Schweizerische Tagung für Pflege in Onkologie März 2004

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Advertisements

Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Die Projektgruppe heißt Sie herzlichst willkommen
LS 2 / Informatik Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Telefonnummer.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
Statistiken und Tabellen
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Differentielles Paar UIN rds gm UIN
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Elternfragebogen Wie gut ist unsere Schule?
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Schwarzenbach a.d.Saale Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Kirchenlamitz Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Schönwald Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für die Ortsteilbewohner (16,3%) im Nördlichen Fichtelgebirge.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Sparneck Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Oberkotzau Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Weißenstadt Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Röslau Ergebnisse.
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Zell i.Fichtelgebirge Ergebnisse.
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 12.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 12.
Prof. Dr. Günter Gerhardinger Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien Übersicht über die Lehrveranstaltung Grundlegende Bestimmungsfaktoren der Praxis.
20:00.
Das wichtigste am Christsein: Frömmigkeit Aber wie? Gottesdienst?
Zusatzfolien zu B-Bäumen
WIRTSCHAFTSLAGE NOCH SCHWIERIG
In der Schule.
Eine Einführung in die CD-ROM
GBI Genios Wiso wiso bietet Ihnen das umfassendste Angebot deutsch- und englischsprachiger Literatur für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wir.
Struktur der Befragten
Dokumentation der Umfrage
Where Europe does business Lück, JDZB | Seite © GfW NRW 252 a.
Kinder- und Jugenddorf Klinge Qualitätsentwicklung Januar 2005 Auswertung der Fragebögen für die Fachkräfte in den Jugendämtern.
Wir üben die Malsätzchen
Syntaxanalyse Bottom-Up und LR(0)
Das entscheidende Kriterium ist Schönheit; für häßliche Mathematik ist auf dieser Welt kein beständiger Platz. Hardy.
Der Ablauf eines Clear Rex Klärzyklus
PROCAM Score Alter (Jahre)
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Geometrische Aufgaben
Auswertung Elternfragebogen. Ihr KindJaTeilweiseNein Mein Kind kann sprechen84%9%7% Mein Kind kann laufen76%8%15% Mein Kind benötigt einen Rollstuhl24%1%75%
Das ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus der Schweiz.
Szenisches Lernen Wie Theaterelemente den Unterricht bereichern
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
Zahlentheorie und Zahlenspiele Hartmut Menzer, Ingo Althöfer ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Parkplatz-Orga Diese Version ist vom finale Version!
Sachbezugswerte 2007 (SV-Entgeltverordnung) Sachbezugswerte für freie Verpflegung FrühstückMittagessenAbendessen 1,50 2,67 Monatlicher Wert Verpflegung.
Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt
Kamin- und Kachelöfen in Oberösterreich
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
1 Arbeitsgemeinschaft Biologische Psychiatrie Verordnungsgewohnheiten von Psychopharmaka Statuserhebung 2005 W.Günther G.Laux T.Messer N.Müller M.Schmauss.
Imperfekt Wie sagt man das mit Imperfekt
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Unternehmensbewertung Thomas Hering ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List of Figures Tabellenübersicht.
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
3. Fachtagung im Projekt Pflegebegleiter am 24. November in Bad Honnef Projekt Pflegebegleiter 3. Fachtagung Ein Projekt fasst Fuß KURZVERSION DER PRÄSENTATION.
AGOF facts & figures: Branchenpotenziale im Internet Q2 2014: Parfum & Kosmetik Basis: internet facts / mobile facts 2014-I.
Bürgermeister Absolute Stimmen Gesamt. Bürgermeister Prozentuale Aufteilung Gesamt.
Es war einmal ein Haus
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
 Präsentation transkript:

Bedürfnisse von Angehörigen von HNO-Karzinom-Patientinnen und -Patienten Schweizerische Tagung für Pflege in Onkologie März 2004 Franziska Mathis-Jäggi

Zitate „Wir haben eine gute Ehe gehabt zusammen. Ich habe einfach gemerkt, dass ich Vertrauen haben kann zu meiner Frau. Das sieht man erst, wenn es soweit ist. Meine Frau hat sehr zu mir gehalten. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich dies alles gar nicht gemacht. Dann hätte ich gesagt, lassen wir das so. Ich will nicht bestrahlen.“ „Ohne meine Familie, die mich unterstützt und zu mir hält, hätte ich die Therapien und die Folgen dieser Krankheit nicht durchgestanden.“ (Subjektive Lebensqualität und Pflegebedürfnisse von Patienten mit bösartigen Tumoren im Hals-, Mund- und Rachenbereich, Käppeli & Mathis-Jäggi, 2003)

Zitat „ Ich habe schon festgestellt, wenn ich irgendwo bin, dass man meint, ich sei nicht ganz „Hugo“ oder anders ausgedrückt nicht ganz hundert.“ (Subjektive Lebensqualität und Pflegebedürfnisse von Patienten mit bösartigen Tumoren im Hals-, Mund- und Rachenbereich, Käppeli & Mathis-Jäggi, 2003)

Fragestellungen Welche Bedürfnisse werden von Angehörigen von HNO-Karzinompatienten als für sie zutreffend bezeichnet? Als wie wichtig werden die Bedürfnisse von den Angehörigen von HNO-Karzinom-patienten eingestuft und wie zufriedenstellend werden sie erfüllt?

Bedürfnis-Kategorien Kategorie 1: Interaktion mit Pflegefach- personen und Ärzten Kategorie 2: Informationen Kategorie 3: Unterstützung Kategorie 4: Identität der Angehörigen Kategorie 5: Emotionen und Spiritualität Kategorie 6: Praktische Bedürfnisse Kategorie 7: Kinderbetreuung Kategorie 8: HNO-Karzinom spezifische Bedürfnisse

Kategorie 1: Interaktion mit Pflegenden und Ärzten Bedürfnis-Items n (n=74) % Vertrauen in die Ärzte und Pflegenden Zuverlässige, ehrliche Informationen Ärzte, die Ihnen zuhören Dass Informationen einfühlsam abgegeben werden Eine ärztliche Ansprechperson zu haben 70 69 68 67 66 94.6 93.2 91.9 90.5 89.2

Kategorie 2: Informationen Bedürfnis-Items n (n=74) % Informationen darüber, was zu erwarten ist Informationen über Behandlungspläne Informationen über Medikamente und deren Nebenwirkungen Tipps über verfügbare Dienstleistungen und professionelle Hilfe Zugang zu anderen Informations-quellen 70 69 66 57 49 94.6 93.2 89.2 77.0 66.2

Kategorie 3: Unterstützung Bedürfnis-Items n (n=74) % Unterstützung von der Familie Jemanden zum Reden zu haben Unterstützung von Freunden Unterstützung von Nachbarn Unterstützung von Pflegenden 64 61 59 49 44 86.5 82.4 79.7 66.2 59.5

Kategorie 4: Identität Bedürfnis-Items n % Unterstützung, um mit Körper- oder Aus-sehensveränderungen der erkrankten Person umgehen zu können Hilfe, um die eigene Unabhängigkeit bewahren zu können Hilfe, um die Kontrolle über das eigene Leben bewahren zu können Unterstützung, um mit der Beurteilung von anderen zurecht zu kommen Unterstützung, um mit einer veränderten Selbstwahrnehmung zurecht zu kommen 33 32 30 27 44.6 43.2 40.5 36.5

Kategorie 5: Emotionen und Spiritualität Bedürfnis-Items n (n=74) % Zeit für sich selber zu haben Hoffnung für die Zukunft Hilfe, um einen Lebenssinn zu finden Hilfe, um mit Ängsten umgehen zu können Hilfe, um mit der Vorhersehbarkeit der Zukunft fertig zu werden Die Gelegenheit andere Personen zu treffen, die in einer ähnlichen Situation sind 52 50 36 34 33 70.3 67.6 48.6 45.9 44.6

Kategorien 6 / 7: Praktische Bedürfnisse / Kinderbetreuung Bedürfnis-Items n (n=74) % Hilfe, um mit Belastungssituationen umgehen zu können Ratschläge zur Essenszubereitung und zu Diäten Eine Transporthilfe zur Verfügung zu haben Hilfe, um mit Müdigkeit umgehen zu können Hilfe bei der Hausarbeit und im Ausfüllen von Formularen Hilfe bei der Kinderbetreuung 35 34 27 26 21 9 47.3 45.9 36.5 35.1 28.4 12.2

Kategorie 8: HNO-Karzinom spezifische Bedürfnisse Bedürfnis-Items n (n=74) % Informationen über die Mundtrockenheit Informationen über Schwierigkeiten beim Essen und Trinken Informationen über den Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn Informationen über die Veränderung der Sprache Informationen darüber, dass die erkrankte Person nach der Operation nicht sprechen kann 56 54 52 50 37 75.7 73.0 70.3 67.6 50.0

Die zehn wichtigsten Bedürfnisse Vertrauen in die Ärzte und Pflegefachpersonen Ärzte, die zuhören Zuverlässige, ehrliche Informationen Informationen über Behandlungspläne Informationen darüber, was zu erwarten ist Ärzte, welche die Angehörigen mit Respekt behandeln Ärzte, welche Zeit haben, um mit den Angehörigen Probleme zu diskutieren Informationen über Medikamente und deren Nebenwirkungen Pflegefachpersonen, welche Angehörige mit Respekt behandeln Eine ärztliche Ansprechperson

Die zehn am wenigsten erfüllten Bedürfnisse Tipps nach verfügbaren Dienstleistungen und professioneller Hilfe Informationen darüber, was zu erwarten ist Informationen über Medikamente und deren Nebenwirkungen Zugang zu anderen Informationsquellen Informationen über die Mundtrockenheit Informationen über Behandlungspläne Gelegenheit zu haben, an der Wahl der Behandlung mitentscheiden zu können Eine Ansprechperson aus der Pflege Informationen über Schwierigkeiten beim Essen und Trinken Informationen über die Veränderung der Sprache

Schlussfolgerungen Angehörige wünschen von Diagnose-stellung an bei Informationen über die HNO-Karzinomerkrankung und deren Folgen einbezogen zu werden Angehörige brauchen Begleitung und Unterstützung von Fachpersonen

Für HNO-Karzinompatientinnen und -Patienten und deren Angehörige Ein strukturiertes Pflegeberatungs-, Informations- und Schulungs-Programm Für HNO-Karzinompatientinnen und -Patienten und deren Angehörige