Die Zukunft öffentlicher Banken

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Informationen zum Tarifabschluss 2005
Advertisements

Regionale Wohnungsmärkte: Zwischen Blase und Preisverfall
Zeitarbeit Aus dem Internet:
© Zurich Financial Services Analysts´ day Jahresergebnisse 2000 Massnahmen und strategische Ausrichtung Rolf Hüppi Präsident des Verwaltungsrates.
Die Eifel: Raum mit Zukunft
Bayerisches Integrationsforum. Bayerisches Integrationsforum 01. Oktober 2004 Hanns – Seidel - Stiftung Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,
Rechtsformwahl.
Jede/r Fünfte in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen Etwa jede/r Fünfte (19,9 %) in Deutschland – das sind rund 16 Millionen Menschen.
Bund der Sparer E.V. AFA – AG.
Dafür tret‘ ich ein dafür tret‘ ich ein.
Gefördert durch bmb+f und ESF 5 Jahre Lernende Region – Bildung 21 in Südniedersachsen ( ) Dr. Holger Martens zum Netzwerkplenum am
Pflegesituation in Oberberg / Rhein Berg Klaus Ingo Giercke AWO Mittelrhein
Integration in Hessen –
FORSCHUNGSINSTITUT FÜR ÖFFENTLICHE VERWALTUNG BEI DER DEUTSCHEN HOCHSCHULE FÜR VERWALTUNGSWISSENSCHAFTEN SPEYER DEUTSCHES (C) 2008 by Gisela Färber 1 Prof.
Bildungsarmut Dieter Eißel, Universität Gießen
Ver.di/Bereich Wirtschaftspolitik Rahmenbedingungen Tarifverhandlungen 2007/ Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Perspektiven - Stand: Mai 2007.
Ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik, Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Perspektiven Rahmenbedingungen.
Gemeindefinanzen Stand: Oktober 2011 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
„Lohnnebenkosten“ senken? Schafft und sichert keine Arbeitsplätze
22. Oktober 2009 Strengthening European SMEs in the defence sector Berlin Stärkung der europäischen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Wehrtechnik.
Von Sarah, Patrick, Tim und Max
Entwicklungszusammenarbeit mit einem aufstrebenden Land wie Indien Dr. Jona Aravind Dohrmann Westhofen, 29.Mai 2008 Treff Aktiv Westhofen
Die europäische Schienen- und Trassenpolitik aus Sicht der ETF Sabine Trier, ETF, Berlin, 23. März 2006.
Beurteilung der Wirksamkeit von Schulungen Dr. Barbara Moos
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
bAV-Workshop mit Jounalisten
Die Strategien der LandFrauen im Medienzeitalter
Bremen, 6. April 2005 Menschen machen Innovationen Dr
Sicherung und Steigerung wirtschaftlicher Potentiale in mittelständischen Unternehmen Osnabrück, 1. Juni 2006 Univ.Prof. Dr. Herbert Neubauer Wirtschaftsuniversität.
die Misere von Betroffenen Berno Schuckart-Witsch
Einkommen und Einkommensverwendung Älterer: Ergebnisse der NRW Studie
Ein Projekt der 10a des GGL
Irrsinn Niedriglöhne. Wie deutsche Lohnpolitik Deutschland und Europa schadet. Nils Böhlke Faire Löhne sind möglich! Strategien gegen Niedriglohn und Working.
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten ES GIBT UNS AUS GUTEM GRUND Leitbild des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e. V.
„schlaue Früchtchen“ Obst und Gemüse für die Pause Interpädagogica, Graz 15. November 2013 DI Michaela Schwaiger.
Machen Sie Flensburg bunt! Bürgerschaftliches Engagement und Wirtschaft.
Unternehmen.
Regierungsprogramm. 10 Themen für den Info-Stand Projektgruppe Regierungsprogramm.
Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen
Wirtschaftsförderung für NRW Dietmar Bell, MdLFolie 1.
1 4. Reformen in Deutschland Prof. Dr. Michael Hüther Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln.
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Die Stimme des Mittelstands.
InterGest THE ART OF BEING LOCAL WORLDWIDE Informationen über Belgien
Perspektiven der zukünftigen Energieversorgung
Wofür stehen FREIE WÄHLER ?. Bürger ernst nehmen Erfahrungen aus über 60 Jahren kommunaler Basisarbeit mit Mitgliedern Mensch im Mittelpunkt unserer.
Schiffer- Berufskolleg RHEIN © SBKR Niederlande Polen Schweiz Deutschland Wie unterstützt mich die EU? Exchange of Studens: How does the European.
- 1 Förderprogramm eTEN Call Mai bis 10. September 2003.
Kostenelemente aus der REACH - Verordnung Dr. ErwinTomschik Vorsitzender der Arbeitsgruppe Chemikalienpolitik/FCIO.
FAMILIENERNÄHRERINNEN AUF DEM ARBEITSMARKT:
Metropole Ruhr | Wirtschaftsraum
Kommunale Energieautonomie
Agenda Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Initiative Jugend und Chancen – Integration fördern Schulverweigerung – Die 2. Chance Informationsveranstaltung 16. Mai 2008, Berlin.
Globalisierung und Internationale Verantwortung
MBE MarketingBeratung Dr. Eggers Wirtschaftsstandort Alzey Ergebnisse einer Befragung der ortsansässigen Unternehmer im Auftrag der Stadt Alzey Februar2004.
Rekommunalisierung der Stadtwerke Niebüll GmbH
Abschluss-Sitzung am 18./19. Juni 2002 Krisenbeständige Produktions- und Servicekooperation mit einem Partner USA mit einem Partner in USA? Dipl.-Ing.
Stadtumbau West - Bedeutung und Rolle lokaler Kreditinstitute und öffentlicher Darlehen für die Eigentümer in Stadtumbau-Gebieten Ingo Buchholz 22. September.
Die AVCO stellt sich vor
Status , Page 1 PPP-Task-Force NRW Dr. Frank Littwin, Leiter der PPP-Task- Force im Finanzministerium NRW und Sprecher des Netzwerks PartnerRegio.
GENIAL REGIONAL! Regionale Unternehmen schaffen mehr regionalen Mehrwert, verbessern Lebensqualität und Beschäftigung in der Region.
Finanzielle Bildung – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe Auftaktveranstaltung der Aktionswoche Finanzkompetenz zur Stärkung der Finanzkompetenz bei Kindern,
Beteiligte: 1.Staatssekretär Dr. Scheffer (Moderation) 2.Gruppenleitung MAIS 3.Geschäftsführung/Abteilungsleitung RD NRW 4.SPD-Fraktionsmitglieder 5.Mitglieder.
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ● Grundsätze wirksamer und verlässlicher ● Sozialleistungssysteme (2015/SOC 520) ● Berichterstatter: Prof.
Rostock, 16. Juni 2011 Europa neu justieren - Wachstum fördern, Beschäftigung sichern, Europe stabilisieren- DGB Region Rostock-Schwerin, Betriebs- und.
Das Auswärtige Amt der Bundesregierung informiert: „Die Gipfel der G8 bieten den Staats- und Re- gierungschefs eine herausragende Gelegenheit, im persönlichen.
FB Frauen- und Gleichstellungspolitik Internationaler Frauentag 2009 Das haben wir auf dem Zettel.
Vorstand 01 Arbeitsplätze sichern Konjunktur stabilisieren Zukunft gestalten Keine Entlassungen in 2009.
Dienstleistungskonzessionsrichtlinie – Folgen für die kommunale Wasserwirtschaft Wiesbaden, Martin Heindl, Geschäftsführer Landesgruppe Hessen.
 Präsentation transkript:

Die Zukunft öffentlicher Banken Folgen der Einigung zwischen EU-Kommission und Bundesregierung

Kreditgewerbe in Deutschland (2001) Ausgangslage Kreditgewerbe in Deutschland (2001) Der Markt gliedert sich im wesentlichen in 3 Arten von Banken: 314 Kreditbanken 1798 Genossenschaftsbanken 548 Sparkassen u 13 Landesbanken

Ausgangslage Verteilung der Marktanteile

Ausgangslage Wegfall GTH Anstaltslast Gewährträgerhaftung wird abgeschafft Anstaltslast wie bei Gmbh u. AG geregelt Übergangsfrist bis 2005 Anpassung Landesgesetze/Satzungen bis Ende 2002

Ausgangslage Wegfall GTH Anstaltslast Die Folgen Kosten steigen Refinanzierung Sicherungsfonds Basel II EK-Nachteile bleiben Rechtsformdiskussion bleibt bzw. wird stärker Beschleunigung von Fusionen Outsourcing Spk-Strategien Wegfall GTH Anstaltslast

Ausgangslage Wegfall GTH Anstaltslast Die Gegenstrategien öffentlichen Auftrag bewußter machen Das „S“ und die Kernkompetenzen Regelungsdichte für MA verbessern: Sicherheit Tariftreue Bezahlung/Eingrp Arbeitszeit AP- Profile Beschäft.Fähigkeit Wegfall GTH Anstaltslast

Ver.di Position zur Brüsseler Entscheidung Die Entscheidung ist gefallen. Aus ver.di Sicht war die Klage der europäischen Bankenvereinigung unbegründet ver.di akzeptiert die politische Entscheidung zu Stabilisierung der Rechtssicherheit der Institute

zum Erhalt öffentlicher Banken (1) ver.di - Positionen zum Erhalt öffentlicher Banken (1) Erhalt der Sparkassen als rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts mit regionaler Orientierung (Regionalprinzip) in der Spk-Organisation (Verbundprinzip) Streichung Gewährträgerhaftung reicht aus Anstaltslast „europafest“ regeln einheitliche Definition des öffentlichen Auftrages in allen Landesgesetzen

Weitergehende ver.di – Positionen (2) Die Versorgung mit Bankdienstleistungen ist von der EU-Kommission als Daseinsvorsorge anzuerkennen Die Mitbestimmung der Personalräte und Verwaltungsräte ist zu verbessern, Eine Legitimationskette bei der Besetzung der VR-Mandate ist zu streichen Eine Drittelparität in Verwaltungsräten ist auf volle Parität zu erweitern Erhalt des Flächentarifvertrages

Der öffentliche Auftrag von Sparkasse und LB Anstalt öffentlichen Rechts - dem Gemeinwohl verpflichtet Regionalprinzip Öff. Auftrag in Landesgesetzen festgeschrieben

öffentlicher Auftrag NRW Beispiel öffentlicher Auftrag NRW Geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung sicherstellen Sparsinn und Vermögensbildung fördern Kreditversorgung des Mittelstandes und wirtschaftlich schwächerer Bevölkerung Stärkung des Wettbewerbes Finanzierung der Schuldnerberatung

Öffentlicher Auftrag: Bestandsaufnahme in Zahlen(1) Filialdeckung

Öffentlicher Auftrag: Bestandsaufnahme in Zahlen(2) Beratungsdienste „ Geld und Haushalt“, Schuldnerberatung, Spk-Schul-Service Finanzierung jeder 2. Existenzgründung 80% aller Sozialhilfeempfänger haben ein Konto bei einer Sparkasse

Öffentlicher Auftrag: Bestandsaufnahme in Zahlen(2) KFW-Förderdarlehen 2/3 Handwerkerkredite ü/Spk (Bk: 8%) 67 Kapitalbeteiligungsges.Spk, beteiligt an 550 UN in Region Agrarkredite 37 %, Kommunalkredite 60 % kommunales Sponsoring und fast 500 Stiftungen

ver.di: Aktiv gegen Privatisierungs- tendenzen einsetzen (1) Zielsetzung der Kläger (europ.Bk-verein) war und ist die Privatisierung des öff. Bankensektors durch Infragestellung des öffentlichen Auftrages. Die Ziele: - die Handelbarkeit von Spk-Anteilen zur Integration in Fusionsstrategien - damit Wettbewerbsbeschränkungen zur Preisbereinigung und Renditesteigerung.

worst case: Privatisierung(1) (Dr.Breuer, DB AG: „Die Sparkassen sind ein Krebsgeschwür“) Sparkassen werden zu Fusionsopfern: strategisches Interesse der Großbanken an Ballungsraum - Sparkassen. Folge: Zerstörung Verbundprinzip und Regionalprinzip - die tragenden Säulen der Spkèn Kleine Flächensparkassen nur zur Ausschaltung von Wettbewerb interessant Abwehrstrategien liegen in Fusionen; das Fusionstempo wird erhöht.

worst case: Privatisierung(2) „Rückzug aus der Fläche“ heißt Fusionen, Filialsterben, Personal/ Ausbildungsplatzabbau wirtschaftlich schwache Regionen zuerst betroffen Kleinere Sparkassen überwiegen im S- Verbund (über 400 Sparkassenmit weniger als 500 Beschäftigte; 116 Sparkassen weniger als 500 Mio EURO DBS) Sparkasse in der Fläche oft wichtigster Arbeitgeber; (besonders betroffen: Frauen, Immobile, Azubis); negative Rückwirkung auf regionale Kaufkraft u. Steuer- einnahmen (Sparkassen: 40-50% EST aller Kreditinstitute) Azubi-Quote Sparkassen: 9% (21837 Bestand 2001) privates Bankgewerbe 5,8% = 12884 Bestand 1999)

worst case: Privatisierung(3) Verlust an Kundennähe, Konditionen- Erhöhung - als Folgen der Renditemaximierung Betroffen: immobile Kunden, Ältere, finanziell schwache Bevölkerungskreise, Mittelstand, GBR: rd. 4 Mio Menschen ohne Konto (=9% der Bev) BRD: rd 0,5 Mio ohne Girokonto (= 0,6% der Bev) GBR: deutliche höhere Konditionen, „bankfreie“ Regionen, GBR: nur noch 4 Großbanken im Markt (80% Marktanteil)

worst case: Privatisierung(4) Rechtsformänderungen: schwerwiegende Folgen für Beschäftigte, Personal- u.Verwaltungsräte Verlust der Bindung an ZVKèn und VBL, Verlust der Tarifbindung an den BAT/ offene Tarifbindung der jeweiligen Sparkasse fehlende Rechtsgrundlagen für Übergang von LPVG zum BetrVG in wichtiger Phase für die Beschäftigten getrennte, nicht übergreifende Interessenvertretung bei Teilprivatisierungen Verlust der Unternehmensmitbestimmung bei ca. 400 Spk (BetrVG 1952 gilt erst ab 500 Beschäftigte)

ver.di - Aktiv: Gespräche, Kontakte, Flugblatt Broschüre Musterbriefe Parteien, Verbände, Sparkassen Argumentarium für Anhörungen Gespräche VÖB, Kontakt AK Länder Gespräch mit DSGV und Regionalverbänden DGB und verdi fit machen für Anhörungen Veranstaltungen, Seminare Flugblatt Broschüre an Spk- PR, VR, Vorstände, Verbände