Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,

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 Präsentation transkript:

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Organisatorisches Schönschreiber für kranke Kommilitonin dringend gesucht! Die nächste Übung findet am 15.01.2006 statt. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Öffentliche Einnahmen und Allokation Das Ziel einer allokativ effizienten Steuererhebung bedeutet: Versuche, ein gesetztes Einnahmenziel mit möglichst geringem gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrtsverlusten der Einnahmenerhebung zu erreichen. Versuche daher, sowohl Verwaltungsaufwand als auch die sogenannten excess burden zu minimieren. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Der excess burden der Besteuerung K‘t p K‘ pbr P* pnet W‘ xt x* x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Excess burden sind Folge des Substitutionsprozesses! A Punsch Bier IK0 BG0 Darstellung des Excess burden als Steuer-Mindereinnahmen T2 - T1 IK1 BG1 T2 T1 B BG2 C Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Exkurs: Einkommenskompensierte Nachfragekurven (Hick'sches Rentenkonzept) I Ausgangsüberlegungen: Preisveränderungen (z.B. durch Besteuerung einzelner Güter) bewirken Einkommens- und Substitutionseffekte Im Marshallschen Rentenkonzept sind diese Effekte ununterscheidbar Konzept: Einkommenskompensierte Nachfragekurven zur exakten Ermittlung der steuerinduzierten Excess burden John R. Hicks (1904-1989) Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Exkurs: Einkommenskompensierte Nachfragekurven (Hick'sches Rentenkonzept) II Nk pN xN K' W' x0 p0 P K‘ W‘ x K'+t x1 p1 = Substitutions- und Einkommenseffekt = reiner Substitu-tionseffekt Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Excess burden und Elastizitäten I P, K‘, W‘ K‘t K‘ Pbr P* Pnet W‘ x Xt X* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Excess burden und Elastizitäten II K‘ P, K‘, W‘ pbr K‘ p* pnet W‘ xt x* x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Excess burden und Elastizitäten III K‘t P, K‘, W‘ K‘ pbrut p* W‘ pnet x xt x* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Schlussfolgerungen für die Optimalsteuertheorie: Ideal sind eigentlich nur Internalisierungssteuern (doppelte Dividende) Excess-burden-frei sind nur Kopfsteuern (bzw. lump-sum-taxes) Second-Best-Lösung: Inverse-Elastizitäten-Regel: „Der marginale Excess-burden soll beim der letzten Steuereuro für alle Einnahmeinstrumente gleich groß sein“ => Je geringer die Nachfrageelastizität, desto höher der Steuer- satz. Im Optimum kann dann die Summe der Excess burden Steuerlast nicht mehr verkleinert werden, ohne dass das Steueraufkommen sinkt. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Aufgabe I: Die Bundesregierung plane eine Verdopplung der Kaffeesteuer, um damit Mietzuschüsse in Ballungsräumen zu subventionieren. Nehmen Sie zu diesem Vorhaben aus allokativer Sicht Stellung und gehen Sie dabei von Märkten mit vollkommener Konkurrenz aus. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Verdopplung der Kaffeesteuer K‘t2 P, K‘, W‘ pbr2 K‘t1 pbr1 K‘ p* pnet1 pnet2 W‘ xt2 x xt1 x* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Exkurs: Steuersatz und Optimalsteuertheorie Die Excess burden der Besteuerung steigen mit steigendem Steuersatz überproportional (im Quadrat). Schlussfolgerung für die Optimalsteuertheorie: Möglichst viele verschiedene Dinge besteuern, dafür aber eher niedrige Steuersätze verwenden. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Analyse Allokativ vorteilhaft: Geringe Elastizität der Nachfrage Allokativ nachteilig: Schon hohe Vorbelastung mit Steuern. Bei hohem Steuersatz aber überproportional steigender Excess burden. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Vorüberlegung zu den Mietzuschüssen Elastizitäten von Angebot und Nachfrage? Angebot: Zumindest kurzfristig fast völlig unelastisch, langfristig vielleicht etwas elastischer. Nachfrage: Ebenfalls relativ unelastisch (Substitutionsmöglichkeiten: Wegzug, kleinere Wohnung etc.) Häufiger Klausurfehler Dass beim Wohnen in der Innenstadt nicht so viel negative Externalitäten anfallen wie beim Pendeln ist allokativ kein Subventionsmotiv – vielmehr müsste das Pendeln entsprechend besteuert werden. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Subventionierung von Mieten in Ballungsräumen K‘ W‘ K‘ Pbr P* W‘s Pnet W‘1 x1 xS x (in m2) Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Allokative Analyse Durch die Subvention entfernen wir uns vom allokativen Optimum. Es dann zuviel in der Stadt zur Miete gewohnt. Ein Teil der Subvention (Rosa) wird nicht in zusätzliche Renten umgewandelt und verpufft somit wirkungslos => „Wohlfahrtsverlust einer ungerechtfertigen Subvention“ Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Ergebniszusammenfassung Sowohl durch die Erhöhung der Kaffeesteuer als auch durch die Subventionierung von Mieten kommt es zu Wohlfahrtsverlusten. Die Maßnahme ist somit aus allokativer Sicht insgesamt abzulehnen. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Aufgabe II Nach Plänen der Bundesregierung soll künftig der Einsatz von Fertigungsrobotern in der Automobilindustrie besteuert werden. Stellen Sie die allokativen Auswirkungen dieser Maßnahme dar und gehen Sie davon aus, dass bislang keinerlei Marktverzerrungen vorlagen. Sie dürfen ferner von Märkten mit vollkommener Konkurrenz ausgehen. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Allokative Auswirkungen beim Absatz K‘, W‘, P K‘t K‘ W‘ Xt X* x Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Allokative Auswirkungen bei der Produktion (Faktoreinsatzsteuer, animierte Fassung) Menge Preis K‘ + t K‘neu K‘ PSteuer PFS p* W‘=Nachfrage xt xFS x* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Faktoreinsatzsteuer (Druckversion) Menge Preis K‘ + t K‘neu K‘ PSteuer PFS p* W‘=Nachfrage xt xFS x* Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Ergebniszusammenfassung Die Besteuerung führt auf jeden Fall zu einem Excess burden auf dem Automobilmarkt, da sie die Produktion verteuert. Im schlimmsten Fall führt die Steuer dabei nur zu einer Verzerrung des optimalen Einsatzverhältnisses und verteuert damit die Produktion, ohne dass damit Steuereinnahmen generiert werden Die Maßnahme ist somit ein Schuss in den Ofen. Nach der Optimalsteuertheorie wäre es stets besser, statt der Produktion lieber das Produkt zu besteuern. Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke