Evaluierung des ITU-T.124 Telekonferenzstandards

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 Präsentation transkript:

Evaluierung des ITU-T.124 Telekonferenzstandards Dirk Sturzebecher Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund Technische Universität Braunschweig 1. Motivation 2. Einsatzszenarien 3. T.120-Protokollfamilie 4. Multipoint Communication Service (T.122/125) 5. Generic Conference Control (T.124) 6. Zusammenfassung und Ausblick D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Motivation Entwicklung Aktueller Stand Zukunft Vom „Internet“ zum „Next Generation Internet“ Zunehmende persönliche Kommunikation via Computer-Netzwerke Videotelefonie Groupware Konferenzsysteme Aktueller Stand Mbone im Internet ITU-T.120 basierte Produkte (z.B. ProShare und NetMeeting) Zukunft Plattform- und produktübergreifende Standards Einschränkungen bei Mbone (z.B. Whiteboard) Mehrpunkt-Kommunikationssysteme D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Typische Einsatzszenarien Unterschiede der Szenarien Anzahl der Teilnehmer Beziehung der Teilnehmer untereinander Art des Konferenzaufbaus Anwendungsspezifische Unterschiede Geographische Entfernung (Laufzeiten) Szenarien D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Typische Einsatzszenarien Ansprüche Stark skalierbar (Multicast-basiert) Mechanismen für die Konferenzkontrolle Offene Standards Mbone (Multicast-Backbone) Multicast-basiert Keine Mechanismen für die Konferenzkontrolle Nicht alle „Standards“ offen (z.B. Whiteboard) Untersuchung vom ITU-T.120 D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Die T.120-Protokollfamilie Mehrpunkt-Kommunikationsdienste Konferenzverwaltung Whiteboard und Mehrpunkt-File-Transfer Generic Conference Control (GCC) T.124 Multipoint Communications Services (MCS) T.122/125 Network Specific Transport Protocols T.123 Application(s) (Using Std. App. Protocols) (Using all App. Protocols) (Using Non-Std. Protocols) Node Controller ITU-T Standard Application Protocol Entities Non-Standard Application D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Multipoint Communication Service (T.122/125) Struktur der Kommunikationsbeziehungen Domäne Kommunikation nur innerhalb einer Domäne Eigener Satz von Ressourcen (z.B. Kanäle, Token) Kanal Beitreten zum Empfangen Senden auch ohne Beitreten möglich Token Einzigartiges Objekt innerhalb einer Domäne Anwendungsspezifisch anwendbar, z.B. Zuteilung von Ressourcen Synchronisation Domäne Kanäle 3 Knoten 1 4 2 5 D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Generic Conference Control (T.124) Verwaltung Konferenzen Anwendungen Tokenverwaltung Registry (Datenbank z.B. für Konfigurationsdaten von Anwendungen) Ebenen einer Konferenz Anwendungsebene Knotenebene Ein Knoten entspricht einem Rechner Ein GCC pro Benutzer Ein Benutzer pro Knoten D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

GCC (T.124) Verbindungsstruktur Datenübertragung Datenhaltung Logische Baumstruktur Zentrale Verwaltung (Top-GCC) Datenübertragung Send (ungeordnet) UniformSend (geordnet) Datenhaltung Änderungen an Top-GCC Versand der gesamten Datenbank an jeden Knoten Kopie der gesamten Datenbank in jedem Knoten Datenbank Knoten (z.B. Adresse) Anwendungen (z.B. Fähigkeiten) Konferenzen (z.B. Name, Beschreibung, Knoten, Anwendungen) Top-GCC GCC D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

GCC (T.124): Bewertung Stärken Schwächen Offen (keine system- oder anwendungsspezifischen Annahmen) Flexibel (deckt die Anforderungen vieler Anwendungen ab) Schwächen Nicht gut skalierbar Hoher Ressourcenverbrauch Kopie der kompletten Datenbank in jedem Knoten Änderungen werden zum Top-GCC übertragen Aktualisierung aller Datenbanken durch den Top-GCC Weitere Schwachstellen der T.120-Protokollfamilie Nicht für Echtzeitdaten geeignet (MCS) Abbildung auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen Abbildung auf Protokolle wie TCP/IP D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

GCC (T.124): Bewertung der Szenarien D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

GCC (T.124): Verbesserungsvorschläge Bessere Skalierbarkeit (Anzahl der Teilnehmer) „Zuhörer“ Knoten (T.124bis) Reduzierter Ressourcenverbrauch Minimal T.120 Version (Vorschlag T.120light) Optional im MCS Token Rechtevergabe für Kanäle Optional im GCC, z.B. Registry Unterstützung Zeitfunktionen (z.B. Time-Remaining) Verbesserte Strategien für die Datenaktualisierung Selten genutzte Daten direkt vom Top-GCC anfordern und nicht verteilen. Anbinden einzelner T.120-Knoten an andere Systeme D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig

Zusammenfassung und Ausblick Der T.124 Weitreichende Funktionalität Begrenzt durch hohen Ressourcenverbrauch Gut geeignet für kleine aber komplexe Szenarien Ungeeignet für größere Konferenzen Ausblick Entwicklung eines unabhängigen Konferenzsystems stark skalierbar Schnittstelle für einzelne T.120 Knoten D. Sturzebecher, Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund, TU-Braunschweig