Potenziale für eine Mitgliederkampagne der Gewerkschaften in Berlin und Brandenburg 1995/2000 - 2008 Dr. Michael Fichter Prof. Dr. Richard Stöss Berlin,

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Potenziale für eine Mitgliederkampagne der Gewerkschaften in Berlin und Brandenburg 1995/ Dr. Michael Fichter Prof. Dr. Richard Stöss Berlin, 26. September 2008

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale2 Impressum Dr. Michael Fichter Freie Universität Berlin Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften Otto-Suhr-Institut Arbeitsstelle für nationale und internationale Gewerkschaftspolitik Ihnestraße 21, Berlin Tel.: 030/ Internet: Prof. Dr. Richard Stöss Freie Universität Berlin Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften Otto-Suhr-Institut Otto-Stammer-Zentrum für Empirische Politische Soziologie Ihnestraße 21, Berlin Tel.: 030/ /54959 (Sekr.) Internet:

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale3 Konzeptionelle Unterschiede zwischen dem Berlin-Brandenburg-BUS und der Gewerkschaftsstudie Berlin-Brandenburg-BUSGewerkschaftsstudie Bevölkerungsbefragung Berlin und Brandenburg Befragung von abhängig Beschäftigten Bundesrepublik insgesamt Zeitreihen 1990 bis Befragungszeitpunkt (2007) Allgemeine politische Einstellungen und Wertorientierungen Einstellungen zu Gewerkschaften Wenig Instrumente zur Messung von gewerkschaftsspez. Bindungsmotiven Viele Instrumente zur Messung von gewerkschaftsspez. Bindungsmotiven Instrumentelle und affektive Bindungsmotive Vor allem instrumentelle Bindungsmotive Bedeutung der politischen Kultur für die Bindung an Gewerkschaften ---

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale4 Leitfragen der Untersuchung Welche Mitgliedergruppen haben sich bislang von den Gewerkschaften abgewandt? Wie hat sich die Mitgliederstruktur der Gewerkschaften in Folge der Abwanderungen verändert? Bei welchen Mitgliedergruppen handelt es sich um potenzielle Abwanderer? Welche Bevölkerungsgruppen kommen als potenzielle Neumitglieder in Betracht? Wie haben sich die klimatischen Rahmenbedingungen für Gewerkschaftsbindungen entwickelt? Eine Mitgliederkampagne muss sich folglich auf Mitglieder und Nicht-Mitglieder beziehen: Abwanderung stoppen – neue Mitglieder gewinnen!

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale5 Datenbasis der Untersuchung

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale6 Umfragen BefragungszeitraumBefragteBerlinBrandenburg 1990: April-August2246X 1995: Oktober2018X 1997: März993X 2000: Mai/Juni1992XX 2002: März-Mai1995XX 2004: Oktober/November1997XX 2008: März/April2000XX Datenerhebung 1990 intersofia, sonst forsa face to face, sonst Telefonbefragung. Projektleiter 1990 Klingemann/Erbring/Diederich, sonst Niedermayer/Stöss. Finanzierung 1990 DFG, sonst Paul Lazarsfeld Gesellschaft.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale7 Bevölkerung und Gewerkschaftsmitglieder nach Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Berlin und Brandenburg 2008 (%) BerlinBrandenburg Bevölk.MitgliederBevölk.Mitglieder Arbeitslose8*210*1 Einfache Arbeiter465*2 Facharbeiter Einfache Angestellte12 18 Verantwortliche Angestellte Beamte4625 Selbständige5*24*0 Rentner Sonst. Nichterwerbspersonen Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale8 Bevölkerung und Gewerkschaftsmitglieder nach Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Berlin und Brandenburg 2008 (%) Nur abhängig Beschäftigte BerlinBrandenburg Bevölk.MitgliederBevölk.Mitglieder Einfache Arbeiter108 3 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte10 67 Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale9 Wie hat sich der gewerkschaftliche Organisationsgrad insgesamt verändert?

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale10 Anteil der Gewerkschaftsmitglieder an den Befragten insgesamt und an den Berufstätigen in Berlin 1990–2008 (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale11 Anteil der Gewerkschaftsmitglieder an den Befragten insgesamt und an den Berufstätigen in Brandenburg 2000–2008 (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale12 Wie hat sich die soziale Zusammensetzung der Gewerkschaftsmitglieder verändert?

