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Fehler- und Fehlerkorrektur

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Präsentation zum Thema: "Fehler- und Fehlerkorrektur"—  Präsentation transkript:

1 Fehler- und Fehlerkorrektur
Mündliche und schriftliche Korrekturverfahren

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3 WAS BEDEUTET KORRIGIEREN?
Nein! Wie oft habe ich das schon erklärt? Falsch! Falsch! Du hast wieder keine Ahnung! Sag das jetzt richtig! Quatsch! Fehler zu korrigieren ist eine sehr komplexe Tätigkeit, die mehrere Handlungen beinhaltet. Korrigieren ist nicht: a. Evaluieren b. Fehler zu ignorieren c. Handeln bevor die Fehler überhaupt auftreten d. Tadeln Warum?

4 DIE SCHRIFTLICHE KORREKTUR
Versetzt euch in eure Zeit als Lernende zurück. Wie waren die schriftlichen Korrekturen eurer Lehrer? Habt ihr mit den Korrekturen etwas anfangen können? Habt ihr sie gründlich angeschaut? Und jetzt zu euch als Lehrende heute: Wendet ihr ähnliche Korrekturverfahren an wie damals eure Lehrer? Warum? Wie korrigiert ihr normalerweise? Wie markiert ihr graphisch (z.B. Farben, Zeichen oder Symbole, etc.) die Fehler?

5 Wie korrigiert ihr? Wenn ihr korrigiert, hebt ihr auch gelungene Elemente oder nur Fehler hervor? Gebt ihr auch positive Rückmeldungen? Berücksichtigt ihr, welche Wirkung eure Korrekturen auf den Lernenden haben werden? Welche Arbeiten bekommen von euch mehr Aufmerksamkeit, die guten oder die schlechten? Sagt ihr auch etwas Positives über schwache Arbeiten?

6 Welche Lehreräußerungen sind akzeptabel?
1. "Aus Fehlern wird man klug." 2. "Dass du das immer noch nicht weißt, zeigt, dass du bei meiner Erklärung damals nicht richtig zugehört hast." 3. "Wir alle machen Fehler, ich als Lehrerin auch. Das sind nur andere als die, die ihr macht, aber dafür lerne ich ja auch schon länger Deutsch." 4. "Das Perfekt sitzt ja immer noch nicht bei euch. Also – das werden wir jetzt üben und üben und üben – auch wenn's euch zum Hals raus hängt. Für viele Lehrer gelten Fehler auch heute noch als Dokument der Dummheit oder der Faulheit des Lernenden. Trotz eleganter und verständlicher Erklärung und trotz intensiver Übung eines grammatischen Phänomens machen Lernende immer wieder Fehler, sobald sie die Form kommunikativ benutzen wollen! Lehrerinnen und Lehrer vor allem in der Schule bestrafen das dann mit schlechten Noten. Überhaupt hängt die Notengebung in der Schule weitgehend davon ab, wie fehlerfrei eine Arbeit oder eine Äußerung ist. Diese Einstellung zum Fehler ist nicht auszurotten, obgleich wir es heute besser wissen. Der Fehlerbegriff, der ihr zu Grund liegt, stammt noch aus der behavioristisch fundierten "Audiolingualen Methode" der sechziger Jahre, wo man glaubte, dass intensiver "Drill" von Satzmustern (pattern) dazu führen muss, dass sie automatisch und fehlerfrei abrufbar werden. Wer etwas nicht konnte, hatte es eben nicht gut genug geübt.

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8 Korrekturverhalten der Lehrer
Selbstkorrektur Direkte Korrektur Der L bestätigt, was gesagt wurde und verwendet in der Bestätigung die richtige Form. (indirekte Korrektur) Der L benutzt nonverbale Hilfen. Der L lässt die Korrektur mehrere Male wiederholen „Unter Korrektur ist jede Reaktion auf eine Äußerung zu verstehen, die mangelndes Einverständnis mit ihr aufweist.“

9 Aufforderung zur Selbstkorrektur oder Korrektur durch den Lehrer
Der Lernende muss über seine Äußerung nachdenken Die Korrektur wird evtl. besser behalten. Erfolgserlebnis des Lernenden nimmt lange Zeit in Anspruch kürzer lenkt evtl. nicht von der inhaltlichen Ebene des Gesprächs ab. kann eher beiläufig erfolgen tritt häufig nicht ins Bewusstsein

