanz ++ + 0 - -- Weitschweifigkeit kurz
Weitschweifigkeit kurz zu lang nur das Wesentliche zu viel Unwesentliches gedrängt breit konzentriert abschweifend knapp ausführlich jedes Wort ist notwendig vieles hätte man weglassen können

19 Zusätze Zusätze ++ + 0 - -- keine Zusätze anregend nüchtern
keine Zusätze anregend nüchtern interessant farblos abwechslungsreich gleichbleibend neutral persönlich unpersönlich

20 Beispieltexte bearbeiten
Paragraph 118 BGB Lernhilfe Allgemeine Versicherungsbedingungen Einfachheit Gliederung / Ordnung Kürze / Prägnanz Zutaten Einfachheit Gliederung / Ordnung Kürze / Prägnanz Zutaten Einfachheit Gliederung / Ordnung Kürze / Prägnanz Zutaten

21 Merkmale optimal verständlicher Texte („Hamburger Verständlichkeitsmodell“ nach Langer/Schulz von Thun/Tausch) Einfachheit Gliederung / Ordnung ++ Kürze / Prägnanz Zutaten 0 oder +

22 „Wenn wir etwas mit Mühe lesen, so ist der Autor gescheitert
„Wenn wir etwas mit Mühe lesen, so ist der Autor gescheitert.“ José Luis Borges

23 dagegen Adam Soboczynski
„Jedem, der wachen Auges durch das Internet streift, ist die antiintellektuelle Hetze ... vertraut, die sich gegen angeblich Sperriges richtet, gegen kühne Gedanken, gegen Bildung überhaupt. Man lese nur jene höhnischen Nutzerbeiträge, die sich als Wurmfortsatz unter einem typischen Feuilletonartikel finden. Leser mit technokratisch verschlüsselten Namen ... beklagen regelmäßig ‚akademisch anmutende Wortakrobatik’ und Abgehobenheit eines Artikels. Nicht den Hauch einer Berechtigung hat die Hoffnung, noch auf Leser zu stoßen, die – vielleicht gar leicht verschämt – Unverstandenes als Antrieb begreifen, ihre Bildungs- und Konzentrationsdefizite zu beheben. Ein Autor, der ein bestimmtes Niveau nicht unterschreitet, hat schlechterdings seinen Job nicht gut gemacht, sich einfach nicht durchringen können, sein Schaffen als Dienstleistung für Durchschnittskonsumenten zu betrachten.“ Adam Soboczynski Das Netz als Feind. Warum der Intellektuelle im Internet mit Hass verfolgt wird DIE ZEIT Nr. 22, , S. 45.

24 Was sind „gute“ Texte? Wolf Schneider
„Der gute Text besteht aus saftigem Fleisch mit einer appetitlichen Schale und einem harten Kern. “ Wolf Schneider

25 Elemente guter Texte klare Struktur korrekter sprachlicher Ausdruck
zielgruppenorientiert verständliche Sprache übersichtliche Satzlängen Übereinstimmung zwischen Textsorte, Inhalt und sprachlicher Umsetzung gutes, möglichst interessantes Deutsch angemessenes Layout

26 „Die Probe der Güte ist, dass der Leser nicht zurückzulesen hat
„Die Probe der Güte ist, dass der Leser nicht zurückzulesen hat.“ Jean Paul

27 Textsorten Antrag Bericht / Memo Broschüre Exposé
journalistischer Text Lehrtext literarischer Text Pressemitteilung Protokoll Redemanuskript Werbetext (Anzeige) wissenschaftlicher Text (Geschäfts)Brief Multimediadokument Texte für „interkulturelle“ Kontexte Basics über die wichtigsten Textsorten, Beispiele

28 Textsorten - Zwecke und Merkmale
Antrag Bericht / Memorandum Zweck: (finanzielle) Leistungen einwerben Merkmale - was, wer, warum, wie und wozu? - knapp, präzise, informativ, positiv Merke: Überzeugen, nicht überreden! Zweck: Information über Prozesse, Entwicklungen, Ergebnisse oder Vorhaben Merkmale: - prägnant, sachlich, informativ, einschätzend, beurteilend Merke: konstruktive Selbst- kritik ist durchaus erlaubt!

29 Textsorten - Zwecke und Merkmale
Broschüre Exposé / Konzept Zweck: Neugier wecken, informieren Merkmale: positiv und konkret, spricht Emotionen, Bedürfnisse etc. an Merke: Die Broschüre soll einladen! Zweck: Information über Vorhaben Merkmale: - kurz, strukturiert, verständ- lich, alle wichtigen Infos - Verlagsexposé: Thema, Zielgruppe, Vorhandenes, Konzept, Leseprobe Merke: maximal zwei Seiten!

