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RA Dr. Jörg Tänzer SKF Oldenburg 18. November 2015

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Präsentation zum Thema: "RA Dr. Jörg Tänzer SKF Oldenburg 18. November 2015"—  Präsentation transkript:

1 RA Dr. Jörg Tänzer SKF Oldenburg 18. November 2015
Sozialrecht für ehrenamtliche Betreuer Aktuelles aus Rechtsprechung und Gesetzgebung RA Dr. Jörg Tänzer SKF Oldenburg 18. November 2015

2 Leistungen für pflegebedürftige betreute Menschen nach dem 1
Leistungen für pflegebedürftige betreute Menschen nach dem 1. Pflegestärkungsgesetz 2015

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4 Verhinderungs-/Ersatzpflege § 39 SGB XI
Nach sechs Monaten häuslicher Pflege sechs Wochen Ersatzpflege pro Kalenderjahr Bis zu 1612 € nachgewiesene Kosten pro Kalenderjahr, wenn vertretende Pflegeperson nicht verwandt ist (mit dem Pflege- bedürftigen bis zum zweiten Grade verwandt oder verschwä- gert) und nicht im Haushalt lebt zzgl. 806 € aus nicht in Anspruch genommener Kurzzeitpflege (§ 42 Abs. 2 Satz 2 SGB XI) Sonst Pflegegeld und angemessene Aufwendungen; § 39 Abs. 2 SGB XI: Bis zum 1,5fachen Betrag des Pflegegeldes der jeweiligen Pflegestufe gem. § 37 Abs. 2 SGB XI Kombination von Kurzzeit- und Verhinderungspflege: 4 + 4 Wochen Kurzzeitpflege, = € p.a. § 42 Abs 2 Satz 3 SGB XI

5 Tagespflege: Nebeneinander von ambulanten und teilstationären Leistungen
Nebeneinander von Ansprüchen auf teilstationäre Leistungen der Tages- und Nachtpflege und Leistungen bei häuslicher Pflege (ambulante Pflegesach-leistungen nach § 36 und § 123 SGB XI, Pflegegeld nach § 37 SGB XI oder Kombinationsleistungen nach § 38 SGB XI) Anrechnungsfreie Kumulation: keine Anrechnung der Inan-spruchnahme von Leistungen der Tages- und Nachtpflege auf die für ambulante Leistungen in der jeweiligen Pflege-stufe zur Verfügung stehenden Leistungsbeträge und umgekehrt Auch EEA-Berechtigte haben Anspruch auf Tagespflegeleistungen SenSoz Berlin: Vorrangiger, überleitungsfähiger Anspruch ???

6 „EEA-Leistungen“ § 45b Zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen

7 Bis zu 208 € EEA-Leistungen
zweckgebunden einsetzbar für qualitätsgesicherte Leistungen der Betreuung oder Entlastung besondere Angebote der allgemeinen Anleitung und Betreuung oder hauswirtschaftlicher Versorgung durch zugelassene Pflegedienste nicht einsetzbar für Leistungen der Grundpflege in Verbindung mit hauswirtschaftlicher Versorgung Nicht durch Angehörige/nahestehende Personen, nicht als persönliches Pflegebudget 104 € auch für Pflegebedürftige (St. 1) ohne EEA (Voraussetzungen gem. § 45a)

8 Niedrigschwellige Entlastungsangebote
Erbringung von Dienstleistungen, eine die vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten stärkende oder stabilisierende Alltagsbegleitung Unterstützungsleistungen für Angehörige und andere vergleichbar Nahestehende in ihrer Eigenschaft als Pflegende zur Bewältigung des Pflegealltags oder andere geeignete Maßnahmen. Fahr- und Begleitdienste, Botengänge Beratung und praktische Hilfe bei Anträgen und Korrespondenzen organisatorische Unterstützung bei der Bewältigung nur vorübergehend auftretender Alltagsanforderungen