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale13 Gewerkschaftsmitglieder nach Geschlecht, Alter und Bildung in Berlin (%) Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale14 Gewerkschaftsmitglieder nach Geschlecht, Alter und Bildung in Berlin 1995 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale15 Gewerkschaftsmitglieder nach Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Berlin (%) Arbeitslose6124*2 Einfache Arbeiter5366 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte8996 Selbständige*2342 Rentner Sonst. Nichterwerbspersonen36712 Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale16 Gewerkschaftsmitglieder nach Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Berlin 1995 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Arbeitslose6*2-67 Einfache Arbeiter56+20 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte86-25 Selbständige*220 Rentner Sonst. Nichterwerbspersonen Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale17 Wie hat sich die soziale Zusammensetzung der Gewerkschaftsmitglieder in Berlin zwischen 1995 und 2008 verändert? Die Gewerkschaftsmitglieder sind ( trotz des Bedeutungsgewinns der unteren Jahrgänge seit 2004) älter geworden, der formale Bildungsgrad hat abgenommen und der Anteil der Arbeiter, der verantwortlichen Angestellten, der Rentner und der sonstigen Nichterwerbspersonen ist zu Lasten der Arbeitslosen, der einfachen Angestellten und der Beamten gewachsen.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale18 Gewerkschaftsmitglieder nach Geschlecht, Alter und Bildung in Brandenburg (%) Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale19 Gewerkschaftsmitglieder nach Geschlecht, Alter und Bildung in Brandenburg 2000 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale20 Gewerkschaftsmitglieder nach Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Brandenburg (%) Arbeitslose1110*1 Einfache Arbeiter*15*2 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte655 Selbständige*210 Rentner2219 Sonst. Nichterwerbspersonen21014 Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale21 Gewerkschaftsmitglieder nach Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Brandenburg 2000 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Arbeitslose11*1-91 Einfache Arbeiter*1*2+100 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte16 0 Beamte65-17 Selbständige* Rentner Sonst. Nichterwerbspersonen Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale22 Wie hat sich die soziale Zusammensetzung der Gewerkschaftsmitglieder in Brandenburg zwischen 2000 und 2008 verändert? Die Gewerkschaftsmitglieder sind jünger geworden, der formale Bildungsgrad hat, insbesondere im oberen Bereich, zugenommen und der Anteil der Arbeiter und der sonstigen Nichterwerbspersonen ist zu Lasten der Arbeitslosen, der einfachen Angestellten und der Rentner gewachsen.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale23 Wie hat sich der gewerkschaftliche Organisationsgrad einzelner sozialen Gruppen verändert?

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale24 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Geschlechtern, Alters- und Bildungsgruppen in Berlin (%) Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung 17 Insgesamt Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale25 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Geschlechtern, Alters- und Bildungsgruppen in Berlin 1995 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung17 0 Insgesamt Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale26 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Berlin (%) Arbeitslose20236*4 Einfache Arbeiter Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte Rentner13910 Insgesamt Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale27 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Berlin 1995 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Arbeitslose20*4-80 Einfache Arbeiter Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte Rentner Insgesamt Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale28 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Berufs- bzw. Erwerbsgruppen nach Geschlecht in Berlin 1995 und 2004 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Arbeitslose Männer Frauen Arbeiter Männer Frauen Angestellte Männer Frauen Beamte Männer Frauen Rentner Männer Frauen Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale29 Wie hat sich der gewerkschaftliche Organisationsgrad einzelner sozialer Gruppen in Berlin zwischen 1995 und 2008 verändert? Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist bei allen hier betrachteten sozialen Gruppen gesunken. Eine überdurchschnittliche Abnahme (mehr als 35 Prozent) verzeichnen folgende Gruppen: --34jährige jährige -Personen mit mittlerer Bildung -Arbeitslose -einfache Arbeiter -einfache Angestellte -Beamte Betrachtet man – zum Vergleich mit Brandenburg - nur die Zeit zwischen 2000 und 2008, dann hat der Organisationsgrad bei den -34jährigen (+29%), bei den Facharbeitern (+10%) und bei den Rentnern (+11%) zugenommen.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale30 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Geschlechtern, Alters- und Bildungsgruppen in Brandenburg (%) Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung Insgesamt Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale31 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Geschlechtern, Alters- und Bildungsgruppen in Brandenburg 2000 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Männer Frauen Jahre Jahre Jahre und älter Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung Insgesamt Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale32 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Brandenburg (%) Arbeitslose16 *1 Einfache Arbeiter*419*5 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte Rentner Insgesamt Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale33 Gewerkschaftlicher Organisationsgrad von Berufs- bzw. Erwerbsgruppen in Brandenburg 2000 und 2008 sowie prozentuale Abweichungen (%) Abweichung Arbeitslose16*1-94 Einfache Arbeiter*4*5+25 Facharbeiter Einfache Angestellte Verantwortliche Angestellte Beamte Rentner Insgesamt Befragte ab 18 Jahren* Geringe Fallzahlen

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale34 Wie hat sich der gewerkschaftliche Organisationsgrad einzelner sozialer Gruppen in Brandenburg zwischen 2000 und 2008 verändert? Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist bei fast allen hier betrachteten sozialen Gruppen gesunken, besonders stark (über 30 %) bei den: -über 54jährigen -Arbeitslosen -verantwortlichen Angestellten -Beamten Zugenommen hat der Organisationsgrad dagegen bei den --34jährigen (+67%) [wie in Berlin] -einfachen Arbeitern (+25%) -Facharbeitern (+26%) [wie in Berlin]

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale35 Instrumente zur Identifikation von potenziellen Abwanderern und potenziellen Neumitgliedern

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale36 Bewertung der Gewerkschaften Die Haltung gegenüber den Gewerkschaften hängt vor allem davon ab, wie sie von der Bevölkerung bewertet werden. Diese Evaluierung erfolgt nach instrumentellen (in der Gewerkschaftsstudie: "rationalen") und affektiven (in der Gewerkschaftsstudie: "emotionalen") Gesichtspunkten: Instrumentell:Interessenvertretung durch Gewerkschaften Affektiv:Vertrauen in Gewerkschaften

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale37 Affektive Bewertung Vertrauen in Gewerkschaften wird mit folgender Frage gemessen: "Unabhängig davon, ob Sie Mitglied in einer Gewerkschaft sind oder nicht, würde ich nun gerne wissen, ob Sie den Gewerkschaften vertrauen." Antwortvorgaben: vertraue überhaupt nicht vertraue eher nicht vertraue teilweise vertraue weitgehend vertraue voll und ganz weiß nicht keine Antwort

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale38 Instrumentelle Bewertung Interessenvertretenheit durch Gewerkschaften wird mit folgender Frage gemessen: "Sagen Sie mir nun bitte, ob die Gewerkschaften Ihre Interessen vertreten oder ob sie Ihren Interessen entgegen stehen." Antwortvorgaben: stehen Interessen vollständig entgegen stehen Interessen teilweise entgegen weder – noch vertreten Interessen teilweise vertreten Interessen vollständig weiß nicht keine Antwort.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale39 Typologie: Befragte nach ihrer Gewerkschaftsneigung Zufriedene Mitglieder: Mitglieder, die den Gewerkschaften weitgehend oder voll und ganz vertrauen und die angeben, dass die Gewerkschaften ihre Interessen teilweise oder vollständig vertreten. Kritische Mitglieder: übrige Mitglieder. Sympathisanten: Nicht-Mitglieder, die den Gewerkschaften weitgehend oder voll und ganz vertrauen und die angeben, dass die Gewerkschaften ihre Interessen teilweise oder vollständig vertreten. Tolerante: Nicht-Mitglieder, die nicht zu den Sympathisanten zählen, den Gewerkschaften aber dennoch in gewissem Umfang Vertrauen entgegen bringen und sie in gewissem Umfang als ihre Interessenvertretung ansehen. Distanzierte: Übrige Nicht-Mitglieder.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale40 Hypothesen Die Sympathisanten (in der Gewerkschaftsstudie: "erreichbare Nicht-Mitglieder") beurteilen die Gewerkschaften genauso gut, wie die zufriedenen Mitglieder (in der Gewerkschaftsstudie: "gebundene Mitglieder"), also besser als die kritischen Mitglieder (in der Gewerkschaftsstudie: "gefährdete Mitglieder"). Bei den kritischen Mitgliedern besteht erhöhte Abwanderungsgefahr. Vor allem bei den Sympathisanten handelt es sich um potenzielle Neumitglieder.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale41 Interessenvertretenheit durch Gewerkschaften bei Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern in Berlin (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale42 Vertrauen in Gewerkschaften bei Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern in Berlin (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale43 Interessenvertretenheit durch und Vertrauen in Gewerkschaften bei Gewerkschaftsmitgliedern in Berlin (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale44 Interessenvertretenheit durch Gewerkschaften bei Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern in Brandenburg (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale45 Vertrauen in Gewerkschaften bei Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern in Brandenburg (%) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale46 Gewerkschaftsneigung der Berliner (%) Zufriedene Mitglieder Kritische Mitglieder 9897 Sympathisanten (Nicht-Mitglieder) Tolerante (Nicht-Mitglieder) Distanzierte (Nicht-Mitglieder) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale47 Gewerkschaftsneigung der Brandenburger (%) Zufriedene Mitglieder 876 Kritische Mitglieder 10 6 Sympathisanten (Nicht-Mitglieder) Tolerante (Nicht-Mitglieder) Distanzierte (Nicht-Mitglieder) Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale48 Wie haben sich die klimatischen Rahmenbedingungen für Gewerkschaftsbindungen entwickelt?

