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Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

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Präsentation zum Thema: "Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie"—  Präsentation transkript:

1 Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie
Eine Kurzeinführung von Alexander Recht

2 Was ist Kritik der politischen Ökonomie?
Theoretisch-begriffliche Abgrenzung als Analyse der Möglichkeiten und Grenzen. Widerlegung und Entschleierung. Politische Ökonomie Das kapitalistische System von Produktion, Tausch und Verteilung. Die bürgerliche Theorie vom kapitalistischen System. Was ist Kritik der politischen Ökonomie? Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

3 Was ist Kritik der politischen Ökonomie?
Theoretisch-begriffliche Abgrenzung Widerlegung und Entschleierung Kapitalistisches System Analyse der Möglichkeiten und Grenzen des Kapitalismus Widerlegung und Entschleierung des Kapitalismus Die bürgerliche Theorie vom kapitalistischen System Analyse der Möglichkeiten und Grenzen der bürgerlichen Theorie Widerlegung und Entschleierung der bürgerlichen Theorie Was ist Kritik der politischen Ökonomie? Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

4 Wie und in welcher Reihenfolge lesen?
Mit den ersten Kapitel im „Kapital“ starten? Von Anfang an lesen und die Wertformanalyse wagen! Neue (philosophische) Marx-Lektüre als neuer Zugang. Oder mittendrin im „Kapital“ starten? Mittendrin starten mit Wertinhalt, Werttheorie, Ausbeutung, Akkumulation. Ökonomische Lektüre als Zugang. Heute: aus Zeitgründen Verzicht auf Wertformanalyse. Wir starten mittendrin. Wie und in welcher Reihenfolge lesen? Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

5 Ökonomische Lektüre als Zugang
Marx in einem Brief an Kugelmann: »Wollen Sie Ihrer Frau Gemahlin als zunächst lesbar die Abschnitte über den ›Arbeitstag‹, ›Kooperation, Teilung der Arbeit und Maschinerie‹, endlich über die ›ursprüngliche Akkumulation‹ bezeichnen. Über unverständliche Terminologie müssen Sie den Aufschluss geben. Bei sonstigen Bedenklichkeiten stehe ich zur Verfügung.« (MEW 31: 575/76) Zudem: »Mit Ausnahme des Abschnitts über die Werthform wird man daher dies Buch nicht wegen Schwerverständlichkeit anklagen können.« (Vorwort zur ersten Auflage von KI) Ökonomische Lektüre als Zugang Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

6 Vorab ein Blick auf den Kapitalkreislauf
Gewinn (mehr) Kapital (noch mehr) Kapital Vorab ein Blick auf den Kapitalkreislauf Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

7 Woher kommt das erste Kapital?
Wo kommt eigentlich das erste Kapital her? »Wir haben gesehn, wie das Geld Kapital wird, das Kapital Quelle von Mehrwerth und der Mehrwerth Quelle von Zuschusskapital. Indess setzt die kapitalistische Akkumulation den Mehrwerth voraus, der Mehrwerth die kapitalistische Produktion, die wiederum erst in dem Augenblick die Bühne betritt, wo genügend große Massen an Kapital und Arbeitskräften in den Händen von Waarenproduzenten akkumulirt sind. Der ganze Process scheint sich also in einem Teufelskreis zu bewegen, aus dem man nicht herauskommt, ohne eine ursprüngliche Akkumulation zuzulassen, eine Akkumulation, welche nicht das Resultat der kapitalistischen Produktionsweise ist, sondern ihr Ausgangspunkt.« (KI/VSA: 643) Woher kommt das erste Kapital? Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

8 Ursprüngliche Akkumulation als Sündenfall
»Diese ursprüngliche Akkumulation spielt in der politischen Oekonomie ungefähr dieselbe Rolle wie der Sündenfall in der Theologie. Adam biss in den Apfel und damit kam über das Menschengeschlecht die Sünde. Ihr Ursprung wird durch ein Ereigniss erklärt, das wenige Tage nach Erschaffung der Welt geschah. Genauso, aber lange danach, gab es eine Zeit, wo sich die Gesellschaft in zwei Lager theilte: dort auserlesne, fleißige, intelligente und vor Allem sparsame Leute, hier ein Haufen Schlingel, der von Morgens bis Abends und vom Abend bis zum Morgen in lustiger Runde zusammensaß. Es versteht sich von selbst, dass die einen Schätze über Schätze anhäuften, während die andren sich bald von Allem entblößt fanden.« (KI/VSA: 643) Ursprüngliche Akkumulation als Sündenfall Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

9 »In den Annalen der wirklichen Geschichte spielen bekanntlich Eroberung, Unterjochung, Raubmord, kurz Gewalt die große Rolle. In den dümmlichen Handbüchern der sanften politischen Oekonomie herrschte von jeher die Idylle. Recht und Arbeit waren von jeher die einzigen Bereicherungsmittel, natürlich mit jedesmaliger Ausnahme von diesem Jahr. In der That sind die Methoden der ursprünglichen Akkumulation alles andre, nur nicht idyllisch.« (KI/VSA: 644) Gewalt statt Idylle Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

