Physiotherapeutische Intervention vor Lungentransplantation bei CF Winterschool CF 4.-8. März 2012 Stefanie Rosenberger
Lungentransplantation in Deutschland Im Jahr 2011wurden laut Eurotransplant in Deutschland 268 Doppellungen transplantiert Ende 2011 warten 580 Menschen auf eine Lungentransplantation S.Rosenberger, Winterschool 2012
Lungenerkrankungen weltweit LTX Quelle ISHLT 2010 S.Rosenberger, Winterschool 2012
Ziele der Physiotherapie bei CF Sekretmobilisation und Sekretelimination Vermitteln von verschiedenen Atemtechniken z.B AD und Hilfen bei erschwerter Atmung Optimierung der Ventilations-/ Perfusionsverhältnisse Reduzieren von Überblähung Erhalten und Verbessern der Thoraxmobilität Reduzieren der Gewebswiderstände in Haut und Muskulatur Fördern der Entspannungsfähigkeit Förderung der Kraft-/Ausdauerleistung und Koordination Erhalten der größtmöglichen Selbstständigkeit ( Quelle:Thieme;Dautzenroth;Saemann; „Physiotherapie bei CF“) S.Rosenberger, Winterschool 2012
Sekretmobilisation/-elimination Vermeiden/reduzieren von schweren Exazerbationen Inhalation Autogene Drainage assistierte AD S.Rosenberger, Winterschool 2012
Sekretmobilisation/-elimination Einsatz von exspiratorischen Stenosen Schonende Hustenclearence v.a bei Obstruktiven Patienten Pneumothorax Hämoptysen Manuelle Unterstützung beim Husten S.Rosenberger, Winterschool 2012
S.Rosenberger, Winterschool 2012 Erhalten/ verbessern der Thoraxmobilität Optimierung Ventilations-/ Perfusionsverhältnisse Atempumpe Skelettanteile +Brustkorb Atem +Rumpfmuskulatur Zentrales +peripheres Nervensystem Einerseits die Lunge Atemwegen und Alveolen Lungengefäßen Lungengewebe Bindegewebigen Anteilen Anderseits, die Atempumpe (Pritze Skelettanteilen und Brustkorb Atemmuskulstur/ Rumpfmuskulatur Nervensystem Atemzentrum und perpheren Nerven S.Rosenberger, Winterschool 2012 7
Optimierung Perfusions-/ Ventilationsverhältnisse Zwerchfellaktivierung/ -training, manuelle Reizgriffe oder Atemgeräte besonders im Hinblick auf frühe postop. Phase Quelle DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 51, Nr. 9 (2000) Threshold® IMT Respifit S S.Rosenberger, Winterschool 2012
Reduzieren der Überblähung Fortgeschrittene obstruktive Lungenerkrankung Funktionell ungünstige Position für Diaphragma Exspiratorische Stenosen S.Rosenberger, Winterschool 2012
Thoraxmobilisation / reduzieren von Gewebswiderständen Durch dehnen, detonisieren, aktivieren und kräftigen von hypertoner/ insuffizienter Atemhilfsmuskulatur mit passiven und aktiven Techniken Praetransplant senkt ein mobiler Thorax Dyspnoe durch reduzierte Atemarbeit( im Vergleich zu starrem Thorax), maximale Bronchialkaliberschwankungen werden ermöglicht. Diese sind notwendig zur AD oder bei körperlicher Aktivität. Als Teil der Atempumpe ist posttransplant ein mobiler Thorax ein Kriterium zum Erfolg der Transplantation, er ermöglicht komplette Entfaltung/ Ventilation der Lunge S.Rosenberger, Winterschool 2012
Fördern der Entspannungsfähigkeit Dyspnoe Angst, psycholog. Aspekte der Wartezeit Wie lange? In welchem Zustand? Wo? Wie selbstständig? Bekomme ich ein Organ? Wie wird das Ergebnis? Sorgt für pathologische Atemmuster S.Rosenberger, Winterschool 2012
Fördern und trainieren der Ausdauerleistung Es gelten die üblichen Prinzipien der MTT Ausdauertraining im Intervall wird vgl. bei COPD Patienten besser toleriert und seltener abgebrochen wie in Dauerbelastung trotz ähnlich gutem Trainingserfolg Training mit O2 unter pulsoxymetrischer Kontrolle und sogar mit NIV-Beatmung (Atempumpe entlastet, Beinmuskulatur trainierbar) Zum abstützen können Griffe am Ergometer, Gehwagen, Laufband genutzt werden ( Atemerleichterung, vertauschen von Punktum fixum und Punktum mobile) Gehen und treppensteigen fördert/ trainiert die Ausdauer mit dem Ziel möglichst selbstständig in gutem AZ die Transplantation zu erreichen (Pneumologie 2011; 65(7): 419-427; Kenn) S.Rosenberger, Winterschool 2012
Förderung/ trainieren von Ausdauerleistung Evaluation über 6 Minute Walk, evt. mit O 2 Gabe Mit modifizierter Borg Skala Beurteilung Ausmaß der Dyspnoe 0 überhaupt keine Dyspnoe 0,5 sehr, sehr milde (knapp wahrnehmbar) 1 sehr milde 2 milde 3 mäßig 4 recht schwer 5 schwer 6 7 sehr schwer 8 9 sehr, sehr schwer (fast maximal) 10 maximale Dyspnoe S.Rosenberger, Winterschool 2012
S.Rosenberger, Winterschool 2012 Krafttraining Wird besser toleriert wie Ausdauertraing Angestrebt wird ein Hypertrophietraining (8-12 Wdh/2-3 Serien/70% Maximalkraft) durch vorbereitendes intermuskuläres Koordinationstraining (10-20Wdh/2-3Serien/30-40%Maximalkraft) Durch effektivere Nutzung der peripheren Muskulatur Verbesserung der Gehstrecke (Ausdauerleistung steigt durch Krafttraining der unteren Extremität) Galileo Auch im Zimmer kann mit Kleingeräten trainiert werden Jedes Gramm Muskelmasse verbessert die Prognose der frühen posttransplant Phase Current Respiratory Medicine Reviews, 2008, 4, 288-294,Vogiatzis S.Rosenberger, Winterschool 2012
S.Rosenberger, Winterschool 2012 Krafttraining Signifikante Erhöhung des 6 MW bei COPD (Respir Med;2012;Gloeckl R ) ww.physiopro.at/therapieformen/med_trainings. S.Rosenberger, Winterschool 2012
Komorbiditäten des CF-Patienten S.Rosenberger, Winterschool 2012
Mobile Physiotherapie Vorteile für Patienten Weg entfällt,O2-Transport entfällt Erhöhen der reduzierten Lebensqualität Niedrigeres Infektionsrisiko Begleitung durch Krisensituationen Familienangehörige können in die Therapie eingebunden werden Partizipationsvorteil Anforderung an Physiotherapeuten Abgrenzung Therapeut ist „Gast“ Zeitmanagement Psychologischer Betreuer S.Rosenberger, Winterschool 2012
Physiotherapie stationär s.o angepasst an den Befund des Patienten NIV S.Rosenberger, Winterschool 2012
Physiotherapie auf der Intensivstation Patient evt. beatmet/ tracheotomiert Reduzieren von beatmungsabhängiger Minderventilation Aktivieren des Diaphragmas Möglichst früh mobilisieren, vertikalisieren, verhindert Komplikationen, reduziert Beatmungsschäden, reduziert Liegezeiten „bridge to transplant“ S.Rosenberger, Winterschool 2012
Physiotherapie auf der Intensivstation ExtraCorporale MembranOxygenierung Frühmobilisation bei lungenprotektiver Beatmung in spezialisierten Zentren erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen Erhalten, aktivieren jeder einzelnen Muskelfaser um späteren Outcome zu verbessern (Critic.Care;2011_12;Turner) iLA activve® © Universitätsklinikum Regensburg S.Rosenberger, Winterschool 2012
Physiotherapie praetransplant auf Intensivstation 21 Physiotherapie praetransplant auf Intensivstation Vielen Dank nach Donaustauf/ Regensburg Frühe Spontanatmung und Mobilisation an ECMO S.Rosenberger, Winterschool 2012
S.Rosenberger, Winterschool 2012 Die Brücke Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten, und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe - das einzig Bleibende, der einzige Sinn. Thornton Wilder S.Rosenberger, Winterschool 2012
Physiotherapie posttransplant Unbedingt notwendig Patienten fühlen sich stärker als Sie sind ( Tegtbur, 2004) Erlernen physiologische Atmung Sekretwahrnehmung Thoraxmobilität/-deformität Bronchiolitis obliterans S.Rosenberger, Winterschool 2012