Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage

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Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage Kapitel 4 Ressourcen und Außenhandel Das Heckscher-Ohlin-Modell Original (englisch) von Iordanis Petsas begleitend zu Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld

Kapitelübersicht Einführung Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Zusammenfassung Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatz-kombinationen Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Einführung In der Realität kann Außenhandel zum Teil durch Unterschiede in der Arbeitsproduktivität erklärt werden, widerspiegelt jedoch auch die je nach Land unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen. Das Heckscher-Ohlin Modell (Faktorproportionentheorie): Konzentriert sich auf die Implikationen von Ressourcen-unterschieden, indem es annimmt, dass diese die einzige Ursache für den Außenhandel bilden. Zeigt, dass der komparative Vorteil beeinflusst wird durch: Relative Faktorausstattung (bezieht sich auf Länder) Relative Faktorintensität (bezieht sich auf Güter) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Annahmen des Modells Die Volkswirtschaft kann zwei Güter produzieren: Textilien und Lebensmittel. Die Produktion dieser Güter erfordert zwei Faktoren, die nur begrenzt verfügbar sind: Arbeit (L) und Boden (T). Die Technologie ist linear. Die Produktion von Lebensmitteln ist in beiden Ländern bodenintensiv, die Textilproduktion dagegen arbeitsintensiv. In allen Märkten herrscht vollkommener Wettbewerb. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Bezeichnung von Variablen : der zur Produktion eines Meters Textilien eingesetzte Boden in Hektar. : die zur Produktion eines Meters Textilien eingesetzten Arbeitsstunden . : der zur Produktion einer Kategorie Lebensmittel eingesetzte Boden in Hektar. : die zur Produktion einer Kategorie Lebensmittel eingesetzten Arbeitsstunden. T : Bodenangebot der Volkswirtschaft. L : Arbeitsangebot der Volkswirtschaft. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-1: Mögliche Faktoreinsatzkombinationen in der Lebensmittelproduktion Einsatz an Bodeneinheiten aTF , In Hektar pro Kalorie Einsatz an Arbeitseinheiten aLF , In Stunden pro Kalorie // Input-Kombinationen zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Abbildung 4A-1: Die Entscheidung über das optimale Boden-Arbeits-Verhältnis Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Bodeneinheiten, aTF Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Arbeitseinheiten, aLF // Isokostenlinie 1 Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Abbildung 4A-2: Veränderung des Lohn-Zins-Verhältnisses Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Bodeneinheiten, aTF Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Arbeitseinheiten, aLF // Steigung = - (w/r)2 2 1 Steigung = - (w/r)1 Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-2: Faktorpreise und mögliche Faktoreinsatzkombinationen Lohn-Zins- Verhältnis, w/r Boden-Arbeits- Verhältnis, T/L FF Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Faktorintensität In einer Welt mit zwei Gütern (Textilien und Lebensmittel und zwei Faktoren ( Arbeit und Boden ), ist die Lebensmittelproduktion bodenintensiv, wenn für jedes gegebene Lohn-Zins-Verhältnis das Boden-Arbeits-Verhältnis in der Lebensmittelproduktion höher ist als in der Textilproduktion: TF/LF > TC/ LC Beispiel: Wenn die Lebensmittelproduktion 80 Arbeiter und 200 Hektar benötigt, während die Textilproduktion 20 Arbeiter und 20 Hektar benötigt, dann ist die Lebensmittelproduktion bodenintensiv und die Textilindustrie arbeitsintensiv. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-2: Faktorpreise und mögliche Faktoreinsatzkombinationen Lohn-Zins- Verhältnis, w/r Boden-Arbeits- Verhältnis, T/L CC FF Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Abbildung 4A-3: Bestimmung des Lohn-Zins-Verhältnisses Bodeneinsatz Arbeitseinsatz Inputkombinationen zur Produktion von Waren im Wert eines Dollars FF CC Steigung = - (w/r) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Abbildung 4A-4: Anstieg des Textilpreises Bodeneinsatz Arbeitseinsatz FF Steigung = - (w/r)1 CC2 CC1 Steigung = - (w/r)2 Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Faktorpreise und Güterpreise Stolper-Samuelson Theorem (Effekt): Wenn der relative Güterpreis (bei konstantem Faktor-angebot) steigt, dann steigt der relative Preis des Faktors, der bei der Produktion des Gutes intensiv genutzt wird. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-3: Faktorpreise und Güterpreise Relativer Textilpreis, PC/PF Lohn-Zins-Verhältnis, w/r SS Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-4: Von Güterpreisen zur Wahl der Faktoren Boden- Arbeits- Verhält- nis, T/L Relativer Textilpreis, PC/PF Lohn-Zins-Verhältnis, w/r CC SS FF (w/r)2 (PC/PF)2 (TC/LC)2 (TF/LF)2 (w/r)1 (PC/PF)1 (TC/LC)1 (TF/LF)1 ansteigend ansteigend Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Eine Erhöhung des Verhältnis von Textil- und Lebensmittelpreis PC/PF , erhöht die Kaufkraft der Arbeiter und verringert die Kaufkraft der Grund-besitzer: Wenn PC/PF steigt, dann steigt T/L (fällt L/T). Sei fg(L/T) = Fg(L/T,1)/T  fg´(L/T) = MPLg(L,T). Wenn L/T fällt, dann steigt MPLg(L,T) für g=C,F. Wenn MPLg(L,T) steigt, dann steigt w/Pg in beiden Sektoren mit der Folge, dass ein Arbeiter für seinen Lohn mehr Textilien und Lebensmittel kaufen kann. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Anhang:Weitere Ausführungen zu spezifischen Faktoren Abbildung 3A-4: Ein Anstieg von PM geht zu Lasten der Grundbesitzer Arbeitseinsatz, LF Grenzprodukt der Arbeit, MPLF MPLF Einkommensrückgang der Grundbesitzer (w/PF)2 (w/PF)1 Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Eine Erhöhung des Verhältnis von Textil- und Lebensmittel-preis PC/PF bewirkt folgendes: Einkommen der Arbeiter im Verhältnis zum Einkommen der Grundbesitzer steigt, w/r. Der Bodeneinsatz steigt im Verhältnis zum Arbeitseinsatz, T/L, sowohl in der Textil – als auch in der Lebensmittelproduktion, und deswegen steigt die Grenzproduktivität der Arbeit in beiden Gütern. Die Kaufkraft der Arbeiter steigt und die Kaufkraft der Grund-besitzer sinkt, weil im Verhältnis zu beiden Gütern die Real-löhne steigen und die realen Grundrenten sinken. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Ressourcen und Produktionsmenge Wie ist die Allokation der Ressourcen bestimmt? Wenn der relative Preis für Textilien sowie der Bestand an Boden und Arbeit gegeben sind, kann man ermitteln welche Ressourcenanteile die Volkswirtschaft der Produktion jedes Guts zuweist. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-5: Allokation der Ressourcen Arbeitseinsatz bei der Lebensmittelproduktion LF TF OF OC F C Bodeneinsatz für Textilien 1 LC TC Bodeneinsatz für Lebensmittel Arbeitseinsatz in der Textilindustrie Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-6: Erhöhung des Bodenangebotes Arbeitseinsatz bei der Lebensmittelproduktion O2F L2F L2C L1F L1C F2 O1F OC F1 Bodeneinsatz für Textilien Bodeneinsatz für Lebensmittel C 1 T1F T1C T2F T2C 2 Arbeitseinsatz in der Textilindustrie Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Abbildung 4-7: Ressourcen und Produktionsmöglichkeiten Lebensmittelproduktion QF 2 Q2F Q2C Steigung = -PC/PF TT2 Steigung = -PC/PF 1 Q1F Q1C TT1 Textilproduktion QC Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wie ändert sich die Produktion der beiden Güter, wenn sich die Ressourcen der Volkswirtschaft verändern? Rybczynski Theorem (Effekt): Wenn ein Produktionsfaktor (T oder L) steigt dann steigt die Produktion des Gutes, das diesen Faktor intensiv nutzt und die Produktion des anderen Gutes fällt für jeden gegebenen Güterpreis. Umgekehrt gilt das gleiche. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Eine Erhöhung des Bodenangebotes (Arbeitsangebotes) erweitert die Produktionsmöglichkeiten übermäßig in Richtung Lebensmittelproduktion (Textilproduktion). Die einseitigen Wirkungen von Ressourcenerhöhungen (Ressourcenverringerungen) auf die Produktionsmöglichkeiten deuten an, weshalb eine unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen ursächlich für Außenhandel ist. Eine Volkswirtschaft ist besonders zur Produktion der Güter geeignet, die einen intensiven Einsatz derjenigen Faktoren erfordern, mit denen das Land relativ gut ausgestattet ist. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Annahmen des Heckscher-Ohlin-Modells : Zwei Länder ( Inland und Ausland ) mit: Gleichem Geschmack Gleicher Technologie Unterschiedlichen Ressourcen Inland weist ein höheres Arbeits-Boden-Verhältnis als Ausland auf. Jedes Land hat dieselbe Produktionsstruktur einer Zwei-Faktoren-Volkswirtschaft. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Relative Preise und Außenhandelsstrukturen Faktorausstattung Inland ist im Vergleich zum Ausland arbeitsreich (und das Ausland im Vergleich zum Inland bodenreich) wenn und nur wenn das Inland ein höheres Arbeits-Boden-Verhältnis aufweist als das Ausland : L/T > L*/ T* Beispiel: Wenn Amerika 80 Mio. Arbeiter und 200 Mio Hektar Land besitzt, während Großbritannien 20 Mio. Arbeiter und 20 Mio. Hektar Land besitzt, dann ist Großbritannien arbeitsreich und Amerika bodenreich. In diesem Fall, ist der knappe Faktor im Inland der Boden und im Ausland die Arbeit. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Abbildung 4-8: Außenhandel führt zum Ausgleich der relativen Preise Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Abbildung 4-8: Außenhandel führt zum Ausgleich der relativen Preise Relativer Textilpreis, PC/PF Relative Textil- menge, QC + Q*C QF + Q*F RS* RSw RS 3 2 1 RD Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Wenn Inland und Ausland handeln, nähern sich ihre relativen Preise einander an. Der relative Preis von Textilien steigt in Inland und sinkt in Ausland. In Inland führt der Anstieg des relativen Preises für Textilien zu einer gesteigerten Textilproduktion und damit zu einem Rückgang des relativen Textilkonsums, sodass Inland zu einem Exporteur von Textilien und zum Importeur von Lebensmitteln wird . Umgekehrt führt der Rückgang des relativen Preises für Textilien in Ausland dazu, dass Textilien importiert und Lebensmittel exportiert werden. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Heckscher-Ohlin Theorem: Ein Land exportiert das Gut, bei deren Herstellung die Faktoren intensive Verwendung finden, die im Land reichlich vorhanden sind, und importiert die Güter, bei deren Herstellung die Faktoren intensive Verwendung finden, die im Land knapp vorhanden sind. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Außenhandel und Einkommensverteilung Außenhandel führt zu einer Konvergenz der relativen Preise. Veränderungen der relativen Preise wiederum haben starke Wirkungen auf die relativen Erträge von Arbeit und Boden in beiden Ländern: In Inland bewirkt der Anstieg des relativen Textilpreises: Arbeiter verzeichnen Gewinne und Grundbesitzer erleiden Einbußen. In Ausland bewirkt der Fall des Textilpreises die entgegengesetzte Wirkung : Arbeiter erleiden Einbußen und Grundbesitzer verzeichnen Gewinne. Die Besitzer der reichlichen Faktoren profitieren von Außenhandel, die Besitzer der knappen Ressourcen erleiden Einbußen. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Unterschied zwischen dem Modell spezifischer Faktoren und dem Heckscher-Ohlin-Modell für die Einkommensverteilung: Die Spezifizität der Faktoren für bestimmte Sektoren ist nur ein vorübergehendes Problem. Beispiel: Bekleidungshersteller können nicht über Nacht auf Computerproduktion umstellen, doch mit der Zeit kann die amerikanische Volkswirtschaft ihre Industriearbeiter von einem niedergehenden in einen aufsteigenden Sektor verlagern. Die Wirkungen des Außenhandels auf die Verteilung des Einkommens zwischen Boden, Arbeit und Kapital sind dagegen mehr oder weniger dauerhaft. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Faktorpreisausgleich In Abwesenheit des Außenhandels: Arbeiter in Inland würden weniger verdienen als in Ausland, und Grundbesitzer mehr. Das Faktorpreisausgleichstheorem: Außenhandel führt zum völligen Ausgleich der Faktorpreise. Das impliziert, dass der Außenhandel ein Substitut für die internationale Faktormobilität darstellt. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Tabelle 4-1: Internationale Lohnsätze im Vergleich (USA=100) Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Tabelle 4-1: Internationale Lohnsätze im Vergleich (USA=100) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Führt Außenhandel in der Realität zum Ausgleich der Faktorpreise? Sogar zufällige Beobachtungen deuten klar darauf hin, dass dies nicht der Fall ist. Beispiel: Löhne für Ärzte, Ingenieure,Techniker, Mechaniker und Arbeiter sind in den USA und in Deutschland viel höher als in Korea und in Mexiko. Unter diesen Umständen ist es realistischer zu sagen, dass Außenhandel die internationalen Unterschiede in den Faktorpreisen nicht völlig ausgleicht, sondern nur verringert. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Drei Annahmen, die für die Prognose des Faktorausgleichs eine entscheidende Rolle spielen, treffen in der Realität nicht zu : Beide Länder produzieren beide Güter Beide Länder besitzen dieselben Technologien Beide Länder haben aufgrund des Handels die gleichen Güterpreise Das Faktorpreisausgleichstheorem sagt nicht, dass der Außenhandel die Unterschiede im pro-Kopf-Einkommen ausgleichen oder verringern wird. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Tabelle 4-2: Zusammensetzung der Exporte von Entwicklungsländern ( in Prozent des Gesamtexports ) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Tests des Heckscher-Ohlin-Modells Handel mit Gütern als Handel mit den zur Herstellung verwendeten Faktoren Tests anhand von Daten aus den USA: Leontief-Paradox Leontief stellte fest, dass die Exporte der USA weniger kaptalintensiv waren als die Importe, obwohl die USA das kapitalintensivste Land der Welt ist. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Tabelle 4-3: Faktor Inhalte der Exporte und Importe der USA im Jahr 1962 Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Tests des Heckscher-Ohlin-Modells Tests anhand von weltweiten Daten Heckscher-Ohlin Theorem: der Faktorinhalt der Exporte eines Landes sollte größer sein als der Faktorinhalt der Importe, wenn ein Land überdurchschnittlich gut mit dem Faktor ausgestattet ist. Bowen, Leamer und Sveikauskas vergleichen für 27 Länder die „Handelsbilanz“ von 13 verschiedenen Faktorinhalten mit der vorhergesagten Richtung des Handels. Die Studie zeigt, dass der Handel oft nicht in der vorhergesagten Richtung verläuft. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Tabelle 4-4: Test des Heckscher-Ohlin-Modells Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Test anhand des Nord-Süd-Handels Der Nord-Süd-Handel mit Industrieprodukten steht eher in Einklang mit der Heckscher-Ohlin-Theorie als die Gesamtstruktur des internationalen Handels. Der Fall ausbleibenden Handels Eine Studie von Trefler im Jahre 1995 zeigte, dass die technologischen Unterschiede zwischen Ländern einer Stichprobe sehr groß sind. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Tabelle 4-5: Handel zwischen den USA und Südkorea, 1992 (in Millionen Dollar ) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Tabelle 4-6: Geschätzte technologische Effizienz, 1983 ( USA=1) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Implikationen der Tests Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell führt zu folgenden Schlussfolgerungen: Das Modell ist (vielleicht) nützlich, um die Wirkungen des Außenhandels auf die Einkommensverteilung zu analysieren, aber Es kann die realen Strukturen des Außenhandels nicht sehr gut erklären. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Zusammenfassung Das Heckscher-Ohlin-Modell, in dem unter Einsatz zweier Produktionsfaktoren zwei Güter produziert werden, betont die Rolle der Ressourcen im Außenhandel. Ein Anstieg des relativen Preises bei dem arbeitsintensiven Gut bewirkt eine Einkommens-umverteilung zugunsten der Arbeiter: Der Reallohn der Arbeiter steigt im Verhältnis zu beiden Gütern, während das Einkommen der Grundbesitzer im Ver-hältnis zu beiden Gütern sinkt. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Zusammenfassung Bei gegebenen Güterpreisen, führt eine Erhöhung der Ausstattung mit einem Faktor, zum Anstieg der Produktionsmenge desjenigen Gutes, in dessen Produktion dieser Faktor eingeht, während die Produktionsmenge des anderen Guts sinkt. Das Heckscher-Ohlin-Theorem sagt folgende Außenhandelsstruktur voraus: Länder exportieren die Güter, bei deren Produktion ihre reichlichen Faktoren intensiv genutzt werden, und importieren die Gütern, bei deren Produktion ihre knappen Faktoren intensiv genutzt werden. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

Zusammenfassung Die Besitzer der reichlichen Faktoren profitieren vom Außenhandel, die Besitzer knapper Faktoren erleiden Einbußen. In der Realität kommt es zu keinem vollständigen Faktorpreisausgleich. Die Gründe sind starke Unterschiede in der Ressourcenausstattung, Handelsbarrieren und Technologieunterschieden. Der empirische Nachweis des Heckscher-Ohlin-Modells gelang nur bedingt: Die meisten Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass allein Ressourcenunterschiede die Strukturen des Welthandels oder die internationalen Faktorpreise erklären können. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.