Vestibularmotorik und „Sinnorientierte Trainingslehre“

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 Präsentation transkript:

Vestibularmotorik und „Sinnorientierte Trainingslehre“ Fortbildung am Mittwoch, 15.12.2010 Fachkonferenz Sport Vestibularmotorik und „Sinnorientierte Trainingslehre“ © Christoph Anrich

Ziele der Vestibularmotorik © Christoph Anrich Ziele der Vestibularmotorik

Sinnorientierte Trainingslehre © Christoph Anrich

Unwissenschaftlich wird es, wenn man die Physiologie oder Biomechanik als die einzig wahre Perspektive für die Trainingslehre sieht. Die gewonnenen Aspekte sind nicht unwahr, sondern mehr oder weniger nützlich. © Christoph Anrich

Sinnesorgane Gehirn © Christoph Anrich

© Christoph Anrich

Die Neurowissenschaften sind zu einer Leitwissenschaft geworden Die Neurowissenschaften sind zu einer Leitwissenschaft geworden. Dementsprechend gilt, eine Trainingslehre ohne die neuronalen Prozesse, ist vergleichbar mit einer Bildbeschreibung in einem fensterlosen, absolut abgedunkelten Raum. © Christoph Anrich

100 Milliarden Gehirnzellen Jede einzelne ist mit ca. 2000 anderen Gehirnzellen verknüpft. Über 95 % der Gehirn-zellen dienen der internen Vernetzung Informationen von Sinnes-organen © Christoph Anrich

Unser Gehirn ist das bemerkenswerteste und einflussreichste Organ des Menschen. Wollen wir unsere Gefühle und Sinne, unser Handeln und Bewegung sinnvoll „durchblicken“, müssen wir lernen, wie das intakte Gehirn funktioniert. Der Hirnforschung stellt sich die zentrale Frage, wie unsere motorische Aktivitäten, Denken, Fühlen im Gehirn repräsentiert sind. © Christoph Anrich

Verarbeitungen des Zentralnervensystems Motorische Aktivitäten planen und einleiten (motorische Felder) Hirnrinde Bedeutungsverarbeitung (Assoziationsfelder) Verarbeitung von Stimulationen der Sinnesorgane Thalamus Signale von innen und außen weiterleiten Amygdala Emotionale Verarbeitung Rückenmark Stimulationen der Muskulatur Eindrücke Handlungene RückenmarkHirnstamm Hypo-thalamus Basal-ganglien Hippo-campus Innere Organe Steuern Hormone regulieren Muskeln koordinieren Erinnerungen bilden © Christoph Anrich

Bewegungskontrolle, Störungen führt zu Verlust von Sicherheit © Christoph Anrich

© Christoph Anrich

Gehirn als Ausgangs- und Endstation der der Bewegung © Christoph Anrich

Strukturanpassungen und -veränderungen des Gehirns © Christoph Anrich

© Christoph Anrich

Bei der Sinnorientierten Trainingslehre werden Übungsformen und Trainings-einheiten möglichst genau analysiert. Anschließend berücksichtigt man während der Praxis neuromuskuläre Zusammen-hänge und trainiert entsprechend dem Trainingsziel spezifische Inhalte. Dadurch löst man Reaktionen aus, die beim Übenden den Leistungsstand nachhaltig verbessern. © Christoph Anrich

© Christoph Anrich

Nie wird es im Training eine für alle gültige Wahrheit geben Nie wird es im Training eine für alle gültige Wahrheit geben! Doch „ganzheitlich“ oder „spielgemäß“ darf nicht in die Beliebigkeit führen. Es ist sinnvoll, genauer zu betrachten, wie man sich dem optimalen Training bestmöglich annähern kann. © Christoph Anrich

Ein Mensch ohne Gehirnaktivitäten ist medizinisch tot Ein Mensch ohne Gehirnaktivitäten ist medizinisch tot. Eine Trainingslehre kann ohne das Zentralnervensystem nicht angemessen beschrieben werden. Das Gehirn ist zentral. Jede Trainingslehre, die alle sportlichen Aktivitäten nicht mit Trainingsgesetze über den Mittelpunkt des Zentralnervensystems erklärt, ist ohne Fundament! Insofern verwundert es, wie man sportwissenschaftlich die Organe (Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit) in scheinbar gültigen Trainingsgesetzen angeblich beschreiben will, obwohl dabei das Gehirn in keinem Kapitel thematisiert wird, schlechterdings gar nicht auftaucht.   © Christoph Anrich

Neurobiologie Vestibularmotorik ­ Neurobiologie Vestibularmotorik © Christoph Anrich

© Christoph Anrich Basale neuromuskuläre Stimulation bewirkt eine verbesserte vestibularmotorische und sensomotorische Koordination. Sie ist Bedingung für Körperhaltung, Bewegungskontrolle und jede sportliche Aktivität.

