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Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GERS)

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Präsentation zum Thema: "Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GERS)"—  Präsentation transkript:

1 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GERS)
John Trim, Brian North, Daniel Coste, und Joseph Sheils. Europarat. Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Berlin: Langenscheidt, (

2 Was ist der GERS? (1) Publikation der Modern Languages Division des Europarates für alle, die professionell im Bildungsbereich tätig sind Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses GERS: Entstanden aus der Zusammenarbeit zahlreicher ExpertInnen für das Lehren von Sprachen in ganz Europa und darüber hinaus; der zweite Entwurf wurde bereits 1996 in Englisch und Französisch herausgegeben; jetzt in vielen verschiedenen Sprachen erhältlich (z.T. auch als Download von der Homepage des Europarates) Der GERS bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte des Sprachenlernens und -lehrens sowie des Beurteilens; es ist wichtig, das Dokument in seiner Gesamtheit zu sehen, und es sollte nicht auf die gemeinsamen Referenzniveaus reduziert werden (die z.B. Referenzmodell für das Europäische Sprachenportfolio oder die Bildungsstandards Fremdsprachen sind)

3 Wozu dient der GERS? Umsetzung der Ziele des Europarates:
Einheit unter Mitgliedstaaten Erhaltung der Vielfalt der Sprachen und Kulturen Förderung von Mobilität in Europa Der Europarat ist eine politische Institution und verfolgt daher auch politische Ziele; deren Umsetzung soll der GERS unterstützen. Ein wesentliches Ziel ist es, größere Einheit unter den Mitgliedstaaten zu erreichen, und zwar durch gemeinsame Schritte auf kulturellem Gebiet. Außerdem soll die Vielfalt der Sprachen und Kulturen erhalten werden; durch Anstrengungen im Bereich der Bildung und Erziehung soll erreicht werden, dass Vielfalt nicht als Hindernis, sondern als Quelle der Bereicherung gesehen wird. Durch eine bessere Kenntnis moderner europäischer Sprachen soll die Kommunikation und Interaktion verbessert werden – dies ist auch als Beitrag zur Friedenserziehung und zur Förderung der Mobilität zu sehen. Die Bürger der EU sollten mindestens zwei weitere Sprachen können, wobei auch besonderes Augenmerk auf die Sprachen der Nachbarländer gelegt wird (das steht teilweise im Widerspruch zum Vormarsch des Englischen als lingua franca). Thema ist daher auch, was diese Verbreitung des Englischen für die Sprache selbst bedeuten wird (– „lingua franca“ als reines Kommunikationsmittel, ohne kulturelle Einbettung?) und wie das Ziel des Erlernens verschiedener (auch Minderheiten-) Sprachen erreicht werden soll.

4 Sprachenpolitische Ziele des Europarates (1)
Lebensbegleitendes Fremdsprachenlernen Transparenz von Kursen, Lehrplänen etc.  int. Vergleichbarkeit Gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen Förderung von gegenseitigem Verstehen Abbau von Vorurteilen Konvergenz von bildungspolitischen Maßnahmen durch Kooperation auf europäischer Ebene Änderung in der Perspektive: Sprachenlernen als lebensbegleitende Aktivität – daher größere Bedeutung der Sprachlernfähigkeit an sich; Auswirkungen auf Methodik und Didaktik. Wesentliches Merkmal des GERS: Im Zentrum steht der/die Lernende. Verbessertes gegenseitiges Verstehen soll zum Abbau von Vorurteilen beitragen; Erlernen einer Sprache ist gekoppelt mit der Annäherung an die jeweiliges Kultur. To dos: Um einerseits Mobilität zu fördern und andererseits den Lernenden zu ermöglichen, sich selbst Ziele zu setzen oder eine Auswahl zwischen Lernangeboten zu treffen, ist es nötig, dass Lehrpläne etc. transparent sind. Langfristig sollen Qualifikationen klarer beschrieben und leichter vergleichbar werden – erleichtert die gegenseitige Anerkennung. Die bildungspolitischen Maßnahmen sollen auf europäischer Ebene aufeinander abgestimmt werden.

5 Sprachenpolitische Ziele des Europarates (2)
Zugang zum Fremdsprachenlernen für alle: Bewältigung des Alltags in anderem Land Informations- und Gedankenaustausch mit anderssprachigen Menschen besseres Verständnis für andere Kulturen Es soll, so weit wie möglich, sichergestellt werden, dass alle Bevölkerungsgruppen zu wirkungsvollen Mitteln und Wegen Zugang haben, Kenntnisse der Sprachen anderer Mitgliedstaaten (oder anderer Sprachgemeinschaften innerhalb des eigenen Landes) zu erwerben; und sie sollen die Fertigkeiten im Gebrauch jener Sprachen erwerben können, die sie befähigen, ihre kommunikativen Bedürfnisse zu befriedigen. Folgende Aspekte der Kommunikation stehen dabei im Vordergrund: Befriedigung elementarer Bedürfnisse – einerseits selbst das tägliche Leben in einem anderen Land meistern, andererseits Ausländern im eigenen Land helfen, ihren Alltag zu bewältigen; Austausch von Informationen und Ideen, Ausdrücken von eigenen Gedanken und Gefühlen; ein besseres und tieferes Verständnis für die Lebensart und die Denkweisen anderer Menschen und für ihr kulturelles Erbe gewinnen Diese Ziele finden ihren Niederschlag auch in den Deskriptoren der Referenzniveaus.

6 Sprachenpolitische Ziele des Europarates (3)
Förderung von Mehrsprachigkeit:  Entwicklung von „mehrsprachiger Kompetenz“  Erwerb von Teilfertigkeiten Im GERS wird zwischen Mehrsprachigkeit und Vielsprachigkeit unterschieden: Als Vielsprachigkeit wird die Kenntnis einer Anzahl von Sprachen nebeneinander oder die Koexistenz verschiedener Sprachen in einer bestimmten Gesellschaft verstanden Mehrsprachigkeit: Die Spracherfahrung eines Menschen erweitert sich in seinen kulturellen Kontexten; dabei werden diese Sprachen und Kulturen aber nicht in strikt voneinander getrennten mentalen Bereichen gespeichert, sondern bilden gemeinsam eine kommunikative Kompetenz, zu der alle Sprachkenntnisse und Spracherfahrungen beitragen; die Sprachen stehen miteinander in Beziehung und interagieren; Mehrsprachigkeit bedeutet, dass Menschen in verschiedenen Situationen flexibel auf verschiedene Teile dieser Kompetenz zurückgreifen können, um eine effektive Kommunikation mit einem bestimmten Gesprächspartner/einer Gesprächspartnerin zu erreichen (z.B. sich in einer Sprache ausdrücken, aber den Partner/die Partnerin in der anderen Sprache verstehen); mehrsprachige Kompetenz ermöglicht uns z.B. auch, den Sinn eines Textes in einer unbekannten Sprache zu verstehen, in dem wir auf verschiedene Elemente aus uns vertrauten Sprachen zurückgreifen Um in einer anderen Sprache in bestimmten Situationen kommunizieren zu können, reichen oft Teilfertigkeiten

7 Was ist der GERS? (2) eine gemeinsame Basis ein Instrument
für die Entwicklung von Lehrplänen, Richtlinien, Prüfungen und Lehrwerken in ganz Europa für die Beschreibung von Zielen, Kompetenzen und Methoden das die Transparenz von Kursen, Lehrplänen, Richtlinien und Qualitätsnachweisen erhöht das die gegenseitige Anerkennung von Qualitätsnachweisen erleichtert und dadurch die Mobilität in Europa fördert Die Idee war, eine gemeinsame Sprache zu finden, um den Austausch von Ideen zwischen allen, die mit Sprachenlernen und -lehren zu tun haben, zu erleichtern - der GERS ist als Basis und Instrument gedacht, aber nicht als Doktrin. Er dient inzwischen tatsächlich in vielen Ländern als Basis für die Entwicklung von Lehrplänen, Richtlinien, Prüfungen und Lehrwerken; deshalb ist es notwendig, die wichtigsten Inhalte des GERS zu kennen; oft werden nur die Referenzniveaus erwähnt, ebenso wichtig sind aber die sprachenpolitischen Ziele, die dahinter stehen; in den neuen Lehrplänen finden sich z.B. Begriffe wie interkulturelles Lernen, Synergien im Sprachenlernen, Mehrsprachigkeit, Lernen lernen. Die im Referenzrahmen enthaltenen Formulierungen ermöglichen auch, Ziele, Kompetenzen und Methoden leichter zu beschreiben. Wenn der GERS solchen Beschreibungen zu Grunde liegt, sind sie vergleichbarer, was die Transparenz erhöht und die gegenseitige Anerkennung z.B. von Zeugnissen erleichtert. Der GERS ist als Instrument hilfreich für die Planung von Sprachlernprogrammen (Schnittstellen, Beschreibung von Zielen); ebenso für die Planung von Sprachzertifikaten, bezüglich der Formulierung der Inhalte und Beurteilungskriterien sowie für die Planung von selbstbestimmtem Lernen, wo es nötig ist, ein Bewusstsein für den erreichten Kenntnisstand zu entwickeln, Lernziele festzulegen, Lernmaterialien auszuwählen und mit Instrumenten der (Selbst)beurteilung umzugehen.

