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Veröffentlicht von:Bathilde Kemper Geändert vor über 10 Jahren
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Schrecken der Unendlichkeit, der zweite Teil
Analysis
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Übersicht Das erste Auftauchen: Zenon Grenzwerte von Zahlenfolgen
Die Eulersche Zahl e Kann man unendlich viele Zahlen addieren? Unendliche Reihen Die geometrische Reihe Die alten Regeln gelten nicht mehr
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Heraclit (etwa 535 – 475 v.Chr.) Lebte in Ephesos
Der Philosoph der Bewegung Das einzig Stete ist der Wandel Alles fließt Enormer Einfluss in der Moderne
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Die Geographie der Mathematik
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Zenon (490 – 430 v.Chr.) Vorsokratiker Schüler des Parmenides
Lebte in Elea (Italien) Berühmt durch Paradoxa
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Die Geographie der Mathematik
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Zenon: Achill und die Schildkröte
Ein Paradoxon, das die Alten nicht lösen konnten Problem: Ein Wettlauf zwischen Achill, schnellster Läufer der Antike, und einer Schildkröte
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Zenon: Achill und die Schildkröte
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Der mathematische Kern: Die Gesamtzeit
Vachill = 10m/s Vschildkröte = 1m/s Gesamtzeit =
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Zenons Paradoxon Zenon: Achill kann die Schildkröte nicht einholen
Begründung: Man muss unendlich viele Zeiten addieren und dabei kann nach Zenon nur unendlich herauskommen
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Eine moderne Lösung
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Eine andere Argumentation:
Gesamtzeit =
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Der Kern des Problems Wie kann man unendlich viele Zahlen addieren? (mit einem plausiblen Ergebnis) Die antiken Mathematiker fanden keine allgemeine Lösung
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Die moderne Lösung Grenzwerte (von Zahlenfolgen, Funktionen,…..)
Der Begriff der reellen Zahl Viele Überraschungen, auch manche Holzwege! Einige Protagonisten:
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Newton (1643 – 1727) Begründer der modernen Physik
Einer der Väter der Differential- und Integralrechnung
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Leibniz (1646 – 1716) Letzter Universalgelehrter
Einer der Väter der Differential- und Integralrechnung
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Euler (1707 – 1783) Wichtigster Mathematiker seiner Zeit
Erforschte unter anderem die Zahl e
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Cauchy (1789 – 1857) Schuf die Grundlagen der modernen Grenz-werttheorie, mit vielen Irrungen und Wirrungen
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Dedekind (1831 – 1916) Brachte den Begriff „reelle Zahl“ zu einem vorläufigen Abschluss
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Eine einfache Zahlenfolge:
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Eine weitere einfache Zahlenfolge:
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Der Limesbegriff
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Der Knackpunkt: Es gibt keine unendlich kleinen Zahlen auf der Zahlengeraden (in R). Andere Zahlmodelle sind möglich 0-Punkt
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Historisches Die Entwicklung einer allgemeinen Definition benötigte weit mehr als Jahre. Die allgemeine Definition wirkt sehr abstrakt, auf den ersten Blick schwer verständlich.
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Die genial einfache Idee:
Einsperren der Zahlenfolge beim Grenzwert ε a
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Die exakte Definition des Grenzwerts einer Folge an
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Ein berühmter Grenzwert: Die Zahl e
History Fiction: Wie e hätte entdeckt werden können, aus niederen Motiven, aus Geldgier. So ist es nicht geschehen.
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Die Geburt der Zahl e aus dem Geist des Kapitalismus
Zinsen, immer mehr Zinsen Die Ausgangssituation: 1 € wird ein Jahr lang zu 100% angelegt. Nach einem Jahr hat man K1 = (1 + 1) € Wie kann man mehr erlangen?
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Unterjährliche Verzinsung
Halbjährlich: K2 = (1 + ½) (1 + ½) = (1 + ½)2 = 2,25 Dritteljährlich: K3 = (1 + 1/3) (1 + 1/3) (1 + 1/3) = (1 + 1/3)3 = 2, ….