10 Stufen der ursprünglichen Akkumulation
»Expropriation des Landvolks von Grund und Boden« »Blutgesetzgebung gegen die Expropriirten seit Ende des 15. Jahrhunderts. Gesetze zur Herabdrückung des Arbeitslohns« »Genesis der kapitalistischen Pächter« »Rückwirkung der agrikolen Revolution auf die Industrie. Herstellung des innern Markts für das industrielle Kapital« »Genesis des industriellen Kapitalisten« »Geschichtliche Tendenz der kapitalistischen Akkumulation« Stufen der ursprünglichen Akkumulation Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

11 In MEW 23 heißt die Überschrift: »Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation« (MEW 23: 741).
Warum „sogenannt“? Gewalt statt Idylle. Ursprüngliche Akkumulation fand zwar vor allem zu Beginn des Kapitalismus statt. Aber es gibt sie jederzeit. Sie findet statt bei Einbindung von bisher noch nicht- kapitalistischen Ländern ins kapitalistische System. Sie findet statt bei Konzentrationsprozessen des Kapitals durch »Zentralisation«, also Fusionen, M&A usw. Aber Achtung: Die ursprüngliche Akkumulation ist (m.E.) nicht der Kernpunkt des Kapitalismus. Warum „sogenannt“? Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

12 Ein Teilchen und 2 Capri Sinne seien beide 1,20 Euro wert.
Wenn also gilt: 1 Teilchen = 1,20 Euro wert und 2 Capri Sonne = 1,20 Euro wert, dann gilt: 1 Teilchen ist so viel wert wie 2 Capri Sonne. Aber warum ist der Wert von 1 Teilchen = dem Wert von 2 Capri Sonne? Hierauf gibt es mehrere Antworten in der Ökonomie: These: Der Nutzen beider Güter ist subjektiv gleich groß. These: Der mit dem Preis bewertete Grenznutzen beider Güter ist subjektiv gleich groß. These: In beiden Gütern „steckt“ objektiv gleich viel Arbeit. Marx ist der letzten arbeitswertorientierten These zuzuordnen – so wie die Klassiker Adam Smith, David Ricardo usw. Er modifiziert diese These jedoch erheblich! Marxsche Werttheorie Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

13 Marxsche Bestimmung des Werts
»Ein Gebrauchswert oder Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisiert ist. Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch das Quantum der in ihm enthaltenen ›wertbildenden Substanz‹, der Arbeit. Die Quantität der Arbeit selbst misst sich an ihrer Zeitdauer, und die Arbeitszeit besitzt wieder ihren Maßstab an bestimmten Zeitteilen, wie Stunde, Tag usw.« (MEW 23: 53) Marxsche Bestimmung des Werts Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

14 Vom Doppelcharakter der Ware zum Doppelcharakter der Arbeit
Ein Bäcker mit seinen Teilchen (Gebrauchswert) vollzieht dabei die konkrete Arbeit des Backens, während der Getränkeproduzent von Capri Sonne (Gebrauchswert) die konkrete Arbeit der Getränkeherstellung bzw. -abfüllung durchführt. Dass trotzdem wertbezogen 1 Teilchen = 2 Capri Sonne gilt, heißt, dass sich Arbeit, nur gemessen an ihrer Arbeitszeit, als bloße Arbeit an sich, als sog. abstrakte Arbeit darstellt. Ein Gebrauchswert hat also Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht ist. Die Größe des Wertes misst sich nach der Menge der in ihm enthaltenen menschlichen Arbeitszeit, wobei stets die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit die Grundlage ist. Vom Doppelcharakter der Ware zum Doppelcharakter der Arbeit Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

15 Wert als gesellschaftliche Kategorie
Anders als Smith und Ricardo verfolgt Marx aber keinen rein substanzorientierten Wertansatz. Es kommt nicht einfach darauf an, wie viel individuelle Arbeit, gemessen in Arbeitszeit, in einer Ware "drinsteckt". Es kommt vielmehr darauf an, ob die Gesellschaft die verrichtete individuelle Arbeit und damit die geleistete Arbeitszeit als gesellschaftlich notwendig ansieht, so dass die privat verausgabte, individuelle Arbeit als Wert bildende abstrakte Arbeit gilt. Wert ist eine gesellschaftliche Kategorie, was sich an Reduktionen individueller Akte auf gesellschaftliche Verhältnisse zeigt: Reduktion individuell verausgabter Arbeitszeit auf gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit; Reduktion individuell verausgabter Arbeitszeit auf gesellschaftlich notwendige und durch zahlungsfähige Nachfrage als notwendig erachtete Arbeitszeit; Reduktion individuell verausgabter komplizierter Arbeitszeit auf gesellschaftlich notwendige einfache Arbeitszeit. Wert als gesellschaftliche Kategorie Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