8 Der GERS ist Doktrin nicht statisch endgültig Orientierung
sondern dynamisch offen Der GERS ist kein Dokument, das dem Leser/der Leserin Ratschläge erteilt; er ist beschreibend und besonders interessant sind die Fragen am Ende jedes Kapitels, die zur Reflexion über das eigene Tun und die eigene Einstellung anregen; er ist auch nicht statisch und endgültig: Der GERS ist Orientierung: ein staaten- und institutionsübergreifender Rahmen, der Diskussion transparenter macht und erleichtert; soll Prozesse und Entwicklungen bewusst machen im Zentrum steht der/die Lernende er ist ein Instrument für die Lernenden, um eigenen Fortschritt und eigenes Können einzuordnen er ist ein Instrument für Lehrende, um das Können und die Fortschritte der Lernenden zu beschreiben und einzuordnen Der GERS ist dynamisch: stellt kein fixes Regelsystem dar, sondern entwickelt sich ständig weiter verändert sich durch die Prozesse, die durch ihn ausgelöst werden Der GERS ist offen: für alle Sprachen erlaubt verschiedene Arten der Anwendung kann und soll an die Bedürfnisse der Verwender angepasst werden, jedoch ohne die eigentlichen Inhalte zu verfälschen – „How can we protect the Framework from its users?“ (John Trim) Es gibt inzwischen auch verschiedene user guides und zusätzliche Dokumente, siehe dazu die Homepage des Europarates.

9 Der GERS und die österreichische Bildungslandschaft
Auf den GERS nehmen in Österreich derzeit Bezug: Fachlehrpläne für Lebende Fremdsprachen, Sekundarstufe II Das „Europäische Sprachenportfolio“ Die (geplanten) Fremdsprachenstandards Sprachkurse und Zertifikate (z.B. Sprachenzentrum der Universität Wien, VHS; Cambridge ESOL Certificates) Die Lehrpläne orientieren sich sehr stark am GERS (Inhalt + Referenzniveaus). Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist ein sehr wichtiges Instrument, das speziell für die Lernenden geschaffen wurde. Fremdsprachenstandards basieren auf dem GERS, Grundlage sind die Referenzniveaus.

10 Was beinhaltet der GERS? (1)
„Er beschreibt, was Lernende zu tun lernen müssen, um eine Sprache für kommunikative Zwecke zu benutzen, und welche Kenntnisse und Fertigkeiten sie entwickeln müssen, um … kommunikativ erfolgreich zu handeln. Die Beschreibung deckt auch den kulturellen Kontext ab, in den Sprache eingebettet ist. Der Referenzrahmen definiert auch Kompetenzniveaus, sodass man Lernschritte lebenslang und auf jeder Stufe des Lernprozesses messen kann.“ (GERS:14) Soweit die Formulierung im GERS; was bedeutet das genau?

