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Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft

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Präsentation zum Thema: "Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft"—  Präsentation transkript:

1 Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
VO © Peter Weichhart 3 Std., 4 ECTS-Punkte Dienstag, 17:00 –18:00 HS 4C und Mittwoch, 12:00 – 14:00; Hs. 5A, Kapitel 29.01; 29.02; 29.05;  (B11-3.2) (B07-3.2) (L2-b2, L2-b3, L2-b-zLV) Modul 04/01 Die klassische makroana- lytische Sozialraumanalyse WS 201/14 SozggI04/01/01

2 Die Grundidee der Sozialraumanalyse
Soziale Phänomene lassen sich „verorten“ und besitzen eine bestimmte räumliche Position. Sie weisen damit räumlich definierbare Er- scheinungsmuster (Ballung, Streuung) und Relationen zu anderen sozialen Phänomenen auf (Nähe, Ferne, Konnektivität). Sozgg04/01/02

3 Die Grundidee der Sozialraumanalyse
Im Sinne des Koinzidenzprinzips können so- ziale Phänomene auch mit nicht-sozialen Phänomenen in Beziehung gebracht werden, die am gleichen Standort oder im gleichen Verbreitungsgebiet vorkommen. Voraussetzung: soziale Phänomene sind an Körper/Dinge (Artefakte) gebunden. Sozgg04/01/03

4 Die „Umwelt“ sozialer Systeme
Soziale Systeme sind immer eingebettet in eine spezifische Umwelt und von dieser in ge- wisser Weise abhängig. Im Rahmen der Sozialraumanalyse wird ver- sucht, die Wechselwirkungen zwischen sozi- alen Systemen und ihrer Umwelt zu analysie- ren. Dabei wird eine makroanalytische Per- spektive eingesetzt. Sozgg04/01/04

5 Der Algorithmus der Erkenntnisgewinnung
Empirische Daten, die soziale Phänomene repräsentieren, werden in räumlich differen- zierter Form aufbereitet; Die so gewonnenen Darstellungen sozial- räumlicher Verteilungsmuster werden nun interpretiert und miteinander in Beziehung gesetzt; Ableitung von Aussagen über das soziale System. Sozgg04/01/05

6 Zwei Haupttypen von Aussagen
Soziale Systeme werden durch räumliche Attribute gekennzeichnet: „Gruppe a besitzt die Eigenschaft, im Gebiet x ge- ballt vorzukommen.“ „Das soziale Phänomen c kommt in der Nachbarschaft des Phänomens d häufiger vor als anderswo.“ „Raumeinheiten“ werden durch soziale Attri- bute gekennzeichnet: „X ist eine Arbeitersiedlung.“ Sozgg04/01/06

7 H. HAHN, 1958, Konfession und Sozialstruktur...
Untersuchungsgebiet Hunsrück: kleinräumige Differenzierung nach katholischen und pro- testantischen Siedlungsgebieten. Katholiken: höhere Geburtenrate, geringere Abwanderung, Bevölkerungszuwachs, Real- erbteilung. Sozgg04/01/07

8 Argumentationsmuster I:
„Nach den bisher bereits festgestellten Differenzie- rungen zwischen den beiden Konfessionsgruppen müssten nun auch die Besitzgrößen voneinander ab- weichen. Eine Übersichtskarte, in der Konfessionszu- gehörigkeit und ländliche Besitzgrößen ... gemeinsam dargestellt wurden, lässt die Zusammenhänge deut- lich hervortreten. Zwar finden Bodengüte ... u. a. hier ebenfalls ihren kartographischen Niederschlag, aber ... offensichtlich überwiegt die konfessionelle Beein- flussung alle anderen Faktoren“ (S. 406). Sozgg04/01/08

9 Karte der Besitz-größen
Quelle: H. HAHN, 1958, S. 409 SozggI/04/01/09

10 Argumentationsmuster II:
„Wenn die evangelische Bevölkerung auf die gerin- gen wirtschaftlichen Möglichkeiten des Hunsrücks mit verstärkter Abwanderung reagiert, wenn sie die Kinderzahl verhältnismäßig früh einschränkt, ... so ist das alles nicht nur eine Frage des Geldes, son- dern auch einer stärker auf wirtschaftliche Dinge ausgerichteten Lebenshaltung, die zweifellos im gewissen Sinne auch fortschrittlicher ist.“ (S. 408/9) Einstellung wird indirekt erschlossen! Sozgg04/01/10

11 Gemeindetypisie- rung nach FEHRE (1961)
SozggI/04/01/11

12 Die räumliche Verteilung der Gemeindetypen
SozggI/04/01/12

13 Fragestellungen der medizinischen Geographie
Wie sieht das räumliche Verteilungsmuster bestimmter Erkrankungen aus? Wie sieht das räumliche Verteilungsmuster von Umweltfaktoren aus, die als Ursachen oder Bedingungen für bestimmte Erkrankun- gen angesehen werden können? Verteilungsmuster von Einrichtungen des Gesundheitswesens? Sozgg04/01/13

