Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

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 Präsentation transkript:

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord DIENSTABEND SEG 1 DIENSTAG 11.02.2003 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord Auf der Rückfahrt von einem Sanitätsdienst in Achmer erhalten Sie von der Leitstelle folgenden Einsatzauftrag: „83-42 – Verkehrsunfall auf der L984 in Neuenkirchen, PKW überschlagen, Fahrer nicht eingeklemmt, Feuerwehr rückt aus! NEF kommt von Ankum!“ 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

An der Einsatzstelle angekommen bietet sich Ihnen folgendes Bild: PKW hat sich überschlagen, Feuerwehr vor Ort Fahrer nicht mehr im Unfallfahrzeug, wird von Feuerwehrmänner außerhalb des Gefahrenraumes auf einer Trage liegend betreut. Lt. Aussage eines FF-Mannes sei er angeschnallt gewesen, nach Öffnen der Türe hätten Sie ihn ohne Probleme aus dem Fahrzeug ziehen können. Wie er heißt kann FF-Mann aber nicht sagen, da der Fahrer nicht mit ihm rede Deshalb hätten Sie ihn auch vorsichtshalber in die stabile Seitenlage gelegt, so, wie die Tante vom MHD es ihnen mal gezeigt hätte 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Wie verfahren Sie weiter? 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord SEHEN SICHTEN SAMMELN 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Warum ist der Patient bewusstlos? Nachdem Sie beim Patienten einen Bodycheck durchgeführt, die Vitalparameter erhoben, den Patienten in RTW gebracht haben, wissen Sie folgendes: Pat männlich, ca. 30 Jahre, leicht adipös somnolent, RR 120/73, P 111 rhythmisch, SaO2 97% Schnittwunde an der linken Hand Pupillen isokor, seitengleich Atmung suffizient, Pat kaltschweißig, leichter Tremor RTL: „NEF Ankum mit Reifenplatzer, RTH kommt aus Bielefeld“ Warum ist der Patient bewusstlos? 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord Diabetes Mellitus Zuckerkrankheit lat.: honigsüßer Durchfluss Stoffwechselerkrankung TYP-1-DIABETES (Kinder- oder Jugenddiabetes) Mangel an Hormon Insulin durch körpereigene Zerstörung der produ-zierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Autoimmunerkrankung) TYP-2-DIABETES(Altersdiabetes) „Erschöpfung“ der insulinproduzierenden Zellen Schwangerschafts-/sekundärer Diabetes (nebensächlich) 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord Wie entsteht Diabetes? => Energie 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord TYP-1-Diabetes Autoimmunerkrankung absoluter Insulinmangel Kinder/Jugendliche Typ-2-Diabetes Insulinresistenz relativer Insulinmangel ältere Leute vererbbar oft Übergewichtige chron. Hypertonus hohe Blutfette 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Welche Symptome treten beim Diabetes auf? häufiges Wasserlassen (Polyurie) starker Durst (Poldipsie) geringer Appetit und Gewichtsverlust, Heißhunger Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kraftlosigkeit Mundtrockenheit und nächtliche Wadenkrämpfe TYP-1: einige Tage bis wenige Wochen TYP-2: meist über weiten Zeitraum (bis zu zehn Jahren) 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Wie wird Diabetes behandelt? Typ-1-Diabetes Typ-2-Diabetes 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Was ist allgemein zu beachten? 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Was ist Unterzucker (Hypoglykämie)? Zuckergehalt des Blutes sinkt unter festgesetzen Grenzwert (60mg/dl oder 3,2 mmol/l) zuviel Insulin // zu wenig Glucose Dosierfehler (oft Ältere) Falsche Ernährung/Alkoholabusus Fehlende Bewegung Interne Erkrankungen wichtige Organe werden unzureichend mit Glucose versorgt: Zellen können keine Energie mehr freisetzen 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Symptome der Hypoglykämie Heißhunger Unruhe, Zittern, Tremor blasse, kaltschweißige Haut Bewusstseinsstörungen und Lähmungen Koma Blutzuckerwert unter 60 mg/dl (Richtwert) 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Therapie der Hypoglykämie Ist der Patient noch ansprechbar: Traubenzucker, Fruchtsaft, Cola,… Der bewusstlose Patient benötigt umgehend rettungs-dienstliche und notärztliche Hilfe, um Folgeschäden abzuwenden! Blutzuckerwerte können unter 30mg/dl und tiefer absinken, Patient kann krampfen, ist meist tachycard und kaltschweißig. Maßnahmen RS/RA: Lagerung, O2-Gabe, Vitalpara-meter, Notarztanforderung, i.V. Maßnahmen NA: 10-20 ml 40% Glucose unter laufenden Infusion (evtl. auch durch RS/RA) 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord Glucose 40 % Indikation: Hypoglykämie/Hypoglykämoscher Schock Zusammens. 1 Amp. 40 % zu 10 ml enthält 4 g Glucose Wirkung: Steigerung der Blutglucosekonzentration Dosierung: !!!! Langsame i.V. Injektion !!!! Initial 4-8 ml einer 40 % Lösung (G40) = 4-8 g Glucose -> max. 50 ml = 20 mg Glucose Repetition nach Blutzucker und Wirkung !! zwischenzeitliche BZ-Messung !! Nebenwirk. Venenreizung (Rücklaufprobe), Nekrose bei paravenöser Injektion Kontraind. bei richtiger Diagnose keine 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Häufige Fehler des Rettungsdienstes zu späte Alarmierung des NA Gabe von zu wenig Glucose bei Insulinpumpenträgern: Pumpe abstellen/Nadel ziehen/Pean-Klemme auf Zuleitung setzen Glucose nicht zur Differential-diagnostig (Hypo-Hyper-glykämie) Folgeverletzungen nach Injektionen vermeiden, Pat oft wehrig unterlassener Transport 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 06.02.2003 Thorsten Schürmann DRK Osnabrück Nord