PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Theorie der Psychoanalyse
Advertisements

Kapitel 8 Der Ort an dem wir leben.
Sozialisation als Rollenlernen
Emotion und Motivation
Sozialpsychologie = Beschreibt die Art, wie Menschen soziale Realität konstruieren, wie sich Einstellungen und Vorurteile bilden und verändert werden.
Die selbstunsichere Persönlichkeit
Thesen über die Funktion von Religion
Arbeitszufriedenheit und Emotionsregulation - Emotionen, Regulation und Leistung Referent: Jens Möller.
Grundlagen, zentrale Begriffe & Einführung in die Faktorenanalyse
ETEP Entwicklungstherapie / Entwicklungspädagogik =
Otto Kernberg: Borderline-Persönlichkeitsorganisation
Eigenschaftstheorien der Motivation Christina Walther.
Borderline-Persönlichkeitsorganisation Kernberg
Borderline-Störung im System DSM IV
VI. Die Sozialethik des Capabilities approach
HCI – Tätigkeits Theorie (Activity Theory)
George Herbert Mead Soziale Handlungen: das Verhalten eines Individuums stellt einen Reiz für ein anderes dar, um in einer bestimmten Weise wiederum auf.
Überblick Persönlichkeit: Definition, Konstrukte, Traits, FFM
Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch nach ICD-10 und DSM-IV
Modellierungsmethoden in der Verhaltenstherapie
Indirekte Messung von Einstellungen
Altruismus, Prosoziales Verhalten
Definition: Anlage - Umwelt
2. Die grundlegenden Strömungen
Abwehr vs. Sensibilisierung
Vorlesung: Differentielle Psychologie
Die psychoanalytische Theorie
Persönlichkeits-entwicklung
Ein Leistungssportler/eine Leistungssportlerin in der Familie
Komorbidität ??? Bei der Beschreibung der Borderline-Störung und
Psychologische Hintergründe von Machtmissbrauch
Stressverarbeitung in der Krisenintervention
Die präventive Psychomotorik nach Bernard Aucouturier
ICH bin … CrashÜbersicht
Kognitive Umstrukturierung
"Künstler helfen Obdachlosen" - SKM Augsburg
SPORT und PERSÖNLICHKEIT
Die psychoanalytischen Konzepte
1 Anästhesie Masturbation Angst
Sozialisationstheorien
PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika
„There is no such thing as a baby“,
Artikel von Michael Lambek, 1985 Betrachtung Trance/Besessenheit: menschlich, sozial u. geschichtlich in kulturellen Kontexten, Produkt geschichtlicher,
Persönlichkeitsstörungen
Psychodynamische Theorien
Kognitive Umstrukturierung
Vorbild – Selbstbild – Autorität
17. Vorlesung Persönlichkeitsstörungen
Kreativität statt Material? Eine kratzbürstige Einführung in die Tagungsthematik.
Grundkonzepte Psychotherapien
Psychodynamische Grundlagen und ihre Anwendung im Bereich der Therapie
Einstellungsforschung mittels Umfragen: Einstellungsmodelle und empirische Evidenzen (Beispiel: Einstellungen zu Parteien und Politikern) Siegfried.
Einführung zur Diagnostik in der Entwicklungspsychologie -
Sozialpsychologie & Verhaltenstherapie
Ziele /Aufgaben der Psychologie
Hausaufgabe 1 Was ist Sozialpsychologie und wie unterscheidet sie sich von anderen, verwandten Disziplinen? Einführung
Theorien der Organisationsentwicklung
Grundkonzept: Unbewusstes
18. Mai 2015 Dr. med. Cyrill Jeger-Liu, Olten
____________ Andreas Maron Konzepte & Training
KONVERSATIONEN MIT MIR ÜBER LÖSUNGSORIENTIERTE THERAPIE: 1978 BIS HEUTE.
Übertragung H. Löffler-Stastka. Die Gesamtsituation Übertragung stellt eine emotionale Beziehung zum Analytiker dar, in der eine unbewusste Phantasie.
Definition/Merkmale psychischer Störungen
Biopsychosoziale Entwicklung Vorlesung „Psychische Störungen“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser.
Biopsychosoziale Entwicklung (1) Anlage oder Umwelt?
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
PERSÖNLICHKEITS- DIAGNOSTIK Ergänzungsschulung
Die Psychoanalyse Sigmund Freud (1856 – 1939).
Differentielle Psychologie II
 Präsentation transkript:

PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika Vor. 3 PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika

Die Persönlichkeit und die Verhaltensstile I. Persönlichkeit ist die feste, überdauernde Organisation des Charakters, des Temperaments, des Intellekts und der Physis eines Menschen zeitliche und situationale Konsistenz Charakter vs. Temperament: eine biologisch determinierte Reaktionsweise, die vor allem das Aktivitätsniveau beschreibt Einstellungen und Werte „State" versus „Trait„ Die Theorien der Persönlichkeit Eigenschaftstheorien -Situationismus -interaktionistisches Modell psychodynamischer Ansatz, Lerntheorie Die theoretische Auffassung, dass die Eigenschaften des Individuums sein Verhalten bestimmen, wird auch als Prädispositionismus bezeichnet Ideographischer-, nomothetischer Ansatz

Die Persönlichkeit und die Verhaltensstile II. Das statistische Modell Eigenschaftsdimensionen (Traits) – Faktorenanalyse -Strukturbild Eysencks Dimensionen der Persönlichkeit: E-N-P-l . Eysenck (1953, 1967) genetische Basis -bipolare Dimension:„Extraversion - Introversion" Erregungs-Hemmungs-Balance (ARAS oder Formatio reticularis) Neurotizismus: emotionale Stabilität bzw. Labilität Erregungsschwelle des limbischen Systems (inklusive Amygdala, Hippocampus, Hypothalamus) Dimension „Psychotizismus - Realismus" -Unkorreliertheit Intelligenz -unabhängige Persönlichkeitsdimension Eysencks vier Dimensionen der Persönlichkeit sind statistisch unabhängig

Catells Persönlichkeitsmodell 16 Faktoren in Catells Modell 5 Sekundärfaktoren: Normgebundenheit, Belastbarkeit, Unabhängigkeit, Entschlussbereitschaft und Kontaktbereitschaft 16-Persönlichkeits-Faktoren-Test (16 PF) Die „Big Five„ Verträglichkeit,-Offenheit für Erfahrungen,- Gewissenhaftigkeit,-Extra- versus Introversion,- Labilität versus Stabilität (Neurotizismus) Neo-Fünf-Faktoren-Inventar von Costa und McCrae (1992) Der Situationismus Mischel (1977) postulierte eine situationistische Auffassung der Persönlichkeit: das Verhalten eines Individuums wird von den aktuellen Gegebenheiten der Umgebung bestimmt Inter-, intraindividuelle Unterschiede Die Einflüsse von Person und Situation: Der Interaktionismus Zusammenführung des Dispositionismus und des Situationismus Die Annahme des Zusammenspiels der Eigenschafts- und Situationsfaktoren hat sich in der Persönlichkeitspsychologie weitestgehend durchgesetzt Mischel

Die psychodynamischen Modelle Sigmund Freuds psychodynamische Theorie der menschlichen Persönlichkeit ist eine umfassende Theorie, die sowohl die normale Entwicklung als auch die Entstehung psychischer Störungen umfasst. Die Grundannahmen desPsychodynamischen Modells psychische Energie - aus angeborenen Trieben Selbsterhaltungstrieb (Ego) Sexualtrieb (Eros) –Libido Todestrieb (Thanatos) Psychosexuelle Entwicklung (Libido -Entwicklung) orale Fase (0-2 J) anale „ (2-3 J) oedipale (urethrale)„ (3-6 J) latenz „ (6-12-14J) genitale „ (14- J) Aus der individuellen Erfahrung der verschiedenen psychosexuellen Entwicklungsstufen formt sich der Charakter des Menschen.

