Fachverbundstagung Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

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 Präsentation transkript:

Wie trägt die GTZ durch Ihre spezifische Arbeitsweise zur Nachhaltigen Entwicklung bei? Fachverbundstagung Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in der Region Mittlerer und Naher Osten 4. April 2006 Dr. Christoph Beier

Gliederung 1. Wozu das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung? 2. Was ist unser Verständnis von Nachhaltiger Entwicklung? 3. Beispiele für die Umsetzung 4. Wo gibt es weiteren Handlungsbedarf? 5. Wie gehen wir weiter vor?

1. Wozu das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung? ... Leitbild der internationalen und nationalen Politik ... hervorgegangen aus der UN-Konferenz von Rio 1992 ... wird weltweit von Regierungen, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft mitgetragen ... eröffnet der deutschen EZ neue Chancen, ihre Arbeitsweise im internationalen Kontext zu positionieren … ist Teil der GTZ-Identität

2. Was ist unser (GTZ) Verständnis von Nachhaltiger Entwicklung? Nachhaltige Entwicklung hat drei Dimensionen Erfolgreich wirtschaften, um mehr Wohlstand zu ermöglichen Chancen gerecht verteilen Die natürliche Ressourcen zum Wohl der Menschen heute so nutzen, dass sie auch künftigen Generationen erhalten bleiben Nachhaltige Entwicklung lässt sich nicht als erwünschter End-Zustand von Entwicklung abschließend definieren Nachhaltige Entwicklung als gesellschaftlicher Such- und Lernprozess Nachhaltige Entwicklung durch permanente Aushandlungs-prozesse in einer interessensbehafteten Welt

2. Was ist unser (GTZ) Verständnis von Nachhaltiger Entwicklung? Wie tragen wir zu Nachhaltiger Entwicklung bei? Wir arbeiten mit einem ganzheitlichen Ansatz Wir arbeiten prozessorientiert Wir arbeiten werteorientiert

2. Was ist unser (GTZ) Verständnis von Nachhaltiger Entwicklung? 1. Ganzheitlich 2. Prozessorientiert 3. Werteorientiert Verknüpfung der Zieldimensionen (wirtschaftlich, sozial, ökologisch) Orientierung auf Wirkung Professionelles Veränderungs-management Stärkung der Leistungsfähigkeit und Eigenverantwortung der Partner Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte als Grundwerte Verknüpfung von Fach-, Organisations- und Politikberatung Organisation fairer Aushandlungs-prozesse unterschiedlicher Interessen; Förderung benachteiligter Gruppen und Interessen Förderung Guter Regierungsführung (Beteiligung der Bevölkerung, Transparenz, Rechenschaftspflicht) Mehrebenenansatz und länderübergreifende Ansätze Vermittlung eines besseren Zusammenwirkens von Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft Einbringen des Konzeptes der ökologischen und sozialen Marktwirtschaft

Beispiel Marokko: „Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der marokkanischen Wirtschaft“ 1. Ganzheitlich Verknüpfung der Zieldimensionen (wirtschaftlich, sozial, ökologisch) Verknüpfung von Fach-, Organisations- und Politikberatung Mehrebenenansatz und länderübergreifende Ansätze 3 Komponenten im Vorhaben: Modernisierung Umwelt Breitenwirksames Wachstum (Mikrofinanzierung für Kleinst- unternehmerinnen)  Verzahnung mit FZ Komplementäres Vorgehen im EU-Regionalisierungprogramm: GTZ übernimmt Wirkungsmonitoring und Netzwerkbildung EU liefert Software

Beispiel Marokko: „Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der marokkanischen Wirtschaft“ 2. Prozessorientiert Orientierung auf Wirkung Professionelles Veränderungs-management Stärkung der Leistungsfähigkeit und Eigenverantwortung der Partner Organisation fairer Aushandlungs-prozesse unterschiedlicher Interessen; Förderung benachteiligter Gruppen und Interessen Vermittlung eines besseren Zusammenwirkens von Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft Höhere Ownership des Partners: GTZ und EU vereinbaren mit nationaler Wettbewerbsagentur degressive Subventionierung von BDS-Dienstleistungen Kooperationsforum: Innovation und Technologie Staatlich-universitäre Einrichtungen entwickeln nachfragegerechte Dienstleistungen durch Austausch mit Unternehmen und Verbänden

Beispiel Tunesien: „Unterstützung der Klein- und Mittelindustrie bei der Marktöffnung„ 3. Werteorientiert Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte als Grundwerte Förderung Guter Regierungsführung (Beteiligung der Bevölkerung, Transparenz, Rechenschaftspflicht) Einbringen des Konzeptes der ökologischen und sozialen Marktwirtschaft Soziale Marktwirtschaft: Sozialer Aspekt der Marktwirtschaft besonders wichtig, da die EU-Öffnung hohen Wettbewerbsdruck erzeugt und keine Sozialsicherungssysteme existieren Soz. Marktwirtschaft als positive Abgrenzung ggü. anderen Gebern

Beispiel Ägypten: „Einführung kooperativer (dualer) Ausbildungsstrukturen in Ägypten„ 1. Ganzheitlich Verknüpfung der Zieldimensionen (wirtschaftlich, sozial, ökologisch) Verknüpfung von Fach-, Organisations- und Politikberatung Mehrebenenansatz und länderübergreifende Ansätze Makro-Meso-Mikro-Netz: Aufbau u. Verknüpfung einer neuen Struktur Politische Beratung von Ministerien u. Unternehmensverbänden Entwicklung und auf Aufbau notwendiger Institutionen mit Partnern auf regionaler und nationaler Ebene Unterstützung der Partner bei der Implementierung in Betrieben und Schulen Je stabiler die Struktur, desto nachhaltiger der Veränderungsprozess!

Beispiel Ägypten: „Einführung kooperativer (dualer) Ausbildungsstrukturen in Ägypten„ 2. Prozessorientiert Orientierung auf Wirkung Professionelles Veränderungs-management Stärkung der Leistungsfähigkeit und Eigenverantwortung der Partner Organisation fairer Aushandlungs-prozesse unterschiedlicher Interessen; Förderung benachteiligter Gruppen und Interessen Vermittlung eines besseren Zusammenwirkens von Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft Duales System: Etablierung von RUDS in Zusammenarbeit mit Partnern Beratung und Unterstützung des privaten Sektors bei der Umsetzung des TVET-Konzepts Vermittlung zwischen Regierungs- institutionen, Ausbildungsstätten und privatem Sektor

4. Wo gibt es besondere Herausforderungen? Wie ordnen sich unsere Beiträge in politische Reformkonzepte ein? Führt wirtschaftliche Modernisierung automatisch zu sozialem und politischem Wandel? Wie gehen wir mit den je spezifischen gesellschaftlich-kulturellen Kontexten um? Wie berücksichtigen wir unterschiedliche Interessen? Stärken wir die richtigen Akteure in politischen Verhandlungsprozessen? Welche Rolle spiel Rechtsstaatlichkeit im jeweiligen Veränderungsprozess? Haben wir eine klare Vorstellung von der Sequenz wirtschaftspolitischer Reformen (Inflationsbe-kämpfung, Liberalisierung, Privatisierung, Preis- und Außenhandel, Steuer, Eigentumsrechte, Sozialversicherung etc.)?

4. Wo gibt es besondere Herausforderungen? Wie gestalten wir die Prozesse noch wirkungsvoller? Wie unterstützen wir Aushandlungsprozesse unterschiedlicher Interessen in nicht-pluralistischen Gesellschaften? Wir organisieren wir politisches Lernen? Gestalten wir Prozesse kreativ genug? Wie gehen wir mit anderen Wertesystemen unsere Partner um? Was sind unsere Werte? Wie bringen wir sie in die Beratung ein?

5. Wie gehen wir weiter vor? Erfahrungsaufbereitung in den Ländern: Wodurch wird der ganzheitliche Ansatz im Vorhaben deutlich? Wo zeigt sich unsere Prozessorientierung am deutlichsten ? Wie bringen wir unsere Werte in unsere Beratungen und sonstigen Dienstleistungen ein?

Folien-Archiv

Beispiel Tunesien: „Unterstützung der Klein- und Mittelindustrie bei der Marktöffnung„ Verbesserung des Wirkungs-monitoring: Umfragen zur Effizienzmessung des MàN-Programms u. Bereitstellung der Ergebnisse Übernahme von Verantwortung durch Partner: Adäquate Dosierung von Mitteln Schrittweise Übertragung von Verantwortlichkeit und Entscheidungskompetenz 2. Prozessorientiert Orientierung auf Wirkung Professionelles Veränderungs-management Stärkung der Leistungsfähigkeit und Eigenverantwortung der Partner Organisation fairer Aushandlungs-prozesse unterschiedlicher Interessen; Förderung benachteiligter Gruppen und Interessen Vermittlung eines besseren Zusammenwirkens von Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft Zusammenwirken von Staat und Privatwirtschaft: Förderung staatl. Förderagenturen und privater Anbieter von Dienstleistungen

Beispiel Ägypten: „Einführung kooperativer (dualer) Ausbildungsstrukturen in Ägypten„ 3. Werteorientiert Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte als Grundwerte Förderung Guter Regierungsführung (Beteiligung der Bevölkerung, Transparenz, Rechenschaftspflicht) Einbringen des Konzeptes der ökologischen und sozialen Marktwirtschaft Transparenz: Transparenz der Betriebe als Bedingung zur Teilnahme RUDS treffen sich alle 4-6 Wochen, um Erfahrungen auszutauschen und Veränderungen zu diskutieren. Good Governance: Abkehr vom zentralistischen System Etablierung eines dezentralen, partizipativen Systems Beteiligung vieler Akteure Gemeinsame Verantwortung

Beispiel Tunesien: „Unterstützung der Klein- und Mittelindustrie bei der Marktöffnung„ 1. Ganzheitlich Verknüpfung der Zieldimensionen (wirtschaftlich, sozial, ökologisch) Verknüpfung von Fach-, Organisations- und Politikberatung Mehrebenenansatz und länderübergreifende Ansätze Breiter Ansatz auf Meso-Ebene: Unterstützung von Unternehmens-beraterverbänden, der regionalen IHK sowie Netzwerkbildung