Dysbalancen sind bei der sportlichen Praxis ein häufiges Problem Dysbalancen sind bei der sportlichen Praxis ein häufiges Problem. Ein Zuviel oder Zuwenig an bewegten Körper-teilen bedingt nicht beabsichtigte, zumeist nicht unterdrückbare Gelenk-schmerzen und Bewegungsstörungen. © Christoph Anrich

Ursachen muskulärer Dysbalancen © Christoph Anrich

Asymmetrie = die Kraftwerte auf der einen Körperseite werden stärker trainiert. Das rechte Sprungbein wird mehr trainiert als das linke. © Christoph Anrich

Die frühzeitige Spezialisierung mit sport-artspezifischem Training zwingt einseitige, in der Körperlängsachse spezifische Belastungen des Bewegungsapparats auf. Diese links- oder rechtslastigen Kräfteungleichgewichte sowie koordinativen Ungleichgewichte sollten ange-messen mit ausgleichenden Übungen beseitigt werden, damit Sportverletzungen den Gesamt-erfolg nicht gefährden. © Christoph Anrich

Keine unnötigen Kompromisse - kleine Fehler führen zu anderen Ergebnissen „Kleine Fehler machen doch nichts“. Führen Sie diese Argumentation am Beispiel eines Fahrradreifens. 99% des Schlauches sind ganz, es ist nur ein kleines Loch. Kleine Ursachen haben manchmal eine große Bedeutung oder eine große Wirkung. Eigentlich ist es egal, ob der Torschuss knapp oder weit neben das Tor vorbei geht. Dort, wo die Trainingslehre eindeutige Gesetzmäßig-keiten vorgibt, sollte man kompromisslos den Maß-stab danach ausrichten. © Christoph Anrich

Muskelverletzungen mit Trainings- bzw Muskelverletzungen mit Trainings- bzw. Spielpause verringern sich nach der vestibularmotorischen Trainings-intervention signifikant. Schwere Bänderverletzungen können häufiger vermieden werden. Das prospektive vestibularmoto-rische Propriozeptions- und Koordi-nationstraining erhöht innerhalb einer Halbsaison bereits signifikant das Koordinationsvermögen, die Sprunghöhe und -weite, die Wurfkraft sowie die Beweglichkeit. Nach einem Jahr des Proprio-zeptionstrainings konnten schwere Muskelverletzungen mit Spielpause vollständig verhindert werden. © Christoph Anrich

Selbstverständlich haben geeignete Koordinations-, Kraft-, Beweglichkeits-, und Vestibularmotorische Übungen eine wichtige präventive Wirkung. Der Fuß in Spiraldynamik © Christoph Anrich

Kein Unternehmen könnte es sich leisten, an entscheidender Stelle gravierende Probleme nicht anzugehen. Denn früher oder später droht die Katastrophe. Im Sport ist ein gesunder Fuß Bedingung. Doch spezifische Übungsformen finden viel zu selten statt. Wenn man um die Folgen weiß, im Fußball riskiert man nicht nur die Gesundheit, sondern den Erfolg, teilweise Millionen, dann liegt ein massiver Widerspruch vor, der kaum verstanden oder nachvollzogen werden kann. Wieso trainiert man nicht regelmäßig die das Fundament der sportlichen Bewegung, die Füße, sondern erst, wenn nach der Verletzungspause die Rehabilitation ansteht? © Christoph Anrich

Gelenkprobleme und spezifische Trainingslösungen Vestibularmotorisches Training Gelenkstabilität bessere Bewegungsteuerung Gelenkprobleme oder Überbelastung verminderte neuromuskuläre Kontrolle propriozeptive / vestibularmotorische Defizite Gleichgewichtstörung © Christoph Anrich

Kontaktdaten E-Mail: ch.anrich@gmx.de mobil: 0177-6689145

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit !