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Einführung in die Ethik

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die Ethik"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die Ethik
unter Miteinbeziehung der Referate von Egon Viesel (Folien 11–14, 27-31) und Max Klopfer (15 – 26) von Karl Heinz Auer

2 Philosophische Grundlegung
Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

3 Philosophische Grundlegung
ΓΝΩΘΙ ΣΑΥΤΟΝ Erkenne dich selbst! Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

4 Philosophische Grundlegung
Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! 1784: legendärer Aufsatzes über das Wesen der Aufklärung. Er beginnt so: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen." Klare, kraftvolle Worte - hörbar und denkwürdig bis in unsere Tage. Kant schrieb sie als "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" vor allem gegen die "regiersüchtige Geistlichkeit", wie es ein juristischer Verbündeter damals nannte. Die "Beantwortung" umfasst nur wenige Druckseiten, gehört aber, neben einigen anderen "kleinen Schriften", zu den wuchtigsten, wichtigsten und lesbarsten Interventionen, die Kant je verfasst hat. Sie erschien in der "Berlinischen Monatsschrift" als Diskussionsbeitrag zu einem Streitfall, bei dem es um die Frage ging, ob die Ehe unbedingt den Segen der Kirche brauche. Ein anonym abgedruckter Artikel der Monatsschrift hatte die Ansicht vertreten, die religiöse Hochzeitszeremonie vertrage sich nicht mehr mit dem Geist der Aufklärung, und ein Pastor hatte repliziert, was denn das genau sei, diese Aufklärung. Seine Definition der Aufklärung krönt Kant mit dem berühmten Appell: "Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

5 Philosophische Grundlegung
1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? 4. Was ist der Mensch? Immanuel Kant geht davon aus, dass alle Gebiete der Philosophie auf die anthropologische Frage hingeordnet sind: „Das Feld der Philosophie … lässt sich auf folgende Fragen bringen: 1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? 4. Was ist der Mensch? Die erste Frage beantwortet die Metaphysik, die zweite die Moral, die dritte die Religion, und die vierte die Anthropologie. Im Grunde könnte man aber alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei ersten Fragen auf die letzte beziehen.“[1] Deutlicher kann die Priorität der Frage nach dem Wesen des Menschen wohl nicht hervorgehoben werden. In seiner Anthropologie betont Kant die pragmatische Sicht derselben und charakterisiert den Menschen ua als einen, der „einen Charakter hat, den er sich selbst schafft; indem er vermögend ist, sich nach seinem von ihm selbst genommenen Zwecken zu perfektionieren; wodurch er, als mit Vernunftfähigkeit begabtes Tier (animal rationabile), aus sich selbst ein vernünftiges Tier (animal rationale) machen kann“.[2] Die Summe der pragmatischen Anthropologie sieht Kant in der Bestimmung des Menschen, „in einer Gesellschaft mit Menschen zu sein und in ihr sich durch Kunst und Wissenschaft zu kultivieren, zu zivilisieren und zu moralisieren“. Von daher ergibt sich die Notwendigkeit, dass der Mensch „zum Guten erzogen“ werden muss. [1] Kant, Vorlesungen zur Logik. Zit n LHE, Ethik und Anthropologie 19. [2] Vgl Kant, Anthropologie. Zit n ebd 23. Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

6 Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

7 Wandel, Umbruch, Krise …? „κρινειν“: trennen, entscheiden
Sozialer Wandel als Kriterium Quelle: Eder, Schulforschung und Lehrerbildung – Paradigmen und Methoden quantitativer Bildungsforschung. In Kowarsch (Hg), Forschung und Qualitätssicherung an Pädagogischen Hochschulen. Innsbruck 2001, > in den persönlichen Voraussetzungen der SchülerInnen > in den Bedingungen des Aufwachsens > in den Bedingungen des Lernens > in den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Schule Eder, Schulforschung und Lehrerbildung – Paradigmen und Methoden qualitativer Bildungsforschung. In: Kowarsch (Hg), Forschung und Qualitätssicherung an PH, Innsbruck 2001, 63 ff. Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

8 Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

9 Das Menschenbild Als Einheitsbezug von Bildung und SS- und LL-Bildung
Korrelation zwischen Menschenbild der Verfassung/EMRK und der schulischen Erziehungsziele Erbe der Aufklärung (Selbstbestimmung und Mündigkeit) und § 2 Abs 1 SchOG Beispiel Europäische Verfassung: „Gott“ und „religiöses“ bzw „spirituelles“ Erbe Zwei Ströme: christlich-konservativ vs. Aufklärung Laizismus im Vormarsch? – Art 51 EU-VerfEntw Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

10 „Person“ und Würde Jeder Mensch ist Person und hat angeborene, schon durch die Vernunft einleuchtende Rechte (§ 16 ABGB) Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Art 1 GG, Art 1 EU-Grundrechtscharta) „Homo oeconomicus“ als unzulässige Reduktion PISA ua Standards von „Fertigkeiten“ als Reduktion der schulischen Erziehungs-ziele Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

11 Ethik in Texten - Voraussetzungen
Handwerklicher Ansatz der Textanalyse: Ursprungssituation (die Situation, in der der Text entstanden ist) Aussageabsicht (Intentionen des Autors) Aktualisierung (Was sagt mir der Text heute?) Inhaltlicher Ansatz; Verschiedenartigkeit der Problemkonstellationen der Lösungsvorschläge der Begründungsbasis (vorausgesetzte Prämissen) der Begründungsstruktur (Methodik) des historischen, gesellschaftlichen, politischen etc. Kontexts Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

12 Aspekte bei der vergleichenden Textanalyse
Unterschiedlichkeit der Textsorten Unterschiedlichkeit der Themenbereiche und Fragestellungen Unterschiedlichkeit der Problemkonstella-tionen und Lösungsansätze Unterschiedlichkeit des Entstehungs-zusammenhangs Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

13 Ethik in Texten - Beispiele
Herodot (5. Jh.v.Chr.): Kroisos und Solon (Hist.I,29) Jesus: Von Reichtum und Nachfolge (Mk 10,17-26) Kant: Das Verbot falschen Versprechens (Grundlegung d. Metaphysik d. Sitten) Ein aktueller Problemfall „angewandter Ethik“ (Gehirntod/Organtransplantation) Die vier Texte im abschließenden Vergleich (Viesel 1999) Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

14 Kontexte Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

15   Zwei Bedeutungen von Ethos nach Aristoteles: Charakter
(Nikomachische Ethik II,1)  Gewöhnung  Charakter Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

16 Was ist der Unterschied zwischen Moral und Ethik?
Moral: aus Lateinisch mos, moris; mores = tatsächlich gezeigte Lebenspraxis Von Cicero gewähltes Übersetzungswort für Griechisch Ethos (z. B. Berufsethos) Ethik: Vom griechischen Philosophen Aristoteles geprägtes Wort für das Prüfen der Ethos-Auffassungen Gegenstand der Ethik ist die Moral Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

17 Moralisches und ethisches Argumentieren
Moralisches Argumentieren Bezugnahme auf ein Faktum Gefühle mögliche Folgen Moralkodex moralische Kompetenz Gewissen Ethisches Argumentieren Bezugnahme auf Methoden Analogische Methode (Aristoteles) Dialogische Methode (Platon) Transzendentale Methode (Kant) Analytische Methode Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

18 Goldene Regel „Positive“ Fassung „Alles was du willst, dass dir die
„Positive“ Fassung „Alles was du willst, dass dir die Menschen tun, das sollst auch du ihnen tun!“ „Negative“ Fassung „Was du nicht willst, dass man dir tu´, das füg´auch keinem andern zu!“ Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

19 © Max Klopfer Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

20 Grundstruktur der Goldenen Regel
Sie beruht auf mindestens 2 Personen: Handelnder (H) Betroffener (B) Ja Nein Nein Ja Selbstwiderspruch Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

21 Goldene Regel Die methodische Hauptfrage lautet:
Möchte ich der von meiner eigenen Handlung Betroffene sein oder nicht? Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

22 Zwei Unterscheidungen
Moral/Sitte  Ordnungsbegriff = Fasst empirisch Mannigfaltiges zu einer Einheit zusammen, hier unsere Alltagsvorstellungen von Gut bzw. Böse zu einer Moral  Frage: Welche Komponenten und welche Handlungen gehören zu einer bestimmten Moral? Moralität/Sittlichkeit Prinzipienbegriff = Begründet einen Sinnanspruch, hier den der gelebten Moral    Frage: Was ist das Moralische bzw. Unmoralische an einer bestimmten Moral? Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

23 Arten und Ebenen des moralisch-ethischen Argumentierens
Normativ Deskriptiv Moral = Singuläre oder allgemeine Gebote und Werturteile; gelebte moralische Überzeugungen  z. B.: Du sollst nicht stehlen Metamoral = Tatsachenfeststellung über bestimmte Werte und Normen z. B.:Beim Stamm x in y gibt es noch die Blutrache.  Ethik = Maßstab zur Beurteilung der Moralität einer Moral Metaethik = Analyse, Beschreibung, Rekonstruktion von ethischen Argumenten u. a. Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

24 Alltagsbeispiel für die 4 Argumentationsebenen: Mutter-Sohn-Dialog
Normativ Deskriptiv Moral Mutter: „Du sollst nicht schwarzfahren!“ Metamoral Sohn: „Mein Freund Peter fährt auch oft schwarz.“ Ethik „Dein Standpunkt ist als Maxime nicht universalisierbar!“ Metaethik „Was heißt schon ‚Universalisierung‘? Und überhaupt: Wer bestimmt schon darüber, ich oder du?“ Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

25 Kombination von Ziel und Umständen
Umstände Wo? Wann? - Womit? Wie? Wer? Wozu? Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

26 Ist Musizieren gut oder schlecht?
Umstände Hellhöriges Haus Wo? Landhaus Mitternacht Wann? Nachmittag Trompete Womit? Laut und falsch Wie? Meisterhaft Anfänger Wer? Profimusiker Nachb arn ärgern Wozu? Geburtstags-ständchen Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

27 Drei Formen der Ethik die deskriptiver oder empirische Ethik
die normative Ethik die Metaethik Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

28 Antike Ethik Aristoteles, Nikomachische Ethik
Deskriptiv – empirisches Vorgehen Teleologische Ethik Strebensethik Eudaimonistische Ethik, Glücksethik Anthropologische Begründung Abgrenzung zum Hedonismus Abgrenzung zu Kynismus und Stoa Beratungsethik Ethik der Lebenskunst Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

29 Christliche (ntl.) Ethik
Normative Ethik Materiale Ethik Theonome Ethik Religiöse Ethik Armutsideal Wohltätigkeit, soziales Verhalten Nachfolge Christi Weltabkehr Gesinnungsethik Nächstenliebe statt Talionsgesetz Goldene Regel Theozentrische Ethik Glaubensethik Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

30 Neuzeitliche Ethik (Kant)
Reflexiv-transzen-dentalphilosophisches Vorgehen Willensethik Deontologische Ethik Vernunftethik Kognitive Ethik Autonome Ethik Formale Ethik Prinzip der Universali-sierbarkeit Universalistische Ethik Kategorische Normativität Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

31 Neuzeitliche Ethik - Utilitarismus
Deskriptiver Ansatz Anthropologisches Grundaxiom Psychologisch-des-kriptiver Hedonismus Ethisch-präskriptiver Hedonismus Rationale Ethik Hedonistische Ethik Teleologische Ethik Utilitaristisches Prinzip „Sozial“ethik Gleiches Prinzip für Ethik und Politik Glück = Interessens-befriedigung Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

32 „Alles falsch“, sagt Savater
Ethik ist die Kunst, das Leben zu meistern. Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

33 die sich hinter den vielen Entscheidungsmöglichkeiten verbirgt.
Es geht um die Freiheit, die sich hinter den vielen Entscheidungsmöglichkeiten verbirgt. Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer

34 um die eine große Frage: Was können wir aus unserem Leben machen?
Es geht letztlich um die eine große Frage: Was können wir aus unserem Leben machen? Einführung Ethik (c) Karl Heinz Auer


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