Bildungstheorien Soziale Aufarbeitung Ajamzadeh Ayla Bojic Dalila

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
DAVID HUME : DER EMPIRISCHE KAUSALITÄTSBEGRIFF.
Advertisements

Grundbegriffe der Pädagogik: Bildung, Sozialisation, Erziehung
Internet und Computer Based Training –
Experimente im Sachunterricht
Raum → Frage nach den gesellschaftlichen Raumbedingungen
Die Fragen müssen lauten:
5. Heilbronner Bildungskongress Wertewandel in unserer Gesellschaft
Fachseminar ´Erziehung im Unterricht´
Wie hat sich die Erlebnispädagogik entwickelt?
Konstruktivistische Lerntheorien
Räumliche Orientierung Lehrveranstaltungsraum:
"Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss" – Über (schulische) Erziehung Referenten: Björn Anton: Andy Caspar Michael.
Raumbezogene Identitäten nach Peter Weichhart
HCI – Tätigkeits Theorie (Activity Theory)
Self-efficacy (Selbstwirksamkeit)
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
Herzlich Willkommen zum Seminar
Kognition und Lernen.
Vygotsky ( , Sowjetunion).
Grundbegriffe von Piagets Theorie
Diskussion Dezimalklassifikation - Expertendiskussion Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree WS 2006/76 Diskusion Woran.
Heterogenität im Sportunterricht Herausforderung und Chance
Was ist eigentlich Psychologie????
„Unser Katapult ist fertig!“ bis
Körper und Wissen Hans Joas: Kreatives Handeln.
Lehrerkonferenz an der Grundschule Röttingen
Wir begrüßen Sie zum Vorbereitungsdienst am Seminar Freiburg
Arbeitstitel der Dissertation:
Der Spracherwerb des Kindes
Didaktische Modelle Empirisch Analytische Positionen Konstruktivismus
DAS POLITISCHE DENKEN DER AUFKLÄRUNG:
Übersicht: Bildung & Erziehung
Sozialisationstheorien
Vorlesung: Wie erfolgreich ist die Politik? Die deutsche Bilanz im internationalen Vergleich Bilanz der Bildungspolitik.
Science und Gender Hat die Wissenschaft ein Geschlecht?
Das Didaktische Dreieck...
Pädagogik versus die Wissenschaft von der Erziehung
Erziehung im Mittelalter
Horizonte öffnen Standardisierung und Differenzierung in der Heil- und Sonderpädagogik 6. Schweizer Heilpädagogik-Kongress in Bern
L.I.P.S.S. Helmut Loidl Koordinator Der Schulwechsel nach Beendigung der Grundschule ist eines der heißesten Themen in Europa. Der Misserfolg von Kindern.
MATHEMATISCHES DENKEN
Religion unterrichten – aber wie ? Einführung in die Planung und
Universität Innsbruck Seminar für Rechtstheorie und Rechtsinformatik
Pädagogik Q 1 und 2 Grundkurs- und Leistungskursinformationen
Einführung in die allgemeine Didaktik / Fachdidaktik
Dialog Sokrates-Menon
Das Fach Schulpädagogik Befasst sich mit … Theorie der Schule als Institution und Organisation Funktionen und Theorien von Schule; Schulorganisation; Schulgeschichte;
Religion unterrichten – aber wie ? Einführung in die Planung und Analyse von Religionsunterricht Vorlesung Religionspädagogik Theologische Hochschule Chur.
Vienna Conference on Consciousness Teil I "Was ist die neuronale Grundlage des Bewußtseins? Wo ist es im Gehirn?" Beitrag von Michael L. Berger (Center.
Förderung der Literalität ausserhalb der Schule: Erwachsenenalphabetisierung und Family Literacy. Junior-Prof. Dr. Sven Nickel 31. Oktober 2008.
Stationenarbeit und Projektmethode im DaF
Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht
Testbild. Seite 3 20.August 2001 Dr. H. Sievert / Dr. D. Seifert Arbeitsmeeting e-learning-Portal 20. August 2001Dr. H. Sievert / Dr. D. Seifert PZ.
Grundkurs Philosophie in der MSS
Pädagogik Q 1 und 2 Grundkurs- und Leistungskursinformationen
1 Strukturierung von Situationen (Strukturierung als Lernkomponente) Thomas Höpfel Seminar für Rechtstheorie und Rechtsinformatik WS 2004/05.
Methodik & Didaktik der Erwachsenenbildung
Lernen Was? Wie?.
8 Biblische Leitsätze, die uns führen
Kulturvergleiche in der Entwicklungspsychologie -Theorie-
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
Die Heterogenität.
Unterricht vorbereiten und durchführen
Kognitive Methoden  Als eine Auseinandersetzung mit der behavioristischen Lerntheorie Skinners  entsteht in den späten 60-er Jahren eine Verbindung.
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Sprachen lernen und erwerben: erste Begriffe und Unterscheidungen Dörthe Uphoff FLM 0640 – Februar.
NMS ENTWICKLUNGSBEGLEITUNG BUNDESWEITES VERNETZUNGSTREFFEN APRIL 2009 Herzlich Willkommen!
 Präsentation transkript:

Bildungstheorien Soziale Aufarbeitung Ajamzadeh Ayla Bojic Dalila FOSE eDucation- between I- & mediaDucation Univ.-Prof. Dr. Thomas A. Bauer Bildungstheorien Soziale Aufarbeitung Ajamzadeh Ayla Bojic Dalila Schembera Marlene Schröcker Desiree 29/11/13 Standl Anna- Sophie

Überblick Entwicklung Denken und Sprechen Bildung und Didaktik in der Theorie Bildung und Didaktik in der Praxis

Piaget - Conservacoes

Denken und Sprechen Behaviorismus vs. Kognitivismus Entstehung des Denkens im Wechselverhältnis von Ich und Welt (Kognitivismus) Durch Kognition wird Wissen erworben.

Jean Piaget (09.08.1896 – 16.09.1980) Die natürliche Entwicklung des logischen Denkens Bildung als Entfaltung „Denken ist der Sprache vorgängig.“

Die Stufen der Entwicklung Sensomotorische Phase Präoperative Phase Konkret-operative Phase Formal-operative Phase

Lev Vygotsky (05.11.1896 – 11.06.1934) Die soziale Entwicklung des Denkens Bildung als soziale Entfaltung des Zusammenhangs von Denken und Sprechen Denken als „inneres“ Sprechen „Alles vollzieht sich im Medium der sprachlichen Kommunikation in der Gesellschaft, Sprache ist vorgängig.“

Die Stufen der Entwicklung Säuglingsalter Kleinkindalter Vorschulalter Schulalter Jugendalter

Vygotsky vs. Piaget Piaget Vygotsky Methode und Kontext Laborexperimente Soziale Experimente Sprache und Denken Denken Sprechen Denken und Sprechen beginnen unabhängig von einander Begriffsbildung Konkret operant  formal abstrakt Spontan  formal abstrakt Entwicklung Adaption durch Akkomodation und Assimilation Dialektischer Prozess Lehren Durch Herausforderung Durch Erweiterung des Erfahrungsraumes

Bildung Sozialisation Erziehung Unterricht

Wilhelm von Humboldt Streben des Menschen nach Erkenntnis Streben nach innerer Veredlung Versuch des Menschen „Welt zu sein“ „Wechselverhältnis innerer Entwicklung und äußerer Welt“ (BIWI, PPP)

5 Dimensionen von Bildung 1. als individueller Bestand, 2. als individuelles Vermögen, 3. als individueller Prozess, 4. als individuelle Selbstüberschreitung und als Höherbildung der Gattung, 5. als Aktivität bildender Institutionen oder Personen (Vgl. Ehrenspeck, u.a., 2006:68)

Lehren und Lernen = Didaktik Engagement für Bildung Den pädagogischen Unterschied zwischen Sache und Bedeutung Die Unabhängigkeit von Lehren und Lernen (Vgl. Hopman, 2007:109)

Phasen der Didaktik 1. Eine Frage der Ordnung, 2. Eine Frage der Reihenfolge/Abfolge und 3. Eine Frage der Wahl Sokrates: Konzept der Erinnerung

Learning is the prize

Ordnung Klassische Versuche: Didaktik als Vorgegebene Ordnung   Ordnung Klassische Versuche: Didaktik als Vorgegebene Ordnung Traktierbare Reihenfolge Veränderliche Auswahl Antike: Platon: öffentliche Erziehung mit gemeinsamen Ziel Menon von Platon: didaktisches Experiment → Lernen ist nichts anderes als Wiedererinnern Ab ca. 100 – 1000 n. Chr. Dogmatik als Voraussetzung von Didaktik Kirchenväter Bildung= Aneignung der gegebenen Ordnungen

Reihenfolge - Auswahl Ab ca. 1000 n.Chr. bis 1500 n.Chr. Grundgedanke der Verschulung als Wissens- & Unterrichtssystem Das kirchliche Angebot stabilisiert sich Entwicklung vom Schulwesen & Hochschulen Ab ca. 1500 n.Chr. bis 1900 n.Chr. Reformatorischer Schulkompromiss  Zwei- Welten- Theorie (Luther) 19 Jhdt.: Bildung, Lehren & Lernen als Zusammenspiel didaktisch getroffener Auswahl Rousseau, Hegel, Herbart

Emile von Rousseau Jean- Jaques Rousseau * 28. Juli 1712 in Genf   Emile von Rousseau Jean- Jaques Rousseau * 28. Juli 1712 in Genf † 02. Juli 1778 in Paris Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge Rousseau hatte großen Einfluss auf die Pädagogik wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution Emile oder über die Erziehung “Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt; alles entartet unter den Händen des Menschen.” (1762:9) Erziehung als Entfaltung der Kräfte Drei Lehrer: Natur, Menschen & Dinge

Didaktische Texte von Herbart Johann Friedrich Herbart * 4. Mai 1776 in Oldenburg † 14. August 1841 in Göttingen Entwicklung einer auf der Psychologie basierenden Theorie zum Lernen & Lehren, Begründer der modernen Pädagogik als Wissenschaft Didaktische Texte zu Unterricht und Erziehung in Wissenschaft und Schule Unterscheidung: Pädagogik als Wissenschaft & Kunst der Erziehung Erfahrung- Experiment- Reflektion- Theorie- Takt Erziehender Unterricht

Konstruktivismus Behavioristen: Lernen ist eine beobachtende Verhaltensveränderung Konstruktivisten: es kann nur entsprechend seiner Wahrnehmungs- bzw. Erfahrungsmöglichkeiten wahrgenommen werden. A Constructivist Approach to Teaching! – Ernst Glasersfeld (radikaler Konstruktivismus) Vorstellungen sind keine Repräsentation der Wirklichkeit Vorstellungen sind die Konstruktion eines jeden Selbst kein Lehrer Hauptproblem der “Bildungsmisere” ist Behavorismus

A Constructivist Approach to Teaching! – Ernst Glasersfeld Konzepte können nicht einfach vom Schüler zum Lehrer übertragen werden Konzepte müssen verstanden werden Studie: Uni Massachusetts Schüler können nicht weiterdenken konstruktivistischer Zugang zu den konzeptionellen Entwicklungen kann helfen Wissen ist anpassungsfähig Soziale Interaktion Beispiel: britische Küstenlinie

Wolfgang Klafkis Begriff der Bedeutung zur Begründung von Unterrichtsinhalten Lehrer sollen ihren Stoff nicht nur strikt an Schüler weitergeben Was ist für den Schüler annehmbar? Lehren ist Bereitstellung unterschiedlicher Erfahrungsräume für Bildung 5 Grundfragen Bildungsgehalt der Stunde ermitteln Legitimation des Lehrgegenstandes Lohnt es sich das Vorhaben dem Schüler anzubieten? Ist der Schüler für die Inhalte empfänglich? Modell der Didaktik im „engeren Sinne“

Die fünf Grundfragen der didaktischen Analyse 1. Gegenwartsbezug 2. Zukunftsbezug 3. Sachstruktur 4. Exemplarische Bedeutung 5. Zugänglichkeit Kritik: Inhalte stehen zu sehr im Mittelpunkt Unterrichtsmethoden werden vernachlässigt

Restrained Teaching: the common core of Didaktik – Stefan Hopmann Ein Versuch dem englischsprachigen Raum zu erklären, was Didaktik ist. Geschichtlicher Bezug (Platon: Schüler muss auf etwas hingewiesen werden) Bildung hängt vom Schüler ab Didaktik soll Ergebnisse möglich machen Eigenaktivität der Schüler Problem: z.B. Tests  andere Lösungen werden ausgeschlossen Bildung ist Zusammenspiel zwischen Schülern und Lehrern Kompetenzen von Minderheiten gehen verloren Didaktik kommt ohne diese 3 Punkte nicht aus: 1. Die starke Bindung zur Bildung 2. Der starke Glaube an den Unterschied zwischen Inhalt und Gehalt 3. Und die Überzeugung, dass Lehren und Lernen notwendigerweise autonome Aktivitäten sind!

