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Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung

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Präsentation zum Thema: "Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung"—  Präsentation transkript:

1 Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung
Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung © 2006 Pearson Studium

2 Kapitelübersicht Einführung
Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Die politische Ökonomie des Außenhandels Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell Zusammenfassung Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen © 2006 Pearson Studium

3 Einführung Außenhandel kann zum Teil durch Unterschiede in der Arbeitsproduktivität erklärt werden, widerspiegelt jedoch auch die je nach Land unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen. Die Heckscher-Ohlin-Theorie: konzentriert sich auf Ressourcenunterschiede als einzige Ursache für Außenhandel wird deshalb auch als Faktorproportionentheorie bezeichnet Der komparative Vorteil wird bestimmt durch: die relative Faktorausstattung (der Länder) die relative Faktorintensität (der Güterproduktion) © 2006 Pearson Studium

4 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Annahmen des Modells Eine Volkswirtschaft kann zwei Güter produzieren: Textilien und Lebensmittel. Die Produktion dieser Güter erfordert zwei begrenzt verfügbare Faktoren, Arbeit (L) und Boden (T). Die Technologie ist linear. In beiden Ländern ist die Lebensmittelproduktion bodenintensiv und die Textilproduktion arbeitsintensiv. Auf allen Märkten herrscht vollständiger Wettbewerb. © 2006 Pearson Studium

5 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Preise und Produktion Wenn es mehr als einen Produktionsfaktor gibt, bildet die Transformationskurve keine gerade Linie mehr Bezeichnung von Variablen : der zur Produktion eines Meters Textilien eingesetzte Boden in Hektar. : die zur Produktion eines Meters Textilien eingesetzten Arbeitsstunden . : der zur Produktion einer Kategorie Lebensmittel eingesetzte Boden in Hektar. : die zur Produktion einer Kategorie Lebensmittel eingesetzten Arbeitsstunden. T : Bodenangebot der Volkswirtschaft. L : Arbeitsangebot der Volkswirtschaft. © 2006 Pearson Studium

6 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Produktionsmöglichkeiten werden durch Arbeit und Boden beeinflusst: aTFQF + aTCQC ≤ T aLFQF + aLCQC ≤ L Gesamtbetrag der Bodenressourcen Benötigter Boden für die Produktion einer Einheit Lebensmittel Gesamtbetrag der Lebensmittelpro-duktion Benötigter Boden für die Produktion einer Einheit Textilien Gesamtbetrag der Textilproduktion Gesamtbetrag der Arbeitsressourcen Benötigte Arbeitszeit für die Produktion einer Einheit Lebensmittel Benötigte Arbeitszeit für die Produktion einer Einheit Textilien © 2006 Pearson Studium

7 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.1: Die Transformationskurve ohne Faktorsubstitution © 2006 Pearson Studium

8 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Die Opportunitätskosten von Textilien in Lebensmitteln sind in diesem Modell nicht konstant: sie sind niedrig, wenn die Volkswirtschaft wenige Textilien und viele Lebensmittel produziert, da für eine Einheit Textilien wenig Boden aus der Lebensmittelproduktion abgezogen und in die Textilproduktion verlagert werden muss. sie sind hoch, wenn viele Textilien und wenige Lebensmittel hergestellt werden, da für eine Einheit Textilien viel Arbeit umgewidmet werden muss. © 2006 Pearson Studium

9 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Wenn eine wechselseitige Substitution von Boden und Arbeit in der Produktion mit abnehmender Rate möglich ist, dann nimmt die Transformationskurve eine konkave Form an © 2006 Pearson Studium

10 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Produktionsmöglichkeiten stellen dar, was eine Volkswirtschaft produzieren kann, aber um zu bestimmen, was im Gleichgewicht produziert wird, müssen wir die Güterpreise bestimmen. Generell gilt: Die Produktion maximiert im Wettbe-werbsgleichgewicht den Marktwert V = PCQC + PFQF wobei PC der Preis für Textilien und PF der Preis für Lebensmittel ist. © 2006 Pearson Studium

11 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.3: Preise und Produktion © 2006 Pearson Studium

12 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Zusammensetzung des Faktoreinsatzes Abbildung 4.4: Mögliche Faktoreinsatzkombinationen in der Lebensmittelproduktion © 2006 Pearson Studium

13 Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen
Abbildung 4A.1: Die Entscheidung über das optimale Boden-Arbeits-Verhältnis Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Bodeneinheiten, aTF Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Arbeitseinheiten, aLF // Isokostenlinie 1 © 2006 Pearson Studium

14 Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen
Abbildung 4A.2: Veränderung des Lohn-Zins-Verhältnisses Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Bodeneinheiten, aTF Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Arbeitseinheiten, aLF // Steigung = - (w/r)2 2 1 Steigung = - (w/r)1 © 2006 Pearson Studium

15 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.5a: Faktorpreise und mögliche Faktoreinsatzkombinationen Lohn-Zins- Verhältnis, w/r Boden-Arbeits- Verhältnis, T/L FF © 2006 Pearson Studium

16 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Faktorintensität In einer Welt mit zwei Gütern (Textilien und Lebensmittel) und zwei Faktoren (Arbeit und Boden) ist die Lebensmittelproduktion bodenintensiv, wenn bei jedem gegebenen Lohn-Zins-Verhältnis der Quotient aus Boden- und Arbeitseinsatz in der Lebensmittelproduktion höher ist als in der Textilproduktion: TF/LF > TC/ LC Beispiel: Wenn bei einem Lohn-Zins-Verhältnis in der Lebensmittelproduktion 80 Arbeiter und 200 Hektar Boden eingesetzt werden, in der Textilproduktion hingegen 20 Arbeiter und 20 Hektar, dann ist die Lebensmittelproduktion an dieser Stelle bodenintensiv und die Textilproduktion arbeitsintensiv. Wenn diese Relation des Größenverhältnisses überall gilt, ist die Lebensmittel-produktion boden- und die Textilproduktion arbeitsintensiv. © 2006 Pearson Studium

17 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.5: Faktorpreise und mögliche Faktoreinsatzkombinationen Lohn-Zins- Verhältnis, w/r Boden-Arbeits- Verhältnis, T/L CC FF © 2006 Pearson Studium

18 Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen
Abbildung 4A.3: Bestimmung des Lohn-Zins-Verhältnisses Faktorpreise und Güterpreise Bodeneinsatz Arbeitseinsatz Inputkombinationen zur Produktion von Waren im Wert eines Dollars FF CC Steigung = - (w/r) © 2006 Pearson Studium

19 Anhang: Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen
Abbildung 4A.4: Anstieg des Textilpreises Bodeneinsatz Arbeitseinsatz FF Steigung = - (w/r)1 CC2 CC1 Steigung = - (w/r)2 © 2006 Pearson Studium

20 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Faktorpreise und Güterpreise Stolper-Samuelson-Effekt: Wenn der relative Preis eines Gutes steigt, dann wächst der relative Preis des Faktors, der bei der Produktion dieses Gutes intensiv genutzt wird (und umgekehrt). © 2006 Pearson Studium

21 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.6: Faktorpreise und Güterpreise Relativer Textilpreis, PC/PF Lohn-Zins-Verhältnis, w/r SS © 2006 Pearson Studium

22 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.7: Von Güterpreisen zur Inputwahl Boden- Arbeits- Verhält- nis, T/L Relativer Textilpreis, PC/PF Lohn-Zins-Verhältnis, w/r CC SS FF (w/r)2 (PC/PF)2 (TC/LC)2 (TF/LF)2 (w/r)1 (PC/PF)1 (TC/LC)1 (TF/LF)1 ansteigend ansteigend © 2006 Pearson Studium

23 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Folgen eines Anstiegs des relativen Textilpreises in Lebensmitteln, PC/PF : Das Einkommen der Arbeiter im Verhältnis zum Einkommen der Grundbesitzer, w/r, steigt an. Sowohl in der Textil- als auch in der Lebensmittel-produktion steigt der Bodeneinsatz im Verhältnis zum Arbeitseinsatz, T/L, und damit auch das Grenzprodukt der Arbeit in beiden Sektoren. Die Kaufkraft der Arbeiter nimmt zu und diejenige der Grundbesitzer nimmt ab, da in beiden Sektoren die Reallöhne steigen und der reale Bodenzins sinkt. © 2006 Pearson Studium

