Grundbegriffe der klassischen Konditionierung

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Die Konditionierung.
 Präsentation transkript:

Grundbegriffe der klassischen Konditionierung

Gliederung 1. Definition 2. Die wichtigsten Vertreter 3. Die Grundbegriffe 4. Ablauf des Experiments 5. Einflussfaktoren 6. Ausweitung der Konditionierung 7. Prozesse zur Auflösung der Konditionierung

1. Klassische Konditionierung - was ist das? Bei klassischer Konditionierung handelt es sich um... ...Lernprozesse, die durch eine Koppelung von vorhergehenden Reizen mit nachfolgenden Reizen entstehen.

2. Die wichtigsten Vertreter Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 - 1936) John B. Watson (1878 - 1958)

3. Die Grundbegriffe anhand des klassischen Experimentes von Pawlow:

3. Die Grundbegriffe 1. Der unkonditionierte Stimulus (unbedingter Reiz) --> UCS löst immer eine bestimmte angeborene Reaktion aus unabhängig von Lernprozessen im Beispiel: das Fleischpulver

3. Die Grundbegriffe 2. Die unkonditionierte Reaktion (unbedingter Reflex) --> UCR erfolgt automatisch auf den unkonditionierten Stimulus hat Überlebensfunktion Reaktion kann auf vegetativer, motorischer oder kognitiver Ebene stattfinden im Beispiel: der Speichelfluss

3. Die Grundbegriffe 3. Der neutrale Stimulus --> NS kommt unerwartet Organismus reagiert mit individueller Orientierungsreaktion (OR) erhöhte Sensibilität, erhöhte Muskelaktivität, allgemeine Erregung im Beispiel: die Glocke

3. Die Grundbegriffe 4. Der konditionierte Stimulus (bedingter Reiz) --> CS entsteht aus dem NS durch wiederholte Koppelung mit dem UCS entsteht somit durch Lernerfahrung löst schließlich die konditionierte Reaktion (CR) aus im Beispiel: die Glocke

3. Die Grundbegriffe 5. Die konditionierte Reaktion (bedingter Reflex) --> CR ist der unkonditionierten Reaktion sehr ähnlich, kann aber neue Komponenten aufweisen kann nach kontingenter Koppelung des NS mit dem UCS nun alleine vom CS ausgelöst werden im Beispiel: der Speichelfluss (2)

3. Die Grundbegriffe Wiederholung: UCS UCR NS CS CR

4. Ablauf des Experiments das klassische Experiment lässt sich in 4 Phasen einteilen: 1. Kontrollphase 2. Konditionierungsphase 3. Löschungsphase (Extinktion) 4. Spontanerholung

5. Einflussfaktoren Kontiguität raumzeitliche Nähe zwischen UCS und NS (Interstimulusintervall) durch Variation des Interstimulusintervalls können folgende Formen der Konditionierung unterschieden werden: verzögerte Konditionierung simultane Konditionierung Spurenkonditionierung rückwirkende Konditionierung

5. Einflussfaktoren Bereitschaft des Organismus (Preparedness) spezifische Bereitschaft seitens des Organismus von der Anzahl der Lerndurchgänge abhängig von der Intensität des NS und des UCS abhängig nicht jeder nimmt den Reiz gleich wahr

5. Einflussfaktoren Stimulusqualität (Prepotency) unterschiedliche Eignung der Reize entscheidet über Konditionierbarkeit und Löschungsresistenz hohe Prepotency: Reize, die früher als gefährlich galten v.a. Tiere, enge und dunkle Räume, Höhen, weite und offene Flächen

5. Einflussfaktoren Konditionierbarkeit Introvertierte mit hohem Neurotizismuswert sind leicht konditionierbar (Eysenck) Extravertierte sind schwer konditionierbar nicht jeder ist gleich gut konditionierbar

6. Ausweitung der Konditionierung Konditionierung höherer Ordnung Generalisierung Diskrimination

7. Prozesse zur Auflösung der Konditionierung Löschung (Extinktion) keine Koppelung von CS und UCS mehr aktiver Lernprozess spontane Erholung nach längerer Pause möglich Spontanremission: Besserung einer psychischen Störung, ohne dass eine Behandlung stattgefunden hat

7. Prozesse zur Auflösung der Konditionierung Gegenkonditionierung Verbindung zwischen Reiz und Reaktion wird eliminiert Erlernen einer alternativen Reaktion auf den Reiz es wird ein antagonistischer Stimulus eingesetzt Entspannung bei Angst

7. Prozesse zur Auflösung der Konditionierung Habituation Abnahme der Reaktionsbereitschaft auf einen bestimmten Reiz Gewöhnung an den UCS

Jetzt seid ihr dran.....