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale49 Anzeichen für Trendwende : Organisationsgrad LandGruppeWerte 2004/2008 Prozentuale Abweichung Berlin Frauen10% / 11%+10% -34 Jahre4% / 9%+125% 55 Jahre und älter14% / 15%+7% Verantwortliche Angestellte 15% / 21%+47% Sonstige Nicht- erwerbspersonen 5% / 8%+60% Brandenburg Einfache Angestellte 16% / 19%+19% Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale50 Anzeichen für Trendwende : instrumentelle und affektive Beurteilung der Gewerkschaften LandBeurteilungGruppeWerte 2004/2008 Prozentuale Abweichung Berlin InteressenvertretenheitMitglieder71% / 78%+10% Nicht-Mitgl42% / 45%+7% VertrauenMitglieder42% / 55%+31% Nicht-Mitgl19% / 26%+37% Brandenburg InteressenvertretenheitMitglieder77% / 81%+5% Nicht-Mitgl43% / 44%+2% VertrauenMitglieder45% / 51%+13% Nicht-Mitgl19% / 19%0 Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale51 Anzeichen für Trendwende : Gewerkschaftsneigung LandGewerkschaftsneigungWerte 2004/2008 Prozentuale Abweichung Berlin Zufriedene Mitglieder5% / 6%+20% Kritische Mitglieder9% / 7%-22% Sympathisanten11% / 14%+27% Tolerante18% / 20%+11% Brandenburg Zufriedene Mitglieder Kritische Mitglieder10% / 6%-40% Sympathisanten10% / 11%+10% Tolerante19% / 22%+16% Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale52 Wertewandel von Sicherheit zu Gerechtigkeit bei Tarifverhandlungen in der Region Berlin-Brandenburg 2004 zu 2008 (%) MitgliederNicht-Mitglieder Stimme völlig zu Stimme eher zu Lehne eher ab Lehne völlig ab Zustimmung Ablehnung Statement: "Bei den gegenwärtigen Tarifverhandlungen sollten die Gewerkschaften auf die Forderung nach Lohnerhöhungen unter der Bedingung verzichten, dass dadurch die Arbeitsplätze erhalten werden." Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale53 Bei welchen Mitgliedergruppen besteht die Gefahr der Abwanderung? Welche Bevölkerungsgruppen kommen als potenzielle Neumitglieder in Betracht?

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale54 Gewerkschaftsneigung nach Alter in der Region Berlin-Brandenburg 2008 (%) Zufriedene Mitglieder Kritische Mitglieder Sympathi- santen Tolerante Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale55 Gefahr der Abwanderung und potenzielle Neumitglieder nach Altersgruppen Abwanderungsgefahr 55-64jährige 35-44jährige 45-54jährige Potenzielle Neumitglieder 18-24jährige 25-34jährige

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale56 Gefahr der Abwanderung und potenzielle Neumitglieder nach Erwerbs- bzw. Berufsgruppen Abwanderungsgefahr Arbeiter, insbes. Facharbeiter, v.a. Männer weibliche einfache und verantwortliche Angestellte Arbeitslose (quantitativ unbedeutend) Potenzielle Neumitglieder sonstige Nichterwerbspersonen, mehr Frauen als Männer Arbeitslose Angestellte, mehr Frauen als Männer

