Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.

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 Präsentation transkript:

Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.

… arbeitet als interkultureller Familienverband an den Schnittstellen von Familien-, Bildungs- und Migrationspolitik … engagiert sich seit über 40 Jahren in mehr als 20 Städten für eine stärkere Berücksichtigung interkultureller Lebenswelten für ein gleichberechtigtes Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft

Unsere Schwerpunkte: ein umfassendes Beratungsangebot für einzelne Ratsuchende und Institutionen Förderung und Unterstützung interkultureller Bildung und Erziehung auf allen Ebenen (Angebote und Projekte) Vernetzung und Mitwirkung in Fachgremien

Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. Mehrsprachigkeit Maria Ringler Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.

Mehrsprachigkeit als Normalität Weltweit gesehen ist Mehrsprachigkeit normal und für viele Kinder selbstverständlicher Bestandteil ihres Alltags. Mehrsprachigkeit ist die regelmäßige Verwendung von 2 oder mehr Sprachen im alltäglichen Leben. (Definition von Großjean)

Mehrsprachigkeit bringt Vorteile … beim Erlernen weiterer Sprachen, beim Erwerb metasprachlicher Kompetenzen, bei der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, beim Erwerb kommunikativer und sozialer Kompetenzen. Mehrsprachigkeit ist eine wertvolle Ressource!

Recht auf Mehrsprachigkeit Jedes Kind hat ein Recht mehrsprachig aufzuwachsen. Jedes mehrsprachige Kind entscheidet selbst, wann es welche Sprache(n) gebraucht.

zweisprachiger Spracherwerb

Mehrsprachigkeit in der Familie Eltern sind die ersten Sprachvermittler, für ihr Kind ist die Sprache wichtig, in der sie die beste emotionale Beziehung aufbauen können. Es gibt Viele Modelle mehrsprachiger Erziehung. Die Sprache der Familie und Herkunftskultur bildet die Grundlage einer stabilen Identität.

Beispiel Pedro Esperanza spricht mit ihrem Sohn Pedro seit seiner Geburt Spanisch, auch wenn es ihr schwer fällt, sich konsequent gegen die anderssprachige Umgebung in Deutschland zu behaupten. Beim Familienbesuch in Peru zahlt sich diese Standfestigkeit aus, mit den Großeltern kann sich das Kind problemlos verständigen. Mit dem deutschen Vater spricht Pedro Deutsch. Esperanza und ihr Mann sprechen Englisch miteinander; sie haben sich während des Studiums in England kennen gelernt und von Anfang an diese gemeinsame Sprache miteinander gesprochen.

Beispiel Zinet   Zinet, ein kurdisches Mädchen ist mit seinen Eltern vor einigen Jahren als Baby aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Sie hat in der Familie Kurdisch (Kurmanci) und Arabisch gelernt. Die Großeltern sprechen nur Kurdisch, die Eltern und Geschwister hauptsächlich Arabisch mit ihr. Als sie mit vier Jahren in den Kindergarten kam, erlebte sie dort überwiegend nur Deutsch sprechende Menschen. Das ist gut so, meinen die Eltern. So lernt sie bis zur Einschulung gut Deutsch.

Besonderheit in Einwandererfamilien Das bedeutet oft… im Kindergarten-/ Schulalter mehrsprachig werden. (Deutsch als Zweitsprache) Erkenntnisse über Sprache müssen auf die Zweitsprache übertragen werden. „Migranten“-Sprache erfahren wenig Wertschätzung.

Mehrsprachigkeit und Bildungssprache Alltags-Sprache = (BICS-Basic Interpersonal Communicative Skills) Nähe-Sprache, nah am Mündlichen Erklärt sich durch den Kontext, die Handlung Bildungs-Sprache (Schulsprache) = (CALP-Cognitive Academic Language Proficiency) Distanz-Sprache, hat Schriftförmigkeit vermittelte Kommunikation (z.B. Medien, Unterricht) kognitives Werkzeug zur Aneignung fachlicher Inhalte

Mehrsprachigkeit in Kindergarten/ Schule braucht… mehrsprachige Vorbilder, eine Anerkennung aller Sprachkompetenzen , eine durchgängige Sprachförderung , (CALP Niveau) Interkulturelle Öffnung der Einrichtung.

Ansätze zur Weiterentwicklung; wir fordern …. die Anerkennung mitgebrachter Familien- und Migrantensprachen als schulische Fremdsprachen, die Unterstützung der Alphabetisierung in allen Sprachen eines Kindes, die Einstellung muttersprachlicher Lehrer/innen und pädagogischer Fachkräfte, bilinguale Schulzweige und Bildungseinrichtungen.

In vielen Sprachen zu Hause

Was Sie als Eltern tun können Sprechen Sie mit Ihrem Kind in der Sprache, in der Sie sich am wohlsten und sichersten fühlen – in Ihrer Sprache. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie wichtig und nützlich es ist, zwei oder mehrere Sprachen zu können. Ihre eigene Haltung überträgt sich auf Ihr Kind. Schätzen Sie alle Sprachen, die Ihr Kind lernt.

Was Sie als Eltern tun können Bieten Sie Ihrem Kind Möglichkeiten mit anderen Kindern zu spielen: mit Kindern, die Deutsch sprechen und genauso mit Kindern, die andere Familiensprachen sprechen. Pflegen Sie Sprachrituale: Fingerspiele, Lieder, Sprüche, Verse machen Spaß.

Was Sie als Eltern tun können Scheuen Sie sich nicht, Ihre Sprache öffentlich zu sprechen! Zeigen Sie auch in Kindergarten und Schule, dass Ihnen Ihre Familiensprachen wichtig sind. Das ist nicht unhöflich. Entdecken Sie mit Ihrem Kind die gemeinsame Lebenswelt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Dinge, mit denen es sich gerade beschäftigt. Beziehen Sie Ihr Kind in Alltagsaktivitäten mit ein und sprechen Sie mit ihm – beim Essen, auf dem Weg zum Einkaufen, beim Autofahren.

Was Sie als Eltern tun können Sprachen lernt man nur durch Sprechen. Fernsehen ist nur dann nützlich, wenn Sie mit Ihrem Kind danach über die Sendungen sprechen. Schenken Sie Ihrem Kind Aufmerksamkeit und hören Sie ihm zu. Gehen Sie auf das ein, was es erzählt. Unterbrechen Sie Ihr Kind nicht beim Sprechen, auch wenn es mehr Zeit braucht, um seine Gedanken zu formulieren.

Was Sie als Eltern tun können Erzählen Sie Ihrem Kind regelmäßig Geschichten Schauen Sie Bilderbücher mit ihm an Lesen Sie ihm vor Geschichten erzählen und Vorlesen haben einen ganz großen Einfluss auf die sprachliche Entwicklung des Kindes. Die anspruchsvolle Sprache der Bücher wird später in der Schule sehr wichtig.

Was Sie als Eltern tun können Es gibt viele Orte und Gelegenheiten, Mehrsprachigkeit im Alltag zu leben. Der Umgang mit Sprache soll für Ihr Kind eine positive Erfahrung sein. Pflegen und genießen Sie Ihre Sprachen – jeden Tag!

Vielen Dank! www.verband-binationaler.de