16 Arbeitsteilung und Geld
Wenn 1 Teilchen so wie 2 Capri Sonne zur Produktion gesellschaftlich durchschnittlich notwendig und anerkannt 12 Minuten abstrakter Arbeit benötigt, so haben beide Warenmengen den Wert von 12 Minuten. Allerdings wird der Wert weder des 1 Teilchen noch der 2 Capri Sonne in Minuten ausgedrückt, sondern in Bezug auf eine andere Ware, zumeist in Bezug auf Geld. Aber warum? In entwickelten Tauschwirtschaften mit Arbeitsteilung ist eine zeitliche Vorabplanung schwer. Drum drücken Gebrauchswerte ihren Wert in Geld als allgemeinem Äquivalent aus. Der Wert von jedem Quantum Ware kann (und muss?) in Geld ausgedrückt werden. Arbeitsteilung und Geld Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

17 Produktions- als Arbeitsprozess
Man unterscheidet im Produktionsprozess: die Arbeitsgegenstände; die Arbeitsmittel = Werkzeuge die Arbeit als produktive Arbeit; das Produkt als Resultat. Auch die Produktionsmittel, die im Arbeitsprozess durch die Arbeit verbraucht = konsumiert werden, mussten teils zuvor produziert oder beschaffen werden. Produktions- als Arbeitsprozess Produktionsmittel Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

18 Produktions- als Arbeitsprozess
In die Produktion gehen Faktoren ein: Arbeitsgegenstände, die Produkte vergangener Arbeit sind (z. B. abgebaute Kohle) und auf die weiter eingewirkt wird; Arbeitsgegenstände, die erstmalig bearbeitet werden (z.B. feste Kohle); Arbeitsmittel, die Produkt menschlicher Arbeit sind (z. B. ein Hammer) und mit denen gewirkt wird; Arbeitsmittel, die der Natur entnommen werden (z.B. ein Stein) und mit denen gewirkt wird; der subjektive Faktor, die Ware Arbeitskraft, mit dem die Arbeit verrichtet wird. Faktoren, die Produkte menschlicher Arbeit sind (1. und 3.), gehen mit ihrem Wert in die Produktion ein: gemäß der Arbeitszeit, die zu ihrer Herstellung benötigt wird. Die Faktoren 2. und 4. haben, da noch nicht bearbeitet, keinen Wert, wenn sie in die Produktion eingehen. Produktions- als Arbeitsprozess Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

19 Der Wert der Ware Arbeitskraft
Was ist aber nun mit dem Faktor Arbeitskraft? Wem gehört er, ist er eine Ware, und hat er Wert? Der „Gebrauchswert“ der Arbeitskraft ist es, zusammen mit den Produktionsmitteln im Arbeitsprozess eingesetzt zu werden, um durch ihre produktive Konsumption (d. h. konkrete Arbeit) das Produkt zu erzeugen und um damit (über abstrakte Arbeit) Mehrwert zu erzielen. Die Ware Arbeitskraft bringt wie auch die Produktionsmittel den Wert in das Endprodukt ein, der ihr zugrunde liegt. Doch welcher Wert liegt ihr zugrunde? Der Wert der Ware Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

20 Der Wert der Ware Arbeitskraft
Der Wert einer Ware bestimmt sich nach der Arbeitszeit, die zu ihrer Erzeugung nötig ist. Also ist nach der Arbeitszeit zu fragen, die nötig ist, um die Ware Arbeitskraft zu „produzieren“. Die Arbeitskraft ist indes im Menschen bereits als Vermögen enthalten. Sie braucht daher nicht hergestellt werden, sondern muss vielmehr stets aufs Neue erhalten, also reproduziert werden. Der Wert der Ware Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

21 Der Wert der Ware Arbeitskraft
Daher bestimmt sich der Wert Arbeitskraft nach der Arbeitszeit, die nötig ist, um die Waren zu produzieren, die zur Reproduktion der Ware Arbeitskraft gebraucht werden. »(…) der Wert der Arbeitskraft ist der Wert der zur Erhaltung ihres Besitzers notwendigen Lebensmittel.« (MEW 23: S. 184) Der Wert der Ware Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

22 Der Wert der Ware Arbeitskraft
Marx unterscheidet vier Aspekte der Reproduktion: Die tägliche Lebenserhaltung (Subsistenz); hierzu bedarf es der täglichen Lebensmittel, des täglichen Brotes. Die dauerhafte Lebenserhaltung; man braucht Wohnung, Heizung, Pflege, Urlaub, Nahrungsrücklagen etc. Die Bedürfnisse sind auch von kulturellen Eigentümlichkeiten der Lebensregion, vom Entwicklungsstand und von den Ansprüchen der Arbeiter abhängig. Die Erhaltung der Arbeiterklasse; damit stets freie Arbeiter zur Verfügung stehen, muss die Arbeiterklasse sich in ihrer Gesamtheit reproduzieren, also für Nachwuchs sorgen; dazu bedarf es der Versorgung und Erziehung des Nachwuchses. Die Bildung und Ausbildung; damit der Arbeiter mit seiner Ware Arbeitskraft die ihm auferlegten Arbeiten verrichten kann, muss er sich bilden und ausgebildet werden. Der Wert der Ware Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

