Alpen-Adria Universität Klagenfurt Forschungsgruppe LOCCS, LMU München

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 Präsentation transkript:

Alpen-Adria Universität Klagenfurt Forschungsgruppe LOCCS, LMU München Lehrgang: Führungskräfte - Vorqualifikation: Kommunikation/ Schulentwicklung/ Schulorganisation FÜHRUNGSSITUATIONEN IN DER SCHULE Dr. Eva-Maria Graf Alpen-Adria Universität Klagenfurt Forschungsgruppe LOCCS, LMU München

ÜBERBLICK Definition moderner Führung Führungssituationen wen führen? wo führen? wie führen? wer führt?

DEFINITION MODERNER FÜHRUNG „Führung ist die Gestaltung der Beziehungen zwischen Menschen zwecks Mobilisierung/ Koordination von Fähigkeiten innerhalb einer Gruppe, in der Absicht, vereinbarte Ziele optimal zu erreichen.“ (Hervorhebung EG) Quelle: Elmar Osswald (1993), Die Schulleitung einer lebendigen Schule, Basel.

MODERNE FÜHRUNG… bedeutet aber auch... Verantwortung zu übernehmen sich auf speziellen Gebieten hervorzutun entsprechende Eignungsvoraussetzungen zu haben motiviert und bereit zu sein Flexibilität zu zeigen Engagement, Optimismus und Mut zu haben

In der Schule war Führung im Gegensatz zu Unternehmen, aber auch anderen Organisationen, bisher kein zentrales Thema.

FÜHRUNGSSITUATIONEN 1) Wen führen? 2) Wo führen? (Welche Situationen/ Aufgaben? Platz in der Schulentwicklung?) 3) Wie führen? 4) Wer führt? Wer wird Führungskraft? Warum? Wann?

ad 1) Wen an Schulen führen? Schüler/innen Eltern Lehrkräfte andere Mitarbeiter/innen auch sich selbst

Schüler/innen führen / lehren / motivieren Kompetenzen vermitteln Vorbildfunktion der Lehrkraft, der Schulleitung, der Eltern selbstständig sein eigenverantwortlich arbeiten ein Wir-Gefühl schaffen, Identität kreieren gemeinsame Werte erarbeiten …

Eltern führen/ begleiten/ einbinden viel Kontakt, viele Gespräche umfassende Beratung in allen Situationen offener und fairer Umgang miteinander Eltern mit in die Schule einbinden übereinstimmender Konsens in Werten gemeinsames Auftreten enge Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat …

Lehrkräfte führen / motivieren Vorbildfunktion der Schulleitung Mitarbeitergespräch (keine Beurteilung, sondern Zielvereinbarungen) Dienstliche Beurteilung (alle 4 Jahre, 7 Stufen), Voraussetzung: Unterrichtsbesuche mit Besprechung Leistungsprämien

Funktionsvergaben (Bewerbungsgespräche) Informationen geben (z.B. Montaginfos) Ak-Leiter/innen benennen, Aufgaben übertragen Klassenvergabe, Stundenplangestaltung Wünsche erfüllen, ständige Gespräche einzeln und im Team

Ad 2) Wo führen? Situationen und Aufgaben im Rahmen der Schulentwicklung

Personalentwicklung (für andere und sich selbst) (Weiter-) Entwicklung der Persönlichkeit Erweiterung der Beziehungs-, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit (Selbstreflexion und Fremdwahrnehmung) Anregung zu permanentem innovativem Lernen Erhöhung der Führungs- und Entscheidungs-kompetenz Stabilität und Flexibilität eigener Überzeugungen Entwicklung von Berufszufriedenheit

Teamentwicklung (auch für die eigene Persönlichkeit) Erhöhung von Kommunikationsfähigkeit und –bereitschaft im Kollegium Förderung der Konflikt- und Problemlösung im Kollegium Erhöhung von Toleranz und Beziehungsfähigkeit Förderung von Gemeinsamkeit statt Konkurrenz Gegenseitige Hilfe bei Problemen Intensivierung der Kooperation Entwicklung gemeinsamer Regeln und Standards

Organisationsentwicklung Entwicklung eines Leitbildes / Schulprogramms Verbesserung der bürokratischen Abläufe Weiterentwicklung der Unterrichtsorganisation Verbesserung des Schulklimas Entwicklung der Schul- und Gesprächskultur Professionalisierung des Managements Einbeziehung der Eltern Öffnung der Schule (z.B. Gemeinde, Wirtschaft) Entwicklung einer Corporate Identity