30 Textsorten - Zwecke und Merkmale
Lehrtext Pressemitteilung Zweck: Vermittlung von Lern- inhalten, Wissensvermittlung Merkmale: - klare Struktur, verständlich, Beispiele, eher korrektes als interessantes Deutsch Merke: Gebrauche gewöhnliche Worte und erkläre schwierige Sachverhalte! (frei nach Schopenhauer) Zweck: Presse über Vorhaben ... informieren, Neugier Wecken Merkmale: - Wichtiges nach vorne! „Wer macht was wann wie wo und warum?“ - 3. Person, kein Passiv, keine Werbung, kein Eigenlob! Merke: Pressemitteilungen müssen journalistischen Wünschen entsprechen!

31 Textsorten - Zwecke und Merkmale
Protokoll Werbetext (Anzeige) Zweck: Dokumentation von Beschlüssen, Information, Merkmale: - Kopf - Gliederung - sachliche Wiedergabe! Verlaufsprotokoll oder Ergebnispr. (mit Abstimmungsergebnis) - Unterschriften Merke: Was im Protokoll steht, gilt als geschehen. Zweck: Neugier wecken, Kaufanreiz schaffen u. ä. Merkmal: spricht Emotionen und Intellekt - knackige Slogans, ungewöhnliche Bilder, Reduktionen auf das Wesent- liche, intelligenter Humor, akzeptab- le Provokation, gekonnte Stilbrüche Merke: gute Werbung ist origi- nell, subtil, konsequent, aber nie plump oder aufdringlich!

32 Textsorten - Zwecke und Merkmale
wissenschaftlicher Text Zweck: Beteiligung am wissen- schaftlichen Diskurs Merkmale: - strukturiert, sachlich - Orientierungshilfen: Inhaltsverzeichnis, Kopfzeilen, Abstract, Überschriften, „advanced organizer“, Marginalien, Zusam- menfassung, Literaturverzeichnis, Anhänge, Glossar Merke: ein wissenschaftlicher Text kann lesbar sein!

33 Schreiben „Oft ist das Denken schwer, indes, das Schreiben geht auch ohne es.“ Wilhelm Busch

34 Ideen sammeln (sich) freischreiben Notizen machen
Zettelkästen, Ordner und Dateien anlegen laut und gemeinsam denken Ideen visualisieren - Clustern, Concept Map ...

35 strukturieren und präzisieren
Strukturen visualisieren – Mind Maps „Elevator pitch“ einmal anders -Technik „an einer Hand abgezählt“ Schreibtisch-Technik: Notizen sichten, sortieren

36 Grammatik: Wörter und Sätze
Wortarten: Substantive, Verben, Adjektive, Adverbien, Präpositionen Pronomen und mehr Semantik: (inhaltliche) Wortbedeutung Syntax: Satzaufbau Satzteile: Subjekt, Prädikat, Objekt und mehr Sätze: Hauptsätze, Nebensätze

37 Grammatik: Zeitformen
Präsens Es schneit. + Partizip Präsens schneiend Imperfekt Gestern schneite es. (falls Schnee getaut ist) Perfekt Gestern hat es geschneit. (falls noch Schnee liegt) + Partizip Perfekt geschneit Plusquamperfekt Vor Jahren hatte es mal geschneit. Futur I Es wird der Schnee sein, der Häuser ... begräbt. Futur II Es wird der Schnee gewesen sein, der die Häuser unter sich begräbt. (lit. Vergangenheit) Die Zahl der Lawinenunglücke wird im Jahr drastisch zugenommen haben. (Zukunft)

38 Der leitende Gedanke der Stilistik sollte sein, dass der Mensch nur einen Gedanken zur Zeit deutlich denken kann, daher ihm nicht zugemutet werden darf, dass er deren mehrere auf einmal denke. Dies aber mutet ihm der zu, welcher solche, als Zwischen-sätze, in die Lücken einer Hauptperiode schiebt.“ Arthur Schopenhauer

39 klarer Textaufbau – Satz für Satz
Hauptaussagen in Hauptsätzen Nebenaussagen in Nebensätzen Nebensätze möglichst hinter Hauptsätzen

40 Texte schreiben losschreiben
3-Schritt-Methode Mindmaps in Worte fassen 7-W-Technik (nicht nur für Pressemitteilungen) Etappen-Technik

41 Wie man‘s macht: Hauptsachen – Hauptsätze Nominalstil Verben
Umklammerungen Funktions- und Streckverben Adjektive Komposita Schachtelsätze „tote“ Substantive positiv schreiben Relation Kausalität Pleonasmen & Tautologien Fremd- und Lehnwörter Tabellen Zeichensetzung Zielgruppenorientierung: z.B. geschlechtergerecht

42 Wie man‘s macht Hauptsachen in Hauptsätzen
Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, die den Anteil alter Menschen an der Bevölkerung in den nächsten Jahren wachsen lässt, wird diese Altersgruppe zunehmend an Bedeutung gewinnen. In den nächsten Jahren wird es immer mehr alter Menschen geben. Die Bedeutung dieser Altersgruppe nimmt also zu.

43 Wie man‘s macht Verben statt Nominalstil (verhindert auch Verwaltungsdeutsch) Der Junge zeigt eine positive Entwicklung. Der Junge entwickelt sich positiv. Im kommenden Jahr wird unser Schwerpunkt im Ausbau des kundenorientierten Marketings liegen. Im kommenden Jahr werden wir unser Marketing ausbauen.

44 Wie man‘s macht Verben: aktiv statt passiv
Seine Anwesenheit wurde von den Freunden begrüßt. Die Freunde begrüßten, dass er da war. aber: Er wurde um sein Geld betrogen. Verben auf –ieren reduzieren ;-) sondieren = erkunden, prüfen präzisieren = näher bestimmen, erläutern organisieren = was ist gemeint? Thesaurus nutzen tabui(si)eren = für tabu erklären, zum Tabu machen reflektieren = bedenken

45 wie man‘s macht Umklammerungen vermeiden
Der Geheimdienst CIA hat Mordpläne gegen den amerikanischen Präsidenten, die von christlichen Fundamentalisten geplant waren und kurz vor der Ausführung standen, aufgedeckt. Christliche Fundamentalisten planten einen Mordanschlag auf den amerikanischen Präsidenten, dies enthüllte jetzt die CIA. Die Fundamentalisten standen kurz vor der Tat.

46 Wie man‘s macht Funktions- und Streckverben umformulieren
in Erwägung ziehen = erwägen Abhilfe schaffen = abhelfen Spreizverben vermeiden Vergegenwärtigen Sie sich bitte, dass ... Machen Sie sich bitte klar, dass ... Bedenken Sie bitte, dass ...

47 Wie man‘s macht Adjektive bewusst einsetzen
zunehmender Mangel oder „fehlt immer mehr“? einkommensmäßig oder „bezogen auf das Einkommen“? schwer oder „schwierig“? erwerbbar oder „zu erwerben“? unerträglicher oder doch nur „unerträglich“? Partizip Perfekt (Mittelwort des Passiv): Die stattgefundene Besprechung ???

48 Wie man‘s macht Komposita: „Silbenschleppzüge“ trennen
Selbsthilfegruppentreffen = Treffen der Selbsthilfegruppe Lernverhaltenskonsequenzenanalyse = Folgen für das Lernverhalten prüfen

49 Wie man‘s macht Schachtelsätze umformulieren
Die Frage, ob sich die Entwicklungen auf dem Geldmarkt, insb. die zurückhaltende Kreditvergabe der Banken, auf die Fähigkeit der Unternehmen, sich Investitionsgüter beschaffen zu können, auswirken werden, findet in der Öffentlichkeit kaum Beachtung. Die Entwicklungen auf dem Geldmarkt haben eventuell Folgen für die Unternehmen: Gerade die zurückhaltende Kreditvergabe der Banken erschwert (den Unternehmen) die Beschaffung von Investitionsgütern. Das Thema findet in der Öffentlichkeit allerdings kaum Beachtung.

50 Wie man‘s macht weg mit „toten“ Substantiven
Inanspruchnahme = Nutzung, benutzen Inbetriebnahme = Einschalten, einschalten Vergegenwärtigung = (sich) ins Gedächtnis rufen, (sich) bewusst machen Zurschaustellung = Vorführung, vorführen, Ausstellung, ausstellen

51 Wie man‘s macht positiv schreiben (und kritisch denken)
nicht gut / ungut = schlecht Unkosten = Kosten zu keiner Zeit = stets / immer negative Steigerung = Senkung nicht unhässlich = gemeint ist: hübsch/schön

52 Wie man‘s macht Relationen
Die Hausangestellte holte den Anzug des Direktors, den sie reinigen wollte, aus dem Schrank. Die Hausangestellte holte den Anzug des Direktors zum Reinigen aus dem Schrank. Studentin sucht Zimmer mit Bett, in dem sie Nachhilfe geben kann. ???

53 Wie man‘s macht Kausalität
Der Regen war schuld daran (ursächlich dafür), dass die Bäche über ihre Ufer traten. Die Eskalation der Gewalt forderte Opfer. Mit der Gewalt nahm die Zahl der Opfer zu. Im Seminarraum herrschte gedankliche Finsternis. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten der Dozentin gedanklich nicht folgen.

54 Wie man‘s macht Pleonasmen / Tautologien vermeiden
schwere Verwüstungen = Verwüstungen neu renoviert = renoviert dicke Trosse = Trosse Erlaubnis, den Raum betreten zu dürfen = Erlaubnis, den Raum zu betreten Fähigkeit, englisch sprechen zu können = Fähigkeit, englisch zu sprechen

55 Wie man‘s macht Fremd- und Lehnwörter bewusst einsetzen
kleines Detail = Einzelheit aufokroyieren = oktroyieren / aufzwingen DIN-Norm = DIN od. DI-Norm od. Deutsche Industrienorm aufs Trapez / aufs Tablett bringen = aufs Tapet bringen korrekt übersetzen Inauguraladresse? Rede zur Amtseinführung fremde Wörter, deutsche Regeln Cappucinos, due Cappuccinis? Zwei Cappuccino

56 Wie man‘s macht Tabellen statt Wortknäuel
Sorgen Sie bei der Zollkontrolle bitte dafür, dass eine Kontrolle Ihres Ausweis, Ihres Tickets, Ihres Gepäcks und Ihres Handgepäcks seitens unserer Beamten zügig erfolgen kann. Wir möchten die Zollkontrolle zügig durchführen und Ihnen so Wartezeiten ersparen. Bitte halten Sie daher folgendes bereit: - Ausweis - Ticket - Gepäck - Handgepäck

57 Wie man‘s macht Zeichensetzung: Kommafehler vermeiden
Der Zug überfuhr die Kuh, die auf dem Bahnsteig stand und entgleiste. Der Zug überfuhr die Kuh, die auf dem Bahnsteig stand, und entgleiste. Möglichkeiten der Zeichensetzung nutzen Semikolon (;) Doppelpunkt (:) Gedankenstrich (−)

58 Wie man‘s macht Zielgruppenorientierung: geschlechtergerecht
unterscheiden Der Wähler = die Wählerinnen und Wähler neutrale Oberbegriffe wählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter = Angestellte, Belegschaft Studenten = Studierende Teilnehmerliste = Teilnahmeliste Bürgersteig = Gehweg Verben nutzen Preisträger sind Klaus und Petra = den Preis erhalten Klaus und Petra

59 Mit Farben arbeiten I (modifiziert nach Förster 2008)
Wort-Beispiele Funktion Farbe Sachverhalt, Zahl, Vorhaben; differenziert, ergiebig, exakt, groß, logisch, plausibel Informationsfunktion (nüchtern, sachbezogen) blau Qualität, Wert, Sparsamkeit; anerkannt, beständig, erfahren, korrekt Garantiefunktion (konservativ, wertorientiert) grün Anregung, Impuls, Unabhängig-keit; aktiv, bunt, frech, impulsiv, lustig, quirlig Erlebnisfunktion (lebendig, erlebnisbezogen) gelb Freude, Gefühl, Herz, Schmerz; abgerundet, angenehm, gemütlich, nah, hilfsbereit Kontaktfunktion (emotional, kontaktorientiert) rot

60 Mit Farben arbeiten II Anwendungen
zielgruppenorientierte Textentwicklung Prüfung: Übereinstimmung von Begriffen und Botschaft? bei heterogenen Zielgruppen: Ausgewogenheit der Begriffe?

61 Texte überarbeiten E. A. Rauter
„Um kurze Sätze schreiben zu können, muss man erst gearbeitet haben. In langen Sätzen bleibt die Unwissenheit des Autors leicht verborgen – ihm selbst und dem Leser.“ E. A. Rauter

62 Texte überarbeiten Tatort-Technik Schreiben für die Ohren
Rückerzähl-Technik Abschreib-Technik Textverwandlungs-Technik und selbstverständlich Korrektur lesen lassen

63 Sprachliche Vielfalt? Thesaurus Synonym-Wörterbücher
3500 Wörter - unsere Umgangssprache 100 Wörter - Fundus von 50% aller Brieftexte 50 Wörter - die meistgebrauchten (45% jedes Textes) Thesaurus Synonym-Wörterbücher „No-Go“-Wörterlisten