24 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Ressourcen und Produktionsmenge Wie wird die Allokation der Ressourcen bestimmt? Wenn die Preise für Textilien und Lebensmittel sowie der Bestand an Boden und Arbeit gegeben sind, lässt sich ermitteln, welche Ressourcenanteile die Volkswirtschaft der Produktion jedes Guts zuweist. © 2006 Pearson Studium

25 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.8: Allokation der Ressourcen Arbeitseinsatz bei der Lebensmittelproduktion LF TF OF OC F C Bodeneinsatz für Textilien 1 LC TC Bodeneinsatz für Lebensmittel Arbeitseinsatz in der Textilindustrie © 2006 Pearson Studium

26 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.10: Ressourcen und Produktionsmöglichkeiten Arbeitseinsatz bei der Lebensmittelproduktion O2F L2F L2C L1F L1C F2 O1F OC F1 Bodeneinsatz für Textilien Bodeneinsatz für Lebensmittel C 1 T1F T1C T2F T2C 2 Arbeitseinsatz in der Textilindustrie © 2006 Pearson Studium

27 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Abbildung 4.10: Ressourcen und Produktionsmöglichkeiten Lebensmittelproduktion QF 2 Q2F Q2C Steigung = -PC/PF TT2 Steigung = -PC/PF 1 Q1F Q1C TT1 Textilproduktion QC © 2006 Pearson Studium

28 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Wie wirken sich Änderungen der Ressourcen auf die Produktionsmengen aus? Der Rybczynski-Effekt: Wenn der Bestand eines Produktionsfaktors (T oder L) zunimmt, dann steigt bei allen Warenpreisen das Angebot an demjenigen Gut, in dessen Produktion dieser Faktor intensiv genutzt wird, während das Angebot an dem anderen Gut zurückgeht. Das Entsprechende gilt umgekehrt. © 2006 Pearson Studium

29 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren
Eine Erhöhung des Angebots an Boden (Arbeit) führt zu einer einseitigen Expansion der Produktionsmöglichkeiten für Lebensmittel (Textilien). Die einseitigen Wirkungen von Ressourcenerhöhungen (bzw. –verringerungen) auf die Produktionsmöglichkeiten deuten an, weshalb eine unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen ursächlich für Außenhandel ist. Eine Volkswirtschaft ist besonders für die Produktion derje-nigen Güter geeignet, bei deren Herstellung die Faktoren intensiv genutzt werden, mit denen das Land relativ gut aus-gestattet ist. © 2006 Pearson Studium

30 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Annahmen des Heckscher-Ohlin-Modells: Es gibt zwei Länder (Inland und Ausland). Sie haben: die gleichen Präferenzen die gleiche Technologie unterschiedliche Ressourcen Inland hat eine höhere proportionale Arbeitsausstattung als Ausland. Die Produktionsstruktur der Volkwirtschaften beider Länder ist von den beiden gleichen Faktoren geprägt und stimmt überein. © 2006 Pearson Studium

31 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Relative Preise und Außenhandelsstrukturen Faktorreichtum Inland gilt gegenüber Ausland dann und nur dann als arbeitsreich (und Ausland gegenüber Inland als bodenreich), wenn das Arbeits-Boden-Verhältnis in Inland größer ist als in Ausland: L/T > L*/ T* Beispiel:Wenn Amerika über 80 Millionen Arbeiter und 200 Millionen Hektar Boden verfügt, Großbritannien hingegen über 20 Million Arbeiter und 20 Millionen Hektar, dann ist Großbritannien arbeitsreich und Amerika bodenreich. In diesem Fall ist der knappe Faktor in Inland Boden und in Ausland Arbeit. © 2006 Pearson Studium

32 Abbildung 4.11: Außenhandel führt zum Ausgleich der relativen Preise
Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Abbildung 4.11: Außenhandel führt zum Ausgleich der relativen Preise Relativer Textilpreis, PC/PF Relative Textil- menge, QC + Q*C QF + Q*F RS* RSw RS 3 2 1 RD © 2006 Pearson Studium

33 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Wenn Inland und Ausland handeln, nähern sich ihre relativen Preise einander an. In Inland führt der Anstieg des relativen Preises für Textilien zu einer gesteigerten Textilproduktion und damit zu einem Rückgang des relativen Textilpreises, sodass Inland zum Exporteur von Textilien und Importeur von Lebensmitteln wird. Umgekehrt führt der Rückgang des relativen Preises für Textilien im Ausland dazu, dass Textilien importiert und Lebensmittel exportiert werden. © 2006 Pearson Studium

34 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
In einem Land, das keinen Außenhandel betreiben kann, muss die Produktionsmenge eines Guts gleich seinem Verbrauch sein. Der Außenhandel ermöglicht es, dass Textilien und Lebensmittel in einem andern Verhältnis konsumiert als produziert werden. Ein Land kann dabei aber nicht mehr ausgeben, als es einnimmt. © 2006 Pearson Studium

35 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Abbildung 4.12: Budgetbeschränkung einer Außenhandel treibenden Volkswirtschaft Konsum von Textilien DC, Textilproduktion, QC Lebensmittelkonsum, DF Lebensmittelproduktion, QF Budgetbeschränkung (Anstieg = -PC/PF) Transformationskurve Q1C 1 Q1F © 2006 Pearson Studium

36 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Abbildung 4.13: Handelsgleichgewicht Menge an Textilien Menge an Lebensmitteln Bugetbeschränkung Inlands Bugetbeschränkung Auslands Auslands Lebens- mittel- exporte QAF QAC DAF Inlands Lebens- mittel- importe DJF DAC DJC QJF QJC Inlands Textilexporte Auslands Textilimporte © 2006 Pearson Studium

37 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Die Heckscher-Ohlin-Theorem: Ein Land exportiert diejenige Ware, in deren Herstellung sein reichlicher Faktor intensiv genutzt wird, und importiert diejenige Ware, in deren Herstellung sein knapper Faktor intensiv genutzt wird. © 2006 Pearson Studium

38 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Faktorpreisausgleich In Abwesenheit von Außenhandel würden Arbeiter in Inland weniger verdienen als in Ausland, und Grundbesitzer mehr. Das Faktorpreisausgleichstheorem: Außenhandel führt zum vollständigen Ausgleich der Preise homogener Faktoren in den beteiligten Ländern. Der Außenhandel ist somit ein Substitut für die internationale Faktormobilität. © 2006 Pearson Studium

39 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Hat es sich in der Praxis bestätigt, dass der Außen-handel das Einkommen homogener Faktoren in ver-schiedenen Ländern ausgleicht? Dies ist ganz offenkundig nicht der Fall. Beispiel: Ärzte, Ingenieure, Mechaniker und Arbeiter verdienen in den USA und Deutschland weitaus mehr als in Korea und Mexiko. Unter diesen Umständen sollte man eher sagen, dass der Außenhandel die internationalen Einkommensunter-schiede homogener Faktoren nicht vollständig beseitigt sondern reduziert hat. © 2006 Pearson Studium

40 Tabelle 4.1: Internationale Lohnsätze im Vergleich (USA = 100)
Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Tabelle 4.1: Internationale Lohnsätze im Vergleich (USA = 100) © 2006 Pearson Studium

41 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Außenhandel und Einkommensverteilung Außenhandel führt zur Konvergenz der relativen Preise. Veränderungen der relativen Preise haben in beiden Ländern starke Auswirkungen auf die relativen Einkommen der Faktoren Arbeit und Boden: In Inland steigt der relative Textilpreis. Die Folgen: Das Einkommen der Arbeiter steigt und das Einkommen der Grundbesitzer sinkt. In Ausland sinkt der relative Textilpreis, mit umgekehrten Folgen: Das Einkommen der Arbeiter sinkt und das Einkommen der Grundbesitzer steigt.. Die Besitzer des reichlichen Faktors profitieren vom Außenhandel, die Besitzer der knappen Faktoren erleiden Einbußen. © 2006 Pearson Studium

