Pikettys Formeln Resümee. Pikettys „Weltformel“ r > g g ist die Wachstumsrate des Volkseinkommens (VE) bzw. des Nationaleinkommens (in etwa gleich) Es.

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Pikettys Formeln Resümee

Pikettys „Weltformel“ r > g g ist die Wachstumsrate des Volkseinkommens (VE) bzw. des Nationaleinkommens (in etwa gleich) Es handelt sich um keine logische Notwendigkeit; Ausnahmen dürften jedoch rar sein. Die exakte Formel lautet: Wobei Gamma und Alpha die Shares des Human-(H) und Sachkapitals (K) am VE sind Georg Quaas2

Ausnahmen der Weltformel Eine grobe Abschätzung der Ausnahmen liefert die Formel: Ein fiktives Zahlenbeispiel: technischer Fortschritt >3%, geringe Lohnquote <1/2 und stark wachsendes Humankapital (4%), dann wäre das Wachstum größer als r=8% Georg Quaas3

Kritik Der Beitrag des technologischen Fortschritts wird erwähnt, aber nicht untersucht. Ebenso der Beitrag des Bevölkerungswachstums, der global eine nicht zu leugnende Rolle spielt. Jedoch erklärt die Tatsache, dass Wachstumsraten wie in Folie 3 angegeben selten auftreten, warum Piketty die Beiträge des technologischen Fortschritts und des Humankapitals ignorieren zu können glaubt Georg Quaas4

Profitrate und Wachstum des Kapitalstocks Das theoretische Modell: Kapitalisten investieren / Arbeitnehmer konsumieren ist unrealistisch. Unterstellt man konsumierende Kapitalisten, so gilt: Berücksichtigt man jedoch die Sparbeiträge der Arbeitnehmer, so wird diese Formel wieder in Frage gestellt Georg Quaas5

Langfristige Entwicklung des Kapitalkoeffizienten In der folgenden Formel wird das (gemeinsame) Sparen (von Arbeitnehmern und Kapitaleignern) aus dem Volkseinkommen berücksichtigt: Diese Formel drückt den Zielpfad aus, dem sich der Kapitalkoeffizient langfristig annähert Georg Quaas6

Wachstum des VE Eine Konsequenz aus dem (hypothetischen) Fakt, dass der Kapitalkoeffizient langfristig gesehen eine Quasi-Konstante ist, besteht darin, dass das VE einer alternden Gesellschaft immer langsamer wächst (weil auch der Kapitalstock immer langsamer wächst). Insbesondere nähert sich die Nettoinvestition der Null Georg Quaas7

Profit- und Lohnquote Nehmen wir einen vermeintlichen Maximalwert des Kapitalkoeffizienten von 10 (oder 7 – wie Solow) vorweg und berücksichtigen die Tatsache, dass die Profitrate in diesem Zustand ein Minimum hat, so folgt aus der Identität dass der Anteil des Kapitaleinkommens am VE nach oben beschränkt ist. Folglich kann die Lohnquote nicht dauernd fallen (Rodbertus‘ Lohnquoten-Irrtum) Georg Quaas8

Neo-Keynesianische Formel Im Grenzfall ist die Sparquote aus Profiten gleich 1. Aus der Formel ergibt sich, dass die Profitrate der Wachstumsrate des Kapitalstocks und diese der Wachstumsrate des VE entspricht: sie wird nicht ständig größer Georg Quaas9

Erste Forschungsaufgaben Identifizierung der Variablen, die Piketty verwendet Aufarbeitung der Literatur zum Humankapital und zum Bevölkerungswachstum mit dem Ziel, den Wachstumsbeitrag des Humankapitals zu eruieren. Abschätzung des technologischen Fortschritts – länderbezogen oder/und weltweit. Welche Konsequenzen ergeben sich für das Wachstum des Volkseinkommens, wenn der Kapitalkoeffizient langfristig eine Quasi-Konstante ist? Unterscheidung zwischen Kapitalakkumulation und Kapitalkonzentration. Analyse der Prozesse, die einer Kapitalkonzentration entgegen wirken (können) Georg Quaas10