Markus Rheindorf, Helmut Gruber, Birgit Huemer

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 Präsentation transkript:

Markus Rheindorf, Helmut Gruber, Birgit Huemer „Blended learning“ in einem Kurs zur Vermittlung wissenschaftlicher Schreibkompetenz an Studierende - Pros und Kons Markus Rheindorf, Helmut Gruber, Birgit Huemer

Einleitung Vorangegangene Projekte: Wissenschaftliches Schreiben an der Universität (1999/2000, WU Wien, Institut für Slavistik und Institut für Sprachwissenschaft Universität Wien, finanziert über die ÖNB) Genre, Habitus und akademisches Schreiben (2001-2004, Universität Wien, Institut für Sprachwissenschaft, finanziert über die ÖNB und den FWF) Aktuelles Projekt: Entwicklung eines Schreibkurses für österreichische Studierende (2006-2008, Universität Wien, Institut für Sprachwissenschaft, finanziert über den FWF, Projektnummer.: L179-G03 http://www.univie.ac.at/linguistics/schreibprojekt/index.htm Helmut

Einleitung Überblick: Hintergrundinformation Kursdesign Selbsteinstufungsmodul Grundlagenmodul Fachspezifischer Kurs Das ‘blended learning’ - Konzept Vorteile und Nachteile von ‘blended learning’ Helmut

Daten 34 Seminararbeiten aus 4 Studienrichtungen Personalwirtschaft Wirtschafts- und Sozialgeschichte Linguistik Wirtschaftspsychologie Interviews & Fragebögen – Lehrpersonal (3) und Studierende (34) Teilnehmende Beobachtung bei 3 Seminaren – Notizen und Audioaufnahmen Feedback von Studierenden Schriftliche Notizen der Lehrenden und feedback nach der Benotung der Arbeiten Helmut

Analysemethoden Vorgängerprojekte Aktuelles Projekt Quantitative Analyse aller linguistischen Kategorien und Subkategorien, Korrelationen zwischen Fach und Note für jede Kategorie überprüft Qualitative Analyse spezifischer linguistischer Merkmale Aktuelles Projekt Qualitative Detailanalysen, Auswahl von prototypischen Beispielen Erstellung eines didaktischen Konzepts Entwicklung von Kursmaterialien und Website-Design Durchführung von 2 Kursen am Institut f. Sprachwissenschaft und am Institut f. Wirtschafts- und Sozialgeschichte im SoSe 2008 Evaluation von Kursen und Materialien Überarbeitung von Kursen und Materialien Helmut

Theoretischer Hintergrund Textanalyse: SFL – Ansatz zum wissenschaftlichen Schreiben(Martin 1992, 1997, 1999, Eggins & Martin 1997, Veel 1997, Levin, Fine & Young 2001): Genre Analyse Rhetorical Structure Theory (Mann & Thompson 1986, 1987, 1988, Mann, Matthiessen & Thompson 1992) Argumentation (Kelly & Bazermann 2003, Graefen 2002) Intertextualität (Jacobs 1999) Metakommunikation (Hyland 1997, 1998a+b, 1999, Fandrych & Graefen 1999, Graefen, 2000) Modalität (Hyland 1998a, Butler 1990, Halliday 1993, 1994) Lexis/Terminologie (Ehlich 1995, 2000; Ehlich & Steets, 2003b) Academic literacies approach (Jones et al., 1999; Lea & Street, 1998; Lillis, 2000): social theory of literacy (social practices, domains of life, power relationships, cultural practices) Writing across the curriculum (WAC) & Writing in the disciplines (WID) (Russel, 2002) Helmut

Didaktische Umsetzung analytischer Kategorien Neu formulierte didaktische Bereiche: Allgemeine Kriterien wissenschaftlichen Schreibens Unterschiede zwischen Alltagssprache und Wissenschaftssprache Struktur/Aufbau einer Seminararbeit Textabschnitte verbinden Zitieren und Verweisen Explikation und Argumentation Helmut

Linguistische Analyseebene Didaktische Einheit Beitrag von Analyseergebnissen zur didaktischen Umsetzung nach Kategorie Linguistische Analyseebene Didaktische Einheit Makrostruktur (SFL, RST) Struktur einer Seminararbeit, Textabschnitte verbinden, Argumentation Metakommunikation Struktur einer Seminararbeit, Textabschnitte verbinden, Allgemeine Kriterien des wissenschaftlichen Schreiben Intertextualität Zitieren und Verweisen Argumentation Explikation und Argumentation Modalität Unterschiede zwischen Alltagssprache und Wissenschaftssprache, Argumentation Lexis Unterschiede zwischen Alltagssprache und Wissenschaftssprache Helmut

