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Veröffentlicht von:Elsie Bormann Geändert vor über 10 Jahren
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Verläßlichkeit von offenen Computersystemen 2. Vorlesung
2-stündige Vorlesung im WS 2005/2006 Nr anrechenbar für Datenschutz und Datensicherheit Vortragender: Peter Fleissner, o.Univ.-Prof. DI. Dr.-techn.
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die drei nächsten Termine
• Montag, , 18:00 -19:30 EI 8 • Montag, , 18:00 -19:30 EI 8 • Montag, , 18:00 -19:30 EI 10 !!! (für die weiteren siehe TUWIS bzw. weblog)
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Organisatorisches zur LVA
Auf unserem Server gibt es ein weblog mit allen organisatorischen Ankündigungen unter Skripten und Präsentationen zur Vorlesung können von dort heruntergeladen werden. Auf dieser website können zu ausgewählten Themen Diskussionen geführt und Anfragen an den Vortragenden gestellt werden
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Hinweis: Verleihung der österreichischen Big Brother Awards
Zeit: 25. Oktober 2005, 21 Uhr Ort: Theater im Rabenhof, 1030 Wien, Rabengasse 3 Regie: Hubsi Kramer Details siehe
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Und los geht’s....
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...mit einer Standortbestimmung
Wo befinden wir uns? Wo gehen wir hin? Was ist das Problem? Was sollen wir tun?
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Wo befinden wir uns? Wenn wir diese Frage beantworten wollen, müssen wir vorher wissen, was sie bedeutet “Wo” ist offensichtlich nicht räumlich gemeint (physikalisch), diese Antwort wäre leicht zu geben Die Frage zielt darauf ab, wie der Entwicklungsstand unserer Gesellschaft beschaffen ist Sie verweist auf einen möglichen dynamischen Prozess – Gesellschaft wird als veränderlich angesehen, in quantitativer und qualitativer Hinsicht Welche Massstäbe haben wir zur Messung des Entwicklungsstandes zur Verfügung?
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Welche Maßstäbe zur Messung des Entwicklungsstandes?
Wenn wir die Frage nach den Maßstäben beantworten wollen, müssen wir vorher wissen, was sie bedeutet Die Frage impliziert die Vergleichbarkeit zwischen einem idealtypischen Konstrukt und dem, was wir als Realität sehen Die Maßstäbe dürfen nicht zu spezifisch, sondern müssen auf relativ allgemeinem Niveau sein Die Maßstäbe beinhalten eine Orientierung (höher, niedriger) im Gegensatz zur bloßen Richtung Die Maßstäbe haben evolutionären Charakter
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(Verkünstlichung) (Vermenschlichung) Zwei Massstäbe
Der Grad der Effektivierung (Verkünstlichung) und das Niveau der Humanisierung (Vermenschlichung) der jeweiligen Gesellschaft
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Effektivierung (1 aus 2) “Steigerung der Virtuosität der Menschen im Umgang mit (erster und zweiter) Natur” Entwicklung der Produktivkräfte der Menschen Naturstoff wird in Humanstoff umgewandelt, der für die Menschen nützlich ist -> Transformation der vorgefundenen Natur nach menschlichen Bedürfnissen Vorhandene Güter und Dienste werden mit immer weniger direktem Arbeitsaufwand erzeugt Innovationen weiten den Möglichkeitsraum menschlicher Produktion und Konsumtion aus Prozessinnovationen Produktinnovationen
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Effektivierung (2 aus 2) Wachstum der Produktivität der Arbeit durch
kumulative Übertragung menschlicher Arbeitsfunktionen auf die Maschinerie und institutionelle und organisatorische Veränderungen Folge: Veränderungen der Arbeitsweise und Lebensweise der Menschen Naturwissenschaft und Technik unterstützen den Prozess der Effektivierung, aber auch institutionelle Innovationen
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Humanisierung (1 aus 2) “Herausbildung des allseitig entwickelten Individuums in Frieden und Freiheit durch wechselseitige Hilfe auf gesellschaftlicher Grundlage” Dimensionen der Humanisierung: Teilhabe an gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen Menschen- und Bürgerrechte Frieden Demokratie Gerechtigkeit Freiheit Menschenwürdiges Leben
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Humanisierung (2 aus 2) Notwendigkeit der Herausbildung der ganzen Menschheit als einem handlungsfähigen Subjekt der Geschichte, letztlich durch bewußte und demokratisch-partizipative Gestaltung der einzelnen Gesellschaften vor dem Hintergrund einer intakten Biosphäre Notwendigkeit der Sicherung des Erreichten durch Festschreibung in sanktionsfähigen Normen Notwendigkeit der Entwicklung von nachhaltigen Formen menschlichen Zusammenlebens (insbesondere unter den Bedingungen zunehmender Globalisierung und wachsender Migration)
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Stufen der Effektivierung
Methodische Vorgangsweise Analyse: Durch Abstraktion (Weglassen) der unwesentlichen Charakteristika Absteigen vom unmittelbar Vorgefundenen zum (für die Fragestellung) Wesentlichen… … und wieder zurück Synthese: Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten durch Anreicherung des Begriffs, der untersucht wird Motivation Gewinnen von Einsichten, Verbesserung des Verständnisses
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Empirischer Ausgangspunkt: der arbeitende Mensch
Methodischer Ausgangspunkt: Analyse und Synthese
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Abstraktion von allen oberflächlichen Merkmalen, bis das Wesentliche übrigbleibt…
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Abstraktion von allen oberflächlichen Merkmalen, bis das Wesentliche übrigbleibt…
Ist das Wesentliche gefunden, wird schrittweise das Konkrete synthetisiert
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…und dabei der Begriffinhalt verständig rekonstruiert
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Befund: Mensch ist ein werkzeugerzeugendes und - verwendendes Wesen…
…das im Lauf der Geschichte das Werkzeug und damit sich selbst verändert
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Einige Stufen der Effektivierung
Werkzeuggebrauch Mechanisierung Informatisierung Automatisierung Vernetzung Anmerkung: Dies ist nur ein Effektivierungsstrang unter mehreren, wie z.B. Feuergebrauch, Anwendung von Biotechnologie, Chemisierung, Elektrifizierung
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Werkzeuggebrauch Charakteristik: Mensch führt das Werkzeug und bringt die Energie auf, die seine Anwendung erfordert. Seine Fähigkeiten werden erweitert und verstärkt, sein Wirkungsfeld wird erweitert (sehr früh durch Tiere und Wasserkraft ersetzt) (Anmerkung: Der Mensch ist charakterisierbar als werkzeugherstellendes Wesen) Beispiele für Werkzeuge: Faustkeil, Speer, Nähnadel, Hammer, Zange Zum Werkzeuggebrauch gehört auch das Werkstück
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Werkzeuggebrauch Abstraktion, dargestellt als Blockschaltbild: Mensch
Arbeitsgegenstand
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Mechanisierung Zentrale technologische Struktur ist die
Arbeitsmaschine (oder Werkzeugmaschine) übernimmt Arbeitsfunktionen des Menschen und überträgt sie auf die Maschine (Energieaufbringung, Werkzeugführung und Werkstückplazierung, geistige Leistungen) Effekte Steigerung der Arbeitsproduktivität Verbesserung der Arbeitssicherheit Präzision und Einheitlichkeit erhöht Qualitätssteigerung Massenproduktion Abbau körperlicher Arbeit, neue Stressformen Neue Anforderungen an Qualifikation/Ausbildung
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Mechanisierung 1 Abstraktion, dargestellt als Blockschaltbild:
Verwandlung des Werkzeugs in die Werkzeugmaschine Mensch Werkzeug- maschine Arbeitsgegenstand Mensch Werkzeug Arbeitsgegenstand Antriebsmaschine Transmissions- mechanismus Werkzeug Werkzeugmaschine
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Mechanisierung 2 Menschen treten aus dem unmittelbaren Produktionsprozess heraus Überwachende und planende Tätigkeiten nehmen zu Beginn der industriellen Revolution Antriebsmaschine Transmissions- mechanismus Werkzeug Werkzeugmaschine
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Informationsverarbeitende Maschinerie 1
