Was ist das Besondere am chronischen Schmerz?

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 Präsentation transkript:

Was ist das Besondere am chronischen Schmerz? Erfahrungen im Städtischen Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Barbara Ide Pflegedienstleiterin Dr. Thomas Blankenburg Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II

Strukturen des Städtischen Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau ° Krankenhaus der Schwerpunktversorgung Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 588 Betten Kliniken: Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin 3 chirurgische Kliniken 2 orthopädische Kliniken Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf- und Halschirurgie Klinik für Urologie 2 Kliniken für Innere Medizin Klinik für Neurologie

Bewusstmachung des Problems „Schmerz“ Aktivitäten vor Studienbeginn Bewusstmachung des Problems „Schmerz“ von der Pflege ausgehend Patienten Beratung Schulung Ermunterung Ärzte Sensibilisierung Fortbildungsdruck Kommunikation in der Pflege Fortbildung Erfassungsmodi Kompetenz andere (z.B. Physiotherapie) - Kommunikation

AG Schmerz – konservativer Bereich   seit März 2001, monatlich, interdisziplinär, interprofessionell Stichtagsbefragungen Schmerzdokumentation tägliche semi-quantitative Schmerzerfassung n = 103 Abb. 2: Schmerzstempel Abb. 1: Angaben zur Schmerzstärke an einem Tag alle stationär behandelten Patienten erfasst daneben Angaben zur Dauer, verstärkenden, lindernden Faktoren, assoziierten Beschwerden ... Fortbildungsangebote medikamentöse Therapie, nicht medikamentöse Therapieoptionen, Fallkonferenz, ...

Aktivitäten während der Studie „Schmerzfreies Krankenhaus“ schriftliche Patienteninformation Vereinheitlichung der Schmerzerfassung Handlungsalgorithmen für spezielle Schmerzprobleme multidisziplinäres Team Schmerzverantwortlicher Adressierung von Schmerzproblemen kliniksintern ...

Ergebnisse der Studie „Schmerzfreies Krankenhaus“ Schmerzreduktion in den Problemzeiten Abb. 3: Zeit mit starken Schmerzen (nur konservativer Bereich) * Bessere Artikulation von Schmerz * Abb. 4: Meldungen wegen Schmerzen (nur konservativer Bereich) * * Steigerung des Anteils regelmäßiger Analgetikagabe von 70 auf 84 % d. F. mit Analgetikagabe. Opioide von 12,9 auf 12,7% aller Analgetika * signifikante Reduktion der Schmerzprobleme im Spät- und Nacht- dienst bei häufigerer Artikulation von Schmerzproblemen durch die Patienten

10 10 9 9 8 8 7 7 6 6 NRS 5 NRS 5 4 4 3 3 2 2 1 1 Ersterhebung Reevaluation Ersterhebung Reevaluation Ruheschmerz Maximalschmerz Abb. 5: Schmerzintensität nach Diagnosen (nur konservativer Bereich) Gastroenterologische Erkrankungen Bei den Problemdiagnosen konnte sowohl der Ruhe- als auch der Maximalschmerz unter den Grenzbereich gesenkt werden. Hämatologische Erkrankungen Kardiovaskuläre Erkrankungen Neurologische Erkrankungen Pneumologische Erkrankungen

Aktivitäten nach der Studie Stichtagsbefragungen Oktober 2005 n = 180 Abb. 7: Patientenzufriedenheit Schulnoten für Schmerztherapie (nur konservativer Bereich, nur Patienten mit Schmerzen) Abb. 6: Angaben zur Schmerzstärke (nur konservativer Bereich) Deutliche Abnahme von Schmerz > 3 von 40% auf 19% deutliche Abnahme des Anteils mit Schmerzen > 3 83% der Pat. mit Schmerzen sind mit der Schmerztherapie sehr zufrieden bzw. zufrieden.

Aktivitäten nach der Studie Pain Nurse qualifizierte Gesundheits- und Krankenpflegerin ausschließlich für die Belange der Patienten mit Schmerzen tägliches „screening“ strukturierte Problemerfassung schnelle Kommunikation des Problems quantitative Verlaufsdokumentation regelmäßiger Bericht vor der AG Schmerz hausspezifischer Standard „Schmerzmanagement in der Pflege“

Fazit Sensibilisierung für „Schmerz“ auf allen Ebenen der Betreuung selbstbewusstere Patienten Kompetenzgewinn der Pflege schnelle Kommunikation und Reaktion der Ärzte aktive Nutzung der Schmerzexperten regelmäßige schmerzspezifische Qualitätssicherung qualitative Verbesserung der Betreuung von Patienten mit chronischen Schmerzen