11 Was beinhaltet der GERS? (2)
Handlungsorientierter Ansatz: beschreibt kommunikative Aktivitäten, Kompetenzen und Strategien Definiert „gemeinsame Referenzniveaus“ Widmet sich den speziellen Bedürfnissen der Benutzergruppen: Lernende bzw. Sprachverwender/innen Lehrende (beschreibt method. Optionen) Beurteilende (zeigt Aspekte der Beurteilung der Kompetenz der Sprachverwender/innen auf)

12 Was beinhaltet der GERS? (3)
Lebensbereiche - Anwendungsbereiche Bildung privat öffentlich Beruf Der GERS identifiziert vier wesentliche Lebensbereiche, die damit auch Anwendungsbereiche für Sprache sind; diese sind natürlich nicht strikt getrennt und können sich überlappen. Sprache wird im privaten Leben, also z.B. im Umgang mit Familie und Freunden verwendet; der Mensch ist aber auch Mitglied der allgemeinen Öffentlichkeit (z. B. Situationen in Geschäften, auf Ämtern, beim Arzt etc.); weiters verwenden wir Sprache im Beruf und wenn wir Bildung erwerben wollen. Die Auswahl der Bereiche, auf die Sprachenlernende vorbereitet werden oder sich vorbereiten wollen, hat weitreichende Auswirkungen auf die Auswahl der Situationen, Ziele, Aufgaben, Themen und Texte.

13 Was beinhaltet der GERS? (4)
Kommunikative Aktivitäten Produktion Rezeption Interaktion Mediation (Sprachmittlung) Es gibt verschiedene Einteilungen für die Vielzahl der kommunikativen Aktivitäten und Strategien; im GERS werden folgende Kategorien unterschieden: Produktion – schriftlich und mündlich: Sender und Empfänger sind voneinander getrennt, Empfänger/in kann nicht unmittelbar antworten; Sender/in produziert mündlichen oder schriftlichen Text mündlich: z.B. Rede, Vorlesung, Sportreportage, Verkaufspräsentation schriftlich: z.B. Zeitungsartikel, Bericht, Fragebogen, Roman, Brief Rezeption – Hör- und Leseverstehen: Aufnehmen eines mündlichen oder schriftlichen Textes ohne Möglichkeit zum direkten Feedback Hörverstehen: z.B. öffentliche Durchsagen, Radiosendungen, Theateraufführungen, Filme, Gespräche verstehen Leseverstehen: z.B. Anweisungen lesen, Nachschlagewerke benutzen, Zeitungsartikel und literar. Werke lesen Audiovisuelle Rezeption: Hören und Sehen kombiniert; z.B. vorgelesenen Text mitlesen, Filme mit Untertiteln, Multimedia Interaktion – mündlich und schriftlich: Die Beteiligten wechseln sich in ihren Rollen als Sender und Empfänger ab mündlich: z.B. Diskussion, Interview, Verhandlung, Dienstleistungsgespräch schriftlich: z.B. Austausch von Notizen, Korrespondenz per Fax, etc., Computerkonferenzen, Chatten Mediation (Sprachmittlung): den Sprachverwendenden geht es nicht darum, eigene Absichten zum Ausdruck zu bringen, sondern darum, Mittler zwischen Gesprächspartnern/partnerinnen zu sein, die einander nicht direkt verstehen können mündlich: z.B. bei informellen Gesprächen übersetzen (für Familie, Freunde etc.), Simultan-Dolmetschen (Konferenzen, Besprechungen etc.), Konsekutiv-Dolmetschen (Führungen, Begrüßungsansprachen etc.) schriftlich: z.B. wesentliche Inhalte in der gleichen oder einer anderen Sprache zusammenfassen, Fachtext vereinfachen, Verträge übersetzen, literarisches Werk übersetzen

14 Was beinhaltet der GERS? (5)
Non-verbale Kommunikation praktische Handlungen paralinguistische Mittel paratextuelle Merkmale Ein wichtiger Teil der Kommunikation sind non-verbale Mittel; auch diese werden im GERS angesprochen. Praktische Handlungen sind z.B. auf etwas zeigen, etwas demonstrieren. Paralinguistische Mittel sind z.B. Körpersprache (Gestik, Mimik, Augenkontakt, Körperkontakt …), Sprachlaute („pssst“, „ouch“, …), prosodische Mittel (Stimmqualität, Stimmhöhe, Lautstärke, Länge). Paratextuelle Merkmale sind z.B. Illustrationen, Tabellen, Diagramme, Schriftart, Layout. Non-verbale Kommunikation spielt z.B. im interkulturellen Bereich eine wichtige Rolle.