9 § 40 Abs. 4 SGB XI Pflegehilfsmittel und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Die Pflegekassen können subsidiär finanzielle Zuschüsse für Maß-nahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen gewähren, beispielsweise für technische Hilfen im Haushalt, wenn dadurch im Einzelfall die häusliche Pflege ermöglicht oder erheblich erleichtert oder eine möglichst selbständige Lebensführung des Pflegebedürftigen wiederhergestellt wird. Die Zuschüsse dürfen einen Betrag in Höhe von € je Maßnahme nicht übersteigen. Leben mehrere Pflegebedürftige in einer gemeinsamen Wohnung, dürfen die Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung des ge-meinsamen Wohnumfeldes einen Betrag in Höhe von € (vorher €) je Pflegebedürftigem nicht übersteigen. Der Gesamtbetrag je Maßnahme ist auf € begrenzt und wird bei mehr als vier Anspruchsberechtigten anteilig auf die Versicherungsträger der Anspruchsberechtigten aufgeteilt. Kein Eigenanteil, keine Einkommensprüfung mehr.

10 Betreuerhaftung für versäumte Erstantragstellung auf HzP
Betreuer müssen einem Träger einer stationären Einrichtung die Heimkosten erstatten, die nicht durch Zahlungen der Hilfe zur Pflege nach dem 7. Kapitel des SGB XII abgedeckt sind, weil eine entsprechende Antragstellung versäumt wurde Landgericht Stuttgart, Urteil vom 27. Juli 2011, 4 S 117/11 Betreuer hat bei Abschluss des Heimvertrages „besonderes persönliches Vertrauen“ in Anspruch genommen (BGH vom , III ZR 175/93) Betreuer war bekannt, dass der Heimvertrag ohne das Ver-trauen darauf, dass er als Betreuer die Bezahlung sicher-stellen wür­de, nicht abgeschlossen werden würde.

11 HzP bei höherer Pflegestufe
§ 62 SGB XII: Bindungswirkung der Feststellungen der Pflegekasse über die Pflegebedürftigkeit für den Sozialhilfeträger: Gleichzeitige Erhöhung des HzP-Anspruches mit höherer Pflegeleistungsgewährung wegen Pflegestufenerhöhung § 18 SGB XII: Sozialhilfe hat bereits eingesetzt Annahme nicht gerechtfertigt, dass erst der Hinweis auf die Beantragung einer höheren Pflegestufe oder gar die Kenntnis von der Entscheidung der Pflegekasse bzw eines höheren Pflegeaufwandes zu einem Einsetzen der "höheren" Leistung führt. BSG v , B 8 SO 5/10 R

12 2. PflStärkG 2017: Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff
Maß der Bedürftigkeit: Beeinträchtigung der Selbständigkeit im täglichen Leben in fünf Modulen Mobilität: 10 Prozent b) Kognitive Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: 15 Prozent d) Selbstversorgung: 40 Prozent e) Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen: 20 Prozent Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte: 15 % Punktvergabe pro Modul Fünf Pflegegrade nach Gesamtpunktzahl

13 Betreuer und ihre Klienten im SGB II und XII

14 Handlungsunfähigkeit des Betreuten durch Handeln des Betreuers
Wenn der Betreuer das Verwaltungsverfahren (noch) nicht eingeleitet hat, bleibt der Betreute zunächst handlungsfähig Aber: Verfahrens-/Handlungsunfähigkeit auch dadurch, dass das konkrete Verwaltungsverfahren durch Betreuer betrieben wird; auch dann, wenn der/die Betreute ansonsten geschäftsfähig ist. LSG Berlin-Brandenburg v , L 25 AS 2260/12 B PKH Handlungsunfähigkeit des Betreuten also generell dann, wenn er in einem Verwaltungsverfahren durch den Betreuer tatsächlich vertreten wird.

