1. Arbeitnehmerverbände

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Informationen zum Tarifabschluss 2005
Advertisements

Warum die Löhne steigen müssen!
Elke Baumann.
Vertretung der Arbeitnehmer durch
MITDENKEN, MITBESTIMMEN, MITMACHEN
Betriebsrat – mehr Rechte für alle Beschäftigten
Reformen statt Sozialabbau. Ist der Preis des Faktor Arbeit zu hoch? Sind die Lohnnebenkosten zu hoch?
Wil/Gr Tarifpolitik in der Landwirtschaft Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Hans-Joachim Wilms.
Dezentralisierung der Tarifpolitik –
Wirtschaftliche Bedingungen und Spielräume der Tarifpolitik
Tarifverhandlungen im Baugewerbe Wie raus aus der „Sackgasse“?
Carl-von-Ossietzky-Universität, Oldenburg
Gewerkschaftliche Organisation
Referat Tarifautonomie
Flächentarifvertrag & ertragsabhängige Entlohnungsformen
„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“
Das Kompetenzzentrum IG Metall Koblenz
Tarifkonferenz IG Metall Augsburg, 11. Juni 2005
Vertrauensleute-Info
Wer sind wir ? Was sind unsere Leistungen ? Was wollen wir ? Gegen was sind wir ?
Warnstreik - Rechtslage
Die IG Metall Jena-Saalfeld stellt sich vor Jena-Saalfeld.
Die Einkommenspolitik - Politik der Arbeitgeber - und Arbeitnehmerverbände, Tarifwesen und Wirkungen auf Haushalte und Unternehmen Seminar: Wirtschaftliches.
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Dienstgeber./. Dienstnehmer Dienstgeber werden weiter versuchen das Arbeitsrecht in der Gesundheits- und Sozialbranche zu diktieren Satzung der DWs.
Arbeitnehmerorganistationen
Deutscher Gewerkschaftsbund
Tarifvertragsparteien
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
IG Metall Trainee Seminar Arbeitsrecht I + II – DGB BZ Hamburg Sasel
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten ES GIBT UNS AUS GUTEM GRUND Leitbild des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e. V.
Arbeitnehmerorganisationen
BESSER JETZT ALS NIE.
Profil Wirtschaft Christianischule
Referat von Xiaoyan Yang
Frank Hantke ITUC Conference EUROPE: 20 Years of Transformation. What next? Vienna September 15th – 17th 2010 Session 1: Transformation of.
Vorstand FB Tarifpolitik Berufliche Weiterbildung und Qualifizierung Was können wir tariflich und betrieblich tun?
Starke Gewerkschaften – handlungsfähig, demokratisch, unabhängig
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder
International Training Centre of the ILO, Turin (Italy) 28. Juni 2007
Ver.di Landesbezirk Niedersachsen-Bremen Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen Arbeitszeitbestimmungen im öffentlicher Dienst.
Prof. Dr. Stefan Sell Fachhochschule Koblenz Institut für Bildungs- und Sozialpolitik ( ibus) Gute Arbeit kostet.
Tarifverhandlungen in Deutschland
Arbeitskampf in der Schweiz
Im Handel(n) stärker werden: Für gute Arbeit – für gutes Leben „Wer nicht weiß, wo er hin will, geht nur zufällig den richtigen Weg!“ Unser Zukunftsbild.
10 Argumente für mehr Lohn
Ergebnis der Verhandlungen
Wie entstehen Tarifverträge ?
Aufgabe: Entscheide welche der im Text aufgeführten Bedingungen, die für die Wahl eines Betriebes ausschlaggebend sind, zu den harten und welche zu den.
Arbeits- und Tarifrecht
Otto v. Bismark vs. Die Soziale Frage
Geschichte und Rolle der Gesamtarbeitsverträge (GAV)
VWL werden eingesetzt zum Sparen in: Investmentfonds
Gewerkschaften und Soziale Bewegungen: „Verknüpfungen zu einem synergetischen Ganzen?“ Weltarmutstag 2015 Stärkung sozialpolitischer Netze – Widerstand.
IG Metall Esslingen Die IG Metall - eine starke Gewerkschaft IG Metall 1.
Wir von der IG Metall wollen euch über die Interessensvertretung für die Beschäftigten in diesem Betrieb informieren.
IG Metall Esslingen Die IG Metall - eine starke Gewerkschaft IG Metall 1.
IG Metall Mannheim 05/01 Mannheim 1 Arbeitshilfe der IG Metall Mannheim Inhalt Vorwort Wer wir sind Verwendung des Beitrages Preis / Leistungsverhältnis.
Magisches Viereck.
IG Metall Esslingen Die IG Metall - eine starke Gewerkschaft IG Metall 1 Die IG Metall: Der Gewerkschaftliche Aufbau im Betrieb Vertrauensleute IGM-Mitglieder.
Gewerkschaften, Tarifpartner, Interessengruppen Aus: Stratenschulte, E. D.: Wirtschaft in Deutschland. Bundeszentale für politische Bildung, Bonn 2006.
Pforzheim Tarifbewegung 2008 Metall- und Elektroindustrie Kurzdarstellung Verhandlungsergebnis Baden-Württemberg 12. November 2008 in Sindelfingen.
5 Grundlagen des Arbeitsrechts
Tarifverhandlungen.
Arbeitslosigkeit Makroökonomik
JungeNGG Workshop Tarifpolitik.
Arbeitsmarkt und Lohn November 18 Dr. Patrick Schreiner
 Präsentation transkript:

Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht Die Einkommenspolitik

1. Arbeitnehmerverbände Die Organisation der Gewerkschaften = Arbeitnehmerverbände Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Christlicher Gewerkschaftsbund (CGB) Deutscher Arbeitnehmerverband (DAV) Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) Deutscher Beamtenbund (DBB) DGB gliedert sich in Bund, 12 Landesbezirke und 139 Kreise.

wie IG Bauen-Agrar-Umwelt, DGB 8 Gewerkschaften wie IG Bauen-Agrar-Umwelt, IG Metall, Ver.di Bundeskongress Bundesausschuss Bundesvorstand 12 Landesbezirke 139 Kreise

Zielsetzungen der Gewerkschaften: Interessensvertretung aller Arbeitnehmer gegenüber Arbeitgebern, Parlament, Verwaltung, gesellschaftlichen Institutionen. Forderungen des DGB im Aktionsprogramm: Höhere Löhne und Gehälter Kürzere Arbeitszeit und längerer Urlaub Gerechte Vermögensverteilung

Grundaussage: Verbesserung der Einkommenssituation der unselbstständig Beschäftigten über die Erhöhung des realen Lohnanteils am Inlandsprodukt = Erhöhung der Lohnquote Lohnquote=  Offensive Lohnpolitik

Kritik der offensiven Lohnpolitik Eine Erhöhnung der Lohnquote kann durch Preissteigerungen neutralisiert werden. Die Lohnquote ist eine Durchschnittsgröße ohne Aussagen über Einkommensunterschiede in einer Volkswirtschaft.

2. Arbeitgeberverbände Die Organisation der Arbeitgeberverbände Spitzenverband der Arbeitgeberverbände: Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Besteht aus 55 Branchenverbänden und 14 Landesvereinigungen Ein Betrieb ist sowohl in einem regionalen Branchenverbänden als auch in einem regionalen überfachlichen Arbeitgeberverband organisiert.

Mitgliederversammlung BDA Präsidium 55 Branchen- verbände 14 Landes- vereinigungen Vorstand Wahl Mitgliederversammlung

2. Arbeitgeberverbände Berufsbildung Bildungs- und Jugendarbeit Zielsetzung der Arbeitgeberverbände Arbeitgeberverbände sind Zusammenschlüsse zur Wahrnehmung kollektiver Arbeitgeberinteressen. Bewältigung wirtschaftlicher Aufgaben (Arbeitsrechtgestaltung) Berufsbildung Bildungs- und Jugendarbeit soziale Betriebsgestaltung Forderung: Produktivitätsorientierte Lohnpolitik (Nominallöhne dürfen nicht mehr steigen als die Zuwachsrate der Produktivität) -> Defensive Lohnpolitik

Kritik der defensiven Lohnpolitik Bei konstanter Konsumquote der Lohnempfänger sind nachfrageinduzierte Preissteigerungen nicht auszuschließen. Grundaussage: Produktivitätsorientierte Lohnpolitik löst nicht das Problem der gerechten Einkommensverteilung.

3. Tarifwesen Dem Gehalt liegt in der Regel ein Tarifvertrag zwischen den Gewerkschaften und dem Arbeitgeber zu Grunde. Arten von Tarifverträgen Flächentarifvertrag Lohn- und Gehaltstarifvertrag Manteltarifvertrag

Funktionen Ordnungsfunktion (Regelung der Mindestbedingungen als Schutz für den Arbeitnehmer) Friedensfunktion (Arbeitskämpfe während der Laufzeit eines Tarifvertrages sind unzulässig)

Tarifkonflikt Nach Ablauf eines Tarifvertrages folgen neue Tarifverhandlungen, die zu einem Tarifkonflikt führen können.

Scheitern der Verhandlung SCHLICHTUNG Ablauf Einigung N E U R T A I F V G TARIFVERHANDLUNGEN Scheitern der Verhandlung SCHLICHTUNG Scheitern der Schlichtungsverfahren Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder Arbeitskampf (Streik/Aussperrung) NEUVERHANDLUNGEN Urabstimmung über Ergebnis TARIFABSCHLUSS A B L U F Einigung Einigung

Begriffsklärung Schlichtungsverfahren: Eine neutrale Instanz wird hinzugezogen, die zwischen den Tarifparteien vermittelt. Tarifabschluss ohne Arbeitskampf Streik: Organisierte Arbeitsniederlegung der Gewerkschaften zur Erreichung neuer Arbeitsbedingungen. Streikgelder von den Gewerkschaften an Stelle von Arbeitslohn.

Schwerpunktstreik: Streik ausgewählter Betriebsbelegschaften Schwerpunktstreik: Streik ausgewählter Betriebsbelegschaften. Politik der Nadelstiche Flächenstreik: Der Streik wird auf die „Fläche“ des Tarifgebietes ausgedehnt. Aussperrung: Planmäßig vorgenommene Ausschließung einer Gruppe von Arbeitnehmern unter Verweigerung der Lohnzahlung. ≠ keine Kündigung!

4. Wirkungen der Einkommenspolitik Tarifpartner entscheiden über die Verteilung eines großen Teils des Inlandsproduktes. Die Tarifpartner beeinflussen so die wirtschaftliche Entwicklung.  Kern jeglicher Tarifauseinandersetzungen = Lohnpolitik

Wirkungen von Lohnerhöhungen in der Hochkonjunktur In Haushalten In Unternehmen Einkommenssteigerung Kostensteigerungen Konsum- steigerung Ersparnis- steigerung Preis- steigerung Gewinn- senkung Investitions- rückgänge Nachfrage- inflation Keine Wirkung Kosten- inflation Arbeits- losigkeit

Wirkungen von Lohnerhöhungen in der Depression In Haushalten In Unternehmen Einkommenssteigerung Kostensteigerung Konsumzunahme Gewinnrückgang Umsatzsteigerung Arbeitslosigkeit

5. Mögliche Methode im AWT - Unterricht Rollenspiel (Tarifpolitik) 2. Fallstudie (Bahn AG)