15 Was beinhaltet der GERS? (6)
Kommunikative Strategien Planung Ausführung Kontrolle/Evaluation Reparatur/Korrektur Für jemanden, der Sprache verwendet, geht es normalerweise darum, die Anforderungen der Kommunikation in einem Kontext zu erfüllen und die jeweilige Aufgabe erfolgreich und möglichst ökonomisch der eigenen Absicht entsprechend zu erledigen; Strategien werden von Sprachverwendenden dazu eingesetzt, die eigenen Ressourcen zu mobilisieren und ausgewogen zu nutzen, sowie Fertigkeiten und Prozesse zu aktivieren, die die erfolgreiche Bewältigung der Situation ermöglichen. Zuerst wird die kommunikative Aktivität geplant – dies umfasst z.B. wiederholen und einüben, Ressourcen lokalisieren, Aufgabe anpassen, Adressaten mit bedenken, dann wird sie ausgeführt; dabei wird auf vorhandenem Wissen aufgebaut und notfalls kompensiert, es werden sprachliche Mittel ausprobiert, anschließend geschieht die Erfolgskontrolle – anhand der Rückmeldung über Mimik, Gestik, Gesprächsverlauf wird kontrolliert, ob die Botschaft verstanden worden ist. Wenn nötig erfolgt eine Korrektur – z.B. Selbstkorrektur von Fehlern, die allerdings erst möglich ist, wenn der/die Sprachverwendende ein höheres sprachliches Niveau erreicht hat (Zusammenhang mit Referenzniveaus)

16 Was beinhaltet der GERS? (7)
Allgemeine Kompetenzen deklaratives Wissen (savoir) Fertigkeiten und prozedurales Wissen (savoir-faire) persönlichkeitsbezogene Kompetenz (savoir-être) Lernfähigkeit (savoir-apprendre) Kommunikative Sprachkompetenzen linguistische Kompetenzen (lexikalisch/grammatisch/ semantisch/phonologisch) soziolinguistische Kompetenzen pragmatische Kompetenzen (Diskurskompetenz, funktionale Kompetenz) Jede/r Sprachverwendende verfügt über eine Reihe von allgemeinen und kommunikativen Kompetenzen deklaratives Wissen umfasst das Weltwissen (z.B. über Orte, Organisationen, Dinge), das soziokulturelle Wissen (z.B. tägliches Leben, Lebensbedingungen, Beziehungen, soziale Konventionen, rituelles Verhalten), das interkulturelle Bewusstsein. Fertigkeiten und prozedurales Wissen umfasst praktische Fertigkeiten sozialer Art (z.B. Fähigkeit, sich entsprechend bestimmter Konventionen zu verhalten), Fertigkeiten, die für das tägl. Leben benötigt werden (wie mache ich Kaffee), berufliche Fertigkeiten und Fertigkeiten für die Freizeit, interkulturelle Fertigkeiten (z.B. Kulturen miteinander in Beziehung setzen können, kulturelle Sensibilität). persönlichkeitsbezogene Kompetenz umfasst Einstellungen, Motivationen, Wertvorstellungen, Überzeugungen, den kognitiven Stil und Persönlichkeitsfaktoren. Eine besonders wichtige Kompetenz ist die Lernfähigkeit; dazu gehören das Sprach- und Kommunikationsbewusstsein, das phonetische Bewusstsein und phonetische Fertigkeiten, Lerntechniken und heuristische Fertigkeiten (z.B. Umgehen mit neuen Erfahrungen, neue Technologien benutzen) linguistische Kompetenzen: z.B. Kenntnis fester Wendungen, Syntax, Wortbedeutung, Aussprache, Rechtschreibung soziolinguistische Kompetenzen: z.B. Höflichkeitskonventionen, Redewendungen, Sprichwörter, Registerunterschiede, soziale/regionale Varietäten pragmatische Kompetenz: Diskurskompetenz – Fähigkeit, eine Satzsequenz so zu arrangieren, das kohärente sprachliche Textpassagen entstehen; funktionale Kompetenz – z.B. Kenntnis von Interaktionsschemata (Frage:Antwort, Aussage:Zustimmung/Ablehnung, Verlauf eines Verkaufsgesprächs …)