Unterrichtsentwicklung (entscheidend für Steigerung der Qualität) Weiterentwicklung schüleraktivierender und förderorientierter Lernprozesse Intensivierung fächerübergreifenden Lernens Erweiterung didaktisch-methodischer Lernformen (z.B. Freiarbeit, Projektarbeit, Erfahrungs-, Handlungsorientierung, Methodenlernen) Beachten der Nachhaltigkeit von Lernprozessen Anleitung zu eigenverantwortlichem Arbeiten Weiterentwicklung der Lern- und Prüfungskultur

systematisch innere Schulentwicklung betreiben Organisationsentwicklung Personalentwicklung Unterrichtsentwicklung Qualitätssicherung (EFQM-Modell) European Foundation for Quality Management

ad) Führung Es ist die Aufgabe der Führungskräfte des Gymnasiums (Schulleitung und Funktionsträger), für die erfolgreiche Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags zu sorgen. Dazu gehört es auch, das Profil des jeweiligen Gymnasiums und das Miteinander der Schulgemeinschaft langfristig zu gestalten und weiterzuentwickeln. Die Führungskräfte sind hier Vorbild.

Wichtige Aspekte von Führung 1) Die Führungskräfte kümmern sich um die Qualitätsentwicklung am Gymnasium und um eine individuelle Profilbildung. 2) Verbesserungsmaßnahmen werden durch die Führungskräfte initiiert, von ihnen begleitet und überprüft. 3) Die Führungskräfte bemühen sich um alle Mitglieder der Schulgemeinschaft und um außerschulische Partner. 4) Die Führungskräfte motivieren, unterstützen und erkennen Leistungen an.

Verbesserungsmaßnahmen zum Thema „Führungskräfte“ – ein Beispiel systematisch und konsequent Personal-entwicklung betreiben frühzeitig an Führungsaufgaben heranführen Führungspraktika in Unternehmen ermöglichen Verfahren der Auswahl von Führungskräften professionalisieren

ad 3) Wie führen? Gute Führung ist die Grundbedingung für eine gute Schule Ohne gute Schulleitung keine gute Schule Gute Führung braucht klare Ziele und Vereinbarungen Gute Führung bildet Teams und überträgt ihnen Verantwortung

Gute Führung kooperatives Führungsverständnis (Führungs-Team) gemeinsame Ziele klare Vereinbarungen Aufgaben aufteilen und delegieren können klare Befugnisse der Leitungsteam-Mitglieder Offenheit und Transparenz Vertrauen

Gute Führung Wichtig ist die Einbindung aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Qualitätsentwicklungs-prozess. Dies kann auf die gesamte Schulgemeinschaft bezogen werden.

Verbesserungsmaßnahme Möglichst alle Führungskräfte und Mitarbeiter/innen werden durch konkrete Projektarbeit in den Qualitätsentwicklungsprozess einbezogen: Verbesserungsmaßnahme Teilmaßnahme Einbeziehen aller Mitarbeiter/innen

ad 4) Wer führt? Finden von Führungsaufgaben Ausüben von Funktionen in der Schule Anregungen

Quellen/ Anregungen für Führungsaufgaben Geschäftsverteilungsplan Aufgabenübersicht Funktionenkatalog Verwendungseignung Anforderungsprofil Eignungsprofil eigene Ideen

Führungskräfte an der Schule Schulleiter/in – Stellvertreter/in – Mitarbeiter/in Fachbetreuer/in Abteilungsleiter/in – Stufenleiter/in Klassenteamleiter/in… an der eigenen oder an einer anderen Schule…

Modus F (Modellversuch Unternehmen Schule – Führung) neue Strukturen in der Schule Veränderung der Leitungsspanne => z.B. Direktionsassistenz => z.B. Übernahme einer Abteilungsleitung => z.B. mitführen von Mitarbeitergesprächen

Wie bekomme ich eine Führungsaufgabe bzw. wer wird es/ warum und wann? Besprechen Sie sich mit Ihrem Nachbarn bzw. Ihrer Nachbarin – Welche Elemente sind wichtig für die Beantwortung dieser Fragestellung?

Wie bekomme ich eine Führungsaufgabe bzw. wer wird es/ warum und wann? klare eigene Zielvorstellung entwickeln Beurteilung (Beispiele) Verwendungseignung Mitarbeitergespräch Aufgaben suchen und anbieten von anderen lernen Flexibilität zeigen (z.B. an andere Schule wechseln)

Veränderung ist eine Reise und kein Marschplan Veränderung ist eine Reise und kein Marschplan. Nichts wird genauso realisiert, wie es geplant war. Michael Fullan

VIELEN HERZLICHEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! eva-maria.graf@loccs.lmu.de