Neuer Maschinentyp erlaubt weitere Übertragung menschlicher Arbeitsfunktionen auf die Maschinerie, und zwar Tätigkeiten des Wahrnehmens (Sensorik) des selektiven Entscheidens (Informationsverarbeitung) und der Vergegenständlichung von Entscheidungen (Aktorik) Sensor Informations- verarbeitung Aktor Informationsverarbeitende Maschinerie
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Informationsverarbeitende Maschinerie 2
ermöglicht zwei neuartige Effektivierungsformen Automatisierung der materiellen Produktion Vernetzung der Menschen und Maschinen im globalen Maßstab -> technische Basis für digitale Medien Beispiele: Internet, Mobilkommunikation Sensor Informations- verarbeitung Aktor Informationsverarbeitende Maschinerie
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a) Automatisierung 1 Automat Sensor Informations- verarbeitung Aktor
Automat = Werkzeugmaschine plus informationsverarbeitende Maschinerie Beginn der wissenschaftlich-technischen Revolution Automat Sensor Informations- verarbeitung Aktor Informationsverarbeitende Maschinerie Antriebsmaschine Transmissions- mechanismus Werkzeug Werkzeugmaschine
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a) Automatisierung 2 Produktion kommt (fast) ohne Menschen aus, aber:
Arbeitslosigkeit Geringerer spezifischer Energieverbrauch, aber: Reboundeffekt Produktion ist immer weniger an Parameter des menschliche Lebensraums gebunden, daher: Miniaturisierung Beschleunigung Der Reichtum der menschlichen Gesellschaft wächst im Durchschnitt, aber: Die Verteilung der Vermögen und der Einkommen ist ungleich
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b) Vernetzung Drastische Reduktion der Kommunikations, Informations- und Organisationskosten (aller Formen von Transaktionskosten) Synergieeffekte durch weltweite Nutzung lokalen Wissens Neue Anwendungen durch Teilintegration mit traditionellen Medien (Internettelefonie, iPod, Video on demand etc)
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Die Zukunft der Effektivierung?
Life Sciences (Medizin, Gentechnologie, Biotechnologie) Die ganze spanabhebende und verformende Technologie kann neu gestaltet werden, indem an Stelle der von aussen kommenden mechanischen oder chemischen Bearbeitung der Arbeitsgegenstand komplex genug wird, um sich selbst gestalten zu können (Automorphie) Materialtechnologien (Nanomaschinen, fabricator) Energie- und Umwelttechnologien Die evolutionäre Maschinerie zeichnet sich ab
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Stufen der Humanisierung im europäischen Rückblick
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Stufen der Humanisierung im europäischen Rückblick 1
Methodische Grundlage: Wer kann sich das Mehrprodukt der Gesellschaft aneignen und auf welcher technischen und politischen Basis? Mehrprodukt: jenes Produkt gesellschaftlicher Arbeit, das nicht zur einfachen Reproduktion der Gesellschaft dient Reproduktion: Ersatz verbrauchter Güter auf gleichem Niveau wie vorher Aneignung von gesellschaftlichem Reichtum in Form von Gütern, Diensten, Geld- oder Sachleistungen
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Stufen der Humanisierung im europäischen Rückblick 2
Urgesellschaft Gemeinsame Aneignung, wenn überhaupt ein Mehrprodukt vorhanden war Sklavenhaltergesellschaften Sklaven als sprechendes Werkzeug, eigentumslos Feudalismus Leibeigene an Boden gebunden, Zehent, Fronarbeit Sozialismus Partei und Staat verwalten Mehrprodukt Kapitalismus Doppelt freie Arbeiter, Löhne, Gewinne, Kommodifizierung aller Lebensbereiche, Globalisierung
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Effektivierung versus Humanisierung
Kapitalismus: Effektivierung auf Kosten von Humanisierung Mangelnde Humanisierung führt zu verlangsamter Effektivierung Sozialismus: Humanisierung ohne Effektivierung Mangelnde Effektivierung zerstört Humanisierungsmöglichkeiten Gesucht: Eine Gesellschaft, in der Effektivierung zugunsten von Humanisierung betrieben wird
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit. meine e-mail: peter. fleissner@igw
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! meine und nochmals die website:
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