Grundrechte im Rechtsstaat

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 Präsentation transkript:

Grundrechte im Rechtsstaat Kursthema: Grundrechte im Rechtsstaat

Menschenrechte „Als Menschenrechte bezeichnet man die dem Individuum zustehenden Rechte auf Schutz vor Eingriffen des Staates, die dem einzelnen kraft seines Menschseins gegeben sind und auf jeden Fall erhalten bleiben und die nicht durch den Staat beschränkt werden können. Aus der Zeit des Kampfes gegen den Absolutismus stammt ihre Kennzeichnung als „angeborene" und „unveräußerliche" Rechte. (...) Zum Kern der Menschen- bzw. Grundrechte zählen die Menschenwürde, das Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit, Gleichheit vor dem Gesetz und Gleichberechtigung, Religions- und Gewissensfreiheit, Meinungs-, Presse-, Informations- und Lehrfreiheit, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Freizügigkeit, Berufs- und Arbeitsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung, Garantie des Eigentums und des Erbrechts, Asyl- und Petitionsrecht sowie justitielle Rechte wie vor allem die Garantie gegen ungerechtfertigte Verhaftung (...).„ [entnommen aus: Wichard Woyke (Hrsg.), Handwörterbuch Internationale Politik, Bonn 1994]

2) „Der Begriff ‚Menschenrechte‘ bezeichnet im politischen Sprachgebrauch im allgemeinen den Inbegriff derjenigen Freiheitsansprüche, die der einzelne allein aufgrund seines Menschseins erheben kann und die von einer Gemeinschaft aus ethischen Gründen rechtlich gesichert werden müssen. In diesem Sinne ist von ‘natürlichen’, ‘vorstaatlichen’, ‘angeborenen’ oder ‘unveräußerlichen’ Rechten die Rede, in deren Achtung und Sicherung sich ein politisches Gemeinwesen legitimiert (...).„ [entnommen aus: Bertelsmann Discovery Lexikon]

Menschenrechte und Grundrechte Wir können also festhalten, dass sich Grundrechte und Menschenrechte inhaltlich nicht unterscheiden, der Unterschied liegt vielmehr im formalen Bereich. Grundrechte sind Rechte, die ein Staat seinen Bürgern garantiert und die in der Verfassung des jeweiligen Staates stehen. Der Bürger kann sie vor Gericht einklagen. Menschenrechte sind gewissermaßen die Grundidee hinter diesen Grundrechten, in ihnen drückte sich bis Mitte unseres Jahrhunderts ein moralischer Anspruch auf Rechte aus, die jeder staatlichen Ordnung vorgeordnet, also natürliche Rechte sind. Mit der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" durch die Vereinten Nationen versucht man nun – wie bei den Grundrechten auf nationaler Ebene –, die philosophische Idee zu konkretisieren und einklagbare Rechte im Weltmaßstab zu etablieren.

Die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Menschenrechte 1215 Magna Charta Libertatum 1628 Petition of Rights (England) 1679 Habeas-Corpus-Akte (England) 1776 Virginia Bill of Rights (USA)   Amerikanische Unabhängigkeitserklärung 1789 Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in der Französischen Revolution 26. Juni 1945 Charta der Vereinten Nationen 10. Dezember 1948 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 4. November 1950 Europäische Menschenrechtskonvention 19. Dezember 1966 Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte 22. November 1969 Amerikanische Konvention über Menschenrechte 01. August 1975 KSZE-Schlussakte von Helsinki 27. Juni 1981 Banjul Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker (Afrika) 19. September 1981 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Islam 14. Juni 1992 Erklärung von Rio zu Umwelt und Entwicklung (Rio-Deklaration) Juni 1993 Weltkonferenz über Menschenrechte (Wien): Vienna Declaration and Programme of Action

Menschenwürde als oberster Verfassungswert Die Würde des Menschen begründet Anspruch auf Räumliche Privatsphäre Handlungsfreiheit Soziale Gerechtigkeit Individualität Personenwertgleichheit Selbstbestimmung Geistes-und Gewissensfreiheit Willens-und Entscheidungsfreiheit

Grundrechtsschranken

Verfassungsbeschwerden Verfassungsstreitigkeiten Verfassungsmäßigkeit Beschwerden, wenn Grundrechte verletzt werden und alle Rechts – wege erschöpft sind! Streitigkeiten zwischen Bundesorganen oder zwischen Bund und Ländern! Aufgaben des Bundesverfassungsgerichtes Anklageverfahren Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen Verwirkung von Grundrechten, Verfassungswidrigkeit von Parteien! Übereinstimmung von Bundes- und Ländergesetzen mit den Grundgesetz?