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Die Entwicklung der Zinsen
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Die allgemeine Situation
Bei n Verzinsungsperioden pro Jahr: Kn = (1+1/n)n.
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Einige Werte, mit EXCEL berechnet
k n = 10k Kn 1 10 2, 2 100 2, 3 1000 2, 4 10000 2, 5 100000 2, 6 2, 7 2, 8 2, 9 2, 2, 11 1E+11 12 1E+12 2, 13 1E+13 2, 14 1E+14 15 1E+15 3, 16 1E+16
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Analyse: EXCEL rechnet falsch:
K3 = (1+1/3)3 = (1+1/3)(1+1/3) (1+1/3) > 2 Kn = (1+1/n)n = (1+1/n)(1+1/n)…(1+1/n) > 2 Was kommt wirklich heraus?
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Eulers Ergebnis
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Einige Eigenschaften von e
e ist kein Bruch, e ist transzendent
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Berechnung von e
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Beispiel: n = 5
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Die Bedeutung der Zahl e: f(x) = ex
Anwendungen: Wachstumsprozesse Zerfallsprozesse Hintergrund: (ex)´ = ex
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Eine Bemerkung zu den Zinsen
So wachsen die Bäume nicht in den Himmel Aber: Geldgier macht erfinderisch. Man kann mit Zinsen mehr rausholen. „Vorschüssige Zinsen“
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Unendliche Summationen Beispiele
…… 1 – – – ….. 1 + ½ + 1/3 + ¼ + 1/5 + 1/6 + …. 9/10 + 9/ / ….. 1 + ½ + (½)2 + (½)3 + (½)4 + …..
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Wie kann man unendlich viele Zahlen addieren?
Eigentlich gar nicht. Vorschlag: Addiere bis zur n-ten Zahl: S1, S2, S3, ´… Sn, … („Partialsummen“) S = lim Sn
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Entwicklung von S = 1 + ½ + (½)2 + (½)3 + (½)4 + …..
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S = 1 + ½ + (½)2 + (½)3 + ….. S1 = 2 – 1 < 2 S2 = 2 – ½ < 2
Sn = 2 – (½)n-1 < 2 Der Unterschied zu 2 geht gegen 0! lim Sn = 2
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Das 0,9999..-Problem 0,99999…. = 9(1/10 + 1/100 + 1/1000 + ….)
0,99999…. = 9(1/10 + 1/ / ….) S1 = 9/10 S1 = 1 – 1/10 S2 = 99/100 S2 = 1 – 1/100 Sn = …. Sn = 1 – 1/10n 0,999… = lim Sn = 1
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Die berühmte Leibnizreihe
Die Reihe: S = 1 – ½ + 1/3 – ¼ + 1/5 – 1/6 + 1/7 - + … Die Reihe hat einen Wert („konvergiert“):
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Die Entwicklung der Summe
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Welchen Wert hat die Reihe?
Eulers Ergebnis: S = 1 – ½ + 1/3 – ¼ + 1/5 – 1/6 + 1/7 - + … = ln 2 = 0,6931……..
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Schrecken der Unendlichkeit
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Ein unmögliches Ergebnis
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Wo liegt der Trugschluss?
Die Reihenfolge der Summanden ist relevant! Es gilt nicht die Verallgemeinerung von a +b + c = b + c + a = b + a + c = …..
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Es kommt noch schlimmer: Der Satz von Riemann
Man kann durch geschicktes Umsortieren jedes Ergebnis erzeugen. Dies geht allerdings nicht bei allen unendlichen Summen.
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Bernhard Riemann (1826 – 1866) Nachfolger von Gauß in Göttingen
Mathematisches Genie Ohne ihn keine allgemeine Relativitäts- theorie
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Die Idee von Riemann
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Die Idee von Riemann
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Die Idee von Riemann
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Die Entwicklung der Summe
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Die Entwicklung der Summe
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Warum nicht 42 als Beispiel?
Man muss im ersten Schritt zwischen 1035 und 1036 Summanden addieren!
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Entschlüsselte Geheimnisse
Mehr Mathe in Tholey: Es geht weiter im März 2004. Entschlüsselte Geheimnisse
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