10 Was ist ein Fehler? Welcher Definition stimmt ihr zu?
Ein Fehler ist eine Abweichung vom Sprachsystem. Ein Fehler ist eine Abweichung von der geltenden linguistischen Norm. Ein Fehler ist ein Verstoß dagegen, wie man innerhalb einer Sprachgemeinschaft spricht und handelt. Ein Fehler ist das, was ein Kommunikationspartner nicht versteht. Ein Fehler ist das, was ein Muttersprachler nicht versteht. Ein Fehler ist das, was gegen Regeln in Lehrwerken und Grammatiken verstößt. Ein Fehler ist das, was ein Lehrer als Fehler bezeichnet. Ein Fehler ist das, was ein Muttersprachler in einer bestimmten Situation nicht sagen oder tun würde. Ein Fehler ist das, was gegen die Norm im Kopf des Lehrers verstößt. Fehler sind relativ. Was bei einer Lerngruppe in einer bestimmten Unterrichtsphase als Fehler gilt, wird bei einer anderen in einer anderen Phase toleriert.

11 Was ist ein Fehler? 1: Korrektheit
Ein Fehler ist eine Abweichung vom Sprachsystem. 2: Verständlichkeit Ein Fehler ist das, was ein Kommunikationspartner/Muttersprachler nicht versteht. 3: Situationsangemessenheit Ein Fehler ist das, was ein Muttersprachler in einer bestimmten Situation nicht sagen oder tun würde.  4: Unterrichtsabhängige Kriterien Ein Fehler ist das, was gegen Regeln in Lehrwerken und Grammatiken verstößt. 5: Flexibilität und Lernerbezogenheit Fehler sind relativ. Was bei einer Lerngruppe in einer bestimmten Phase als Fehler gilt, wird bei einer anderen in einer anderen Phase toleriert.

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13 Diagnose im engeren Sinne: Wer oder was hat den Fehler verursacht?
Interferenzfehler (Einfluss der Muttersprache: sie 'mischt sich ein' in die Zielsprache): Einfluss der Zielsprache: Analogiefehler, Übergeneralisierung Vereinfachungsstrategien Sprachliche 'Fertigteile' Kreative Fehler, Hypothesen testen Versprecher "Reden ist Schweigen, Silber ist Gold." Individuelle Fehler ("Hier werden Sie geholfen.") Aus der Kommunikationssituation resultierende Fehler, Kompensationsstrategien (z.B. für unbekannte Wörter) Aus Unkenntnis soziokultureller Differenzen resultierende Fehler Aus Unkenntnis textueller Normen resultierende Fehler (Briefköpfe, Anreden, Abschiedsformeln; Fehlerursachen  Einfluss der Muttersprache oder anderer (Fremd-) Sprachen – Interferenz     In Tschechien gibt es zu wenig Kommunikationen. Deswegen gibt es so oft Staus und Unfälle.      Einfluss von Elementen der Fremdsprache selbst: Übergeneralisierung: Ausweitung einer Kategorie oder Regel auf Phänomene, auf die sie nicht zutrifft.     Eine Muh! Regularisierung: ein unregelmäßiges Phänomen wird zu einem regelmäßigen gemacht.     Ich gehte in Prag zur Schule. Simplifizierung: Vereinfachungen, Gebrauch nichtflektierter oder –konjugierter Formen, Vermeidung von komplizierten Strukturen.     Wenn ohne Fahrschein fahren, dann muss zahlen.  Einfluss von Kommunikationsstrategien:     Verfahren, die ein Lerner benutzt, um eine kommunikative Aufgabe zu erfüllen. Beispiel: Das Wort ist nicht bekannt Umschreiben Gestik/Mimik Jemanden um Hilfe bitten Andere Fremdsprache benutzen Neues Wort bilden

14 Fragebogen zur mündlichen Fehlerkorrektur im DaF-Unterricht
1 Es ist wichtig, dass man Fehler zu vermeiden versucht. 5 O völlig einverstanden 4 O einverstanden 3 O keine Meinung 2 O nicht einverstanden 1 O gar nicht einverstanden 2 Ein Fehler verschwindet nicht von selbst. Ein Fehler ist wie ein Virus, das andere SchülerInnen anzustecken vermag.   3 Alle Fehler sollten korrigiert werden, damit SchülerInnen sich darüber im Klaren sind, was richtig und was falsch ist. Es darf keine Verwirrung geben. 5 O völlig einverstanden 4 O einverstanden 3 O keine Meinung 4 Alle Fehler sollten korrigiert werden, sowohl bei Grammatikübungen wie auch bei freien Sprechübungen. Auch Fehler in Bezug auf für die SchülerInnen noch unbekannten Lehrstoff sollten korrigiert werden. 5 Eigentlich sollten alle Fehler korrigiert werden, aber dies ist in der Praxis unmöglich. 6 Ich halte es für wichtig, dass man bei der Fehlerkorrektur immer explizit sagt, was falsch ist, und nachher natürlich auch, was richtig ist. 7 Bei der Fehlerkorrektur braucht die Lehrkraft die fehlerhafte Schüleräußerung nur korrekt zu wiederholen und auf diese Weise den Fehler implizit zu korrigieren.