Modulares Kursdesign Evaluation Einstufungsmodul Unterschiede zwischen Alltagssprache und Wissenschaftssprache, Schreibprozess, Schreibgrundlagen / web-basiert Grundlagenmodul Helmut Fokus auf dem Schreiben: disziplinen-spezifische Aspekte der Textstruktur, Zitieren und Verweisen, Argumentation / face-to-face und web-basiert Fachspezifischer Kurs

Einstufungsmodul Inhalt Grundlagenwissen und grundlegende Fähigkeiten des wissenschaftlichen Schreibens und des Schreibprozesses Design Implementierung: E-learning Plattform d. Uni Wien (Bb-Vista) Testwerkzeug Offene Frage Multiple choice Fragen Kurze Aufgaben Abgabe eines Textauszuges Dauer: ca. 1 Std. (geplant) Ziel Erhebung der wiss. Schreibkompetenz der Studierenden Empfehlung bestimmte Einheiten des Grundlagenmoduls durchzuarbeiten Helmut

Einstufungsmodul Helmut

Grundlagenmodul: Website Inhalt: Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens: (Wissenschaftssprache, Unterschied Alltagssprache - Wissenschaftssprache, Struktur einer Seminararbeit, Verbinden von Textabschnitten, Zitieren und Verweisen, Erklären und Argumentieren) Für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften Design: Hypertext (Html, kein flash) Plattformunabhängig, aber integrierbar Themenorientiert 3 Ebenen (jede mit einem spezifischen Seitenlayout) Textorientiert, kurze Absätze Illustrative Bilder Funktionale Icons: Funktionale Grafiken und Tabellen Textbeispiele aus authentischen Studierendentexten, keine Übungen Markus

Grundlagenmodul: Startseite http://www. univie. ac Markus

Grundlagenmodul: 1. Ebene Markus

Fachspezifischer Kurs: ‚blended learning‘ Inhalt: Fachspezifischer Schreibkurs: Wissenschaftssprache, Gliedern, Perspektive, Argumentieren, der “rote Faden” (thematische Progression) Didaktisches Konzept: Face to face + online Übungen: 5 Kurstermine (14-tägig), web-basierte Übungen zwischen den Kursen Design: Blackboard Vista Markus

Blackboard Vista Markus

Design der Kursmaterialien Kursinhalte mit dem Ziel, vorhandenes Wissen und Kompetenzen zu explizieren Brainstorming Übungen am Text Beschreiben Entdecken Modifizieren Schreiben Kursinhalte mit dem Ziel, neu angeeignetes Wissen und Kompetenzen zu üben Klassifizieren Korrelieren, Abstufen oder Reihen Abstrahieren Fokussierte Variation Markus

Vorteile der online Übungen: Gemeinsames Arbeiten an Texten Bildung von peer groups Ein Forum pro Thema (selektive Freigabe) Studierende lernen feedback zu geben und anzunehmen Studierende lernen Entwürfe zu schreiben und zu überarbeiten Anonymes feedback möglich 24 Stunden überall zugänglich Integration externer links (Grundlagenmodul) Upload eigener Dateien durch Studierende Chat möglich (gruppenabhängig) Markus

Nachteile: Aufgabenwerkzeug muss für alle Übungen verwendet werden: technische Möglichkeiten beschränkt, kein direktes Bearbeiten von Aufgabentexten möglich Möglichkeiten der Textformatierung eingeschränkt WIKI tool: hohe Zugangsbarriere (für Ungeübte schwierig) Unklare Navigationsstruktur „Hierarchisch-autoritäre“ Struktur der Lernplattform: Studierende können nur Werkzeuge benützen, die für sie freigeschaltet werden Back-button des Webbrowsers funktioniert nicht Zusätzliche Arbeitsbelastung für Lehrende: Email, Moderation der online Foren Markus

Konsequenzen der Evaluation: Einstufungsmodul gestrafft Integration der individuellen Übungen in die Face-to-face Kursphase Online Übungen nur mehr für Gruppenaktivitäten (diese dafür offener und mit mehr Zeit zum Arbeiten verstärkter Einsatz für peer-group Bildung Selbstreguliertes Lernen im Vordergrund Obwohl „media literacy“ bei den meisten niedrigsemestrigen Studierenden durchaus vorhanden ist, hat blended learning für fortgeschrittene Studierende mehr Potential Markus

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Markus & Helmut