42 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Das Heckscher-Ohlin-Modell nimmt an, dass die Faktoren branchenunabhängig eingesetzt werden. Kurzfristig sind die Faktoren jedoch an eine Branche gebunden und damit spezifisch. Kurzfristig leiden die Besitzer von spezifischen Faktoren, die in dem Sektor beschäftigt sind, dessen Produkte sich auf dem Weltmarkt relativ verbilligen. Die spezifische Gebundenheit der Faktoren an bestimmte Sektoren ist oft nur ein vorübergehendes Problem. Beispiel: Bekleidungshersteller können nicht über Nacht auf die Computerproduktion umstellen, doch mit der Zeit kann die Volkswirtschaft als Ganze ihre Industriearbeiter von einem niedergehenden in einen aufsteigenden Sektor verlagern. Die Wirkungen des Außenhandels auf die Verteilung des Einkommens zwischen Boden, Arbeit und Kapital dagegen sind dauerhaft. © 2006 Pearson Studium

43 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren
Drei Annahmen, die für die Prognose des Faktorpreis-ausgleichs eine entscheidende Rolle spielen, treffen in der Realität nicht zu: Beide Länder produzieren beide Güter. Beide Länder wenden die gleiche Produktionstechnik an. In beiden Ländern herrschen aufgrund des Außen-handels die gleichen Preise. Das Faktorpreisausgleichstheorem besagt nicht, dass der Außenhandel internationale Unterschiede des Pro-Kopf-Einkommens reduziert oder beseitigt. © 2006 Pearson Studium

44 Die politische Ökonomie des Außenhandels: eine Vorschau
Können diejenigen, die durch den Handel gewinnen, diejenigen kompensieren, die Verluste erleiden? Der Grund für den potenziellen Nutzen des Außenhandels liegt darin, dass er die Menge der erreichbaren Allokationen einer Volkswirtschaft erweitert. Die Erweiterung der Konsummöglichkeiten bedeutet, dass es immer möglich ist, die Einkommen so umzuverteilen, dass alle vom Handel profitieren. Aber: Außenhandel hinterlässt oft nicht nur Gewinner sondern auch Verlierer. © 2006 Pearson Studium

45 Die politische Ökonomie des Außenhandels: eine Vorschau
Abbildung 4.14: Außenhandel erweitert die Konsummöglichkeiten einer Volkswirtschaft Konsum an Textilien, DC Textilproduktion, QC Lebensmittelkonsum, DF Lebensmittelproduktion, QF PP 2 Q1C Q1F 1 Budgetbeschränkung (Steigung = - PC/PF) © 2006 Pearson Studium

46 Die politische Ökonomie des Außenhandels: eine Vorschau
Die optimale (?) Handelspolitik Der Staat muss den Gewinn einiger Person gegen den Verlust anderer abwägen. Einige Gruppen brauchen eine besondere Beachtung, da sie bereits relativ arm sind. Die meisten Ökonomen befürworten einen mehr oder weniger freien Handel: Trennung von Effizienz und Gerechtigkeit; Gegengewicht zu politischem Einfluss für Protektionismus. © 2006 Pearson Studium

47 Die politische Ökonomie des Außenhandels: eine Vorschau
Einkommensverteilung und Handelspolitik Um ein realistisches Bild über die Herausbildung der Handelspolitik zu gewinnen, muss man die eigent-lichen Motive der Politiker betrachten. Die Gruppen, denen der Handel mit einem bestimmten Produkt Vorteile bescheren würde, sind meist weitaus weniger geschlossen, informiert und organisiert als die vorrausichtlichen Verlierer. Beispiel: Konsumenten und Produzenten in der U.S. Zucker Industrie. © 2006 Pearson Studium