15 Mündliche Fehlerkorrektur
Verbale Arten: Vorsicht! Nicht Faulkeit, sondern Faul... Wie ist das mit den Wechselpräpositionen? Denk daran, was wir gestern geübt haben! Aufsteigen? Das ist nach oben! Aber du willst doch den Zug verlassen? Nonverbale Arten: Kopfschütteln, Naserümpfen, Zeigefinger Nonverbale Signale für Umlaute, Wortstellung, Vergangenheit Abschließend: Wahren Sie die Gefühle Ihrer Schüler! Versuchen Sie (bei mündlichen Korrekturen) viel über nonverbales Verhalten zu steuern! Verstehen Ihre Schüler Ihre Korrekturen? Können sie sie verarbeiten?

16 Witze Fragt der Deutschlehrer seine Schüler: "Wer kann mir sagen, ob es der Monitor, oder das Monitor heißt?" Antwortet Fritzchen: "Wenn Moni ein Tor schießt, heißt es das Monitor." Zwei Deutschlehrer treffen sich am See: Genitiv ins Wasser! - Keine Sorge. Ist es Dativ? Ein Deutschlehrer, ein Physiker und ein Mathematiker übernachten in einer Blockhütte. Plötzlich brennt es. Der Lehrer wacht auf, sieht, dass es brennt, läuft raus und überlebt. Der Physiker wacht auf, ist von diesem Phänomen begeistert und stirbt in den Flammen auf der Suche nach dem Thermometer. Der Mathematiker wacht auf, sieht den Feuerlöscher und schläft weiter, denn es existiert eine Lösung. Ein Deutschlehrer im Restaurant. Er zeigt dem Ober die Speisekarte wo ‘Omelet’ steht und meint: „Omelett mit zwei ‘t’!“ Der Ober geht in die Küche: „Ein Omelett und zwei Tee...“ Der Deutschlehrer trägt vor: "Ich gehe, du gehst, er geht, wir gehen, ihr geht, sie gehen. Fritzchen, kannst du mir sagen, was das bedeutet?„ "Tja, Ich würde sagen, alle sind weg!"

17 Codex des Korrigierens bzw. der Fehlerbehandlung bei mündl. & schriftl
Codex des Korrigierens bzw. der Fehlerbehandlung bei mündl. & schriftl. Leistungen Fehler vermeiden oder verhindern wollen Fehler ignorieren Fehler durchkorrigieren Ungeduld Fehler als Inkompetenz interpretieren Lernende bloßstellen sich über Fehler lustig machen Redefluss ständig unterbrechen weitschweifige Erklärungen geben zu Fehlern ermutigen Hilfe zur Selbsthilfe geben lernerzentriert korrigieren (Absprachen treffen) systematisch korrigieren (mit konsistentem Korrektursystem) unterstützend korrigieren (beiläufig, nonverbal, aber explizit) phasenadäquat korrigieren (kognitive / automatisierende / kommunikative Phase anders behandeln) möglichst unmittelbar korrigieren angemessene Erklärungen geben klares feedback geben Zur Korrektur generell (schriftlich und mündlich) Wichtiger 1. Schritt: Einstellungen der L ändern! Positive Seiten am F sehen: + F = natürliche Begleiterscheinung des Lernprozesses F = Mut zum Experimentieren mit Sprache / zur Kreativität F = Indikator für Lernprozesse / Stadien / Vermittlungserfolge / Selbständigkeit des Lernwegs / ... F = Anlass für lernerorientierte Hilfen (Erklärungen) F = Anlass, den eigenen Unterricht zu überprüfen Fazit: Fehler und Korrektur thematisieren, Einstellungen zum Fehler diskutieren und veränderen Korrekturkompetenz aufbauen

18 Nathalie H.-Krause Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
So werden wir in Zukunft beim Fehlerkorrigieren keine Fehler mehr machen…


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