15 Betreuer muss bei Arbeitslosmeldung im SGB III persönlich vertreten
Bei der Arbeitslosmeldung bei der Arbeitsagentur nach § 145 SGB III kann sich ein Vertreter persönlich melden, wenn der Betroffene wegen gesundheitlicher Einschrän-kungen nicht selbst bei der Arbeitsagentur erscheinen konnte. Berufsbetreuer als Vertreter eines akut psychisch erkrankten Arbeitslosen kann die Meldung nicht schriftlich vornehmen persönliche Arbeitslosmeldung ist Rechtshandlung wie die Stellung eines Leistungsantrages BSG v , B 11 AL 7/14 R § 37 SGB II: zur Antragstellung keine persönliche Meldung erforderlich

16 Pflicht zur Mitteilung der Überschreitung von Schonvermögensgrenzen
§ 104 SGB XII: Betreuer bewirkt rechtswidrige Sozialhilfe-leistungen durch Verletzung der Mitwirkungspflichten gem. § 60 SGB I LSG NRW v , L 9 SO 281/11 Haftung für schuldhafte/s Falschangaben und Verschweigen leistungserheblicher Tatsachen Sozialwidrigkeit des Betreuerhandelns?

17 Referenzmiete nicht ermittelbar?
Sind die kommunalen Schwellenwerte mittels eines sozialgerichtlich bestätigten „schlüssigen Konzepts“ ermittelt worden? Unangemessenen Kosten sind längstens sechs Monate zu übernehmen, es sei denn, dem Hilfebedürftigen ist die Senkung der Kosten unmöglich oder unzumutbar. Wenn keine Ermittelbarkeit nach Mietspiegel bzw. Mietdatenbanken (§§ 558c BGB): Monatliche Höchstbeträge nach Tabelle zu § 12 Abs. 1 WoGG + 10 %, BSG v , B 4 AS 87/12 17

18 Notwendiger Umzug nicht abhängig von Angemessenheit künftiger KdU
Kommunaler Träger verpflichtet, notwendigen Umzug und Mietkautionsdarlehen zu übernehmen, obwohl die Angemessenheit der neuen Wohnung nicht feststeht. Nur eine geeignete Wohnung gefunden ausdrückliche Zusicherung der Mietübernahme gem. § 22 Abs. 4 SGB II keine Voraussetzung des Anspruches auf das Mietkautionsdarlehens und die Übernahme der notwendigen Umzugskosten gem. § 22 Abs. 6 SGB II tatsächliche Angemessenheit der künftigen Miete: über der Grenze der kommunalen Richtlinie, aber unter dem Höchstbetrag gem. § 12 Wohngeldgesetz LSG Sachsen-Anhalt vom (L 5 AS 902/12 B ER) 18

19 Zumutbare Suchbemühungen nach billigerer Mietwohnung
Kostensenkungsaufforderung durch den Kommune (SGB II und XII)  wegen unangemessen hoher Miete Nachweis der Erfolglosigkeit intensiver Suchbemühungen. 40 erfolglose Mietgesuche innerhalb eines Quartals formularmäßig mit Angaben zur Größe, Anzahl der Zim-mer und Ausstattung der konkreten Wohnung, Ansprech-partner der Vermieter und konkretes Gesprächsergebnis Sonst Beweislastumkehr: Kommune muss konkret angemessenen Wohnraum nachweisen Wenn nicht, Weiterzahlung der unangemessenen Miete über den 6-Monatszeitraum hinaus LSG Baden-Württemberg v  (L 12 AS 5254/13 ER) 19

20 Kündigung von Wohnraum durch Betreuer gem. § 1907 I BGB
von der Genehmigung des Betreuungsgerichts abhängig Haftung des Betreuers für   verspätete Einholung der Genehmigung, schuldhafte Verzögerung der Kündigung nach erteilter Genehmigung pflichtwidrige Aufgabe der Wohnung des Betreuten ohne Genehmigung

21 Sozialhilfeträger muss bei Pflegeheimeinzug Miete weiterzahlen
Sozialhilfeträger muss während Kündigungsfrist und Verzö- gerungen durch betreuungsgerichtliches Genehmigungs- verfahren Miete weiterzahlen Betreuer haftet nicht für Verzögerungen, wenn unverzüglich betreuungsgerichtliche Genehmigung und Hilfe zur Pflege beantragt und Kündigung nach Vorlage der Genehmigung ausgesprochen wird. LSG Baden-Württemberg v , L 2 SO 2078/10 LSG Berlin-Brandenburg v , L 15 SO 23/09   Bundesverwaltungsgericht v B 21/97 Keine Kostenrisikoverlagerung auf Vermieter


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