Märchenbasierte Kunsttherapie bei Menschen mit Demenz Voraussetzungen und Möglichkeiten einer Kombination von Kunsttherapie mit Elementen der Märchentherapie.

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 Präsentation transkript:

Märchenbasierte Kunsttherapie bei Menschen mit Demenz Voraussetzungen und Möglichkeiten einer Kombination von Kunsttherapie mit Elementen der Märchentherapie sowie die konkrete Anwendung in einer Einzelfallbeschreibung 17. Internationale Arbeitstage für Anthroposophische Kunsttherapie Schweiz, Dornach, 10. Januar 2015 Bettina Beatrice Kulbe BA Kunsttherapie/Sozialkunst Kunsttherapeutin BVAKT ®/DFKGT Reichenberger Str. 44a 53604 Bad Honnef bettina.kulbe@gmx.de

Thema Thema und Ziel dieses Vortrags ist die Darstellung einer wirksamen Verbindung von Märchen- und Kunsttherapie zu einer „Märchenbasierten Kunsttherapie“ für Menschen mit Demenz.

Inhalt 1. Grundlagen 1.1 Aktuelle Forschung: Projekt „Märchen und Demenz“ 1.2 Erkenntnisse zu Märchen und zur Märchentherapie 1.3 Phänomene der Demenz 1.4. Das Ich in der Demenz 2. Märchenbasierte Kunsttherapie: Ziele, Methode und Mittel 3. Beispiel Einzelfallbeschreibung 4. Zusammenfassung und Ausblick

1. Grundlagen 1.1 Aktuelle Forschung: Projekt „Märchen und Demenz“ Demografischer Wandel und seine Folgen Zunahme an dementiellen Erkrankungen Forschungsprojekt „Märchen und Demenz“ 2012 bis 2015 (Deutsches Zentrum für Märchenkultur) Erfolgreiche Pilotphase (92% positive Reaktionen) Zitat: „… Erfolge auch bei Menschen mit einer mittelschweren bis schweren Demenz.“ (VdK-Verband über das Projekt) (Quelle: Sozialverband VdK Deutschland 2014)

1. Grundlagen 1.2 Märchen und Märchentherapie Kollektiv-unbewusste Inhalte Allgemeingültige Bilder und Symbole Möglichkeiten der Identifikation Angebote von Lösungswegen in Krisen Vermitteln von Hoffnung und spiritueller Dimension Neurobiologie: Aktivierung neuronaler Verbindungen Wirkung über imaginative, emotionale Ebene Märchen unterstützen die Ich-Organisation und das Rhythmische System (Literatur: Deppermann 2003; Hüther 2012; Jung 1990; Kast 2010; Overdick 2011; Wichelhaus 2011)

1. Grundlagen 1.3 Phänomene der Demenz Einschränkungen, z.B. Verlust kognitiver Fähigkeiten/Orientierung/Selbst-Bewusst-Sein Eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis Ressourcen, z.B. Emotionales/automatisiertes Langzeitgedächtnis Kollektive Bilder, Symbole und Schlüsselwörter Große Feinfühligkeit Besonderheiten im künstlerischen Ausdruck, z.B. Orientierungsversuche durch Reihungen und Gliederungen Gestaltungsideen können nicht durchgehend gehalten werden (Literatur: Ganß 2009; Jung 1990; Käs 2012; Marr 1995; Schneberger 2010)

1. Grundlagen 1.4 Das Ich in der Demenz Das Ich ist ein unvergänglicher Wesenskern. Es kann auch in der Demenz nicht verloren gehen. Es ist das oberste regulierende Wesensglied. Die Regulationsfähigkeit lässt in der Demenz nach. Die Ich-Organisation „lebt“ in der Wärme. Notwendigkeit eines „Wärme-Milieus“ zur Unterstützung der Ich-Organisation (Literatur: Girke 2014; Steiner 2012)

2. Märchenbasierte Kunsttherapie: Ziele, Methode und Mittel Ziele: z.B., Stärkung der Ich-Organisation über „Wärme- Milieu“ / Ausgleich des Rhythmischen Systems Methode: Eine speziell für Menschen mit Demenz entwickelte „Märchenbasierte Kunsttherapie“ Mittel: Märcheninhalte in Verbindung mit der Arbeit mit Pastellkreidepulver Wirkung, z.B.: Anregung von Wärmeprozessen Halt und Orientierung durch Materialkontakt Harmonisierung/Ressourcenaktivierung über Flächenbildung Ich-Stabilisierung/Harmonisierung Rhythmisches System

3. Einzelfallbeschreibung einer 87-jährigen Klientin in einer Gruppe von drei Klienten 1. Therapieeinheit: Erstbild zur Diagnostik, Märchen „Rumpelstilzchen“ Wahl des Märchens / Materialwahl > Klienten

3. Einzelfallbeschreibung 2. Therapieeinheit: Märchen „Sterntaler“ Wahl des Märchens + Materialwahl Pastellkreidepulver > Kunsttherapeutin, Rückgriff der Klientin auf vertrautes Material

3. Einzelfallbeschreibung 3. Therapieeinheit: „Wärme-Übung“ anhand einer Szene aus „Frau Holle“ Wahl des Märchens + Materialwahl Pastellkreidepulver > Kunsttherapeutin

3. Einzelfallbeschreibung 4. - 6. Therapieeinheit: Märchen „Frau Holle“ Wahl des Märchens + Materialwahl Pastellkreidepulver > Kunsttherapeutin

3. Einzelfallbeschreibung 7. - 10. Therapieeinheit: Märchen „Frau Holle“ Wahl des Märchens + Materialwahl Pastellkreidepulver/Goldpastell > Kunsttherapeutin

4. Zusammenfassung und Ausblick Theoretische Erörterungen dieser Arbeit (Demenz, Märchen, Märchentherapie im Kontext der Kunsttherapie) Erfolgreiche praktische kunsttherapeutische Umsetzung Kleingruppe und Einzelfallbeschreibung einer Klientin (s. auch Wirksamkeitsanalyse B.A.) Zunahme dementieller Erkrankungen in unserer Gesellschaft Kunsttherapeutische Angebote für Betroffene z.B. Märchenbasierte Kunsttherapie für Menschen mit Demenz Ausblick

Danke für Ihre Aufmerksamkeit 17. Internationale Arbeitstage für Anthroposophische Kunsttherapie Schweiz, Dornach, 10. Januar 2015 Bettina Beatrice Kulbe BA Kunsttherapie/Sozialkunst Kunsttherapeutin BVAKT ®/DFKGT Reichenberger Str. 44a 53604 Bad Honnef bettina.kulbe@gmx.de