48 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Tests des Heckscher-Ohlin-Modells Tests anhand von Daten aus den USA Das Leontief-Paradox Leontief stellte fest (Faktorinhaltsanalyse), dass die Exporte der USA weniger kapitalintensiv hergestellt wurden als die Importe, obwohl die USA das kapitalreichste Land der Welt sind. Tests anhand von weltweiten Daten Eine Studie von Bowen, Leamer, and Sveikauskas testete das Heckscher-Ohlin-Modell mit Hilfe von Daten aus einer Vielzahl von Ländern. Diese Studie bestätigt das Leontief-Paradox auf einer breiteren Ebene. © 2006 Pearson Studium

49 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Tabelle 4.2: Faktorinhalt der Exporte und Importe der USA im Jahr 1962 © 2006 Pearson Studium

50 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Tabelle 4.3: Tests des Heckscher-Ohlin-Modells © 2006 Pearson Studium

51 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Tests anhand des Nord-Süd-Handels Der Nord-Süd-Handel mit Industrieprodukten steht in weitaus stärkerem Einklang mit der Heckscher-Ohlin- Theorie als die Gesamtstruktur des internationalen Handels. Der Fall ausbleibenden Handels Eine Studie Daniel Treflers aus dem Jahr 1995 weist auf die großen technologischen Unterschiede zwischen den ausgewählten Ländern hin. © 2006 Pearson Studium

52 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Tabelle 4.4: Handel China und den als „Big Three“ bezeichneten entwickelten Volkswirtschaften USA, Japan und EU (in Mrd. Dollar) Gütergruppe Exporte Chinas an die „Big Three“ Importe Chinas aus den „Big Three“ Chemieprodukte 8,57 20,08 Nichtelektrische Maschinen 9,00 31,81 Bekleidung 25,36 0,32 Andere Konsumgüter 46,80 14,58 © 2006 Pearson Studium

53 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Tabelle 4.6: Geschätzte technologische Effizienz, 1983 (USA = 1) © 2006 Pearson Studium

54 Empirische Beweise für das Heckscher-Ohlin-Modell
Implikationen der Tests Die empirischen Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell haben zu folgenden Schlussfolgerungen geführt: Es eignet sich nicht gut zur Erklärung der realen Strukturen des Außenhandels. Es eignet sich eher zur Analyse der Wirkungen des Außenhandels auf die Einkommensverteilung. © 2006 Pearson Studium

55 Zusammenfassung Das Heckscher-Ohlin-Modell, in dem unter Einsatz von zwei Produktionsfaktoren zwei Güter hergestellt werden, konzentriert sich auf die Bedeutung der Ressourcen für den Außenhandel. Ein Preisanstieg des arbeitsintensiven Guts bewirkt eine Einkommensumverteilung zugunsten der Arbeiter: Der Reallohn der Arbeiter steigt im Verhältnis zu beiden Gütern, während das Einkommen der Grundbesitzer im Verhältnis zu beiden Gütern sinkt. © 2006 Pearson Studium

56 Zusammenfassung Eine Erhöhung der Ausstattung mit einem Produktionsfaktor steigert bei allen gegebenen Warenpreisen das Angebot an demjenigen Gut, in dessen Produktion dieser Faktor intensiv genutzt wird, und senkt das Angebot des anderen Guts. Die Heckscher-Ohlin-Theorie prognostiziert folgende Außenhandelsstruktur: Ein Land exportiert die Güter, bei deren Produktion sein reichlicher Faktor intensiv genutzt wird, und importiert die Güter, bei deren Produktion sein knapper Faktor intensiv genutzt wird. © 2006 Pearson Studium

57 Zusammenfassung Die Besitzer der reichlichen Faktoren profitieren vom Außenhandel, die Besitzer knapper Faktoren erleiden Einbußen. In der Realität kommt es zu keinem vollständigen Faktorpreisausgleich. Die Gründe sind starke Unterschiede in der Ressourcenausstattung, Handelsbarrieren und Technologieunterschiede von Land zu Land. Der empirische Nachweis des Heckscher-Ohlin-Modells gelang nur bedingt. Die meisten Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass allein Ressourcenunterschiede die Strukturen des Welthandels oder die internationalen Faktorpreise erklären können. © 2006 Pearson Studium


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