Neue Wege in der Agrarkommunikation

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Neue Wege in der Agrarkommunikation
 Präsentation transkript:

Neue Wege in der Agrarkommunikation Claudia & Hans-Heinrich Berghorn Gut Havichhorst, 30. Oktober 2013 Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Inhalt Der Kontext: Landwirtschaft in der aktuellen Wahrnehmung Zur Methodik: Leitfrage und Arbeitsschritte Unsere Ergebnisse Zusammenfassung und Einordnung Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Kontext Quelle: Der Spiegel Nr. 43 vom 21.10.2013 Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10.08.2013 Kontext Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10.08.2013 Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Kontext Landwirtschaft in der aktuellen Wahrnehmung „Skandale“ Misstrauen, Wut, Empörung Radikalisierung der Kritik Forderungen nach „Umkehr“ Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Reise-Ziele Warum England? Lehren aus der Katastrophe Warum Irland? Die „heile Welt“ der Landwirtschaft Warum USA? Trendsetter bei Themen, Technik u. Bildung Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Was können wir von anderen lernen? Unsere Leitfrage Was können wir von anderen lernen? Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Die Arbeitsschritte „Fact finding“: Fragen, beobachten, sammeln Überblick: Sichten, Sortieren, Strukturieren Analyse und Bewertung: „Best practice“ - Qualität, Relevanz, Anwendbarkeit - Prozess-Charakter Ableitung von Strategien und konkreten Handlungsempfehlungen für die heimische Landwirtschaft Berghorn/Berghorn 30.10.2013

III. Unsere Ergebnisse Dimension der Problemstellung Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Sieben Strategien für mehr Akzeptanz und Vertrauen Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Dimension der Problemstellung Landwirtschaftliche Nutztierhaltung Intensive, konventionelle Landwirtschaft Wachstumsorientierte, westliche Lebensweise Rettung des Planeten Erde Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Kommunikation gestern und heute: Die Rahmenbedingungen Kampf um Aufmerksamkeit/Zustimmung/Geld der Verbraucher Beispiel: Werbung für Lebensmittel Früher: Entscheidung vor allem nach Fakten Nutzen + Eigenschaften: Macht satt, schmeckt Heute: Gewissensentscheidung! Konzepte, Gefühle, Überzeugungen – Werte! „Gute Bilder/schlechte Bilder“: Assoziationen Berghorn/Berghorn 30.10.2013 11

Kommunikation gestern und heute: Die Rahmenbedingungen Übergang vom „Informationszeitalter“ in die „Traum-Gesellschaft“ (Rolf Jensen) Grundlage für Konsumentscheidungen: „Mehr-Wert“ von Produkten, Organisationen, Dienstleistungen, z.B. ruhiges Gewissen, ethische Überzeugung, soziales Engagement Bsp.: Bio-Produkte Berghorn/Berghorn 30.10.2013 12

Quelle: www.alpro.com Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Quelle: www.alpro.com Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Die „Traum-Gesellschaft“ konsumiert Werte! Berghorn/Berghorn 30.10.2013 15

Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Wer seinen „Mehrwert“ nicht positiv benennt und deutlich kommuniziert, hat ein Problem… Berghorn/Berghorn 30.10.2013 16

Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Wer seinen „Mehrwert“ nicht positiv benennt und deutlich kommuniziert, hat ein Problem… Ökologische Landwirtschaft = Nahrung + ? (Weltrettung) Berghorn/Berghorn 30.10.2013 17

Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Wer seinen „Mehrwert“ nicht positiv benennt und deutlich kommuniziert, hat ein Problem… Ökologische Landwirtschaft = Nahrung + ? (Weltrettung) Konventionelle Landwirtschaft = Nahrung + ? (Skandale?) Berghorn/Berghorn 30.10.2013 18

Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Die konventionelle Landwirtschaft ist in der öffentlichen Wahrnehmung Teil des Problems – nicht Teil der Lösung! Berghorn/Berghorn 30.10.2013 19

Was können wir tun? Berghorn/Berghorn 30.10.2013 20

Sieben Strategien für mehr Akzeptanz und Vertrauen Berghorn/Berghorn 30.10.2013 21

1. Verorten Ziel: Ideelle Grundlage zukünftigen Handelns schaffen „Standort-Bestimmung“: Glaubwürdigkeit durch Demut und Suche Was ist unsere Position und Rolle in der Gesellschaft? Welche Werte leiten unser Tun? Wo kommen wir her? Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Berghorn/Berghorn 30.10.2013

1. Verorten Best practice-Beispiel Das „Manifest“ der US Farmers and Ranchers Alliance (USFRA) Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Quelle: http://www.fooddialogues.com/about/our-values/ Berghorn/Berghorn 30.10.2013

2. Gestalten Ziel: Aus der Reaktion in die Aktion Bestehende gesellschaftliche Themen aufgreifen, neue Themen setzen Bauern als Experten statt als Projektionsfläche Berghorn/Berghorn 30.10.2013 25

Werbetafel in Farmer City, Illinois Berghorn/Berghorn 30.10.2013

2. Gestalten Ziel: Aus der Reaktion in die Aktion Bestehende gesellschaftliche Themen aufgreifen, neue Themen setzen Bauern als Experten statt als Projektionsfläche Stetiger, bewusster Entwicklungsprozess! Berghorn/Berghorn 30.10.2013 27

2. Gestalten Best practice-Beispiel Nachhaltigkeitskampagne „Origin Green“ Bord Bià, Irland Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Quelle: http://www.bordbia.ie/origingreen/pages/origingreenhome.aspx Berghorn/Berghorn 30.10.2013 29

3. Informieren Ziel: Mehr Wissen – mehr Verständnis und Vertrauen! Die Landwirtschaft hat der Gesellschaft viel zu geben – „nicht nur Brot allein“ „Positive Geschichten“ statt Rechtfertigung: Fakten + Nutzen/Mehrwert + Emotionen Nähe schaffen, Vertrauen ernten Berghorn/Berghorn 30.10.2013

3. Informieren Best practice-Beispiele Image-Kampagnen der NFU, Großbritannien Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Berghorn/Berghorn 30.10.2013

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4. Ausbilden Ziel: Professionalisierung der Kommunikation Impulse für gesamte Ausbildungskette Fachschulen Agrarwirtschaft: Curriculum! Neuer Studiengang „Agrarkommunikation“: Master nach amerikanischem Vorbild Zielgruppen: Landwirte, Agri-Business, Journalisten Berghorn/Berghorn 30.10.2013

4. Ausbilden Best practice-Beispiel Studiengänge „Agrarkommunikation“ in Illinois und Kalifornien Berghorn/Berghorn 30.10.2013

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5. Begeistern Ziel: Neue Freunde und Verbündete für die Landwirtschaft Wo gibt es Multiplikatoren? z.B. die junge Generation: - Hohe Authentizität und Glaubwürdigkeit - Am Puls der Zeit: Trends, Innovationen, social media z.B. Frauen: Ernährung, Kaufentscheidungen Berghorn/Berghorn 30.10.2013

5. Begeistern Best practice-Beispiele „Von Herzen kommend, zu Herzen gehend“ Kreativ, glaubhaft und wirkungsvoll: „Bekenner“ für die Sache der Landwirtschaft, USA Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Berghorn/Berghorn 30.10.2013

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Frischer Wind aus Kansas: Greg, Nathan und Kendal Peterson (v.l.n.r.) Berghorn/Berghorn 30.10.2013

6. Heilen Ziel: Klima von Wertschätzung schaffen „Mäßigung & Respekt“ statt „Gier & Profit“ „Gemeinsam für das gute Ziel“: Aufbau von Kooperationen Offener Prozess: Einladung zu Diskussion und Mitgestaltung Berghorn/Berghorn 30.10.2013

6. Heilen Best practice-Beispiel „Rat für Tierwohl“ mit Frühwarnsystem, Irland Berghorn/Berghorn 30.10.2013

„… belegt die Vorteile eines Ansatzes der Zusammenarbeit, wenn es um Themen geht, bei denen alle ein starkes Interesse haben.“ Quelle: www.fawac.ie Berghorn/Berghorn 30.10.2013

7. Bündeln Ziel: Bestehende und zukünftige Initiativen zahlen auf das gleiche Konto ein Ideal: Nationale Marketing-Organisation (Bsp.: Bord Bià, Irland) „Kleine Lösung“ als 1. Schritt: Internet-Plattform Berghorn/Berghorn 30.10.2013

IV. Zusammenfassung und Einordnung Berghorn/Berghorn 30.10.2013 47

Dimension der Problemstellung Landwirtschaftliche Nutztierhaltung Intensive, konventionelle Landwirtschaft Wachstumsorientierte, westliche Lebensweise Rettung des Planeten Erde Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Kommunikation im Zeitalter der „Traum-Gesellschaft“ Die „Traum-Gesellschaft“ konsumiert Werte! Frage an die Landwirtschaft: „Welche Werte können wir anbieten?“ Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Sieben Strategien für mehr Akzeptanz und Vertrauen Verorten Gestalten Informieren Ausbilden Begeistern Heilen Bündeln Berghorn/Berghorn 30.10.2013

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Berghorn/Berghorn 30.10.2013