Das topographische Modell Die menschliche Psyche wird unterteilt in das Bewusste, in dem sich alle uns im Moment zugänglichen Informationen befinden, das Vorbewusste, das alle aus dem Gedächtnis abrufbaren Informationen enthält, und das Unbewusste. Die Inhalte des Unbewussten sind uns im Normalfall verborgen. Sie äußern sich jedoch indirekt: Sie bestimmen den Inhalt der Träume und beeinflussen unser Verhalten.

Das psychodynamische Modell der Persönlichkeit Das Strukturmodell der Persönlichkeit drei Instanzen (Es, Ich, Über-Ich) dynamischen Gleichgewicht Es („das Tier"):unbewusster Teil,- primär prozesshaft,-Lustprinzip Über-Ich („das Gewissen"):unbewusst oder vorbewusst,-Werte und moralische Vorstellungen Ich („der Vermittler"): bewusst,-sekundär prozesshaft,- Realitätsprinzip, -Abwehr- mechanismen

Das Strukturmodell Nach Freud setzt sich die Persönlichkeit aus Es, Ich und Über-Ich zusammen. Diese drei Instanzen befinden sich in einem dynamischen Gleichgewicht. Das Es repräsentiert die Triebe; von ihm aus wird jedes Verhalten energetisiert. Das Über-Ich steht für die moralischen Vorstellungen. Das Ich dagegen bildet den Zugang zur Realität und gleicht die Bedürfnisse von Es und Über-Ich mit den Anforderungen der Umwelt ab. Konflikten -In solchen Fällen versucht das Ich eine Lösung zu finden. Sind die Bedürfnisse des Es mit den Bedingungen der Umwelt nicht in Einklang zu bringen, kann das Ich Abwehrmechanismen einsetzen, um die Wünsche des Es abzublocken und ihnen den Zugang zum Bewusstsein zu verwehren. Ein übermäßiger Einsatz von Abwehrmechanismen ist ungünstig und kann zur Ausbildung von psychischen Störungen führen.

Die Abwehrmechanismen I. : Verdrängung-ist ein Grundprinzip vieler Abwehrmechanismen. Nicht akzeptablen Es-Impulsen wird der Zugang zum Bewusstsein verwehrt. Verleugnung-der nicht akzeptablen Realität wird der Zugang zum Bewusstsein blockiert Verschiebung-Emotionen, die sich gegen eine bestimmte Person richten, werden auf eine andere Person oder ein Objekt „verschoben".

Die Abwehrmechanismen II.: Isolierung-die Person trennt den sachlichen Gehalt eines Themas oder einer Situation von der belastenden emotionalen Bewertung. Reaktionsbildung-jemand tut das Gegenteil von dem, was er eigentlich fühlt. Er verhält sich sozusagen entgegengesetzt zu einem Impuls aus dem Es, den er nicht akzeptieren kann. Projektion-man überträgt eigene Emotionen, die man bei sich selber nicht akzeptieren kann, auf eine andere Person. Konversion-ein psychischer Konflikt wird in eine körperliche Symptomatik umgelenkt. Sublimierung-unerwünschte Trieb-impulse werden in gesellschaftlich akzeptables Verhalten umgelenkt. Freud sah jegliches intellektuelles und künstlerisches Schaffen als Sublimierung sexueller Impulse.

Die Entwicklung psychischer Störungen Nach Annahme der Psychoanalyse liegt einer psychischen Störung ein unbewusster Konflikt zu Grunde. Dieser Konflikt wird auf eine Erfahrung zurückgeführt, die meistens bereits in der frühen Kindheit gemacht wurde. Die Symptomatik der psychischen Störung ist lediglich ein Hinweis auf einen verdrängten Konflikt. Das eigentliche Problem liegt jedoch im Unbewussten und muss zunächst bewusst gemacht werden. Der im Unbewussten schwelender Konflikt bindet Energie: Das Ich muss ständig Abwehrmechanismen einsetzen, sodass weniger psychische Energie für eine positive Lebensgestaltung bleibt. Der primäre und der sekundäre Krankheitsgewinn primärer Krankheitsgewinn -Verringerung der innerpsychischen Spannung. sekundärer Krankheitsgewinn -der Nutzen, den der Patient aus seiner Krankenrolle zieht Klinische Bezüge Abwehrmechanismen stellen eine Art psychische Schutzreaktion dar, die dem Patienten helfen, die psychische Belastung zu bewältigen. Problematisch werden solche Bewältigungsstrategien dann, wenn sie längerfristig aufrecht gehalten werden und der Patient sich nicht der Realität stellt.