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale57 Gewerkschaftsneigung nach sozialem Status in der Region Berlin-Brandenburg 2008 (%) Zufriedene Mitglieder Kritische Mitglieder Sympathi- santen ToleranteDistanzierte Unterschicht Mittelschicht Oberschicht Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale58 Politische Orientierungen von zufriedenen und kritischen Gewerkschaftsmitgliedern Worin unterscheiden sich zufriedene Mitglieder von kritischen Mitgliedern? Sie stufen sich linker ein, betrachten die wirtschaftliche, soziale und politische Ordnung zwar ebenfalls kritisch, aber insgesamt doch positiver, interessieren sich mehr für Politik, neigen stärker zu politischer Partizipation und trauen der SPD vergleichsweise viel Kompetenz zur Lösung der dringenden politischen Probleme zu

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale59 Politische Orientierungen von zufriedenen und kritischen Gewerkschaftsmitgliedern Worin unterscheiden sich kritische Mitglieder von zufriedenen Mitgliedern? Sie sind autoritärer und anomischer disponiert, halten die Gesellschaftsordnung häufiger für ungerecht, fühlen sich selbst besonders benachteiligt, sind zukunftspessimistischer, halten sich eher für Vereinigungsverlierer, neigen besonders zu Politik- und Parteiverdrossenheit, trauen keiner Partei Kompetenz zur Lösung der dringenden politischen Probleme zu, sind häufiger antikapitalistisch eingestellt, sind häufiger rechtsextrem eingestellt und zeigen mehr Bereitschaft zur Wahl von rechtsextremen Parteien.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale60 Politische Orientierungen von Gewerkschaftsmitgliedern und Sympathisanten Worin unterscheiden sich Sympathisanten von Gewerkschaftsmitgliedern? Im Großen und Ganzen entsprechen die politischen Orientierungen der Sympathisanten eher denen der zufriedenen Mitglieder als denen der kritischen Mitglieder. Auch die Sympathisanten halten den Zustand der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Ordnung für unbefriedigend, ihr Urteil fällt aber nicht so negativ aus, wie das der zufriedenen oder gar der kritischen Mitglieder. Die Sympathisanten sind persönlich zufriedener und mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunft optimistischer als die Mitglieder. Sie stufen sich häufiger links ein als zufriedene und erst recht als kritische Mitglieder. Sie sind seltener antikapitalistisch oder rechtsextrem eingestellt als die Mitglieder. Sie sind politisch weniger interessiert als Mitglieder und wohl auch weniger partizipatorisch orientiert als diese.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale61 Gewerkschaftsneigung nach Wahlabsicht (LTW) in der Region Berlin-Brandenburg 2008 (%) Zufriedene Mitglieder Kritische Mitglieder Sympathisanten CDU1289 SPD B90/G81112 Linke Unentschiedene bzw. Nichtwähler Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale62 Gewerkschaftsneigung nach Sicherheit vs. Gerechtigkeit bei Tarifverhandlungen in der Region Berlin-Brandenburg 2008 (%) Zufriedene Mitglieder Kritische Mitglieder Sympathi- santen ToleranteDistanzierte Eher für Sicherheit Eher für Gerechtigkeit Statement: "Bei den gegenwärtigen Tarifverhandlungen sollten die Gewerkschaften auf die Forderung nach Lohnerhöhungen unter der Bedingung verzichten, dass dadurch die Arbeitsplätze erhalten werden." Befragte ab 18 Jahren

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale63 Ergebnis

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale64 Übereinstimmende Befunde des Berlin-Brandenburg-BUS und der Gewerkschaftsstudie (1) Die gewerkschaftliche Mitgliederschaft besteht aus einer Vielzahl von Gruppierungen mit teilweise sehr unterschiedlichen (oft widersprüchlichen) Vorstellungen und Erwartungen. Vor allem erwarten die Mitglieder von den Gewerkschaften zugleich flexibles und kämpferisches Auftreten, vor allem sowohl Beschäftigungssicherung als auch Einkommensverbesserungen. Die Herstellung von sozialer Gerechtigkeit wird als wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe der Gewerkschaften angesehen. Die instrumentelle ("rationale") Beurteilung der Gewerkschaften fällt bei Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern weitaus besser aus als die affektive ("emotionale") Beurteilung. Bei einer Mitgliederkampagne ist zwischen zwei verschiedenen Adressatengruppen zu unterscheiden: zwischen kritischen ("gefährdeten") Mitgliedern und zwischen Sympathisanten ("erreichbaren Nicht-Mitgliedern"). Beide Gruppen unterscheiden sich in sozialstruktureller Hinsicht und bezüglich ihrer Einstellungen.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale65 Übereinstimmende Befunde des Berlin-Brandenburg-BUS und der Gewerkschaftsstudie (2) Die Sympathisanten ("erreichbaren Nicht-Mitglieder") haben eine sehr gute Meinung von den Gewerkschaften, sie beurteilen sie genauso gut wie die zufriedenen ("gebundenen") Mitglieder, also besser als die kritischen ("gefährdeten") Mitglieder. Bei den Sympathisanten handelt es sich vor allem um Frauen, jüngere Jahrgänge und Personen mit einem problematischen sozialen Status. "Inhaltliche Barrieren, die erklären könnten, warum diese erreichbaren Nicht- Mitglieder bisher nicht den Weg zu den Gewerkschaften gefunden haben, sind kaum identifizierbar." (Gewerkschaftsstudie)

