Kostenstellenrechnung

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 Präsentation transkript:

Kostenstellenrechnung Fragestellung: Wo sind die Kosten angefallen? - Im Vordergrund der Kostenstellenrechnung steht die Kennzeichnung der Orte , in denen die Kosten entstehen. - Die gesamte Unternehmung wird für diesen Zweck in Abrechnungsbezirke eingeteilt. - Ein rechnungsmässig abgegrenzter Bezirk wird in der Regel als Kostenstelle bezeichnet. © Dr. John Hess

Aufgaben der Kostenstellenrechnung I (1) Kostenplanung: Die Einteilung der Unternehmung in Kostenstellen und die genaue Analyse der Prozesse in den jeweiligen Kostenstellen ermöglichen die Kennzeichnung wichtiger Kostenbestimmungsgrössen und deren Einfluss. (Grundlage für eine Planung der einzelnen Kosten dar: Eine Analyse der Bestimmungsgrössen und der kostenmässigen Auswirkungen einzelner Prozesse lässt u.a. die Möglichkeiten für Kostensenkungen sichtbar werden). © Dr. John Hess

Aufgaben der Kostenstellenrechnung II (2) Kostenkontrolle: Aus der Gegenüberstellung von geplanten Sollkosten und tatsächlich entstandenen Istkosten werden Kostenab- weichungen ersichtlich. (Durch die Kostenstellen- bildung und den Kostenvergleich je Kostenstelle lässt sich feststellen, wo bspw. Kostenüber- schreitungen aufgetreten sind). (3) Leistungsbeziehungen innerhalb der Unternehmung darstellen. © Dr. John Hess

Aufgaben der Kostenstellenrechnung III (4) Ermittlung der Stückkosten: Die in jeder Kostenstelle entstehenden Kosten werden über geeignete Massgrössen auf die einzelnen Kostenträger verteilt. (Es soll eine der Realität entsprechende und genaue Ermittlung der Stückkosten erreicht werden). © Dr. John Hess

Einteilung der Kostenstellen I Es ist eine geeignete Gliederung des gesamten Unternehmensprozesses in ein System von Abrechnungsbezirken vorzunehmen. Die Kostenstellenrechnung muss sich an der gegebenen Unternehmensstruktur orientieren. Kostenstellen sind die Orte der Kostenentstehung und damit die Orte der Kostenzurechnung. Definition Kostenstelle: “Unter einer Kostenstelle versteht man einen betrieblichen Teilbereich, der kostenrechnerisch selbständig abgerechnet wird.” © Dr. John Hess

Einteilung der Kostenstellen II Vier Grundsätze sind zu beachten: (1) Die Kostenstelle muss ein selbständiger Verant- wortungsbereich sein. (2) Für jede Kostenstelle müssen genaue Mass- grössen der Kostenverursachung existieren. (Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr fehler- hafter Kostenkontrolle und Kalkulation.) (3) Auf jeder Kostenstelle müssen sich die Kosten- belege genau und gleichzeitig einfach verbuchen lassen. (4) Die Kostenstelleneinteilung hat unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit und Übersichtlichkeit zu erfolgen. © Dr. John Hess

Einteilung der Kostenstellen III Wie differenziert ist in bestimmten Situationen die Kostenstelleneinteilung vorzunehmen ist? Zur Beantwortung werden kalkulatorische Fehlerrechnungen durchgeführt: Man vergleicht die Kalkulationssätze bei feiner Kostenstellen-einteilung mit denen bei einer groben Einteilung. Übersteigt die Abweichung zwischen den beiden Sätze eine vorher festgelegte Grenze, dann ist der Fehler nicht mehr zu verantworten und die feinere Einteilung ist zu wählen. © Dr. John Hess

Einteilung der Kostenstellen IV Platzkostenrechnung: Im Fertigungsbereich ist eine sehr feine Gliederung der Kostenstellen erforderlich. Sie geht häufig bis auf einzelne Maschinen oder Handarbeitsplätze, weshalb sie auch Platzkostenrechnung genannt wird. Die Unterteilung des Betriebes ist deutlich differenzierter als die räumliche und/oder verantwortungsmässige Gliederung. Problem: Einhaltung des Grundsatzes 3 © Dr. John Hess