14 Die Perspektive der Medizin
Epidemiologie Teilgebiet der Medizin, welches die räumliche Ver- teilung von Krankheiten in menschlichen Populatio- nen und die Ursachen für diese Verteilungen unter- sucht. Sozialmedizin Untersucht Zusammenhänge zwischen sozialen Gegebenheiten (Lebensstil, soziokulturell beding- ten Ernährungsgewohnheiten etc.) und Erkrankun- gen. Sozgg04/01/14

15 Dr. SNOW‘s Karte von Cholera-Todesfällen
Quelle: E. JONES und J. EYLES, 1977, S. 89 SozggI/04/01/15

16 „Does it matter where I live?“
Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 13 SozggI/04/01/16

17 „Does it matter where I live?“
Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 16 SozggI/04/01/17

18 Herzinfarkt Männer Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 4 SozggI/04/01/18

19 Herzinfarkt Frauen Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 7 SozggI/04/01/19

20 Lungen- krebs Männer Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 9 SozggI/04/01/20

21 Mortalität alle Ursachen Männer (10%-Per- zentile)
Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 9 SozggI/04/01/21

22 Sozialstatus und Mortalität - London
Quelle: G. M. HOWE, 1986, Fig. 15 SozggI/04/01/22

23 Residential Who‘s Who Quelle: E. JONES und J. EYLES, 1977, Fig. 3.1
SozggI/04/01/23

24 Arbeitslosenrate als sozialer Indikator
Quelle: E. JONES und J. EYLES, 1977, Fig. 4.12 SozggI/04/01/24

25 Wahlergebnisse für die Konser- vativen
SozggI/04/01/25 Wahlergebnisse für die Konser- vativen Quelle: E. JONES und J. EYLES, 1977, Fig. 4.13

26 Einpersonenhaushalte 1971
Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 3.2 SozggI/04/01/26

27 Einpersonenhaushalte 1971
Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 3.2 SozggI/04/01/27

28 Anteil der >=60jährigen
Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 2.4 SozggI/04/01/28

29 Anteil der >=60jährigen
Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 2.4 SozggI/04/01/29

30 Überbelegung Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 6.2 SozggI/04/01/30

31 Überbelegung Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 6.2 SozggI/04/01/31

32 Wohnungsaufwand 1970 Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 5.7
SozggI/04/01/32

33 Wohnungsaufwand 1970 Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 5.7
SozggI/04/01/33

34 Index der sozialen Ranglage
Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 4.5 SozggI/04/01/34

35 Index der sozialen Ranglage
Quelle: A. KAUFMANN, 1978, Kartogramm 4.5 SozggI/04/01/35

36 Wien sozioökonomische Struktur
SozggI/04/01/36

37 Wien demographische Struktur
SozggI/04/01/37

38 Wien ethnische Struktur
SozggI/04/01/38

39 Wien ethnische Trendoberfläche 1971
SozggI/04/01/39

40 Wien ethnische Trendoberfläche 1991
SozggI/04/01/40

41 Wien soziale Trendoberfläche 1971
SozggI/04/01/41

42 Wien soziale Trendoberfläche 1991
SozggI/04/01/42

43 Zusammenfassung I Die makroanalytische Sozialraumanalyse ist
ein bestens bewährter und erfolgreicher For- schungsansatz; er gründet auf einem sehr einfachen und letzt- lich mechanistischen Denkmodell: räumliche Koinzidenzen sozialer Phänomene können auf kausale Verursachungszusammenhänge verweisen. Sozgg04/01/43

44 Zusammenfassung II Aus dem Vergleich der räumlichen Vertei-
lungsmuster sozialer Indikatoren können im Sinne des Koinzidenzprinzips Hypothesen über Kausalzusammenhänge abgeleitet werden. Mutmaßungen über subjektive Motive, Ein- stellungen, Präferenzen oder „Geisteshal- tungen“ werden indirekt erschlossen. Sozgg04/01/44

45 Zusammenfassung III Räumliche Koinzidenz und Kovariation sind
nur Indizien; zur kausalen Interpretation muss zusätzlich eine inhaltliche Theorie zur Verfü- gung stehen. Die Ergebnisse der Sozialraumanalyse sind grundsätzlich als methodische Konstrukte an- zusehen; sie sind von der Datenverfügbar- keit, dem räumlichen Zuschnitt und dem Auf- lösungsniveau der Zähleinheiten abhängig. Sozgg04/01/45

46 Abschließende Bewertung
Die makroanalytische Sozialraumanalyse ist als besonders wertvoller Ansatz für alle So- zialwissenschaften anzusehen, sie ist ein hervorragendes Instrument der Hypothesen- findung. Sie ist aber nur zur Analyse des physisch- materiellen Substrats sozialer Systeme ge- eignet. Alle entscheidenden Steuergrößen der Gesellschaft (Sinn, Bedeutung) sind nicht darstellbar. Sozgg04/01/46


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