Good Teaching Practices

Sozialisation und Selektion (Parson, 1995) Schulklasse: Sozialisationsinstanz Hat Sozialisationsfunktion → Entwicklung von Bereitschaften und Fähigkeiten der Individuen als wesentliche Voraussetzung ihrer späteren Rollenerfüllung Vorgegebene (askriptive) und erworbene Faktoren beeinflussen das Ergebnis: Askriptiver Faktor: sozioökonomischer Status der Familie Erworbener Faktor: individuelle Befähigung

Grundschule Einzige wesentliche Differenzierung : Leistung Bedingungen der Grundschulklasse: Emanzipation des Kindes Verinnerlichung einer Ebene gesellschaftlicher Werte und Normen Selektion und Verteilung der menschlichen Ressourcen Einzige wesentliche Differenzierung : Leistung Leistungserfolg beruht auf 2 Hauptkomponenten: Kognitives Lernen von Informationen, Fertigkeiten und Bezugsrahmen Betragen Unterscheidung: Traditionelle Schulen Progressive Schulen Formelle Schulklassen Informelle Schulklassen

»peer group« Oberschule Übungsfeld der Unabhängigkeit von der Erwachsenenkontrolle Durchlässigkeit ihrer Grenzen Scharfe Trennung nach Geschlecht Oberschule Legt ihren Akzent auf die Differenzierung qualitativer Typen der Leistung Außerplanmäßige Tätigkeiten werden wichtig Es kommt zu positiven zwischengeschlechtlichen Beziehungen außerhalb der Klasse Differenzierungslinie: Schüler mit niedrigem Status vs. Schüler mit hohem Status

Lernphasen und Instruktionshilfen (Weinert 1996) Zerlegen des Lehrstoffs in „methodische Einheiten“: Zielangabe > Analyse > Synthese > Assoziationsstufe > System > Methode Anderson unterscheidet 3 Stadien beim Erwerb kognitiver Fertigkeiten: Kognitives Stadium Assoziatives Stadium Autonomes Stadium Instruktionsmethoden: Direkte Instruktion Adaptive Instruktion Tutoriell unterstützendes Lernen Kooperatives Lernen Selbstständiges Lernen

Literaturverzeichnis Ehrenspeck, Yvonne: Bildung. In: Krüger, Heinz-Hermann / Grunert, Cathleen (HG): Wörterbuch Erziehungswissenschaft. 2. Auflage. Basel: UTB. 2006. S.64-71. Herbart, J.F. (1991): Didaktische Texte zu Unterricht und Erzieung in Wissenschaft und Schule.In: Müßener, G. (Hrsg.). Deimling Arbeitsmittel für Studium und Lehre. Wuppertal:Deimling. Hopmann, Stefan: Restrained Teaching: the common core of Didaktik. In: European Educational Research Journal. Volume 6, Number 2. 2007. S.109-124.  Hopmann, Stefan: Von der gutbürgerlichen Küche zu McDonald´s: Beabsichtigte und unbeabsichtigte Folgen der Internationalisierung der Erwartung an Schule und Unterricht Glasersfeld,  Ernst: A constructivist approach to teaching. In: Steffe L. P. & Gale J. (eds.) Constructivism in education. Erlbaum, Hillsdale. 1995 S. 3–15. Klafki, Wolfgang:  Didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung, 1958 In: Klafki Wolfgang: Studien zur Bildungstheorie und Didaktik, 2.Auflage. 1964 S126-153 Parson, Talcott: Die Schulklasse als soziales System: Einige ihrer Funktionen in der amerikanischen Gesellschaft. 1995. S. 161 – 193

Piaget, Jean (1974): Theorien und Methoden der modernen Erziehung Piaget, Jean (1974): Theorien und Methoden der modernen Erziehung. Frankfurt am Main. Fischer Taschenbuch Verlag. S. 153 – 210. Platon (1994): Sämtliche Werke Bd.1.Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. Raudenbush, Stephen W.: American Educational Research Journal – Advancing Educational Policy by Advancing research on Instruction Rousseau, J.-J. (1762): Emile oder von der Erziehung. Emile und Sophie oder Die Einsamen. Düsseldorf: Artemis & Winkler Verlag. Semjonowitsch Wygotski, Lew: Der entwicklungsgeschichtliche Ursprung des Denkens und Sprechens. In: Helm, Johannes (Hrsg.) (1964): Denken und Sprechen. Frankfurt am Main. Fischer Taschenbuch Verlag. S.74 – 103.  von Humboldt, Wilhelm: Schriften zur Anthropologie und Geschichte. Theorie der Bildung des Menschen. 3. Auflage. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 1980. S.234-240. Weinert, Franz E.: Psychologie des Lernens und der Instruktion – Instruktionsmodelle, Instruktionsstrategien und Instruktionsprinzipien . 1996

Danke für eure Aufmerksamkeit !