64 „Was immer du schreibst – schreibe kurz, und sie werden es lesen, schreibe klar, und sie werden es verstehen, schreibe bildhaft, und sie werden es im Gedächtnis behalten.“ Joseph Pulitzer

65 Briefgestaltung nach DIN 5008
Der Adressat: akkurat mit allen Titeln Persönlich? dann „persönlich“ Ins Ausland: dann aber richtig! Informationsblock: „Ihr Zeichen ...“ Betreff ohne Betr. Absätze ja, Einzüge nein freundliche Grußformel Pflichtangaben beachten Hovemann

66 E-Mails (in der Geschäftskorrespondenz)
Regeln der Geschäftskorrespondenz beachten AbsenderIn (mit Vornamen) erkennbar Rechtschreibfehler sind unprofessionell! Verzicht auf saloppen Ton oder smileys Verzicht auf Formatierungen Verzicht auf Anhänge (ggf. Verweis auf Website zum Download); falls Anhänge: pdf oder rtf Grußformel ist unerlässlich komplette Signatur ist Pflicht!

67 Texte für das Internet „Überfliegbarkeit“
serifenlose Schrift, fett statt kursiv leads, teaser, cliffhanger Ausgänge ermöglichen wenig links im Text Suchmaschinenoptimierung Papierdokumente aufbereiten, nicht umformatieren lange Texte: Druckversion als pdf

68 Texte für interkulturelle Kontexte
kulturelle, sprachliche, religiöse Unterschiede! Lesegewohnheiten! Verständlichkeit! Standards u. Normen des Ziellandes! Translation Localization Globalization

69 Das Layout konsistent und zurückgenommen
Schriftarten, -größen, -farben Hervorhebungen Anordnung hilfreich bis notwendig: ein Style Guide (Schriften, Farben, Sprachregelungen etc.)

70 modifiziert nach Fritz R. Glunk
So wäre guter Stil also Feingefühl, Liebenswürdigkeit und freundlicher Umgang mit unseren Leserinnen und Lesern. modifiziert nach Fritz R. Glunk

71 Literaturliste (nur eine kleine Auswahl)
Baumert, Andreas (2008): Professionell texten. Grundlagen, Tipps und Techniken, 2., vollständig überarbeitete Auflage, München (Beck-Wirtschaftsberater im dtv) Förster, Hans-Peter (2009): Texten wie ein Profi. Ein Buch für Einsteiger und Könner, 10., aktualisierte Auflage, Frankurt/M. (Frankfurter Allgemeine Buch) Franck, Norbert (2006): Erfolgreich schreiben, Frankfurt/M. (Fischer tb) Gaßdorf, Dagmar (1996): Das Zeug zum Schreiben. Mit Stilblüten zum Schmunzeln und Übungen zum Bessermachen, Bonn (ZV-Zeitungsverlag) Glunk, Fritz R. (1994): Schreib-Art. Eine Stilkunde, München (dtv) Häusermann, Jürg (2005): Journalistisches Texten. Sprachliche Grundlagen für professionelles Informieren, 2., aktualisierte Auflage, Konstanz (UKV) Hovermann, Eike (2007): Briefe & s gestalten nach DIN. Die kommentierte DIN 5008, 3., überarbeitete Auflage, Hannover (humboldt) Langer, Inghard / Schulz von Thun, Friedemann / Tausch, Reinhard (2006): Sich verständlich ausdrücken, 8. Auflage, München/Basel (reinhardt) Perrin, Daniel / Rosenberger, Nicole (2008): Schreiben im Beruf. Wirksame Texte durch effiziente Arbeitstechnik, Berlin (Cornelsen pocket business) Reiners, Ludwig (2003): Stilfibel, 33. Auflage, München (dtv) (Original 1951) Schlote, Axel (2007): Treffsicher texten. Briefe, Reden und andere Texte lebendig und stilvoll formulieren, 2. Auflage, Weinheim und Basel (Beltz) Schneider, Wolf (2001): Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil, 10., überarbeitete Taschenbuchausgabe, München (Goldmann – Mosaik) Sick, Bastian (2009): Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache (Die Zwiebelfisch-Kolumnen), Folgen 1-3, Köln (Kiepenheuer und Witsch) ders.: Die Zwiebelfisch-Kolumne: (letzter Zugriff ) Weyers, Dorle (2005): Klare Worte für Verein & Co. Besser schreiben – mehr bewirken, Bonn (Stiftung Mitarbeit)


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