Einteilung der Kostenstellen V Die auftretenden Schwierigkeiten kann man umgehen: (1) Mehrere Aggregate oder Arbeitsplätze zu einer Einheit zusammenfassen (2) Keinen Durchschnittssatz für die Kalkulation verwenden. (Statt dessen sind differenzierte Sätze für die Kalkulation zu verwenden.) Derart ist die Kalkulationsgenauigkeit sicher-gestellt, dennoch wird die Kostenkontrolle grober, denn einzelne Aggregate oder Arbeitsplätze sind nicht mehr kalkulierbar. © Dr. John Hess

Einteilung der Kostenstellen VI Es kann der Fall eintreten, dass die räumliche und/oder verantwortungsmässige Gliederung von Betriebsbereichen feiner ist, als die abrechnungstechnische (v.a. im Verwaltungs- und Vertriebsbereich), da verursachungs-gerechte Bezugsgrössen nur schwer zu finden sind. © Dr. John Hess

Arten von Kostenstellen I (1) Unterscheidung der Hauptgruppen nach Funktionen: - Materialstellen. Die Materialstellen beschäftigen sich mit der Beschaffung, Annahme, Prüfung, Lagerung und Ausgabe der Werkstoffe. Bsp. Abteilung Einkauf, Materialprüflabor und Rohstofflager, die in grossen Betrieben oft noch weiter untergliedert sind. - Fertigungsstellen. Diese beschäftigen sich mit der eigentlichen Leistungserstellung. Sie können unmittelbar (Montage) oder mittelbar (Arbeitsvorbereitung) an der Produktion mitwirken. - Vertriebsstellen. Diese beschäftigen sich mit der Lagerung, dem Verkauf und Versand der Fertig- produkte. Bsp. Abteilung Werbung oder Versand. © Dr. John Hess

Arten von Kostenstellen II - Verwaltungsstellen. Diese beinhalten die Geschäfts- führung und ihre Stabstellen, das Rechnungswesen und sonstige Verwaltungsarbeiten. Bsp. Finanzbuchhaltung, Poststelle. - Allgemeine Kostenstellen. Diese üben Tätigkeiten aus, die dem ganzen Betrieb dienen. Bsp. Stromversorgung, Kantine, Betriebsfeuerwehr. - Forschungs-, Entwicklung- und Konstruktionsstellen. Diese werden in kostenrechnerischen Praxis z.T. als eigener Kostenbereich behandelt, manchmal aber auch zu den allgemeinen Kostenstellen gezählt. Bsp. Zentrallabor, Versuchswerkstatt. © Dr. John Hess

Arten von Kostenstellen III (2) Unterscheidung der Hauptgruppen nach abrechnungs- technischen Kriterien. - Hauptkostenstellen. Dies sind alle Kostenstellen, deren Kosten nicht auf andere Kostenstellen, sondern direkt auf die Kostenträger verrechnet werden. Bsp. Eine Unternehmung die Bohrer herstellt. Alle Kostenstellen, in denen Arbeitsgänge vom Absägen bis zum Schleifen der Bohrspitze sowie der Endkontrolle sind Hauptkostenstellen. - Hilfskostenstellen. Dies sind alle Kostenstellen, deren Kosten nicht direkt auf die Kostenträger, sondern erst auf andere (Hilfs- oder Haupt-) Kostenstellen umgelegt werden. © Dr. John Hess

Arten von Kostenstellen IV Die Terminologie im Hinblick auf die Unterscheidung in Haupt- und Hilfskostenstellen: Hauptkostenstellen werden bezeichnet als Endkostenstellen oder als primäre Kostenstellen. Hilfskostenstellen werden bezeichnet als Vorkostenstellen, sekundäre Kostenstellen, allgemeine Kostenstellen oder Nebenkostenstellen. © Dr. John Hess

Beispiel Kostenstellenbildung UWS-Einrichtung Produktionsbereich Fertigwaren- lager Betriebsleitung Leitungs-personal Rohstoff-lager Betriebslabor Handwerker © Dr. John Hess