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale66 Befunde des Berlin-Brandenburg-BUS (1) Die instrumentelle Bewertung der Gewerkschaften ist im gesamten Untersuchungszeitraum sehr hoch. Die Mitgliederverluste lassen sich mithin kaum auf unzureichende Interessenvertretung zurückführen. Dagegen hat sich die affektive Beurteilung der Gewerkschaften im Untersuchungszeitraum (teilweise deutlich) verschlechtert. Der Mitgliederschwund dürfte daher vor allem auf dem Vertrauensverlust der Gewerkschaften beruhen.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale67 Befunde des Berlin-Brandenburg-BUS (2) Der allgemeine gewerkschaftliche Organisationsgrad ist in der Tendenz zwar rückläufig. Seit 2004 machen sich jedoch Anzeichen für eine Verstärkung der Gewerkschaftsbindungen bemerkbar: Die instrumentelle und die affektive Bewertung der Gewerkschaften verbessert sich bei Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern, die Organisationsgrade von einigen sozialen Gruppen nehmen wieder zu, vor allem von unteren Jahrgängen, von verantwortlichen Angestellten (Berlin) und von einfachen Angestellten (Brandenburg), Der Anteil der zufriedenen Mitglieder (nur in Berlin), der Sympathisanten und der Toleranten nimmt zu, der Anteil der kritischen Mitglieder verringert sich. Diese "Trendwende" dürfte mit dem Wertewandel von Sicherheit zu Gerechtigkeit bei Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern zusammenhängen.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale68 Befunde des Berlin-Brandenburg-BUS (3) Abwanderungsgefahr besteht in erster Linie bei den kritischen Mitgliedern. Gefährdet sind vor allem männliche (Fach-) Arbeiter, weibliche (einfache und verantwortliche) Angestellte sowie Arbeitslose – und zwar zumeist mittlere und ältere Jahrgänge. Anders als die Gewerkschaftsstudie liefert der Berlin-Brandenburg-BUS keine Hinweise darauf, dass gefährdete Mitglieder eher hoch qualifiziert sind und aus modernen Beschäftigungssegmenten stammen. Gefährdete Mitglieder äußern nicht nur "massive Vorwürfe an die Gewerkschaft" (Mitgliederstudie), sie sind auch mit den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Verhältnissen im Allgemeinen sehr unzufrieden. Anders als die zufriedenen Mitglieder sind die kritischen Mitglieder besonders unzufrieden und zukunftspessimistisch sowie betont autoritär und anomisch eingestellt. Sie neigen zu fundamentaloppositionellem Denken, interessieren sich weniger für Politik und sind kaum partizipationsorientiert.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale69 Befunde des Berlin-Brandenburg-BUS (4) Neue Mitglieder lassen sich vor allem unter den Sympathisanten werben. Die Sympathisanten haben eine sehr gute Meinung von den Gewerkschaften, sie beurteilen sie genauso gut wie die zufriedenen Mitglieder, also besser als die kritischen Mitglieder. Bei den Sympathisanten handelt es sich vor allem um Frauen, jüngere Jahrgänge und Personen mit einem problematischen sozialen Status – weiterhin auch um weibliche Angestellte und um Arbeitslose. Trotz ihres problematischen sozialen Status unterstützen die Sympathisanten die bestehende wirtschaftliche, soziale und politische Ordnung stärker als die zufriedenen und erst recht als die kritischen Mitglieder. Der Berlin-Brandenburg-BUS liefert einige Anzeichen (aber keine belastbaren Nachweise) dafür, dass die Barriere für einen Gewerkschaftsbeitritt in ihrer schwachen partizipatorischen Orientierung besteht.

Fichter/Stöss: Gewerkschaftspotenziale70 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!