Die Entwicklung der Persönlichkeit festgelegte Abfolge von Phasen (Mund, Anus, Genitalien) Libidoobjekt (Ort des Lustgewinns) -typischen Konflikt –Fixierung –Regression -Charaktertypen oder Haltungen Die Kritik an Freuds Persönlichkeitstheorie unsystematische empirische Basis,-mangelnde Überprüfbarkeit Freuds Theorie der Persönlichkeit ist wahrscheinlich die einflussreichste psychologische Theorie überhaupt Das lerntheoretische Persönlichkeitsmodell Umweltbedingungen (Verstärker) Der ursprüngliche lerntheoretische Ansatz nimmt keinerlei Notiz von den Vorgängen innerhalb der Person. Jegliches Verhalten wird ausschließlich durch die Beschaffenheit der Umwelt erklärt Reiz-Reaktions-Verbindungen (Lerngeschichte) systematische Veränderung von Verhalten

Die Fehlentwicklung der Persönlichkeit Persönlichkeit ist immer ein Resultat von biologischer Anlage und den Erfahrungen des Individuums mit der Umwelt, wobei beide Faktoren in Interaktion treten Die Persönlichkeitsstörungen Klassifizierung-abhängig vom sozialen Kontext Klassifikationssystemen (ICD-10,DSM-IV) Ein Kontinuum von einer angepassten bzw. funktionierenden bis zur schwierigen bzw. dysfunktionalen Persönlichkeit wird angenommen.Von einer Störung wird dann gesprochen, wenn die Persönlichkeitsmerkmale lange bestehen und aufgrund ihrer Unflexibilität und Unangepasstheit die Person in ihrem Sozialleben und ihrem beruflichen Leistungsvermögen beeinträchtigen Gruppe A –seltsames, exzentrisches Verhalten: paranoide, schizoide und schizotypische Gruppe B -dramatisches, emotionales oder launenhaftes Verhalten: antisoziale, Borderline, histrionische und narzisstische Gruppe C -mit Angst assoziiert: selbstunsichere, abhängige und zwanghafte Persönlichkeitsstörung

Spezielle Persönlichkeitskonstrukte und Verhaltensstile Feldabhängigkeit und Feldunabhängigkeit Witkin et al. (1972) Feldabhängigkeit versus Feldunabhängigkeit beschreibt das Ausmaß, in dem ein Individuum unabhängig von den Einflüssen der Außenwelt („Feld") handelt Rod-Frame-Test Die Interferenzneigung (Hörmann, 1960) beschreibt das Ausmaß der Störanfälligkeit eines Individuums gegenüber irrelevanten Reizen; -Stroop-Test Das „Sensation Seeking" (Zuckerman,1979) Tendenz, relativ neue stimulierende Situationen aufzusuchen -Sensation Seeking Scale „Thrill and Adventure Seeking”-„Experience Seeking”- „Disinhibition" -„Boredom Susceptibility" Transmitter-Ebene - Noradrenalin-Aktivität Marvin Zuckerman

Zusammenhang zwischen Verhaltensstilen und Krankheit Sensitization-Repression-Konstrukt -erlernte Hilflosigkeit Kontrollüberzeugung (Locus of Control) Rotter (1966) Interner-externer Locus of Control Typ A-Verhalten und Typ B-Verhalten -Risiko für Koronarerkrankungen Das Selbstkonzept Beschreibt das Bild, die Theorien und Einstellungen, die ein Individuum von der eigenen Person hat Selbstbild -Fremdbild -erzieherische Sollbild -Idealbild Kontrollinstanz -gesundheitliches Verhalten - Rotter Attributionsstil bei Depression Friedman & Rosenman