Produkt UWS- Kostenstelle Handwerker Kostenstelle "Gebäude 1" Fertigungs- kostenstelle 1 Fertigungs- kostenstelle 2 Fertigungs- kostenstelle 3 Fertigungs- kostenstelle 4 Allgemeine Produktions- kostenstelle Produkt Kostenstelle "Betriebslabor" Kostenstelle "Gebäude 2" Kostenstelle "Rohwarenlager" Leitendes Personal Fertigwaren- lager © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen I 1. Schritt: Gliederung der Unternehmung in Kostenstellen (Unterscheidung nach Funktionen und abrechnungstechnischen Kriterien) 2. Schritt: Für jede Kostenstelle die in einer Periode angefallenen Kosten ermitteln. Es werden in der Kostenstellenrechnung nur Gemein- kosten berücksichtigt. Einzelkosten lassen sich definitionsgemäss den Kostenträgern direkt zuordnen und werden um den BAB herumgeführt. © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen II Der BAB dient dazu, die Gemeinkosten mit Hilfe geeigneter Schlüssel auf die jeweiligen Haupt- und Hilfskostenstellen zu verteilen. Grundsätzlicher Aufbau eines BAB: In horizontaler Richtung erhält der BAB als Spalteneinträge die Kostenstellen und in vertikaler Richtung als Zeileneinträge die Kostenarten der Unternehmung. Bei den Kostenstellen werden Hilfs- und Haupt- kostenstellen unterschieden Zusätzliche Spalten können für die Ermittlung von Zwischensummen vorgesehen sein. © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen III Zeilenweise Gliederung des BAB: - Erste Gruppe von Zeilen umfasst die verschiedenen Kostenarten und ihre Verteilung auf Hilfs- und Hauptkostenstellen. - Zweite Gruppe von Zeilen für die Verrechung der innerbetrieblichen Leistungen. - Dritte Gruppe von Zeilen dient der Bestimmung von Zuschlagssätzen für die Hauptkostenstellen. - Zusätzliche Zeilen sind für die Bildung von Zwischensummen eingefügt. © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen IV © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen VI Aufgaben des BAB: - die primären Gemeinkosten auf die Kostenstellen nach dem Verursachungsprinzip verteilen - die innerbetriebliche Leistungsverrechnung durchführen - Kalkulationssätze bilden - Kontrolle der Kosten bzw. deren Vorbereitung. © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen VII Arbeitsschritte des BAB: (1) Primären Gemeinkosten aus der Kostenarten- rechnung in die linke Spalte des BAB über- nehmen und von dort auf die einzelnen Haupt- und Hilfskostenstellen verursachungsgerecht verteilen. (2) Innerbetriebliche Leistungsverrechnung (ibL): Die Kosten der Hilfskostenstellen werden mit Verteilungsschlüsseln auf jene Hauptkostenstellen umgelegt, die die entsprechenden Leistungen empfangen haben. Die ibL so lange durch- führen, bis die Hilfskostenstellen entleert sind. © Dr. John Hess

Betriebsabrechnungsbogen VIII (3) Die Hauptkostenstellen rechnen die Gemein- kosten auf die Kostenträger ab. Die Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger stellt bereits einen Teil der Kalkulation dar und kann nur durchgeführt werden, wenn Kalkulationssätze zur Verfügung stehen. Die Kalkulationssätze werden “unter dem Strich ermittelt”, d.h. dass die Kalkulationssätze in den untersten Zeilen des BAB, nach der Summenzeile, ermittelt werden. © Dr. John Hess

Verteilung der primären Gemeinkosten I Verteilung der Gemeinkosten anhand geeigneter Mass- oder Bezugsgrössen (Verursachungsprinzip). 2 Arten der Verteilung: (1) Direkte Verteilung: Die entstandenen Kosten werden direkt der entsprechenden Kostenstelle zugerechnet (ohne Umverteilung) = Kostenstelleneinzelkosten. Bsp. Fremdreparaturen oder Fertigungshilfslöhne. (2) Indirekte Verteilung. Es ist eine Verteilung der Kosten mit Hilfe von Umlageschlüsseln vorzunehmen = Kostenstellengemeinkosten. Bsp. Mieten oder freiwillige Sozialkosten. © Dr. John Hess

Verteilung der primären Gemeinkosten II Problem der Wahl des “richtigen” Umlageschlüssels: - Genauigkeit der Kostenrechnung hängt von richtigen Kostenschlüssel als Masseinheit ab. - Richtig bedeutet, dass der gefundene Schlüssel die Kosten verursachungsgerecht verteilt.  Es sind proportionale Schlüssel zu finden, d.h. die Veränderungen der Bezugsgrössen (für den Schlüssel) müssen den Veränderungen der (zu verteilenden) Kosten proportional sein. - Bezugsgrössen der Kostenverteilung: Mengen- oder Wertschlüssel © Dr. John Hess

Verteilung der Gemeinkosten III © Dr. John Hess

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung I Die Unternehmung erzeugt eine Reihe von Gütern und Leistungen, die nicht am Markt abgesetzt sondern selbst verbraucht werden  Innerbetriebliche Leistungen (ibL) Bsp.: Erzeugung von Strom Dampf oder Gas, eigene Reparaturleistungen, selbsterstellte Modelle, Werkzeuge, Anlagen, Gebäude usw. Sind innerbetriebliche Leistungen aktivierbar: Die Leistungen werden in den Jahren ihrer Nutzung über Abschreibungen und Zinsen als Kosten in die Kosten der damit erstellten Leistungen eingerechnet. © Dr. John Hess

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung II Sind innerbetriebliche Leistungen nicht aktivierbar (werden in der Periode ihrer Erstellung verbraucht, z.B. selbsterstellter Strom oder Dampf): Sofortige Verrechnung zwischen den leistenden und empfangenden Kostenstellen im Rahmen der ibL. Jede Kostenstelle muss mit den Kosten für die Leistungen belastet werden, die sie von anderen Kostenstellen empfängt. © Dr. John Hess

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung III Problem der ibL: Hilfskostenstellen tauschen unter- einander Leistungen aus. Bsp.: Die Reparaturwerk- statt braucht Strom und die Stromstelle braucht Reparaturen: Die Hilfskostenstelle Reparaturwerkstatt kann ihre Leistungen nicht kalkulieren und verteilen, bevor nicht bekannt ist, mit welchen Gemeinkosten sie von der Hilfskostenstelle Stromherstellung belastet wird. Die Hilfskostenstelle Stromherstellung kann nicht kalkulieren und verteilen, bevor nicht bekannt ist, welche Kosten ihr von der Reparaturwerkstatt belastet wird. Hierzu existieren versch. Methoden in der Praxis © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung I Gleichungsverfahren Stufenleiterverfahren Anbauverfahren Gleichungsverfahren (auch Simultanverfahren oder mathematisches Verfahren genannt): Exakte Lösungsmethode und ermittelt die Verrechnungssätze mit Hilfe eines Systems linearer Gleichungen © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung II Stufenleiterverfahren (Treppenverfahren oder Steppladersystem): - Näherungsmethode zur schrittweisen Berechnung der innerbetrieblichen Verrechnungssätze. - Charakteristisch für diese Verfahren ist, dass bei jeder abzurechnenden Hilfskostenstelle die von anderen Hilfskostenstellen empfangenen Leistungen vernachlässigt werden, sofern die andere Hilfskostenstelle noch nicht abgerechnet ist. © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung III - Vorgehensweise: Man greift eine Hilfskostenstelle heraus, die wenig Leistungen von anderen Hilfskostenstellen empfängt. Die primären Gemeinkosten dieser Hilfskostenstelle werden entsprechend der Leistungsabgabe auf die anderen Kostenstellen umgelegt. Danach werden die Kosten der zweiten Kostenstelle auf die gleiche Art und Weise verrechnet, wobei diese Kostenstelle bereits sekundäre Anteile enthalten kann. © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung IV Anbauverfahren: - Das Anbauverfahren vernachlässigt den innerbetrieblichen Leistungsaustausch zwischen den einzelnen Hilfskostenstellen vollständig. - Die Hilfskostenstellen werden nur über die Hauptkostenstellen abgerechnet. - Auf den einzelnen Hilfskostenstellen entstehen somit keine sekundären Gemeinkosten © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung V Kritik am Anbauverfahren: - Sehr grobes Näherungsverfahren - Innerbetriebliche Leistungsverkehr bleibt unberücksichtigt - Verrechnung der gesamten primären Kosten von den Hilfskostenstelle, dennoch Kostenverzerrungen in einem Ausmasse auf, welche das Verfahren eigentlich unbrauchbar machen © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung VI - Alle Hilfskostenstellen, die viel Leistungen von anderen Hilfskostenstellen enthalten, werden billiger. Dieser Fehler wirkt sich über die Kalkulationssätze der Hauptkostenstellen bis in die Selbstkosten der betrieblichen Produkte aus, denn wer viel Leistungen von den “billigen” Hilfskostenstellen erhält, wird zu gering belastet. © Dr. John Hess

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung VII In der Literatur werden noch andere Verfahren dargestellt: - Sprungverfahren, als eine Synthese von Stufenleiter- und Anbauverfahren - Hauptkostenstellenverfahren, als ein Verbund von Hilfs- und Hauptkostenstellen - Ausgleichsverfahren - Kostenartenverfahren - Festpreisverfahren auf Plankostenbasis (Vgl. hierzu Schweitzer/Küpper: Systeme der Kosten- und Erlösrechnung) © Dr. John Hess

© Dr. John Hess