Essen wir den Regenwald auf?

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 Präsentation transkript:

Essen wir den Regenwald auf? Dortmund, 25. Februar 2009 Marcos A. da Costa Melo, FUgE-Geschäftsführer und Eine-Welt-Koordinator fuge@fuge-hamm.de oder www.fuge-hamm.de

Zum Energie- und Landverbrauch durch die Fleischproduktion

Wie sieht Soja aus? - Die EU-15 verbrauchte 25% des gesamten weltweit erzeugten Sojaeiweißes. - Lecithin (Emulgator) wird fast ausschließlich aus Sojabohnen gewonnen. Klassisches Baispiel ist die Margarine, aber auch bei der Herstellung von Eiscreme, Kakaogetränken sowie Vitaminpräparaten. - Die transgenen Sojabohnen werden im allgemeinen nicht getrennt erfasst und gehandelt. Nachgewiesen wird das Transgen in Sojaschrot, in rohem Sojaöl sowie in dem Lecithin

Soja und seine Bestandteile sind in über 30.000 Produkten zu finden: - sei es Sojaöl, Sojamilch, Sojaquark, - sei es Speiseeis, Backpulver, Schokocremes - sei es Futtermittel als Sojaschrot (fast 50% der Sojaproduktion weltweit) in der Schweine-, Rinder- und Hühnerhaltung oder - als Emulgator in der Chemieindustrie (Sojalecithin) - Die EU-15 verbrauchte 25% des gesamten weltweit erzeugten Sojaeiweißes. - Lecithin (Emulgator) wird fast ausschließlich aus Sojabohnen gewonnen. Klassisches Baispiel ist die Margarine, aber auch bei der Herstellung von Eiscreme, Kakaogetränken sowie Vitaminpräparaten. - Die transgenen Sojabohnen werden im allgemeinen nicht getrennt erfasst und gehandelt. Nachgewiesen wird das Transgen in Sojaschrot, in rohem Sojaöl sowie in dem Lecithin

Globalisierung und Soja Weltweite Produktion von Sojabohnen : 1967 ca. 40 Millionen t (Sojaöl ca. 5 Mill. t) 1977 ca. 70 Millionen t (Sojaöl ca. 10 Mill. t) 1987 ca. 100 Millionen t (Sojaöl ca. 15 Mill. t) 1997 ca. 140 Millionen t (Sojaöl ca. 20 Mill. t) 2007 ca. 300 Millionen t (Sojaöl ca. 25 Mill. t) Globalisierung bedeutet meistens, dass das weltweit effizienteste Unternehmen den Preismaßstab für alle anderen setzt. Mit einem Marktanteil von über 20% ist Sojaöl nach Rapsöl das zweite wichtigste Speiseöl in Deutschland.

Round-up-ready-Sojabohnen im Süden Brasiliens

Ausbreitung des Sojaanbaus in Brasilien Zuerst in Rio Grande do Sul (RS) Dann in Paraná (PR), São Paulo (SP) und Minas Gerais (MG) In den 90er Jahren in MT do Sul (MS) Goiás (GO), Bahia (BA), Maranhão (MA) und zuletzt in Mato-Grosso (MT) MA BA MT GO MS MG SP PR 1956 in RS waren erst 90.000 ha Soja-Anbaufläche. 1963 kam auf 300.000 ha und 1972 stieg auf 2,2 Mio. ha an. 1975 waren es schon 5,8 Mio. ha und 1980 dann bereits 8,8 Mio. ha. In Maranhão stieg die Anbaufläche von 15.240 ha (1990) auf 87.710 ha (1995) RS

Sojaanbau im Urwald Brasiliens

Dürre im Regenwald Brasiliens 2005/2006 Boote an einer Wasserlache bei Manaus Ausgetrocknetes Flussdelta und Fischsterben

Entwicklung der Landwirtschaftliche Nutzfläche in Tausend ha in Brasilien, 1994 bis 2005 Die Auswirkung der Monokultur Kleine Bauerfamilien werden vertrieben: Zwischen 1999 und 2001 haben 5,3 Millionen Menschen das Land verlassen, so IBGE. Zwischen 1985 und 1996 wurden schon 941 Tausend ländliche Betriebe geschlossen. 96% dieser Betriebe kleiner als 100 ha. Die Landkonzentration nimmt zu: Nach dem „Atlas Fundiário“ des Nationalinstituts für Kolonisation und Agrarreform (Incra), 3% des Landbesitzes Brasilien sind Latifundien (> 1.000 ha). Diese Großgrundbesitzer besitzen dadurch 56,7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brasiliens.