23 Der Besitz und die Veräußerung der Ware Arbeitskraft
Der Besitzer oder besser: der Eigentümer der Arbeitskraft ist der Arbeiter. Der Arbeiter tritt dem Kapitalisten gegenüber. Der Kapitalist verfügt über Geld, welches er zum Kauf von Waren für die Produktion ausgeben will. Der Kauf der Waren, die ihm als gegenständliche Faktoren im Produktionsprozess dienen sollen, ist unproblematisch. Er braucht jedoch noch den subjektiven Faktor, der die Arbeit verrichtet, die Arbeitskraft. Der Besitz und die Veräußerung der Ware Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

24 Der Besitz und die Veräußerung der Ware Arbeitskraft
Der Platz des Treffens zwischen Kapitalist und Arbeiter ist der Markt, auf dem die Arbeitskraft als Ware feilgeboten wird. Die Arbeitskraft wird zur Ware Arbeitskraft. Der Arbeiter ist dabei frei, völlig frei, frei in einem doppelten Sinn: Er verfügt als freie Person über seine Arbeitskraft als Ware. Er muss sie also nicht verkaufen. Er ist frei für den Verkauf der Ware Arbeitskraft. Wenn der Arbeiter sie verkauft, dann nur für eine bestimmte Zeit: die Arbeitszeit. Er ist also kein Sklave. Im Gegenteil, ob der Arbeiter seine Ware Arbeitskraft verkauft für bestimmte Zeit, ist formal seine Entscheidung. Er ist aber auch frei von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen. Er hat also keine andere Ware zu verkaufen als seine Arbeitskraft. Er verfügt nicht über andere Produktionsmittel und auch nicht über andere Arbeitskräfte, ist also materiell unfrei. Der Besitz und die Veräußerung der Ware Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

25 Produktion als Einheit von Arbeit und Verwertung über GWG'
AK und U vollziehen die Warenzirkulation W – G – W: (Autos – Geld – Arbeitskraft) des Unternehmers U. (Arbeitskraft – Geld – Kuchen) der Arbeitskraft AK. (Kuchen – Geld – Buch) des Konditors K. Unternehmer vollziehen primär die Kapitalzirkulation G – W – G‘. Genau gesagt: G – W (PM, AK) – P – W' – G' Der Kapitalist kauft mit Geld (G) die Waren (W) Produktionsmittel und Arbeitskraft. Dann lässt er mit den Waren (W) Arbeitskräfte + Produktionsmittel transformierte Waren (W‘) herstellen. Diese transformierten Waren (W‘) verkauft er für Geld G‘, und zwar möglichst so, dass G' > G! Wie aber lässt sich über äquivalenten Tausch der Wert vergrößern? Produktion als Einheit von Arbeit und Verwertung über GWG' Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

26 Produktion als Einheit von Arbeit und Verwertung über G-W-G‘
Der Kapitalist kauft sich im Prozess G – W – G' Waren, die in der Produktion konsumiert werden, und die Produkte gehören ihm ganz alleine. Der Sinn für den Kapitalisten besteht im abschließenden Verkauf, der mehr Geld erlösen soll, als vorgeschossen wurde. Das heißt, dass die Zirkulationssphäre die vermittelnde Sphäre der Mehrwertbildung ist, indem dort über den Tausch selbst zwar nur Wechsel von Äquivalenten vollzogen werden, aber dadurch auch eine bestimmte Ware erworben wird, nämlich die Ware Arbeitskraft, die im Produktionsprozess Mehrwert zusetzt. Produktion als Einheit von Arbeit und Verwertung über G-W-G‘ Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

27 Produktion als Einheit von Arbeit und Verwertung über GWG
Der Produktionsprozess ist Arbeits- und Wertbildungsprozess. Arbeit überträgt als konkrete Arbeit den Wert der Produktionsmittel auf das Produkt; und setzt als abstrakte Arbeit zur selben Zeit den Werten der Produktionsmittel Neuwert zu, bildet also neuen Wert (Wertschöpfung). Produktion als Einheit von Arbeit und Verwertung über GWG Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

28 Marxsche Grundbegriffe der Wertrechnung
Der Wert einer Ware folgt der Arbeitszeit zu ihrer Herstellung: Es gibt die Wertübertragung bei der Verrichtung der konkreten Arbeit. Übertragen wird der Wert, gemessen an der Zeit zur Produktion der genutzten Produktionsmittel. Es gibt die Wertbildung oder Wertschöpfung im Sinne abstrakter Arbeit. Gebildet wird Wert, gemessen an der neu zugesetzten Zeit zur Produktion der Waren. Marxsche Grundbegriffe der Wertrechnung Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

29 Marxsche Grundbegriffe der Wertrechnung
Konstantes Kapital c = der Wert der eingesetzten Produktionsmittel, d. h. der übertragene Wert der Roh-/Hilfsstoffe plus der Wert der Abschreibungen der Maschinen  Konstantes Kapital wird 1:1 übertragen, bleibt konstant im Wert. Variables Kapital v = der Wert der eingesetzten Arbeitskräfte, d. h. der Wert der Lebensmittel, die zur Reproduktion der Arbeitskräfte erforderlich sind, der in Geldform als Lohn ausgezahlt wird. Der Wert der Ware Arbeitskraft ist kleiner (daher 'variabel') als der Wert, den die Ware Arbeitskraft durch Arbeit neu bildet. Marxsche Grundbegriffe der Wertrechnung Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

