Umgang mit Heterogenität

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 Präsentation transkript:

Umgang mit Heterogenität Ein Impulsreferat für der Pädagogischen Tag der Diltheyschule Wiesbaden von Christof Höhler und Stephan Lünser 22.02.2012

Inhalt Vorbemerkung Bildungspolitische Rahmenbedingungen Ansätze von Unterrichtspraxis: Binnendifferenzierung und Kooperatives Lernen Umgang mit Heterogenität als Bestandteil von Schulentwicklung an der Diltheyschule

„Heterogenität – ohne Angst verschieden sein können“ „Recht auf Gleichheit heißt auch Recht auf Differenz“ (v.Hentig)

2. Bildungspolitische Rahmenbedingungen 1. These: Heterogenität in der Lerngruppe wird in Deutschland nicht als Chance, sondern als Belastung empfunden 2. These: Auch in einem gegliederten Schulsystem ist die homogene Lerngruppe eine Fiktion!

Veränderung der schulischen und unterrichtlichen Bedingungen des Lernens und Lehrens Heterogenität in Leistung und Lernverhalten Heterogenität im Sozialverhalten Heterogenität in multikulturell geprägten Klassen Heterogenität in Integrationsklassen Heterogenität nach Alter Heterogenität nach sozialer Schicht Heterogenität nach Selbst- und Fremdwahrnehmung von Jungen und Mädchen

Individuelle Förderung (6) Die Schule ist so zu gestalten, dass die gemeinsame Erziehung und das gemeinsame Lernen aller Schülerinnen und Schüler in einem möglichst hohen Maße verwirklicht wird und jede Schülerin und jeder Schüler unter Berücksichtigung der individuellen Ausgangslage in der körperlichen, sozialen und emotionalen sowie kognitiven Entwicklung angemessen gefördert wird. Es ist Aufgabe der Schule, drohendem Leistungsversagen und anderen Beeinträchtigungen des Lernens, der Sprache sowie der körperlichen, sozialen und emotionalen Entwicklung mit vorbeugenden Maßnahmen entgegenzuwirken.“ (Hess.Schulgesetz 8.6.2011)

Leitbild der Diltheyschule „Die Anerkennung und die Berücksichtigung der Individualität unserer Schülerinnen und Schüler ermöglichen unterschiedliche Lernwege. Unser Ziel ist es, die Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler in ihren kognitiven, methodischen und sozialen Kompetenzen zu fördern.“

Chancen der Kompetenzorientierung für den Umgang mit Heterogenität Ein Unterrichtskonzept, das das noch genauer an der Lernausgangslage der Lernenden ansetzt, die SuS noch stärker in die Planung und Gestaltung des Unterrichts einbezieht (Herstellung von Zieltransparenz) die eigenständige und eigenverantwortliche Erarbeitung von Themen in kooperativen Lernformen fördert, die Heterogenität der Lerngruppe durch binnendifferenzierte Gestaltung stärker nutzt, die eigenständige Reflexion der SuS über den Stand ihres Lernprozesses anregt (Portfolio, Selbstdiagnose, etc.) und individuelle Förderung ermöglicht.

Ziele von Förderung in Heterogenen Gruppen: Kompensation von individuellen Unterschieden, Schwächen Einbeziehung möglichst aller Schüler Potentiale der verschiedenen Schüler nutzen Vorbereitung aller Schüler auf die Anforderungen individuelle Ausdruckformen entfalten Motivation für die eigenen Kompetenzen wecken und stärken Anwendbarkeit von Lernstrategien zeigen und üben individuelle Stärken nutzen Eigenständigkeit und Selbstverantwortung der Schüler entwickeln

Ansätze von Unterrichtspraxis: Binnendifferenzierung und kooperatives Lernen „Gestalte deinen Unterricht so, dass er möglichst vielen deiner unterschiedlichen Schüler für ihr Lernen geeignete Zugänge bietet!“

Offene Formen der Binnendifferenzierung 1 Aufgabenstellungen, die so gestaltet sind, dass unterschiedliche Bearbeitungswege und Lösungsniveaus möglich sind und unterschiedliche Stärken und Interessen genutzt werden Zusatzaufgaben, die unterschiedliche Lerntempi und Lernvoraussetzungen berücksichtigen (Fundamentum und Additum) Unterschiedliche Aufgabenformate zur Wahl stellen Im Bereich der Leseförderung das Angebot von unterschiedlichen Texterschließungsstrategien, die den unterschiedlichen Lernertypen unterschiedliche Zugänge zum Text ermöglichen

Offene Formen der Binnendifferenzierung 2 Aufgaben so stellen, dass die Potentiale von Lerngruppen genutzt werden können – im Sinne wechselseitiger Unterstützung und Ergänzung Arbeitsmaterialien und Hilfen bereitzustellen, die von den Schülern ganz individuell und je nach Bedarf genutzt werden können Auch häufiger Methodenwechsel kann ein förderlicher Umgang mit Heterogenität sein, weil er spezifische Stärken von SuS anspricht Individuelle Angebote der eigenständigen Erarbeitung eines Sachverhalts bzw. der Leistungsfeststellung wie etwa Lernportfolios, die ja in der SEK I eine standardisierte Leistungskontrolle ersetzen können.

1. Voraussetzungen für eine Umsetzung der Ziele - die Handlungsebenen: 5. Umgang mit Heterogenität als Bestandteil von Schulentwicklung an der Diltheyschule 1. Voraussetzungen für eine Umsetzung der Ziele - die Handlungsebenen: die Unterrichtsgestaltung die Schulentwicklung (schulische Rahmenbedingungen) systemische Rahmenbedingungen (Bildungspolitik, Ressourcen, Schul-Räume, Zeit-Räume)

2. Handlungsfeld Unterrichtsentwicklung Aufgaben konstruieren, die problemlösendes Denken fördern und von allen SuS auf unterschiedlichem Niveau bearbeitet werden können Unterricht so planen, dass ein basales Wissen von allen erreicht und mit verschiedenartigen Aufgaben von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad individuell vertieft werden kann Formen der Binnendifferenzierung gemeinsam planen und erproben die Lernwege so anlegen, dass unterschiedliche Zugänge gewählt, unterschiedliche Intelligenzen aktiviert und genutzt werden können

3. Handlungsfeld Schulentwicklung Schule so gestalten, dass vielfältiges Lernen begünstigt wird, und zwar durch verschiedenartige Materialien in den Klassenräumen durch eine veränderte, vielleicht sogar flexible Rhythmisierung (Doppelstunden) eine veränderte Kooperations- und Kommunikationskultur an unserer Schule, mit entsprechenden Rahmenbedingungen (Zeitfenster) und Entlastungen für Teamarbeit Kooperative Lernformen zu einem Schwerpunkt der Unterrichtsgestaltung machen und sich auf verschiedene Verfahren einigen und diese erproben Ressourcen der Schule, sofern vorhanden, werden für dieses Ziel bereitgestellt gemeinsam auszuloten, wo ein gelingender Umgang mit Heterogenität möglich ist und wo unser System, unsere Rahmenbedingungen dem Grenzen setzen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!