Theory of Mind und Demenzkrankheiten

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 Präsentation transkript:

Theory of Mind und Demenzkrankheiten Von Hendrik Winzer

Was ist überhaupt Demenz? Eine Demenz (lat. dementia „ohne Geist“) ist ein Defizit von emotionalen und sozialen Fähigkeiten, welche mit einer Erkrankung des Gehirns zusammenhängen. Die am häufigsten auftretende Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, für die Theory of Mind interessantere dagegen ist die Frontotemporale Demenz (FTD).

Alzheimer Alzheimer ist die häufigste Demenzkrankheit, welche hauptsächlich bei Menschen über dem 65. Lebensjahr auftritt. Die Symptome, wie Vergesslichkeit, Abnahme der tägl. Aktivitäten usw. sind bis heute noch nicht behandelbar. Medikamente sind aber in der Lage diese Symptome zu lindern.

Frontotemporale Demenz Bei der Frontotemporalen Demenz (FTD) handelt es sich um ein Zerfall von Nervenzellen im frontalen zerebralen Kortex .

Symptome der FTD Vernachlässigung der persönlichen Hygiene Geistige Unbeweglichkeit Ablenkbarkeit, mangelndes Durchhaltevermögen Stereotype Verhaltensweisen Sprech- und Sprachstörungen Antisoziales Verhalten (Vandalismus)

Beispiel für FTD-Erkrankte Herr K., geb. 1941, Arbeiter im Messeaufbau Diagnose:FTD Herr K. entwich mehrmals nachts aus der geschlossenen Station eines Seniorenheims und baute aus geparkten Autos die Autoradios aus. Dies geschah in einem Stadium der Erkrankung, in dem die sprachlichen Fähigkeiten schon so eingeschränkt waren, dass keine Kommunikation mehr möglich war.

Unterschiede Alzheimer und FTD Veränderung sozialen Verhaltens und der Persönlichkeit Verstöße gegen Gesetze ( = Wertevorstellungen) Alzheimer Störung des Gedächtnisses Störung der Orientierung, des Sprachverständnisses, des Lesens, Schreibens und Rechnens

Bezug von FTD zur Theory of Mind Basisemotionen, wie Freude, Ekel, Wut, Angst sind wesentliche Komponenten der Theory of Mind und sind für ein intaktes Sozialverhalten wichtig. FTD- Kranke können die negativen Emotionen wie Wut, Angst… nicht mehr sicher erkennen und es kommt zu den typischen Symptomen dieser Krankheit.

Gedankenanstöße Könnte es sein, dass anatomische Strukturen die individuelle Normenkontrolle repräsentieren? Warum kommt es, obwohl den Patienten offensichtlich das Schuldbewusstsein abhanden gekommen ist, nicht zu schwer wiegenderen Vergehen? Gibt es vielleicht noch eine von den kortikalen Strukturen des Gehirns unabhängige Instanz, die uns vor Brechung der menschlichen Werte abhält? Kann man durch Forschung herausfinden, wo Ethik und Moral im Gehirn gebildet werden bzw. verwurzelt sind?

Fazit Die Demenzen auf Grundlage der FTLD zählen zu den selteneren Erkrankungen. Allerdings bietet die FTD die einzigartige Chance, Einblick in die Funktionsweise des Frontallappens zu erhalten um zu erfahren, welche neuronalen Strukturen der Theory of Mind zugrunde liegen. Die Forschung an Patienten mit solch einer Krankheit könnte weitere Aufschlüsse darüber liefern, wo Moral und Ethik verwurzelt sind.