30 Marxsche Grundbegriffe der Wertrechnung
Wertprodukt ≠ Produktwert Wertprodukt = v + m (= Wertschöpfung); Produktwert = c + v + m. Mehrwert m, d. h. die Differenz zwischen neu zugesetzter Arbeitszeit (Wertschöpfung) und der Zeit zur Reproduktion der Arbeitskräfte. Da die Wertschöpfung v + m beträgt, ist der Mehrwert Wertschöpfung abzgl. Lohn, also: m = (v + m) – v. Man kann m auch als Differenz zwischen Produktwert und allen Kosten auffassen, also: m = (c + v + m) – (c + v). Marxsche Grundbegriffe der Wertrechnung Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

31 G – W – G‘: Produktion von Lederstiefeln
Es gibt konkrete Arbeit: Es werden Waren eingesetzt, deren Werte ohne Veränderung von Wertgröße in den Produktionsprozess eingehen. Das Leder im Werte von 13 Stunden Arbeit, das zur Produktion eines Stiefels verwandt wird, trägt genau 13 Stunden zum Wert des Stiefels bei. Der Wert von 13 Stunden wird durch die konkrete Arbeit der Fabrikation von Leder in Stiefel übertragen, aber auch nur dies: Der Kapitalist hat für das Leder, sofern 1 Stunde = 10 € entspricht, 130 € bezahlt, die in selber Höhe beim Verkauf des Stiefels zum Kapitalisten zurückfließen. G – W – G‘: Produktion von Lederstiefeln Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

32 G – W – G‘: Produktion von Lederstiefeln
Es gibt abstrakte Arbeit: Der Arbeiter jedoch, der in 8 Stunden aus den Faktoren durch Gerbrauch seiner Ware Arbeitskraft konkret aus Leder Stiefel macht, arbeitet abstrakt und bildet für seinen Teil einen Wert von eben diesen 8 Stunden = 80 €. Es entsteht Mehrwert: Nun sei angenommen, dass die Lebensmittel, die zur Reproduktion seiner Arbeitskraft an diesem Tag notwendig sind, in umgerechnet 5 Stunden erzeugt werden. Also erhält die Arbeitskraft 50 € Lohn. Dann ist durch die Produktion und durch die Verwertung des Wertes der Ware Arbeitskraft ein Mehrwert von 3 Stunden = 30 € erzeugt worden. G – W – G‘: Produktion von Lederstiefeln Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

33 G – W – G‘: Produktion von Lederstiefeln
Wertprodukt ≠ Produktwert Wertprodukt = (v + m) = ( ) = 80; Produktwert = c + (v + m) = ( ) = 210. Mehrwert m, d. h. die Differenz zwischen neu zugesetzter Arbeitszeit (Wertschöpfung) und der Zeit zur Reproduktion der Arbeitskräfte. Da die Wertschöpfung v + m beträgt, ist der Mehrwert Wertschöpfung abzgl. Lohn, also: m = (v + m) – v = ( ) – 50 = 80 – 50 = 30. Man kann m auch als Differenz zwischen Produktwert und allen Kosten auffassen, also: m = (c + v + m) – (c + v) = ( ) – ( ) = 210 – 80 = 30. G – W – G‘: Produktion von Lederstiefeln Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

34 Entstehung von Mehrwert
Mehrwert wird dadurch erzeugt, dass der Wert der innerhalb eines Arbeitstages konsumierten Ware Arbeitskraft, d. h. der Wert der zur täglichen Reproduktion des Arbeiters nötigen Lebensmittel, geringer ist als der Wert, der durch die Verausgabung der Arbeitskraft innerhalb dieses Arbeitstages über abstrakte Arbeit geschaffen wird. Der Produktionsprozess ist damit Arbeitsprozess (konkret und abstrakt); Wertbildungsprozess (Wert wird nicht nur durch konkrete Arbeit übertragen, sondern auch durch neu zugesetzte abstrakte Arbeit gebildet); Verwertungsprozess (Es wird mehr Wert produziert, als Wert eingegangen ist). Entstehung von Mehrwert Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

35 Entstehung von Mehrwert
Mehrwerterzielung ist auf Produktion angewiesen, weil hierdurch Mehrwert überhaupt produziert wird; ist auf Zirkulation angewiesen, weil hierdurch der produzierte Mehrwert realisiert wird; verletzt nicht die Gesetze des Äquivalententauschs, da die Waren zu ihrem Wert gekauft und verkauft werden! Entstehung von Mehrwert Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