 Was ist die Folge der exportorientierten Landwirtschaft? Kleine bäuerliche Familienbetriebe, die ca. ¼ der Grundnahrungsmitteln produzieren, werden vertrieben.

Subsistenzwirtschaft und Binnenmarkt Ohne diese bäuerlichen Familienbetrieben, die z.B. Maniok, Bohnen, Reis und Mais anbauen, bricht der Binnenmarkt zusammen.

Anbaufläche 2003/4 (in Mio. ha) in Brasilien Landwirtschaftliche Nutzfläche (Soja, Zuckerrohr und Eukalyptus) in Mio. ha 2003/04 Anbaufläche von Soja, Zuckerrohr und Eukalyptus in Brasilien Die Auswirkung der Monokultur Kleine Bauerfamilien werden vertrieben: Zwischen 1999 und 2001 haben 5,3 Millionen Menschen das Land verlassen, so IBGE. Zwischen 1985 und 1996 wurden schon 941 Tausend ländliche Betriebe geschlossen. 96% dieser Betriebe kleiner als 100 ha. Die Landkonzentration nimmt zu: Nach dem „Atlas Fundiário“ des Nationalinstituts für Kolonisation und Agrarreform (Incra), 3% des Landbesitzes Brasilien sind Latifundien (> 1.000 ha). Diese Großgrundbesitzer besitzen dadurch 56,7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brasiliens. Dies entspricht dem Gebiet von Holland, Belgien, Luxemburg und dem Vereinigten Königreich

Erforderliche Arbeitsplätze in den wichtigsten landwirtschaftlichen Bereichen (Landarbeiter pro 100 ha, 2000) Die Auswirkung der Monokultur Kleine Bauerfamilien werden vertrieben: Zwischen 1999 und 2001 haben 5,3 Millionen Menschen das Land verlassen, so IBGE. Zwischen 1985 und 1996 wurden schon 941 Tausend ländliche Betriebe geschlossen. 96% dieser Betriebe kleiner als 100 ha. Die Landkonzentration nimmt zu: Nach dem „Atlas Fundiário“ des Nationalinstituts für Kolonisation und Agrarreform (Incra), 3% des Landbesitzes Brasilien sind Latifundien (> 1.000 ha). Diese Großgrundbesitzer besitzen dadurch 56,7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brasiliens.

Entwicklung der Produktion und der Arbeitplätze auf Sojaplantagen Die Auswirkung der Monokultur Kleine Bauerfamilien werden vertrieben: Zwischen 1999 und 2001 haben 5,3 Millionen Menschen das Land verlassen, so IBGE. Zwischen 1985 und 1996 wurden schon 941 Tausend ländliche Betriebe geschlossen. 96% dieser Betriebe kleiner als 100 ha. Die Landkonzentration nimmt zu: Nach dem „Atlas Fundiário“ des Nationalinstituts für Kolonisation und Agrarreform (Incra), 3% des Landbesitzes Brasilien sind Latifundien (> 1.000 ha). Diese Großgrundbesitzer besitzen dadurch 56,7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brasiliens.

Die Auswirkung der Monokultur in Brasilien Kleine Bauerfamilien werden vertrieben: Zwischen 1999 und 2001 haben 5,3 Millionen Menschen das Land laut bras. Bundesamt verlassen. Zwischen 1985 und 1996 wurden 941 Tausend ländliche Betriebe geschlossen. 96% davon waren kleiner als 100 ha. Die Landkonzentration nimmt zu: 3% der Landbesitzer Brasiliens sind laut des Nationalinstituts für Kolonisation und Agrarreform (Incra) Großgrundbesitzer (Latifundien > 1.000 ha). Diese Latifundisten besitzen 56,7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brasiliens.

Thesen zu Sojabohnen und Nachhaltigkeit Die Sojabohne ist fester Bestandteil unseres Alltags in Europa, wir tragen daher die Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung Die heutige Verwendung von Sojabohnen als Futtermittel in der industrialisierten Viehhaltung Europas ist weder ökologisch noch sozial nachhaltig Ein völlig liberalisierter Weltagrarhandel würde eine nachhaltige Entwicklung blockieren

für Ihre Aufmerksamkeit! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!