17 GERS: Gemeinsame Referenzniveaus (1)
C2 Kompetente Sprachverwendung C1 B2 Selbstständige Sprachverwendung B1 A2 Elementare Sprachverwendung A1 Die gemeinsamen Referenzniveaus und ein Beschreibungssystem sind entwickelt worden, um bei der Beschreibung von Kompetenzniveaus zu helfen und den Vergleich zwischen verschiedenen Qualifikationssystemen zu erleichtern; die Deskriptoren mussten eine Reihe von Bedingungen erfüllen, um tatsächlich möglichst breite Anwendung zuzulassen. Es wurden drei große Referenzniveaus festgelegt, die jeweils nochmals unterteilt wurden, sodass man auf sechs breit angelegte Stufen kommt. Lernende brauchen verschieden lang, um von einer Stufe in die nächste zu gelangen. Dies erklärt sich daraus, dass sich einerseits die kommunikativen Sprachkompetenzen verbessern (könnte man als vertikale Komponente sehen), andererseits aber die Palette an kommunikativen Aktivitäten immer größer wird (horizontale Komponente).

18 GERS: Gemeinsame Referenzniveaus (2)
A (Elementare Sprachverwendung): A1, A2 B (Selbstständige Sprachverwendung): B1,B2 C (Kompetente Sprachverwendung) C1,C2 für 6 kommunikative Aktivitäten Auditive und visuelle Rezeption (Hören, Lesen) Mündliche Interaktion (An Gesprächen teilnehmen) Mündliche Produktion (Zusammenhängendes Sprechen) Mündliche und schriftliche Interaktion (Schreiben) Es gibt also 6 Referenzniveaus für 6 kommunikative Aktivitäten (bzw. 5, wenn man mündliche und schriftliche Interaktion zusammennimmt).

19 GERS: Gemeinsame Referenzniveaus (3)
in drei Abstufungen: Globalskala: holistische Beschreibung der Niveaus der Sprachverwendung (Kap.3) Raster zur Selbstbeurteilung: Beschreibung der kommunikativen Aktivitäten gegliedert nach Fertigkeiten und Niveaus (Kap. 3) Detaillierte Deskriptoren innerhalb der Fertigkeitsbereiche (Kap.4) Diese Referenzniveaus gibt es in verschiedenen Abstufungen, für verschiedene Benutzer bzw. verschiedene Anwendungen.

20 GERS: Gemeinsame Referenzniveaus (4)
sowie für Kompetenzen, die zur Ausführung der Aktivitäten erforderlich sind:(Kap. 5): Linguistische Kompetenz (Wortschatz, Grammatik, Aussprache/Intonation, Orthographie) Soziolinguistische Kompetenz (Angemessenheit: Registerunterschiede; Sprachvarietäten) Pragmatische Kompetenz (Diskurskompetenz, funktionale Kompetenz, …) Es gibt Beispielskalen für eine große Anzahl von Kompetenzbereichen, aber nicht für alle kleinsten Teilbereiche. Einige Grundprinzipien bei der Erstellung der Deskriptoren waren: sie sind positiv formuliert – es geht darum, was Lernende können, und nicht darum, was sie nicht können sie sind nicht einschränkend die Formulierungen werden sich mit der Zeit noch verfeinern gemeinsame Referenzpunkte sollen für verschiedene Zwecke auf unterschiedliche Weise präsentiert werden sie können flexibel genutzt werden, um kriteriumsorientierte Beurteilungen zu entwickeln es kann nötig sein, weitere Stufen einzuführen (B1.1, B1.2. etc) um mehr zu differenzieren; z.B. dann, wenn man die Ziele in einzelnen Lernjahren mit Hilfe der Deskriptoren formuliert; dabei ist aber zu beachten, dass die Deskriptoren nicht verfälscht werden Abschließend ist zu sagen, dass der GERS ein sehr umfassendes und interessantes Dokument ist, das eine Menge Anregungen und Hilfen bietet.

21 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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