36 Die Zirkulation G – W – G‘ ist das entscheidende Merkmal des Kapitalismus.
Bei GWG wird gekauft, um zu verkaufen. Mit Geld werden Waren gekauft, um diese (modifiziert) später wieder gegen Geld, und zwar mehr Geld als zuvor zu veräußern. Der Zweck von G – W – G‘ ist Akkumulation. Geldmehrung: G2 = G1 + G mit Wert (G) = Mehrwert. Das Mittel von G – W – G‘: Die Ware wird Mittel zum Zwecke der Geldvermehrung. Einher geht damit eine Beliebigkeit der Ware. Qualität und Quantität bei G – W – G‘: Geld 1 = Geld 2 (qualitative Sicht), aber Wert (Geld 1) < Wert (Geld 2) (quantitative Sicht). Charakter von G – W – G‘ Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

37 Bestimmendes Merkmal ist bei G – W – G‘ der Wert in Form von Geld und nicht der Gebrauchswert!
Die Waren, die Unternehmen mit Geld kaufen, haben für sie zwar Gebrauchswert; ihr Gebrauchswert ist es aber nur, durch Verkauf einen Tauschwert in Geld anzueignen, der höher ist als der Tauschwert der gekauften Waren, also Mehrwert zu erzielen. Geld, mit dem gekauft wird, um nach späterem Verkauf mehr Geld zu erhalten, ist Kapital. Der Akkumulationsprozess G – W – G‘ ist maßlos. Während bei W – G – W der Prozess der Zirkulation mit Kauf und Konsumtion sein Ende findet, ist bei G – W – G‘ das Ende der einen Zirkulation, nämlich Geld, gleichzeitig der Anfang der nächsten Zirkulation. Es gilt: GWGWGWGWGWGWGWGWGWGWGWG ... Die stoffliche Form, ob Geld oder Ware, ist unwichtig. Wesentlich ist der Tauschwert, und zwar dessen Vermehrung. Mehrwertwahn ohne Beachtung des gesellschaftlichen Gebrauchswerts ist prägend. Charakter von G – W – G‘ Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

38 Fall 1: Ausgangslage Arbeitstag = 12 Std.
10 € = Wert von 1 Std. Arbeit. Produktionszeit der Lebensmittel zur Reproduktion der Arbeitskraft = 5 Std. = 50 €. Produziert werden während der 12 Std. 60 Socken. Fall 1: Ausgangslage Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

39 Fall 1: Ausgangslage Kosten der 60 Socken
20 Pfund Baumwolle = 5,00 Std. = 50,00 € 3,00 l Öl = 3,00 Std. = 30,00 € Maschinenabnutzung = 10,00 Std. = 100,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 23,00 Std. = 230,00 € Wert der 60 Socken Wertübertragung der PM = 18,00 Std. = 180,00 € Wertschöpfung = 12,00 Std. = 120,00 € Produktwert = 30,00 Std. = 300,00 € Gewinn Mehrwert (falls Verkauf) = 7,00 Std. = 70,00 € Fall 1: Ausgangslage Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

40 Fall 1: Ausgangslage Ersatzrechnung 60 Socken = 300 €  1 Socke = 5 €
36 Socken ersetzen den Wert der Produktionsmittel = 180,00 € 10 Socken ersetzen den Wert der Arbeitskraft = 50,00 € 14 Socken bleiben als Mehrprodukt übrig = 70,00 € Mehrwertratenrechnung Mehrwertrate = Mehrarbeit / notwendige Arbeit = 7,00 Std. / 5,00 Std. = Mehrwert / Wert der Arbeitskraft = 70,00 € / 50,00 € = 1,40 = 140% = Mehrprodukt / notwendiges Produkt = 14 Socken / 10 Socken = 1,40 = 140% Fall 1: Ausgangslage Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

41 Fall 2: verlängerter Arbeitstag
Der Arbeitstag wird verlängert von 12 auf 15 Stunden. Die Arbeiter sollen über die notwendige Arbeitszeit zur Reproduktion des Werts ihrer Arbeitskraft hinaus mehr Mehrarbeit verrichten und mehr Mehrwert produzieren. Wir reden vom absoluten Mehrwert. Arbeitstag = 15 Std. 10 € = Wert von 1 Std. Arbeit Produktionszeit der Lebensmittel zur Reproduktion der Arbeitskraft = 5 Std. = 50 €. Produziert werden während der 15 Std. 75 Socken (gleich bleibende Arbeitsproduktivität bei um 25% längerem Arbeitstag). Fall 2: verlängerter Arbeitstag Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

42 Fall 1: Ausgangslage Kosten der 60 Socken
20 Pfund Baumwolle = 5,00 Std. = 50,00 € 3,00 l Öl = 3,00 Std. = 30,00 € Maschinenabnutzung = 10,00 Std. = 100,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 23,00 Std. = 230,00 € Wert der 60 Socken Wertübertragung der PM = 18,00 Std. = 180,00 € Wertschöpfung = 12,00 Std. = 120,00 € Produktwert = 30,00 Std. = 300,00 € Gewinn Mehrwert (falls Verkauf) = 7,00 Std. = 70,00 € Fall 1: Ausgangslage Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

43 Fall 2: verlängerter Arbeitstag
Kosten der 75 Socken 25 Pfund Baumwolle = 6,25 Std. = 62,50 € 3,75 l Öl = 3,75 Std. = 37,50 € Maschinenabnutzung = 12,50 Std. = 125,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 27,50 Std. = 275,00 € Wert der 75 Socken Wertübertragung der PM = 22,50 Std. = 225,00 € Wertschöpfung = 15,00 Std. = 150,00 € Produktwert = 37,50 Std. = 375,00 € Gewinn Mehrwert (falls Verkauf) = 10,00 Std. = 100,00 € Fall 2: verlängerter Arbeitstag Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

44 Fall 2: verlängerter Arbeitstag
Ersatzrechnung 75 Socken = 375 €  1 Socke = 5 € 45 Socken ersetzen den Wert der Produktionsmittel = 225,00 € 10 Socken ersetzen den Wert der Arbeitskraft = 50,00 € 20 Socken bleiben als Mehrprodukt übrig = 100,00 € Mehrwertratenrechnung Mehrwertrate = Mehrarbeit / notwendige Arbeit = 10,00 Std. / 5,00 Std = Mehrwert / Wert der Arbeitskraft = 100,00 € / 50,00 € = 2,00 = 200% = Mehrprodukt / notwendiges Produkt = 20 Socken / 10 Socken = 2,00 = 200% Fall 2: verlängerter Arbeitstag Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

45 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
Durch Einführung neuer Maschinerie soll die Produktivität gesteigert werden. Damit soll kurzfristig ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz erzielt werden, der zu einem Extramehrwert (verwickelter relativer Mehrwert) führt. Dies lohnt sich nur, wenn dadurch wenigstens temporär der Mehrwert steigt: Die Mehrkosten für neue Maschinerie müssen geringer sein als die Einsparung von Löhnen für Arbeitskräfte. Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

46 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
Arbeitstag = 12 Std. 10 € = Wert von 1 Std. Arbeit. Produktionszeit der Lebensmittel zur Reproduktion der Arbeitskraft = 5 Std. = 50 €. Produziert werden während der 12 Std. 120 Socken (Verdopplung der Arbeitsproduktivität bei gleichlangem Arbeitstag wg. Maschinerie). Für die doppelte Menge Socken wird die doppelte Menge Rohstoffe benötigt. Es sei angenommen, dass der Stundenbetrag für die Abnutzung der neuen Maschine leicht steige, d.h. 11,5 Std. bei 60 Socken und 23 Std. bei 120 Socken. Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

47 Fall 1: Ausgangslage Kosten der 60 Socken
20 Pfund Baumwolle = 5,00 Std. = 50,00 € 3,00 l Öl = 3,00 Std. = 30,00 € Maschinenabnutzung = 10,00 Std. = 100,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 23,00 Std. = 230,00 € Wert der 60 Socken Wertübertragung der PM = 18,00 Std. = 180,00 € Wertschöpfung = 12,00 Std. = 120,00 € Produktwert = 30,00 Std. = 300,00 € Gewinn Mehrwert (falls Verkauf) = 7,00 Std. = 70,00 € Fall 1: Ausgangslage Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

48 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
Kosten der 60 Socken (halber Arbeitstag) 20 Pfund Baumwolle = 5,00 Std. = 50,00 € 3,00 l Öl = 3,00 Std. = 30,00 € Maschinenabnutzung = 11,50 Std. = 115,00 € Arbeitskraft = 2,50 Std. = 25,00 € Gesamtkosten = 22,00 Std. = 220,00 € Wert der 60 Socken Wertübertragung der PM = 19,50 Std. = 195,00 € Wertschöpfung = 6,00 Std. = 60,00 € Produktwert = 25,50 Std. = 255,00 € Gewinn Geduld: kommt später … Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

49 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
Kosten der 120 Socken (ganzer Arbeitstag) 40 Pfund Baumwolle = 10,00 Std. = 100,00 € 6,00 l Öl = 6,00 Std. = 60,00 € Maschinenabnutzung = 23,00 Std. = 230,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 44,00 Std. = 440,00 € Wert der 120 Socken Wertübertragung der PM = 39,00 Std. = 390,00 € Wertschöpfung = 12,00 Std. = 120,00 € Produktwert = 51,00 Std. = 510,00 € Gewinn Geduld: kommt später … Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

50 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
120 Socken = 510 €  1 Socke = 4,25 €. Im gesellschaftlichen Durchschnitt lassen sich in aber 12 Stunden noch immer nur 60 Socken produzieren. Weiterhin gilt der gesellschaftliche Wert: 1 Socke = 5 €. Der Kapitalist könnte also einen Extramehrwert von 0,75 € realisieren, indem er den individuellen Wert von 4,25 € zum gesellschaftlichen Wert von 5,00 € verkauft. Sein Problem besteht aber darin, dass er die doppelte Menge Socken auch absetzen muss. Er muss also billiger als bisher anbieten. Er setzt den Preis zwischen dem gesellschaftlichen und dem individuellen Wert an, sage bei 4,45 €, um alle Socken absetzen zu können. Dann hat er noch immer einen Extramehrwert von 0,20 € je Socke realisiert, also von 24 € insgesamt. Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

51 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
Kosten der 120 Socken 40 Pfund Baumwolle = 10,00 Std. = 100,00 € 6,00 l Öl = 6,00 Std. = 60,00 € Maschinenabnutzung = 23,00 Std. = 230,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 44,00 Std. = 440,00 € Gewinn Ind. Produktwert (120 * 4,45) = 51,00 Std. = 534,00 € Gewinn = 7,00 Std. = 94,00 € Gewinnaufteilung Mehrwert (12 Std. – 5 Std.) = 7,00 Std. = 70,00 € Extramehrwert (120 * 0,20) = = 24,00 € Gewinn = = 94,00 € Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

52 Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen
Ersatzrechnung 120 Socken = 534 €  1 Socke = 4,45 € 87,64 Socken ersetzen den Wert der Produktionsmittel = 390,00 € 11,24 Socken ersetzen den Wert der Arbeitskraft = 50,00 € 21,12 Socken bleiben als Mehrprodukt übrig = 94,00 € Mehrwertratenrechnung Mehrwertrate = Mehrwert / Wert der Arbeitskraft = 94,00 € / 50,00 € = 1,88 = 188% = Mehrprodukt / notwendiges Produkt = 21,12 Socken / 11,24 Socken = 188% Oder rückwärts gerechnet Notwendige Arbeit = 12 Std. * 11,24 / (21, ,24) = 4,17 Std. Mehrarbeit = 12 Std. * 21,12 / (21, ,24) = 7,83 Std. Mehrwertrate = Mehrarbeit / notwendige Arbeit = 7,83 Std. / 4,17 Std. = 1,88 = 188% Fall 3: erhöhte Arbeitsproduktivität wg. Maschinen Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

53 Fall 4: Verbilligung der Arbeitskraft
Gerade weil alle Unternehmen Produktivitätssteigerungen vornehmen, die später gesellschaftlich verallgemeinert sind, verschwindet zwar der Extramehrwert, sinkt aber (ohne Lohnsteigerungen) der Wert der Arbeitskraft, da die Zeit zur Herstellung der Lebensmittel sinkt. Wir reden vom relativen Mehrwert. Er ist kein bewusster Akt einzelner kapitalistischer Unternehmen, sondern Resultat des unabgestimmten Handelns vieler. Arbeitstag = 15 Std. 10 € = Wert von 1 Std. Arbeit. Produktionszeit der Lebensmittel zur Reproduktion der Arbeitskraft = 4 Std. = 40 €. Produziert werden während der 12 Std. 60 Socken (gleich bleibende Arbeitsproduktivität bei Socken (!?) bei gleichlangem Arbeitstag). Fall 4: Verbilligung der Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

54 Fall 1: Ausgangslage Kosten der 60 Socken
20 Pfund Baumwolle = 5,00 Std. = 50,00 € 3,00 l Öl = 3,00 Std. = 30,00 € Maschinenabnutzung = 10,00 Std. = 100,00 € Arbeitskraft = 5,00 Std. = 50,00 € Gesamtkosten = 23,00 Std. = 230,00 € Wert der 60 Socken Wertübertragung der PM = 18,00 Std. = 180,00 € Wertschöpfung = 12,00 Std. = 120,00 € Produktwert = 30,00 Std. = 300,00 € Gewinn Mehrwert (falls Verkauf) = 7,00 Std. = 70,00 € Fall 1: Ausgangslage Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

55 Fall 4: Verbilligung der Arbeitskraft
Kosten der 60 Socken 20 Pfund Baumwolle = 5,00 Std. = 50,00 € 3,00 l Öl = 3,00 Std. = 30,00 € Maschinenabnutzung = 10,00 Std. = 100,00 € Arbeitskraft = 4,00 Std. = 40,00 € Gesamtkosten = 22,00 Std. = 220,00 € Wert der 60 Socken Wertübertragung der PM = 18,00 Std. = 180,00 € Wertschöpfung = 12,00 Std. = 120,00 € Produktwert = 30,00 Std. = 300,00 € Gewinn Mehrwert (falls Verkauf) = 8,00 Std. = 80,00 € Fall 4: Verbilligung der Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie

56 Fall 4: Verbilligung der Arbeitskraft
Ersatzrechnung 60 Socken = 300 €  1 Socke = 5 € 36 Socken ersetzen den Wert der Produktionsmittel = 180,00 € 8 Socken ersetzen den Wert der Arbeitskraft = 40,00 € 16 Socken bleiben als Mehrprodukt übrig = 80,00 € Mehrwertratenrechnung Mehrwertrate = Mehrarbeit / notwendige Arbeit = 8,00 Std. / 4,00 Std = Mehrwert / Wert der Arbeitskraft = 80,00 € / 40,00 € = 2,00 = 200% = Mehrprodukt / notwendiges Produkt = 16 Socken / 8 Socken = 2,00 = 200% Fall 4: Verbilligung der Arbeitskraft Alexander Recht: Einführung in Karl Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie


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