Dr. Karsten Neumann, IGES Institut

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 Präsentation transkript:

Innovationsfonds – neue Impulse für die sektorübergreifende Versorgung in Hamburg? Dr. Karsten Neumann, IGES Institut 6. Hamburger Gesundheitstreff Hamburg, 2. November 2015

Der INNOVATIONSFONDS fördert PROZESSINNOVATIONEN, die zur Anwendung in der REGELVERSORGUNG geeignet sind. Dazu stehen von 2016 bis 2019 jährlich 300 MIO. € für ZUSATZAUFWÄNDE bereit – 225 Mio. € für VERSORGUNGSPROJEKTE, 75 Mio. € für VERSORGUNGSFORSCHUNG

Der Fonds soll der Entwicklung von Prozessinnovationen dienen Bedarf: Besser abgestimmte Versorgungsprozesse – an den Schnittstellen und innerhalb der Versorgung STATUS QUO Bisherige Förderansätze hatten wenig Effekt ZIEL Prozessinnovationen durch neue finanzielle Anreize fördern Hürden der Akteure überwinden, insbesondere Investitionsrisiken und Transaktionskosten Nur 0,7% des GKV-Budgets in Selektivverträgen Viele kleinteilige Verträge Volumen je Vertrag und Jahr 0,8 Mio. €

Zahlreiche Fragen zur Ausgestaltung werden zur Zeit noch diskutiert Offene Fragestellung Tendenz Organisation Aufbau größtenteils geklärt – Verfahrensordnung noch offen 1 Zeitplan Förderbekanntmachung bis Dezember – danach von Ausschreibungsrecht abhängig 2 Übertragbarkeit der Mittel Kritisch, ggf. hohes Fördervolumen in Jahr 1! 3 Vorauswahl Themen? Umstritten (GBA/GKV) – sollte nicht zu eng gefasst sein 4 Förderungswürdige Leistungen? Overhead ja - zusätzliche Leistungen in Krankenversorgung noch unklar 5 Rolle von Telematik? Anwendung ja, keine Produktentwicklung 6 Größe der Projekte Umstritten – Kassen fordern Flexibilität 7 Versorgungsforschung Außer gesetzlich definierten Schwerpunkten noch wenig bekannt 8 Auswahlkriterien Vor allem: Klar definierter Patientennutzen in Regelversorgung 9 Icons: Copyright © Matthias Enter - Fotolia.com

Antragsteller müssen sich auf ein stark formalisiertes Verfahren einstellen Geplante Förderumgebung (ungefährer Diskussionsstand) Starke Bürokratisierung zeichnet sich ab (dezentrale Lösung wäre zu bevorzugen) Erfüllung von formalen Kriterien wird daher für jeden Antrag zur notwendigen Bedingung für den Erfolg BMG Sozial-gerichts-barkeit Geschäfts-stelle Projekt-träger Experten-beirat Innovations-ausschuss Arbeits-ausschuss Anträge BVA G-BA IQWiG/ IQTiG Projekte Zusätzlich: Arbeitsgremien der Akteure (z.B. GKV) = zu Lasten des Fonds Darstellung nach Cassel/Jacobs, Med. Versorgungsinnovationen – aber wie? In: RPG 3/15

Echte Innovation entsteht am Ende eines langen Prozesses Schritte in der Entwicklung eines Projekts im Innovationsfonds Projektantrag Durchführung Evaluation Rollout Idee Projektierung Beantragung Projektmanagement Evaluation Flächendeckende Implementierung Inhaltliche Weiterentwicklung

Die Antragstellung für ein Versorgungs-projekt sollte strukturiert erfolgen Ideenfindung & -validierung Neue Projekte/bestehende Projekte Recherchen Qualitätscheck: Überprüfung Innovationspotenzial Bewertung und Auswahl der Ideen Erstellung Konzept Scoping (Region, Indikationen, Patientengruppen, Akteure) Präzise Definition Versorgungsdefizit/ Ziele der Versorgungsverbesserung Erstellung Mengengerüste; Kosten- Nutzen-Betrachtung Evaluationskonzept Organisation Partner vermutlich vorab auszuwählen Konsortien aus Kasse(n) und Leistungserbringern, ggf. weitere Partner Governance und Zeitplan Antragstellung Beachtung formaler Kriterien & Antragsfristen Qualitätssicherung

Gute Ideen stehen vor mehreren Herausforderungen Handlungsansätze 1 Klar definierte und messbare Versorgungsverbesserungen Evaluationskonzept von Anfang an mitdenken 2 Ausreichende Projektgröße Sorgfältiges Scoping nach Indikation, Region, Beteiligten 3 Berücksichtigung des finanziellen Nutzens Wirtschaftlichkeit schon in die Projektauswahl einbeziehen 4 Komplexe Verhandlungen mit zahlreichen Partnern So früh wie möglich alle Akteure einbeziehen 5 Technik, insbes. Kommunikation Technikpartner an Bord nehmen 6 Projektorganisation Entscheidungsstrukturen definieren

Warum ist das für Hamburg interessant?  Beseitigung von Schwachstellen in der Versorgung, bspw. Entlassung Reha Polymedikation Stadt-Land-Vernetzung Positionierung der Region als Innovator – auch bei Prozessinnovationen Telemedizin Einsatz von Produktinnovationen in der Versorgung … „Wir wollen unser Geld wiederhaben!“ „Hamburg muss dabei sein“

IGES Institut Dr. Karsten Neumann www.iges.com